Outcome Bias

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Kürzlich habe ich in dem Buch “Die Kunst des klaren Denken” von Rolf Dobelli etwas über den Outcome Bias gelesen. Dobelli führt aus, dass es wenig Sinn macht eine Entscheidung nach ihrem Ergebnis zu beurteilen. Vielmehr ist es wichtig den Entscheidungsprozess zu bewerten. Zu berücksichtigen sind alle passenden und widersprüchlichen Informationen vor der Entscheidung, alles Wissen, welches das letztendliche Ergebnis aufliefert, ist heraus zu nehmen.
Eine klassische polizeitaktische Aufgabenstellung. Vor dem Einsatz sind soviele saubere Informationen zu erlangen, wie es nur irgendwie möglich ist. Hierzu betreibt die Polizei eine

Aufklärung. Im Befehl ist dieses Bedürfnis mit den Worten des Polizeiführers (PF) -Ich will wissen: – klar formuliert.
In der Diskussion um Köln kann also nur der Stand vor der Sylvesterparty, die Informationsbeschaffung u. ob gemäß der tatsächlichen Erkenntnislage, die passende Anzahl von Einsatzkräften incl. Ausstattung vor Ort anwesend waren.
Alles was ein Maiziere im Nachhinein von sich gegeben hat, ist meines Erachtens nach Unsinn. Eine Frage erscheint nur zulässig: Was wusste die Kölner Polizei über den zukünftigen gefährlichen Ort: Vorplatz Hauptbahnhof. Den bisherigen Berichten nach, war von einer normalen Anzahl des ortsüblichen Drogen- u. Trinkermilieu gemixt mit Standardpublikum zu rechnen. Plötzlich tauchten noch andere Störer auf. So what? Das kann passieren in diesem Geschäft, es fehlen letztlich auch Erfahrungen mit der Dynamik von größeren Flüchtlingsgruppen. Anders in Berlin Rigaer Str.. Selbst ein sonst eigentlich ganz vernünftiger Mensch, wie der Kabarettist Buchholz lässt sich dazu hinreißen, den Einsatz mit 500 Beamten als vollkommen überzogen darzustellen. Die Grünen wittern gar wieder einen Napoléon als Innensenator, wie ihn einst Heinrich Lummer verkörperte. Die Autonome Szene liefert schlicht seit Jahrzehnten ein Aufklärungsergebnis, welches die Annahme von Brandsätzen, Sprengkörpern, etlichen gefährlichen Gegenständen und fiesen lebensgefährlichen Fallen in den Häusern, vollkommen rechtfertigt. So ist die die Autonome Szene nun einmal aufgestellt. Ergo muss man sich als Polizei darauf einrichten. Ebenso wie man sich im Anschluß auf eine gepflegte Straßenschlacht vorbereiten muss. Gleicher Maßen verhält es sich mit den Rechten. Auf Demonstrationen verhielten sie sich bis zu einem Zeitpunkt x relativ friedlich. Brandsätze, Steinwürfe u. Feuerwerk waren eher nicht ihr Ding. Ihre Welt war das spontane Zusammenschlagen anderer Personen an ganz normalen Tagen oder der heimliche unvorbereitete Brandsatz. Diese Unschuld haben sie verloren u. werden nun genauso intensiv betreut.
Es ist ärgerlich u. enttäuschend, wenn selbst eigentlich sehr intelligente Menschen, diesem Denkfehler unterliegen.

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Verfasst 25. Januar 2016 von Troelle in category "Ethik", "Politik", "Polizei

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