Veröffentlichung
Die Wanderung kann ab sofort bei BoD bestellt werden. Viel Spaß beim Lesen u. ich freue mich auf Kritiken.
Die Wanderung kann ab sofort bei BoD bestellt werden. Viel Spaß beim Lesen u. ich freue mich auf Kritiken.
Die Erzählung “Die Wanderung” ist bei BoD in Arbeit und kann dann demnächst für 9,99 EUR als Druckversion oder für 6,99 EUR als eBook unter der ISBN9783739238128 erworben werden. Irgendwie aufregend, mein erstes Buch!
Ich habe mir redlich Mühe gegeben nach besten Wissen das Buch zu redigieren, aber ich denke bei einem Erstlingswerk darf dann auch mal der eine oder andere kleinere Patzer unterlaufen.
Ich bedanke mich bei allen, die mich bisher unterstützt haben. Das zweite Projekt ist bereits unter dem Arbeitstitel das Interview in Arbeit. Also Leute, ich bin nicht sauer, wenn es sich jemand kauft.
Ich persönlich setze mich eigentlich nicht mit den Parteiprogrammen radikaler Parteien auseinander. Warum nicht? Nun, ich gehe davon aus, dass keiner in diesen Parteien so dämlich sein wird, offensichtlich verfassungsfeindliche Inhalte zu manifestieren. Dieses würde auf den direkten Weg zum Verbot führen und sich somit als absolut kontraproduktiv auswirken.
Da die AfD aber wenigstens in den Umfragewerten 10% Marken erreicht, ist meine Neugierde geweckt. Wie zu erwarten war, habe ich persönlich nichts offensichtlich verfassungsfeindliches finden können. Aber sehr wohl Forderungen, die einer zukünftig einer verfassungsfeindlichen Partei alle Wege öffnen könnte. Warum fordert eine Partei Dinge, die dazu geeignet sind eine Partei zu installieren, die zumindest ich nicht haben möchte?
Da werden zum Beispiel intensiv bundesweite plebiszitäre Elemente gefordert. Mal unabhängig davon, ob dieses die AfD fordert oder in China der berühmte Sack Reis umfällt, eine 2/3 Mehrheit im Bundestag und im Bundesrat ist dankender Weise in der aktuellen politischen Landschaft undenkbar.
Fakt ist, dass sich die Erschaffer des Grundgesetzes etwas dabei gedacht haben, plebiszitäre Elemente auf territoriale Veränderungen der Bundesländer zu beschränken. Wenigstens gilt dieses für Bundesangelegenheiten. Die Bundesländer dürfen Volksabstimmungen installieren und haben dieses auch getan.
Im Gegensatz zu Euch liebe AfD ler leuchtet mir das auch ein. Wir haben da so unsere Erfahrungen mit dem aufgestachelten Volkszorn. Deswegen haben wir ein Mehrparteiensystem, reguliert über eine 5 % Klausel. Das passt Euch nicht! Kann ich verstehen, da wiegelt man mühsam bei einer Rede nach der anderen eine Volksmenge auf und was passiert? Puff! Gar nichts! Sehr ärgerlich.
Laut Parteiprogramm steht die AfD für eine Bundeswehr als Verteidigungsarmee. Äh? War das jemals anders? Habe ich etwas verpasst? Bis auf den NATO Fall. Aber laut Programm steht Ihr ja für die NATO. Na dann …? Aber jetzt kommt der Knaller! Ihr wollt eine Volksabstimmung über den Einsatz der Bundeswehr. Wartet mal, da war doch mal etwas? “Wollt ihr den …?” Lassen wir das. Auf jeden Fall war das mindestens eine Volksbefragung.
Lustig sind die ganzen Passagen über die EU. Nationale Identität, die EU darf nicht in die Volkssouveränität eingreifen, die nationalen Staaten müssen erhalten bleiben usw. usw.. Mal ganz langsam Freunde. Es gibt da einen internationalen Rechtsgrundsatz. Höherrangiges Recht bricht unteres Recht! Verstanden? Also Völkerrecht bricht Landesrecht, Bundesrecht bricht Landesrecht bezüglich der Bundesländer. Bedeutet in der Rangfolge: UNO, EU, Bundesrecht, Landesgesetze. Es ist mir schon klar, dass so einige Wähler von Euch sich mit dem Grundgesetz nicht so richtig auskennen. Kunststück! Diverse Politiker, leider auch Politiker der sogenannten Altparteien propagieren in Talkshows Entscheidungskompetenzen die sie gar nicht haben. Da werden Bildungsinitiativen seitens des Bundes gefordert, die Polizei an sich muss aufgestockt werden, die Bundeswehr soll innerstaatlich Aufgaben übernehmen, die Bundesregierung soll die Unterbringung der Flüchtlinge regeln und aller möglicher Unsinn, der nichts mit unserem föderalistischen System zu tun hat. Oder im Fall der Bundeswehr blanker Verfassungsbruch wäre. Aber eine Kanzlerin, die sich als Staatschefin der Republik bezeichnet spielt Euch da in die Karten, dass sehe ich ein. Auch wenn es eine staatsrechtliche Selbstverständlichkeit ist: Die Bezeichnung Staatsoberhaupt verdient bei uns nur einer/eine, nämlich der Bundespräsident/Bundespräsidentin. Oder wollt ihr gar das Grundgesetz dann doch aushebeln? Das wäre dann aber tatsächlich verfassungsfeindlich.
Dann gäbe es da noch die Aussage zu erwähnen, dass man Deutschland nicht auf diesen Unfall Drittes Reich reduzieren sollte, sondern sich doch vielmehr auf die anderen glorreichen Zeiten konzentrieren sollte. Preußens Gloria, Wilhelminische Aufbruchstimmung und vor allem die Zeit nach 1945. Selbst ihr kommt in Eurem Wahlprogramm auf die Idee, dass das Grundgesetz viel mit unserem Aufstieg zu tun hat. Aber dann kommen wieder diese ganzen Schrittfehler. Ihr erwähnt die Soziale Marktwirtschaft als festen Bestandteil des Grundgesetzes! Nein! Die Soziale Marktwirtschaft ist eben genau nicht im Grundgesetz verankert! Herr Gymnasiallehrer Höcke, Note: Sechs, setzen! Dann folgt eine vollkommen seltsame Interpretation dieser Sozialen Marktwirtschaft, die jedem Erstsemestler BWL/VWL die Schuhe auszieht. Schlimmer noch die Soziale Marktwirtschaft, welche ihr fordert, war mal die Argumentationsgrundlage einer Partei, die einen Staat erschuf, den Ihr lapidar als Unglücksfall deklariert.
Die alliierte Starthilfe der Deutschen Demokratie spart Ihr einfach mal ganz gelassen aus. Als ob die Bundesrepublik Deutschland nach 1945 vollkommen autark, sich auf seine tolle kulturelle Vergangenheit berufend zur Demokratie mutierte. Viele Eurer Anhänger hatten damit einfach mal gar nichts zu tun, die sind nämlich direkt in die nächste Deutsche Diktatur übergewandert, ganz dem deutschen Geschichtsweg folgend.
In der überwiegenden Zeit hatten wir in unserer Geschichte mehrheitlich entweder systembedingte oder vom Volk als Person an sich akzeptierte Einzelpersonen – Führungen, Kaiser, Otto von Bismarck, Hindenburg, den Führer, Adenauer, Brandt, Schmidt, Kohl und nun auch noch Mutti. Ich finde es mehr als auffällig, dass sich die Deutsche Bevölkerung immer eine Leitfigur sucht. Wenn es gut läuft, ist es ein Demokrat, wenn es schlecht läuft ein Despot. Eines ist klar, derzeit habt ihr bei der AfD keine einzige charismatische Persönlichkeit, die Euch diesbezüglich nach vorne bringt. Aber was passiert, wenn Ihr doch mal einen an den Start bringt?
Und ob es Euch nun gefällt oder nicht, die NSDAP stand nicht plötzlich vor der Tür. Es gab hierzu eine gesellschaftliche geschichtliche Entwicklung. Seit her haben sich diverse kluge Köpfe eine Menge Gedanken darüber gemacht, wie es dazu kommen konnte. Es wurde eine Menge analysiert. Was ist da eigentlich in der Tradition der Deutschen, dass ein Drittes Reich entstehen konnte? Viele dieser tollen Tugenden, die ihr da in Eurem Parteiprogramm erwähnt, waren nicht ganz unschuldig daran.
Zusammenfassend ergibt sich mir persönlich folgendes Bild von Euch. Ihr bedient auf niveauloser Ebene niederste Ressentiments, mit Forderungen die Ihr letztlich nur mit Abschaffung des Grundgesetzes und Ausscheren der BR Deutschland aus dem Völkerrecht umsetzen könnt. Dem ist mit aller Konsequenz entgegen zu treten. Ihr seid keine Nazis! Das ist richtig. Ihr wollt mit der Bedienung niedriger Massenpsychosen irgendeine Form von Nationalen Staat installieren, der sich innerhalb von Mitteleuropa zu einem sehr gefährlichen Faktor entwickeln könnte. Ihr seit wie ein Immobilienhai der einen Wald ansteckt um Bauland zu gewinnen und dabei billigend in Kauf nimmt, dass es zu einer Brandkatastrophe kommt.
Es kann nur die Hoffnung bestehen, dass die Linksradikalen Euch nicht weiterhin den Steigbügelhalter machen. Wichtig ist auch, dass die etablierten Parteien es endlich schaffen, die Bevölkerung politisch wieder mit zu nehmen. Aber auch da seit ihr ja ganz weit vorne. Ihr fordert die Kontrolle der Parteien durch das Volk! Ehrlich? Wie verblödet seid ihr eigentlich? Eine Partei ist keine staatliche Organisation, könnte Euch auffallen, da ihr ja selbst eine Partei darstellt. Da kann man eintreten und mit machen! Die Parteien sind das Volk ihr geistigen Tiefflieger.
Aber ich bin nicht taub. Ich höre Leuten an Imbissen zu. Ich vernehme Unterhaltungen in der U-Bahn. Ich registriere Bekundungen an Kneipentresen. Ihr habt eigentlich eine ganz gute Idee. Euer Plan könnte leider langfristig aufgehen. Mit solchen Leuten eine Demokratie zu gestalten wird immer schwerer. Es lässt tief blicken, was diese Menschen so alles glauben. Spannend wovor sie so alles Angst haben. Vor zig Jahren fragte mich mal ein Historiker, ob ich denn Demokratie ehrlich für ein Erfolgsmodell halte. Ob ich denn die organisierte Bequemlichkeit und Dummheit um mich herum übersehen würde. Damals war ich empört. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Auf jeden Fall müssen wir höllisch aufpassen und jeden Tag auf ein Neues gegen diese Bequemlichkeit im Denken antreten.
Er fragte mich ein paar Jahre später auch noch einmal, wie ich die Lage innerhalb von Behörden einschätzen würde. Ob Befehlsketten, heute modern als dienstliche Anweisungen bezeichnet, so wie damals durchgehen würden. Nicht unmittelbar und plötzlich, sondern so nach und nach. Die Beantwortung dieser Frage ist aber mehr Stoff für einen weiteren BLOG – Beitrag.
Da mich am ehesten der Passus aufgeregt hat, in dem das Dritte Reich in einem Landesprogramm der AfD als ein geschichtlicher Unfall tituliert wird, setze ich am Ende ein Zitat von Alexander Solschenizyn aus dem Buch Archipel Gulag:
“Ein russisches Sprichwort besagt, wer in die Vergangenheit blickt, verliert ein Auge. Aber das Sprichwort übersieht eines: Wer gar nicht in die Vergangenheit blickt, verliert am Ende beide Augen.”
Verfolgt man aktuell die Presse, schaut sich Talkshows im Fernsehen an oder vernimmt die Volksreden diverser Volksredner, erhält man den Eindruck, dass sich Deutschland kurz vor dem Kollaps befindet, dieses Land ins Chaos stürzt und mindestens jede dritte halbwegs noch aktive Frau vergewaltigt werden wird.
Ist dem so? In die Reihen der selbsternannten Experten reihen sich mittler Weile auch die Vertreter der Polizei ein und beteiligen sich fleissig mit düsteren Vorausahnungen an der Debatte. Letzteren ist dieses nicht einmal im Ansatz zu verübeln, desto dunkler die Prognose, um so besser die Lobby und der damit verbundene zukünftige Stellenplan.
Ich finde es lohnt sich ein Rückblick. Als Ankerpunkt lege ich einmal das Jahr 1980 fest. Die Bundesrepublik Deutschland mit einer gut abgesicherten Flanke zum Ostblock, West-Berlin als Insel. Die DDR ebenso abgeschottet, mit einer sozialistischen Betrachtung der Kriminalität. In den deutschen “Großstädten”, im Vergleich zu anderen Städten in Mitteleuropa eher beschauliche Städte mit den üblichen Hotspots.
Die richtig “böse” Kriminalität fand wo anders statt. Palermo, Marseille, Paris oder Amsterdam, waren die Sümpfe. Über den großen Teich hinaus wurde es noch schlimmer. Miami, Kolumbien, Cuba. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass mich 1984 der Busfahrer eines Sightseeing Busses im Marseiller Hafenviertel aus Sicherheitsgründen nicht heraus lassen wollte.
Bis 1989 war die Welt quasi in Ordnung. Die RAF war überstanden, die Rechten tobten sich mit der Wehrsportgruppe Hoffmann und der Viking Jugend im Wald aus, ab und wann prügelte sich die Polizei auf der freien Heide mit den Linken.
Jetzt änderte sich alles. Der Ostblock entdeckte Deutschland als ein Land mit fantastischen Standortfaktoren. Polnische Autoschieberbanden, Russische Oligarchen, jede Menge Investitionsgebiete für die Camorra/Mafia, Amerikanische Kartelle, Vietnamesische Banden, Bulgaren Mafia, Jugoslawische Banden, Waffen- u. Drogenhändler aus dem Nahen Osten, selbst die Triaden und Yakuza witterten Beute. Alle trafen auf ideale Bedingungen. Eine eher rückständige Gesetzgebung zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, eine liberale Justiz, ausgebuffte Rechtsanwälte, perfekte Voraussetzungen für Geldwäsche und Transfer und eine eher antiquitierte Polizeistruktur, die zuvor schon Allierte und Nachbarländer wie Italien zur Verzweiflung gebracht hatte.
Aber wir reden von Deutschland! Es kann nicht sein, was nicht sein darf! Jahrzehntelang wurde diskutiert, was denn nun eigentlich die Organisierte Kriminalität wäre. Immerhin bräuchte man ja erst einmal eine Definition. Hat man diese, könne man sich einmal gesetzlich Gedanken darüber machen. Der BND witterte Oberwasser, bot sich zügig an, der Polizei -namentlich dem BKA- Unterstützung anzubieten. Andere schrien auf. Gesetzliche Regelungen würden ja nun nicht nur diese Strukturen treffen, die eine oder andere Institution der Bundesrepublik würde ja immerhin auch etwas von dem Kuchen abbekommen, immerhin habe man ja auch ein wenig Offshorebanking betrieben und sein Geld auf den Cayman’s oder Isle of Man. Da wäre dann noch dieses mühsam fein gewobene Netz der Nachrichtendienste und der Wirtschaft. Wie schützt man die Narkodollarströme, Drogen- und Waffentransporte im Auftrag der Dienste zum Zwecke der politischen Anwendung. Waffen für Syrien und Zentralafrika, U-Boote für Israel, Drogen zur Destabilisierung des alten Feindes Rußland usw..? Zugeständnisse an Arafat, an die Mudschahedin, Südafrika und Unterstützungen für die USA. Alles nicht so einfach und noch schwieriger es alles zu verbergen.
Die Lösung ist eigentlich recht einfach. Man bekämpft immer gerade nur den, der sich öffentlich zeigt! Denn wer Öffentlichkeit erzeugt, beschädigt das Sicherheitsgefühl des Deutschen Bürgers. Anfang der 90ziger Jahre machten die Vietnamesen zum Beispiel einen taktischen Fehler. Sie erschossen in Berlin einige Landsleute und legten diese demonstrativ an einem Bahndamm ab. Ihr Ziel bestand darin, für andere Landsleute ein Signal zu setzen. Damit störten sie aber das System, die Bevölkerung war verunsichert. Beim LKA Berlin wurde flugs eine ErGr Vietnam gegründet, denn vorher gab es ja keine Organisierte Kriminalität durch Vietnamesen, jedenfalls nicht offiziell.
Nach einigen Ermittlungserfolgen merkten die Führungskräfte der Asiaten, dass da etwas schief lief. Während andere Gruppierungen um sie herum in Ruhe gelassen wurden, wurden sie mit allen Spezialeinheiten konfrontriert. Sie merkten, dass es wesentlich effizienter ist, die Familienangehörigen von Abtrünnigen direkt in Vietnam zu bedrohen, als die Sache in Deutschland auszutragen. Das LKA verbuchte dieses als Erfolg und konnte die Ermittlungsgruppe wieder einstellen.
Diese Spiegelfechtereien haben immer funktioniert, was nicht sichtbar ist, interessiert die Bevölkerung nicht. Das Unsichtbare produziert zwar jeden Tag einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden und gefährdet so wie eine Blutvergiftung den Demokratischen Organismus, aber ist eben nicht sichtbar.
Diese Taktik hat jedoch auf Dauer einen Haken. Sie funktioniert nur bis zu einer gewissen Quantität. Es ist absolut unlogisch anzunehmen, dass die Weltbevölkerung stetig steigt, die Welt kleiner wird, die Völker sich immer mehr ausbreiten und gleichzeitig aber die Kriminalität sich nicht im gleichen Zuge ausbreitet. Ebenso kann diese Taktik nicht im Falle von Terrorismus angewendet werden. Denn ein Terrorist wird niemals auf Dauer im Dunkeln agieren, er will sich zeigen. Die Folge ist, dass die Bevölkerung im höhsten Maße beunruhigt ist. Sie will weiterhin in der Illusion leben, dass die Sicherheitsbehörden nur genug Maßnahmen ergreifen müssen und schon wird jeder Terroranschlag verhindert. Kommt es doch zum Anschlag, wird den Sicherheitsbehörden Versagen unterstellt. Letztmalig haben wir dieses in einem Nachbarland verfolgen dürfen. Mehrfach wurde den französischen Sicherheitsbehörden ein Versagen unterstellt, denn sie kannten ja immerhin die Täter schon vorher. Und? Das Äußern von radikalen religiösen Gedankengut ist eben in Demokratien nicht strafbar. Die Anzahl derer, die dieses tun, ist so zahlreich, dass eine notwendige 24 Stündige Überwachung alle Möglichkeiten der Sicherheitsbehörden sprengt.
Die Bevölkerung macht auch schnell das Problem aus. Der unkontrollierte Zustrom von Flüchtlingen, bringt auch Terroristen mit sich. Kontrolliert man die Grenzen, ist die steigende Terrorgefahr gebannt. Aus mehreren Gründen ist die Anzahl der grenzüberschreitenden Flüchtlinge vollkommen irrelevant. Die Terrororganisationen haben ein bekanntes Ziel: Der Anschlag! Ich kann in nahezu jedes Land in irgendeiner Form einreisen, im Zweifel als Tourist. Wie diese Person in das Land einreist ist vollkommen unerheblich. Es ist auch unerheblich, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Da wir nicht bei der Stunde Null anfangen, wird diese Person auf Symphatisanten treffen, die sich bereits im Land befinden. Asylanten in Heimen sind für einen Terroristen eher ungeeignete Partner. Sie können keine Waffen organisieren, verfügen über keine Geldmittel und befinden sich in einem Umfeld einer unkalkulierbaren Anzahl von Verrätern. Einzig das Verstecken innerhalb der Menge wäre eine Option für den künftigen Attentäter, trotzdem wird er Kontakt aufnehmen müssen.
Aber nun gibt es ja nicht nur den Terrorismus. Den Flüchtlingen werden ja auch so ziemlich alle anderen Straftaten unterstellt. Antanzen, sexuelle Übergriffe, Ladendiebstahl, Einbruchsdiebstähle, Drogenhandel pp.. Mit Sicherheit wird es diese Straftaten zum Teil gegeben haben. Viele werden nicht von Flüchtlingen begangen worden sein. Mit Sicherheit wird es einen Anstieg dieser Straftaten geben. Aber es sei die Frage erlaubt: Was haben wir erwartet? Haben wir wirklich erwartet, dass um uns herum sich die Welt verändert und wir im Dorf der Glückseligen leben bleiben?
Haben wir gedacht, dass um uns herum das Leben tobt und wir bleiben auf Dauer verschont? Sind wir Deutschen denn tatsächlich so naiv? Das platte Land wird vermutlich von vielen verschont bleiben. Aber unsere Städte werden schlicht und ergreifend den gleichen Entwicklungsprozess durchlaufen, wie alle anderen Städte es auch getan haben. Wenn wir vernünftige Gegenmaßnahmen ergreifen wollen, müssen wir aufhören zu jammern und auf die Flüchtlinge schimpfen. Wir müssen andere Großstädte fragen. Wie ist es Euch ergangen?
Der ermordete italienische Untersuchungsrichter Falcone endet in einem seiner Bücher mit der trügerischen Hoffnung, dass andere Länder von Italien lernen können. Leider hat ihm niemand zu gehört. Wir werden uns mit den Theorien eines Saul D. Alinsky’ s auseinandersetzen müssen. Die Bildung von Parallelgesellschaften ist nicht zu verhindern, genauso wenig wie ethnische Ghettos abgewehrt werden können. Aber wir können diese Gesellschaften und die Ghettos stabilisieren. Wir können versuchen die Kriminalität einzudämmen und gesellschaftliche Kräfte zu mobilisieren, die weitere Auswüchse verhindern. Es kann der Versuch unternommen werden, den kriminellen Output zu vermindern und den Gangs das Wasser abzugraben.
Aber all dieses wird nicht passieren, wenn seitens der Politik weiterhin versucht wird darzustellen, dass wir schon alles in den Griff bekommen, wenn wir nur genügend Polizisten einstellen, die Grenzen kontrollieren und große Teile integrieren. Meiner Auffassung nach, kann nur eine schonungslose Bestandsaufnahme helfen.
“This is the world as it is. This is where you start.”
― Saul D. Alinsky
Der Flüchtlingsstrom an sich kann nicht aufgehalten werden. Es werden nicht weniger werden, im Gegenteil, es werden sich auch noch andere Länder auf den Weg machen. Menschliche Massenbewegungen lassen sich nicht stoppen. Die sog. Fluchtursachen lassen sich nicht, selbst wenn man den Willen dazu hat, kurz- oder mittelfristig beheben. Und wenn wir versuchen diesen Strom zu stoppen, werden wir die Bilder aus dem Film ertragen müssen. Wollen wir das?
Ich persönlich habe weder Angst vor Islamisierung, noch vor der Kriminalität durch Flüchtlinge, hier werden sich Wege finden. Wovor ich Angst habe, dass eine ehemalige DDR – Bevölkerung aufgrund der sozialistischen Diktatur Lügen in der Vergangenheit dem Irrtum erliegen, dass man mit einer starken totalitär agierenden Regierung diesen Zukunftsaufgaben begegnen könne. Mir bereitet Sorge, dass selbst ein Mittelstand dazu bereit ist, Forderungen aufzustellen, die nur noch als inhuman und totalitär zu bezeichnen sind.
Alleine die Begriffswahl gibt eine Menge Aufschluss darüber, wie wenig sich die Deutsche Gesellschaft von der NS Zeit entfernt hat. Goebbels verwendete erstmalig in seinen Reden die Begriffe Volksverräter und Lügenpresse. Später hingen Plakate mit dem Slogan „Wer beim Juden kauft, ist ein Volksverräter. Volksverräter gehören an die Wand.” in Deutschland an der Wand.
Auch der Begriff “Überfremdung” wurde einst durch Goebbels populär gemacht, verschwand über Jahre hinweg und wurde ab den 60ziger Jahren wieder von der NPD in die politische Diskussion wieder eingeführt.
Es schmerzt bisweilen den Rednern der PEGIDA Veranstaltungen zuzuhören, aber in Hinblick auf unsere Zukunft sollte man es dann doch ab- und wann mal tun. Hören wir doch mal dem Mitglied der Partei “die Freiheit”, nebenbei ehemaliger Pressesprecher der CSU München zu:
“Den Lügen Journalisten wird das freche Maul gestopft werden!” Dieses ist dann mal ein Originalzitat von Herrn Dr. Goebbels.
Und das nachfolgende Beispiel nenne ich mal das erfolgreiche Aufpeitschen einer Menschenmenge:
Man beachte die Worte: “Dann wird ausgemistet!”, Volksverräter und Lumpenpack. Besonders bemerkenswert fand ich auch die Aktion eines Erzgebirgers anläßlich einer PEGIDA Demo. Er wurde später interviewt und äußerte sich sinngemäß, dass er als Ehemann einer Ukrainerin nicht ausländerfeindlich ist. Seinen Galgen sah er nur als Symbol.
Niemand der genannten Personen stellt einen Goebbels dar oder soll gar mit diesem verglichen werden. Aber die benutzten rhetorischen Mittel sind dem Repertoire der Nazis entlehnt und erschreckender Weise zeigen sie Wirkung. Auf der Strasse herrscht nicht mehr die politische Auseinandersetzung, sondern nur noch Populismus und Propaganda.
Das macht mir Sorge!