Sag mir, wo Du her kommst …

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In der süddeutschen Provinz sticht ein junger Mann seine ehemalige Freundin nieder und sie verstirbt an den Folgen der Verletzung. Der junge Mann stammt aus Afghanistan. Aus öffentlich nicht bekannten Gründen trat er die Flucht an. Irgendetwas ist mit ihm passiert, sodass er seine Emotionen nicht unter Kontrolle hatte und zum Täter wurde. Was mit ihm passiert ist, wird nicht diskutiert. Gesprächsthemen sind seine Flucht, das von ihm angegebene Lebensalter, ob seine Tat ein Thema für die Tagesschau ist und ob es sinnvoll ist, seine Nationalität in der Presse zu benennen.

Benjamin Jendro, Pressesprecher der GdP Berlin kommt zum Ergebnis: «Ja». Leider ist nicht nachvollziehbar, ob es sich hierbei um die Aussage der GdP handelt oder nicht, da es aber über den normalen Account kam, gehe ich von einer privaten Stellungnahme aus. Die Diskussion ist nicht neu und kommt quasi mit jeder neuen Straftat wieder auf.

Welchen Informationsgehalt hat für mich die Nationalität eines Straftäters in einer Pressemeldung? Bei einer Beziehungstat oder der Tat eines Einzelnen strebt dieser gegen Null, wenn die Nationalität nicht ursächlich war. Wenn jedoch eine Serbin ihren aus Bosnien stammenden Ehemann tötete und als Grund vor Gericht angäbe, dass ihre Ehe aufgrund dieses Umstandes final scheiterte, würde mich dies interessieren. Eine außereheliche Affäre würde mich hingegen langweilen.
Sicherlich wäre es auch bemerkenswert, wenn ein US – Amerikaner von Deutschen Staatsgebiet aus für die Russen spionieren würde. Ich denke, das Prinzip ist klar. Die Nationalität ist immer dann von Bedeutung, wenn sie in irgendwie einen Informationsgehalt für die Straftat hat.

Oftmals interessiert mich vielmehr der Name, der mir leider seitens der Presse nicht genannt wird. Zum Beispiel werden die Namen der Mafia – Familien aus Santa Lucia in Italien konsequent verschwiegen. Gleichermaßen verhält es sich mit den Namen der Mhallami – Clans, für den die Straftäter arbeiten. Beide Gruppierungen beschäftigen Täter unterschiedlicher Nationen.

Ein Kommentator unter dem Tweet von Herrn Jendro fordert die Benennung des Migrationshintergundes. Mal abgesehen von der Gräuslichkeit dieser Wortschöpfung, bringt mich die Information in der Regel nicht weiter. Ich habe Kollegen der Generation Boat – People. Was soll ich zu dem sagen? Typisch, ihr Vietnamesen vergesst immer Papier am Kopierer nachzulegen. Oder was ist mit den Töchtern und Söhnen amerikanischer GI`s? Dann wären da noch die Polen, Türken, Jugoslawen … ich lebe in Berlin, da wird die Sache schnell unüberschaubar. Wie gesagt, wenn es sich nicht um Kollegen handelt, sondern um Straftäter, interessiert mich ausschließlich die Gang – Zugehörigkeit. Mir ist schon klar, dass der Kommentator an dieser Stelle das Gesicht verzieht, weil ich einfach nicht begreifen will, worum es geht. Er würde gern die Flüchtlinge und Araber benannt haben -aber so funktioniert die Welt leider nicht.

Wir leben in Deutschland und sind in Sachen Nationalitäten, Mentalitäten und fremden Kulturen gelinde gesagt ziemlich ignorant. Berliner gehen erfahrungsgemäß zum Asiaten essen und die stellen sich darauf per Karte ein, in dem sie mal eben einen gesamten Kontinent abdecken. In Folge dessen bestellen wir beim Thailänder ein laotisches Essen, welches in der Küche von freundlichen Tamilen gekocht wird und von einem Libanesen ausgeliefert wird. Inder finden auch nichts dabei, Sushi zu produzieren.

Ähnlich verhält es sich mit Journalisten. Spätestens als ich einen Mord unter Belgrader Einbrechern des Zemun -Clans bearbeitete und die BZ titelte: «Mord unter Hütchenspielern», wurde mir das klar. Die Nationalität kann, aber muss nicht informativ sein. Ein versierter Journalist könnte dieses entscheiden. Finde den Fehler! Ohne jemanden zu Nahe treten zu wollen, aber die wenigsten können heute zwischen Mafia, Camorra oder `Ndrangheta unterscheiden, wissen etwas über die «Schwarze Axt», haben Kenntnisse über die Zusammenhänge bezüglich Tschetschenen, Dieben im Gesetz und russischen Bandenstrukturen, oder haben sich mit der sogenannten Weißen – oder Roten Mafia in Rußland beschäftigt.

Geht es den Leuten überhaupt um Nationalitäten und Informationsgehalt? Ich denke nicht! Sie wollen ihre seitens der Rechtspopulisten erzeugten Ressentiments befriedigt haben. Nein liebe Rechtspopulisten, diesen Etappensieg sollte Euch niemand gönnen, schon gar nicht Journalisten der ernst zu nehmenden Publikationen. Den Schreiberlingen diverser Wurstblätter und Internetseiten, die eher als Datenmüll zu bezeichnen sind, als das sie einen echten Informationsgehalt aufweisen, ist ohnehin alles zuzutrauen, die erfinden im Zweifel eine Nationalität.

Fazit:

Die Nationalität kann, ebenso wie der Beruf, das Alter, die Religion oder der Familienstand eine Information darstellen, aber nicht zwingend. Wenn sie nur erwähnt wird, um Ressentiments zu schüren, ist sie fehl am Platz. Vor allem ist zu berücksichtigen, welche Intention verfolgt wird. Bevor das in die Schieflage gerät, gilt der Grundsatz: Im Zweifel nie! Ich persönlich habe kein Vertrauen in den BILD, WELT oder FOCUS Leser (nicht abschließend, wäre vielleicht mal eine Liste wert), deshalb entscheide ich mich dagegen.

Dodge City und die AfD

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Die selbst ernannten Verteidiger des Abendlandes drehen mal wieder vollkommen frei. Jede Straftat, die ihnen für die Aufwiegelung der Deutschen Bevölkerung dienlich erscheint, wird beschrien. Wer sich seitens der «Vernünftigen» noch gegen die Einsortierung «Rechtspopulisten» wehrte, steht mittlerweile auf vollkommen verlorenen Posten. Wer sich bei seinen politischen Aktivitäten vornehmlich rechter Taktiken bedient, ist für mich rechts ausgerichtet. Rechts ist ein deutscher Begriff, der stets mit dem Nationalsozialismus verbunden wird. Um denjenigen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die sich auf die Nazi -Keule zurück ziehen, formuliere ich es anders. Die Bedienung niederer Instinkte des Pöbels, ist ein Kennzeichen aller autoritären auf Totalität ausgerichteten  Staatssysteme und ihrer Strategen.

Ein nach eigenen Angaben 15 jähriger Junge sticht in der Öffentlichkeit mit einem Messer auf seine ehemalige 15 jährige Freundin ein. Wir Außenstehende wissen nicht viel Gesichertes über diese Tat. Der Junge stammt aus Afghanistan, aufgrund der Umstände ist nicht gesichert, dass er tatsächlich minderjährig ist. Vielleicht ist er älter, eventuell aber auch nicht – bisher weiß das niemand. Er hat mit dem Messer zugestochen. Ob dieses in Tötungsabsicht geschah, wird zu klären sein. Hierzu werden diverse Untersuchungen anzustellen sein. Wie immer, in solchen Fällen reicht die Spannbreite von gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge, über den Totschlag, bis zum Mord.
Vorsichtig kann davon ausgegangen werden, dass die Tat weder politisch, noch religiös motiviert war. Zwischen dem Täter und dem Opfer gab es eine Vorbeziehung, deren Ausgestaltung dem neugierigen, zum Ermitteln unberufenen Bürger, ebenfalls unbekannt ist. Es kam zu einer Straftat, in deren Folge ein junger Mensch gestorben ist – ein Tötungsdelikt. Laut Statistik kam es zu 140.000 Taten, bei denen es sich um Gefährliche – oder schwere Körperverletzungen handelte. In weiteren 2418 Fällen wird von einem Tötungsdelikt ausgegangen. Dies ist die Realität in Deutschland. International betrachtet, gilt Deutschland damit als ein relativ sicheres Land.

Doch die NPD und die AfD versuchen aus Deutschland ein Dodge City zu machen. Zwischen den Zeilen ihrer Publikationen in den Social Media Diensten, die neue Version des mit Fackeln und einem Seil bewaffneten schreienden Mobs auf der Straße, schreien sie: «Lyncht ihn!». Scheinheilig bekunden sie «Aufrichtiges Mitgefühl» und offenbaren hinter dem Komma ihr wahres Anliegen: «Die Ausländer müssen raus oder wenigstens für immer in die Festungshaft!» Ein echtes Mitgefühl geht ihnen vollkommen ab. Sie benutzen das Schicksal dieser beiden Menschen für den Appell an die niedrigen Gefühle des Mobs.

In der alten Republik war dieses der BILD -Zeitung vorbehalten. Scherzhaft hieß es immer, man müsse die Zeitung nur falten und könne dann Blut heraus gießen. Aber die Bild ist ein Revolver – Blatt mit einschlägigen Ruf. In alter Tradition titelt die Redaktion: HIER POSIERT MIAS KILLER IM SMOKING. Manchmal frage ich mich, ob nicht die SPRINGER – Presse der eigentliche Wegbereiter der AfD war. Im Gegenzuge muss man sich aber auch eingestehen, dass die vom Verkauf abhängig sind und sie ihre Käufer nicht selbst produziert haben.

Doch hinterließ die BILD früher angewiderte Bürger des Mittelstands, trieb Studenten zur Raserei und verschaffte dem Bauarbeiter Erleichterung auf dem DIXI – Klo, gibt es im Internet heute keine Regularien mehr. Die einschlägige Seite PI – News   geht mit Und wieder ein deutsches Kind tot! Afghane schlachtet 15-Jährige ab” in die Vollen.

Im Western rennt meistens ein vom Viehbaron bezahlter Provokateur, in den Saloon hinein und schreit irgendetwas. Hieraufhin erhebt sich der rhetorisch bewanderte Baron, erzählt den Leuten etwas davon, dass sie sich wehren müssen und ein anderer bezahlter Scherge hat schnell ein Seil in der Hand. In Deutschland läuft dies mittlerweile ähnlich ab. Einer rennt herum und krakeelt bei Twitter, Facebook und kleineren Zeitungen, in der hinteren Ecke steht ein Meuthen, eine von Storch, Weidel oder Höcke auf und lässt Sprüche ab, den Rest übernehmen dann die bezahlten Schergen.

Frau Weidel wird auf der AfD – Seite mit folgenden Worten zitiert:

„Meine Gedanken sind vor allem bei den Eltern, denen unermessliches Leid zugefügt wurde. Es muss nun Transparenz hergestellt und geklärt werden, warum es zu diesem Angriff kam, der nun als Beziehungstat relativiert wird. Vermutlich werden wir in den nächsten Stunden auch noch erfahren, dass der Täter psychisch labil sei und eine schreckliche Kindheit hatte.“

Wir wissen nichts über die Situation des Täters. Von einer Relativierung kann nicht die Rede sein, es ist definitiv eine Beziehungstat. Der Täter hat seine ehemalige Freundin nicht aus politischen Motiven oder im Zusammenhang mit einer anderen Straftat erstochen. Und was ihn dazu getrieben hat, werden Richter zusammen mit Psychologen herausfinden müssen. Die geforderte Transparenz wird in Strafverfahren “Ermittlungsergebnis” genannt und dient als Grundlage für das auszusprechende Urteil. Und das sich ihre Gedanken bei den Eltern befinden, wage ich zu bezweifeln. Ihr geht es mehr darum, die Tat auszuschlachten.

Herr Meuthen weiß schon mehr als alle anderen:

Liebe Leser, ganz Deutschland diskutiert mittlerweile über den Messer-Mord an jenem wehrlosen 15-jährigen Mädchen durch einen afghanischen Asylbewerber

Innerhalb weniger Minuten hat er ermittelt, dass es sich nicht um eine gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge handelte, sondern der Täter von Mordmotiven angetrieben wurde, nicht einmal den Totschlag gesteht er dem Täter zu. Für ihn ist der Fall gelöst – lebenslänglich!

Im weiteren Text beschwert er sich vehement darüber, dass die Öffentlich – Rechtlichen – Sender (bei ihm in der Regel: Staatsfunk oder GEZ gemästete Nachrichtenverweigerer – ein wenig Sprachkreativität im Stile altdeutscher Propagandisten aus den 30ziger Jahren, muss schon sein)  Zurückhaltung übten. Er würde diese gern in der Rolle der BILD – Zeitung oder besser noch in der des Völkischen Beobachters sehen. Dabei gibt es doch hierfür schon das AfD nahe Magazin “compact“, welches sich ausnahmsweise mal sprachlich mäßigte, dafür aber alles andere ausreizte. Immerhin ließen sie es sich nicht nehmen, unter dem betreffenden Artikel zur Tat, einen Hinweis auf die Spezialausgabe zu geben:

Haben die Deutschen sich selbst aufgegeben? Oder treibt uns nur die Regierung in den Untergang? COMPACT ist dieser Frage nachgegangen und hat den Opfern der Multikulti-Politik ein publizistisches Denkmal gesetzt. COMPACT-Spezial 13:Asyl. Unsere Toten

Man kann nur hoffen, dass ARD/ZDF nicht auf die Anfeindungen reagieren. Ich persönlich würde gern weiterhin in der Tagesschau  echte Nachrichten sehen und nicht mit jeder lokal bedeutsamen Tat, aber allgemein politisch irrelevanten Totschlag oder Tod nach Gef. – KV, behelligt werden. Erst recht nicht, wenn die Meldung nur aus propagandistischen Gründen gebracht wird.

Mir persönlich reichen die Beziehungstaten in der Metropole Berlin vollkommen aus, um zu wissen, dass Eifersucht bisweilen tödlich ist. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen nach häuslicher Gewalt erst später an den Folgen sterben. Eifersucht ist anerkanntermaßen ein sehr starkes Motiv für üble Taten.

Erwähnenswert finde ich noch die sich immer mehr zur intellektuellen Ikone der rechtspopulistischen Szene aufschwingende Erika Steinbach. Sie postet bei Twitter:

Bislang haben alle die Forderung der AfD nach Altersprüfung abgelehnt. Erst müssen Menschen ermordet werden, damit  Einsicht vielleicht einkehrt.

Aha! Altersbestimmung als Prävention bei Tötungsdelikten! Auch als 21 jähriger (gemäß anthropologischen Ferngutachten der compact – Redakteure), hätte der Täter als Flüchtling aus einem Krisengebiet Asyl bekommen. Da er sich schulisch unter 15 jährigen bewegte, kann er jetzt nicht so furchtbar geistig erwachsen sein. Zum Tragen kommt die Untersuchung also erst bei der Strafbemessung – dazu dürfte jetzt genug Zeit sein. Womit dann wieder die Geisteshaltung des Tweets nachgewiesen wäre – Propaganda. Doch macht mir eine Steinbach wenig Angst dabei. Vielmehr kräuseln sich die Nackenhaare, wenn die WELTins gleiche Horn bläst. Deutsche Behörden müssten wissen, wer sich da im Land herum treibt, dies wäre für die Strafzumessung wichtig. Dagegen hat ja auch niemand etwas. Straftat – Nachweis des Alters – Strafzumessung! Fertig! Und wenn ein Ermittler sich im Vorfeld auf die Angaben verlässt, dann ist er schlicht ein schlechter Ermittler. Doch auch die WELT geht weiter. Sie fragt einen Experten, ob es denn normal wäre, dass Afghanen Messer dabei hätten. Der antwortet zunächst mit einem Nein, räumt dann aber ein, dass die Streitereien schon sehr heftig werden können, doch dann eher geschossen wird. WTF? Wir wissen schon alle gemeinsam, dass wir nicht über die Situation auf einer deutschen Hallig -Insel reden, sondern über Afghanistan?

Einzig, dass sich Flüchtlinge gern jünger machen, weil sie dann eine bessere Betreuung bekommen und nicht abgeschoben werden, kommt als brauchbares nicht von der Hand zu weisendes Argument. Na ja, die Betreuung des Täters hätte ruhig noch ein wenig intensiver sein können. Irgendetwas scheint ja in seinem Oberstübchen durcheinander geraten zu sein. In einem Folgeartikel verweist dann die Welt gleich darauf, dass eine Jugendeinrichtung am verurteilten Täter aus Freiburg u.U. zu viel Geld verdient hat, womit dann gleich mal die Sozialarbeiter diskreditiert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass die WELT als Sprachrohr des SPRINGER Verlags für das bürgerlich – konservative Publikum gilt, zeigt sich hier eine Tendenz. Das Spektrum – traditionell der CDU zugehörig – macht mobil auf dem rechten Flügel. Wenn da mal nicht der gleiche Fehler wiederholt wird, den einst die Zentrumspartei machte.

In der alten Bundesrepublik zeichnete sich die Mehrzahl der Politiker in der vorderen Reihe durch ihr Auftreten als Staatsmann und durch ihre Besonnenheit aus. Ausnahmen gibt es immer. Ich lasse mich gern korrigieren, aber mir fällt aus der Zeit 1970 – 1989 kein Politiker ein, der sich zur Benutzung einer derartigen Tat hätte hinreißen lassen. Das hat auch gute Gründe. In einer repräsentativen Demokratie mit einer Gewaltenteilung ist absolut notwendig den von niederen Trieben gesteuerten Mob unter Kontrolle zu halten.

Wer sich anders benimmt, muss sich die Frage stellen lassen, welche Ziele er verfolgt. Das Aufwiegeln des Volks kennen wir in Deutschland aus der Weimarer Republik. International können wir es in diversen instabilen Staaten beobachten. Immer sind die Urheber politische Kräfte, die ein totalitäres System installieren wollen. Ich weiß auch gar nicht, warum sich die AfD, NPD und ihre Anhänger immer so zieren. Alle ihre Forderungen lassen sich letztlich nur totalitär umsetzen. Zucht und Ordnung sollen wieder in Deutschland herrschen. Einfache klare Vorschlaghammermethoden sollen komplizierte Probleme zerschmettern.

Ich hatte letztens eine Diskussion, in der angeführt wurde, dass am Ende wieder Leute vor einem Ergebnis stehen, was sie nicht haben wollten. Ich persönlich bestreite dieses vehement. Sie wollen genau dieses Ergebnis! Eine gewisse Prozentzahl in Deutschland hat die Nase voll vom Differenzieren und Denken, Prozesse, an denen sie in der Regel ohnehin nicht teilnehmen. Sie wollen von irgendjemanden gesagt bekommen, was sie zu tun und zu lassen haben. Wer sich dran hält, hat ein ruhiges Leben und wer etwas anderes macht, wird halt weggesperrt. Ich habe diversen ehemaligen DDR Bürgern zugehört. Die SED hat letztlich nur einen Fehler gemacht – die Reisefreiheit! «Wer sich in der DDR an die Regeln gehalten hat, bekam auch keine Probleme und wurde versorgt.» Das Straftaten, wie die des 15 jährigen Afghanen auch dort vorkamen, wollen sie nicht hören. Dafür gab es die Staatssicherheit mit geheimen Mordermittlungen, mit einhergehender Ruhigstellung der Zeugen und Opfer.

Letztlich läuft es doch auf immer darauf hinaus, das die Mehrzahl der Menschen mit logischen Denken, selbst bestimmten verantwortungsvollen Leben und der Akzeptanz der menschlichen Natur mit all ihren Auswüchsen, vollkommen überfordert sind. Dazu gehört auch der Umstand, dass die älteren Regionen unseres Gehirns nur für ein Zusammenleben von max. 15 Individuen konstruiert sind. Alles darüber hinaus erfordert ein Erkennen dieses Umstands und die Entwicklung eines Verstandes. Die Tat des 15 Jährigen landet in erster Linie in den alten Regionen und erweckt den Höhlenmenschen in uns. Genau hier scheiden sich die Geister. Totalitär denkende Menschen (zu denen ich die AfD Mitglieder und Sympathisanten) zähle, gehen davon aus, dass die Mehrzahl nicht nur überfordert ist, sondern gar nicht fähig ist, einen Verstand zu entwickeln, und sie deshalb die Führung übernehmen müssen. Humanisten gehen davon aus, dass mit geeigneten Mitteln der Verstand ausgebildet werden kann.

Um den Beweis anzutreten, dass sie richtig liegen, erwecken die zukünftigen Mitglieder einer Führungsclique (nannte sich in Deutschland zeitweilig u.a. ZK der SED, um nicht immer die Nazikeule herauszuholen), den Höhlenmenschen und führen ihn an einer Art Nasenring für Zuchtbullen in der Gegend herum. Für den Humanisten, der nicht die DDR erleben musste, stellt sich die Frage: «Warum merken die Vollidioten das nicht?»

Ein Teil der Propaganda ist immer die «Opferrolle», die seitens der AfD ständig ein wenig perfektioniert wird. Wer will sich schon als Täter sehen? Damit lässt sich keiner hinter dem Ofen hervorlocken. Frau Weidel stürmt taktisch gut vorbereitet aus einem Sendestudio, Herr Gauland sieht sich stets falsch zitiert und böswillig unverstanden, Herr Höcke krakeelt in guter alter deutscher Tradition die Propaganda des sterbenden Deutschen Volkes heraus und Herr Meuthen greift sich die durch ausländische Straftäter bedrohte Familie heraus. Diese «Opfernummer» ziehen die derart konsequent auf allen Ebenen durch, dass man fast auf die Idee kommen könnte, dass sich da eine Selbsthilfegruppe zusammengefunden hat. Selbst bei Anträgen in den Landesregierungen, haben sie niemals einen Termin verpasst, sondern wurden grundsätzlich zu spät informiert. Selbstverständlich ist das 15 jährige Mädchen ein unschuldiges Opfer einer Straftat geworden, doch aus ihr propagandistisch den Angriff der ausländischen Horden auf deutsche Mädchen zu machen, ist ekelerregend.

Ehrlich? Ich suche mir auch aus, wem ich die Hand zum Gruß gebe. Mal unabhängig davon, dass diese aus dem Mittelalter stammende Tradition in Zeiten der Massengesellschaften hygienisch fraglich ist, ergibt sich aus dem genannten Ursprung ein anderer Aspekt. Bekanntermaßen reichte der Schwertkämpfer damit seine Waffenhand und signalisierte seine friedliche Absicht. Will ich unter diesem Gesichtspunkt einem Mitglied der AfD oder NPD die Hand reichen? Wie sagte doch gleich mein Großvater? «Die Nazis grüßen sich mit dem Hitler – Gruß! Da kannst Du jeden einzelnen Finger brechen. Wir Kommunisten grüßen mit der erhobenen Faust, brich da mal die Finger.» Ich habe nicht vor zum Kommunisten zu werden und ich glaube, die alten Kommunisten waren auch nicht wirklich überzeugt, sondern sie wollten gegen das sich am Horizont abzeichnende ankämpfen. Aber in der Symbolik hatte Opa es richtig erfasst.

Ich muss diesem Mob in Dodge City nicht auch noch die Hand entgegenstrecken. Da finde ich die Rolle des Sheriffs, der sich mit zwei Getreuen im Jail verbarrikadiert und den Mörder einem fairen Verfahren überstellen will, weil er vom System jenseits des Faustrechts überzeugt ist, deutlich ansprechender. Denn genau darum geht es. Öffentliche Vorverurteilungen sind zu unterlassen – dies gilt besonders für Volksvertreter!

Egal, ob da ein Chinese, Indianer oder honoriger Bürger im Jail hockt. Es ist auch nicht relevant, wen oder wie er jemanden getötet hat, das Verfahren muss fair bleiben. Mensch hat Mensch getötet und nicht Afghane tötet Deutsche. Wir schreiben die letzten Tage des Jahres 2017 – ich habe Befürchtungen, wie es weiter geht. Ich glaube Joghurts mit linksdrehenden Kulturen sind bald out.

 

Burnout – Was kann aus der Asche entstehen?

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Den nachfolgenden Beitrag schrieb ich vor 4 Jahren. Für mich ist es ein Blick in die Vergangenheit. Seither schrieb ich vieles zu diesem Thema. Unter anderen mündete er in meinem aktuellen Projekt “Why – Not” – der Weg des Travellers. Besonders das I. Kapitel fundiert auf dem Beitrag hier. Ich poste den Beitrag während des Lockdown nochmals, weil ich hoffe manch einem die erste wichtige Botschaft zukommen zu lassen, die man der Stelle seines Lebens benötigt: Du bist ein Mensch und es geht vielen genau wie Dir. Du bist nicht faul, nicht absonderlich, hast nichts Schlechtes an Dir … Du reagierst auf vieles in einer äußerst menschlichen Art und Weise.


Ich versuche mir, komplexere Zusammenhänge in Bildern vorzustellen. Ähnlich muss es den Erschaffern des Begriffs «Burnout» ergangen sein. Seither ranken sich Diskussionen und Mythen um das Thema. Meistens wird darauf hingewiesen, dass «Burnout» das Tarnnetz für Depressionen ist. Letztlich ist es egal, wie die Bezeichnung lautet, entscheidend ist der individuelle Umgang damit.

Das da etwas «ausbrennt» oder «verbrennt» finde ich persönlich eine gute Metapher. Es gilt zu klären: Was brannte? Was war die Brandursache? Gab es Brandbeschleuniger? Welche Umstände begünstigten das Feuer? Liegt ein Fremdverschulden, ein technischer Defekt oder dieses berühmte menschliche Versagen vor? Informationen hierzu bekommen Ermittler in der Regel von den Überresten.

Bevor ich darauf im höchsten Maße unwissenschaftlich eingehe, möchte ich noch ein anderes Bild bemühen. Mit dem Thema assoziiere ich immer eine lange Fahrt auf der Autobahn. Blinker links, Bleifuß, Gaspedal bis zum Anschlag, heranrasen, abbremsen, meckern, Lichthupe, wieder Fahrt aufnehmen, bis das nächste Hindernis auf der Spur auftaucht. Die Arme sind steif, der Nacken verspannt sich, alles unmittelbar vor der Motorhaube ist unwichtig, relevant sind nur die Geschehnisse 200 Meter voraus, für Reaktionen unterhalb dieser Distanz ist ohnehin alles zu spät. Der Motor schluckt literweise das Brennmaterial Benzin und der menschliche Körper verbrennt Unmengen an Kalorien. Ich denke jeder, der eine längere Strecke gerast ist, kennt die getäuschte Wahrnehmung nach der Abfahrt auf die Landstraße. Die erlaubten 100 km/h muten wie die Geschwindigkeit im Stadtverkehr an. Der Fahrer benötigt eine gewisse Zeit, um sich wieder an die «normale» Geschwindigkeit zu gewöhnen.

Im zweiten Bild ist die Ursache für den erheblichen Benzinverbrauch, die Unvernunft und den verspannten Nacken, schnell ermittelt. Es ist der Fahrer selbst und seine Einstellung zu der ganzen Angelegenheit. Genauso gut könnte er auf der rechten Spur fahren. Aber würden wir ihn anhalten, hätte er mit Sicherheit 100 Gründe, warum die Raserei notwendig ist. Die Landschaft zwischen zwei Punkten ist für ihn eine lästige Distanz, die es zu überbrücken gilt. Das Bild ist in vielerlei Hinsicht erweiterbar. Was ist mit dem hochgezüchteten Motor, der immer an seiner Leistungsgrenze arbeitet? Mittels Additive kann seine Lebenszeit verlängert werden, dennoch würde eine etwas ruhigere Fahrweise noch effektiver sein. Was passiert, wenn vor lauter Raserei das Tanken übersehen wird? Wir würden an dieser Stelle von «Unachtsamkeit» des Fahrers sprechen.

Ich gehe wieder zum ersten Bild zurück. Ich erwähnte den Informationsgehalt der Brandrückstände. Im Fall des «Burnout» blicken wir in der Regel auf einen seiner Energien beraubten Menschen. Frei werdende Energie ist oftmals ein Effekt, der bei der Verbrennung oder auch Oxidation auftritt. Wir benötigen unsere Energie für die Erfüllung unserer eigenen Bedürfnisse, die Familie, Freundschaften und unsere Arbeit. Die Energie will wohl überlegt verteilt werden. Leite ich an einer Stelle zuviel zu, fehlt sie an anderer Stelle und es kommt durch die Unterversorgung zu ernsthaften Problemen.

Funktioniert die Energieverteilung, treffe ich auf einen Menschen, der in ein Energie zurückführendes Sozialsystem eingebunden ist. Da er auch einiges für sich selbst abgezweigt hat, ist er dazu in der Lage, diesen regenerativen Prozess auszunutzen. Hat er es nicht getan, verpufft diese Energie und er wird solange seine eigenen Ressourcen verbrennen, bis alles verbraucht ist. Im Brandschutt finden wir Frustration, seelische Leere, soziale Isolation, Verbohrtheit, Engstirnigkeit, Selbstzerstörung, Hass auf die Gesellschaft, Gefühlskälte, Dissoziationen, Lebenszeifel und Ratlosigkeit bei vielen Fragestellungen. Sämtlich Oxidationsprodukte von Hoffnung, sozialen Denken, Engagement, Gestaltungswillen, Zielen, Emotionen und Illusionen.

Das Ausbrennen ist ein Prozess, ausgebrannt sein, hingegen ein finaler Status. Zumindest dieser Teil des Lebens hat ein Ende. Es gibt Warnzeichen. Die Tankanzeige blinkt, die Temperatur sinkt stetig, weil nach und nach nichts mehr da ist, was brennen könnte. Der Mensch wird jeden Tag ein wenig kälter. Er selbst merkt es kaum, aber die Umgebung kann es sehen. Die Sprache verändert sich, die Empathie schwindet rasant, die unterversorgten Lebensbereiche gehen kaputt, Freunde wenden sich ab, Beziehungen gehen in die Brüche, Entfremdung zu den Kindern tritt ein, das «Schwarz- Weiss- Denken» wirkt abstoßend auf die Umgebung und verbaut den Zugang zu neuen Perspektiven. Was kommt danach? Auf diese Frage bezieht sich die Überschrift.


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass als Erstes ein Schritt notwendig ist, der einen neben den Aschenhaufen befördert und eine Betrachtung des entstandenen Trümmerhaufen ermöglicht. Was ist in der heutigen Zeit naheliegender, als nach einem Schuldigen zu suchen? Mal sind es die da «Oben», für den Pöbel ist es im Zweifel «Merkel», der Beamte schiebt es auf die Behörde und die böse Gesellschaft ist auch ein gern gesehener Sündenbock. Also werden die meisten die Spurensuche mit dem Ziel einen Täter festzusetzen durchführen.
Doch wenn nichts anzuzünden vorhanden ist, bzw. genügend Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, kann sich ein Brand nicht ausbreiten. Daran trägt kein Brandstifter die Schuld. Genau dort sollten die Ermittlungen ansetzen. Selbstverständlich haben andere das schnelle Auto konstruiert und die Autobahn ausgebaut, aber Gas geben muss man immer noch selbst.

War es der eigene Narzissmus, der einen bis zum Umfallen antrieb? Oder ist ein ausgeprägtes Helfersyndrom ausschlaggebend gewesen? Altruismus existiert nicht, jegliches Handeln hat ein Motiv – es verschafft uns einen wie auch immer gearteten Vorteil, und wenn es nur ein schlechtes Gewissen abwendet.

Doch damit ist das Endstadium auch eine Chance. Wer aufhört, nach einem Schuldigen zu suchen, kann sich etwas Neues aufbauen und die Fehler des ersten Hausbaus vermeiden. Alles muss auf den Prüfstand gestellt werden. Neue Perspektiven verschaffen andere Blickwinkel und verschaffen noch nicht da gewesene Eindrücke. Es gilt vermeintliches Wissen, Wahrheiten, Erkenntnisse und Rituale zu hinterfragen. Die schon fast in die Banalität einer Binsenweisheit verkommene Aussage «Scheitern kann als eine Chance begriffen werden!», gilt beim «Burnout» mehr denn je.

Betroffene haben über Jahrzehnte hinweg nur noch funktioniert. Die Kontrolle über das Leben haben andere Menschen oder Strukturen übernommen. Insbesondere Berufe, die ursprünglich für Menschen geschaffen wurden, verkommen immer mehr zu kommerziellen Verwaltungsmaschinerien. Alte sind nicht mehr oder weniger als ein Kostenfaktor, Kranke sind ineffizient und wenn überhaupt investiert wird, dann ist es die Wiederherstellung der Funktionalität. Die Polizei wird immer mehr zur Reaktionsmasse der Politik, statt einen Schritt voraus zu sein. Gründe für diese Entwicklung gibt es viele. Immer weniger Menschen sind bereit, für ihr eigenes Handeln Verantwortung zu übernehmen. Der Status in der Gesellschaft wird über Symbole definiert, während echte Lebensleistungen ignoriert werden. Macht und Geld bestimmen den Alltag. Wobei Ersteres eine Persönlichkeitsstörung sein kann, die das Zweite bedingt. Doch dies soll hier nicht das Thema sein.

Viele Betroffene haben genau diese Strukturen im Berufsleben nicht akzeptiert. Es ist schwer im unmittelbaren Kontakt mit einem Pflegebedürftigen, einem Kranken oder einem Opfer, ökonomische Erwägungen in Betracht zu ziehen. Da liegt der Unterschied zu anderen Berufen. Es wird oftmals gern übersehen, dass «Burnout» ursprünglich als Erklärungsansatz für diverse pathologische Reaktionen in sozialen Berufen formuliert wurde. Wenn beispielsweise die Arbeiter einer Baustelle kein Baumaterial geliefert bekommen, führt dies zu einer Wartezeit, die die Arbeiter kaum belasten wird. In einem sozialen Beruf kommt es zu vollkommen anderen Folgen. Kaum einer wird es im unmittelbaren Kontakt zulassen wollen, dass ein abhängiger Mensch unter den Fehlern anderer zu leiden hat. Also macht er jeden Tag alles nur Erdenkliche möglich – bis er nicht mehr kann.


Doch besteht an dieser Stelle nicht ein Denkfehler? Wer trägt die Verantwortung? Der Mensch, welcher unmittelbar in der Situation agiert, oder der weit entfernte Machtmensch, der mit seiner kommerziellen Entscheidung die Situation erzeugt hat? Was würde passieren, wenn die Polizei eine Woche lang nur noch nach Vorschrift arbeiten würde? Was wäre, wenn alle Stationsärzte ihre guten Rechte als Arbeitnehmer einfordern würden? Oder alle Pflegekräfte nur noch die Dinge täten, für die sie bezahlt werden? Die nach Macht strebenden Menschen gerieten schnell in eine schwierige Lage. Jeder weiß: Dazu wird es nicht kommen! Und genau darauf verlassen sich die Herrschaften.

Vielleicht ist Ausbrennen in der aktuellen Zeit ein unabwendbarer Prozess. Ohne Menschen, die aufgrund eigener Persönlichkeitsstörungen weit über ihre Grenzen hinaus gehen, hätten wir noch größere gesellschaftliche Probleme, als wir ohnehin schon haben.
Zwischen den Zeilen dürfte eines klar geworden sein. Ich persönlich ziehe einen dicken fetten Strich zwischen «Überarbeitet» und «Ausgebrannt». Mit Verlaub, wer sich überarbeitet, weil er den Hals nicht voll genug bekommt oder sich aufgrund seiner Störungen zu Tode hetzt, hat ohne Frage ein Problem, aber es hat nichts mit dem Syndrom zu tun, welches die gesellschaftlichen Berufe betrifft.

Genau an dieser Stelle ist theoretisch die Gesellschaft gefragt. Wir wollen, dass unsere Alten ein würdiges Leben führen. Nicht jeder vermag einen Angehörigen zu pflegen. Doch gerade dieses sollte uns Respekt vor den Leuten einflössen, die das machen und können. Viele Menschen sind für den Beruf des Polizisten oder Soldaten ungeeignet. Diese Berufe haben etwas mit Not, Elend, Gewalt und unübersichtlichen gefährlichen Situationen zu tun. Jene Sachverhalte, die sich ein Großteil mit einem wohligen Schauer von der Couch aus im Fernseher ansehen. Lebten wir in einer vernünftigen Gesellschaft, investierten wir in diese gesellschaftlich relevanten Berufe unser meistes Geld. Nach einer zu verhandelnden Zeit entließen wir diese Menschen aus ihrer Verantwortung und übertrügen die Verantwortung Jüngeren. Bekanntermaßen ist alle Theorie grau und die Gesellschaft ist so ziemlich alles, aber nicht vernünftig. Damit ist der vom Syndrom Betroffene wieder auf sich alleine gestellt.

Im Zusammenhang mit «Burnout» wird auch immer der Begriff «Desillusionierung» erwähnt. Ich habe zu diesem Begriff eine positive Einstellung bekommen. Er bedeutet nämlich, dass ich vorher einer Illusion unterlag, mit anderen Worten: Ich wurde getäuscht. Mich persönlich täuschen nach 30 Jahren Kriminalpolizei wenige Menschen. Das ist keine große Kunst. Es besagt eigentlich nur, dass ich begriffsstutzig bin. Immerhin habe ich drei Jahrzehnte für die Erkenntnis gebraucht, dass das Handeln eines Menschen logischerweise menschlich ist. Diese Schlussfolgerung kann ein Grundschüler ziehen. Nun muss er nur noch lernen, was dieser weiße Affe alles leisten kann. Menschen machen immer genau das, wozu sie in der Lage sind.

Jeder, der in einem Gesellschaftsberuf seine Zeit abgerissen hat, sie überlebte und irgendwann sagt: «Es reicht jetzt! Ich kann nicht mehr!», hat ein gutes Recht darauf. Im Gegensatz zu vielen anderen übernahm er über einen langen Zeitraum Verantwortung.

Niemand muss sich dafür schämen. Der Briefkasten beginnt im Dunkeln zu leuchten. Die ungeöffnete Post wird nur noch nach Farben sortiert. Gelbe Briefe sind wichtig und trotzdem werden die Fristen versäumt. Die wohlformulierten Mahnungen erzeugen ein müdes Lächeln im Gesicht und die Versäumnisgebühren werden mit einem Seufzen hingenommen. Der Lieferdienst bekommt Weihnachtsgeschenke von Amazon, weil man schon die Namen der Kinder kennt. Ämter wollen irgendwelche wichtigen Auskünfte und die Kinder haben sich schon lange nicht mehr gemeldet. Wozu auch? Wie endet der Film «Spiel mir das Lied vom Tod»? «Was macht er da draußen?» «Er wartet! Einer wartet immer, und irgendwann wartet er nicht mehr!» Es ist eine Auszeit, die sich jeder gönnen darf, der in dieser Mühle war. Wer menschliches Verhalten bei anderen lange akzeptiert hat, sollte sich selbst auch irgendwann als Mensch annehmen. Doch eines Tages ist der Zeitpunkt gekommen aufzustehen.

Danach bricht eine andere Zeit an. Es gilt die Verantwortung an andere zu übertragen und sie dabei zu unterstützen. Neue oder alte verschollene Potenziale (ich liebe die Rechtschreibreform diesbezüglich) können genutzt werden. Menschen, die ein «Burnout» überwinden, verfügen über eine enorme Menschenkenntnis.
Wenn sie in der Lage sind ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass die Frustration hauptsächlich aus einer falschen Erwartungshaltung entstanden ist, können sie viel in ihrem unmittelbaren Umfeld erreichen. Der Sog, der Welt eine Absage zu erteilen, ist stark. Aber kein Mensch lebt für sich alleine. An fast jedem hängt eine ganze Gruppe anderer, gibt man sich ihm hin, war die Zeit vorher vollkommen sinnlos.

Also was macht man aus der Asche? Ich würde sie auffegen und als Dünger für etwas Neues benutzen. Für mich persönlich kann ich behaupten, dass ich der Gesellschaft in weiten Teilen den Rücken zukehre, aber nicht der Welt und den Menschen, die mich umgeben. Ich stehe dazu, dass die meisten Machtmenschen mit ihrer Verzweiflungsrethorik bei mir Heiterkeit erzeugen. Es ist faszinierend, wie sich Massen manipulieren lassen und sich immer wieder dieselben Prozesse vollziehen.

Aus meinem Aschehaufen habe ich die Erkenntnis herausgeholt: «Du wirst es nicht ändern! Verändern kannst Du ausschließlich einen Menschen … Dich selbst!» Ich war Teil des Gebildes. Ich kann nicht mehr sagen, wie viele Berichte ich in meinem Leben geschrieben habe, in denen ich mit eloquenten Worten diesen ganzen Schwachsinn unterstützt habe. Damit ist es endgültig vorbei. Ich selbst habe einiges aufgebauscht, damit wir ein wenig mehr Geld für unsere Zwecke bekamen. Irgendwann entwickelt sich daraus ein Geschehen, über das man die Kontrolle verliert.


Erst reagierte mein Körper auf diesen Irrsinn, in dem er alles wieder herausbrachte. Dann meldete sich der Verstand. Mir fiel auf, wie lächerlich sich eine Vielzahl von Menschen in dieser Gesellschaft gebaren. Schon in meiner Jugend faszinierte mich der «Siddhartha» von Stefan Zweig. Er verwendet dort ein schönes Wort: «Kindermenschen». Davon gibt es bei uns einige. Lieber gehe ich ein Problem mit drei gewieften Tuk – Tuk – Fahrern aus Kambodscha an, als dass ich zehn verwöhnte Wohlstandskrüppel vom Fernseher weghole. In allen mir bekannten Ländern hat die Wohlstandsgesellschaft bisher die allgemeine Verblödung vorangetrieben. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen mit “wachen Blick” einem in armen Ländern begegnen und sich im Gegenzuge dumpfe Gesichter bei uns zeigen. Armut und Dumm ist eine tödliche Kombination, wer in schwierigen Verhältnissen überleben will, kommt am Einschalten des Gehirns nicht vorbei. Deutschland war vermutlich selten so kreativ und intelligent, wie kurz nach 1945. Die Nachkriegsgeneration hatte schlicht keine andere Option. Patriotismus 2017? Ich finde wenige Gründe dafür, vielleicht klatschen deshalb alle, wenn Deutschland mal im Fußball gewinnt. Supertalente können bei uns immerhin schon Hunde werden.

Letztens veröffentlichte ich einen Tweet. «Es ist ein Unterschied, ob man gegen das Böse antritt oder das Gute unterstützt.» Mal abgesehen von der Tatsache, dass es weder ein Gut noch ein Böse gibt, sondern nur für die Menschheit von Vorteil oder zum Nachteil, ist der daraus resultierende Schluss klar. So schräg wie es auf den ersten Blick erscheint, sich einmal richtig zu verausgaben und an seinen Idealen zu scheitern, kann das Beste sein, was einem im Leben passiert, selbst noch, wenn man einen körperlichen Preis dafür zahlen muss. Das Leben wird intensiver.

Ein verlogenes Fest …

Lesedauer 6 Minuten

Berlin, 1989, 22:00 Uhr … das erste Weihnachten nach dem Mauerfall. Ich arbeitete damals bei der polizeilichen Sofortbearbeitung in der Direktion – City in Berlin. Die mussten immer beim Verdacht einer für die Kripo interessanten Straftat ausrücken. (Machen sie heute noch, aber es gibt keine Direktion – City mehr). Dazu gehören auch Todesermittlungen, bei denen der hinzugezogene Arzt das Kreuz bei «Natürlicher Todesursache» verweigert.
„Können sie noch einen Auftrag übernehmen?“ Schnarrte es aus dem Lautsprecher. Im Hintergrund war ein seltsames Gestöhne zu hören.
«Ja!», antworte ich gehorsam.
«Dann mal bitte über Draht!» Das Mobiltelefon war 1989 noch nicht erfunden. Umfangreichere Informationen wurden über Telefon, also einen Festnetzanschluss, gegeben. Die angesprochenen Streifen mussten in diesen Fällen den nächsten Abschnitt aufsuchen und den Schichtleiter anrufen. Nach einem kurzen Telefonat wusste ich mehr. Eine Leiche! Irgendein Familienvater hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. Wir sollten nachschauen, ob niemand nachgeholfen hatte. Wieder im Wagen erklärte ich meinem Kollegen kurz die Lage.
„Sag mal hast Du vorhin im Hintergrund auch gehört, was ich gehört habe?“, fragte ich meinen Teampartner während der Fahrt zur uns genannten Anschrift
Er schaute geradeaus auf die Straße. „Machen die immer in der Weihnachtsspätschicht!“
Ich sah ihn an. „Was?“
„Na, sich einen Porno rein ziehen!“ Kann man mal machen, dachte ich mir, verkniff mir aber jeden weiteren Kommentar. Besinnlichkeit konnte offensichtlich auch anders interpretiert werden.
Mein Teampartner suchte die Häuserreihe ab, an der wir vorbei fuhren. „Hast Du nochmal die Hausnummer?“
„Ja, ist nicht weit von hier. Da vorne, das graue Haus.“
Ein war ein Altbau, sehr gepflegt, eine von den besseren Adressen in dieser sonst heruntergekommenen Gegend. Der gesuchte Name stand ganz oben rechts auf dem Tableau. Schutzmannsparterre! Wie so häufig war Treppensteigen angesagt. Oben an der Tür empfing uns ein älterer Herr. Er bat uns hinein, seine Tochter würde in der Küche auf uns warten. Es war eine schöne Wohnung, aufgeräumt, teurer Teppich, klar und sauber strukturiert. Im Wohnzimmer, am Ende des Flurs stand ein geschmückter großer Weihnachtsbaum. Am Küchentisch saß eine etwa vierzigjährige Frau. Sie blickte starr vor sich hin. Was auch immer gerade in ihrem Kopf vorging, ich wollte es nicht wissen. Ich hatte festgestellt, dass in solchen Fällen Neutralität, Professionalität und das Vermeiden von Emotionen die beste Strategie ist. Der Vater erklärte seiner Tochter, wer wir sind und holte sich von ihr das Einverständnis, alles weitere zu übernehmen. Er ging mit uns zurück in den Flur und zeigte stumm auf eine Tür.
Ich mache erst das Licht an, als ich die Tür hinter mir verschlossen hatte. Ein Arbeitsraum, vor dem Fenster stand ein Schreibtisch. Dort hing er. Er hatte sich mit seiner Krawatte am Fenstergriff aufgehängt.

Ich wandte mich an meinen bisher schweigsamen Teampartner zu:. „Ich halte und Du schneidest ihn ab!“
„Denk dran, nicht vorn stehen!”, grunzte er.
Ich verzog nur kurz das Gesicht. Wir begannen mit unserer Untersuchung. Schon nach kurzer Zeit kamen wir zum Ergebnis, dass alles seine Richtigkeit hatte. Es waren keinerlei Anzeichen vorhanden, die dafür sprachen, dass jemand den armen Kerl ums Leben brachte. Wie immer bei Suiziden zogen Gedanken über die Gründe durch meinen Kopf. «Gibt es ein Warum? Keine Ahnung? Will ich es wissen? Nein, ich will das heute Nacht nicht wissen. Depressionen? Schulden? Er wird seine Gründe gehabt haben. Nur hinaus!» Nach der Untersuchung stellte ich der Frau die üblichen Fragen. Hatte er Depressionen? Nahm er Medikamente? Hat er noch etwas gesagt? Gab es einen Streit?

Unvermittelt stand in der Tür ein kleines Mädchen. Wahrscheinlich ist sie der Grund, dass ich mich heute noch an diese Nacht erinnere. Dieser Blick des unschuldigen Kindes, brannte sich ein. Höchststrafe! Wir Erwachsenen schauten uns alle hilflos an. Der Vater reagierte als erster und nahm die Enkelin auf den Arm. Freundlich auf sie einredend ging er mit ihr zu den Geschenken am Baum. Die Mutter des Kindes fragte mich, was Sie denn jetzt machen müsste. Ich sagte ihr, dass sie ein Bestattungsinstitut anrufen müsse.
Wie viele andere vor ihr auch, war sie mit der Sache vollkommen überfordert. Sie fragte mich, welches sie denn anrufen solle und ob ich Erfahrungen damit hätte. Doch ich durfte ihr keines nennen. Es ist bitter, wenn man einfach nur Mensch sein will und einen die Geschäftsanweisungen die Bedeutung eines Menschen als «Produkt» vorführen. Umsonst ist nicht einmal der Tod! Sinnlos ihr etwas über Bestechlichkeit zu erzählen, deshalb fragte ich nach einem Telefonbuch und schlug routiniert die passenden Seiten auf. Ich wollte dort weg. Noch ein paar Worte, leise gesprochen und raus.
Wieder auf der Treppe atmete ich tief durch. Die ersten Etagen liefen wir schweigsam nebeneinander. Dann unterbrach mein Teampartner die Stille mit einem zynischen Spruch. „Auch eine Form Weihnachten abzuhängen, oder?“

Die Anspannung löste sich ein wenig. Alkohol, Sarkasmus und Zynismus, die hässlichen Geschwister der vielen kleinen Trauma im Leben eines Polizisten. „Fahren wir noch was Essen?“ ,fragte er mich, als wir das Haus verließen. Ich stimmte zu. Auf der Fahrt zur Dienststelle kamen wir an einem Bahnhof vorbei. Aus dem Seitenfenster sah ich in einer Unterführung  einen Obdachlosen . Er hatte sich dort mit seinen wenigen Habseligkeiten und seinem Hund verschanzt. Plötzlich hatte ich eine Idee.
„Halt mal an!“ ,forderte ich. Ich ging zu dem Mann und legte behutsam einen großen Schein vor ihn hin. Ich glaube, er sah mich nicht einmal an. Warum sollte er auch? Für ihn war ich bestimmt nur einer von vielen Menschen, die ihn kurz anstarrten, um nach seiner Atmung zu schauen. «Ich kann’ s nicht ändern Alter, aber vielleicht hilft es ein wenig.» ,murmelte ich. Ich sah ihn noch einen Augenblick an. Da stand ich Wohlstandskind und hatte mich zu einer Geste hinreißen lassen. Letztlich nur ein kosmischer Zufall, dass ich stand und er dort unten saß. Doch mehr ist mir nicht gegeben, als zumindest die Ehrlichkeit in den Knochen zu haben, die mir ein wenig Demut vermittelt. “Du hattest Glück und er Pech!” Vielleicht hatte der Erhängte genau vor diesem Schicksal Angst. Wenigstens ein Gedanke mehr, als die Menschen, welche auf Deutsch: “Eine große Fresse riskieren!” Ich drehte mich wieder um und stieg zurück ins Fahrzeug.
„Was hast‘ n gemacht.?“ ,fragte mich mein Partner. «Atmet er noch?»
„Nichts! Ich finde wenigstens einer sollte heute Nacht Weihnachten haben! Fahr weiter, wir müssen noch schreiben.“

Nach dieser Nacht folgten noch diverse andere Weihnachten, in denen ich Dienst hatte. Es war nicht einmal eine besondere Nacht, dennoch habe ich sie niemals vergessen. Jedes Jahr auf ein Neues, beschleicht mich dieses Gefühl, irgendetwas tun zu müssen. Fast immer unterlasse ich es. Es ist diese Hilflosigkeit, die mich jedes Mal sehr traurig macht. Weihnachten! Im Fernsehen und in Filmen wird uns das perfekte Weihnachten vorgegaukelt. Die Pfarrer in den Kirchen haben Hochkonjunktur, weil sie einmal im Jahr die Gottlosen vor sich zu sitzen haben und ihnen eine Predigt halten können. Die Gesichter sind leer und erhellen sich für wenige Minuten, wenn sich die Sprösslinge beim Krippenspiel präsentieren. Anschließend hetzt die Familie nach Hause, damit der Braten rechtzeitig fertig wird und die Bescherung nicht zu spät stattfindet – Oma kann nicht mehr solange. Und wenn sich dann doch mal einer von denen in die Kirche verirrt, um die es geht, rümpfen sie die Nase über Aussehen und Geruch.

Gesucht wird der Erlöser – sprach unnachahmlich nachdrücklich Klaus Kinski ins Mikrofon. Der Gesuchte erschien den Menschen angeblich vor 2000 Jahren als obdachloser Palästinenser. Als junger Mann versuchte er, die Menschen mit religiösen Fanatismus davon zu überzeugen, dass sie ihren Nächsten lieben sollten. Die Feier anlässlich seines Erscheinens ist zu einer der borniertesten Veranstaltungen der christlichen Religion geworden. Auch heute Nacht werden Millionen frierend und hungernd ausharren. Tausende Kinder werden unter schlimmeren Umständen geboren werden, als dieser christliche Erlöser. Bei ihnen werden keine Weisen aus dem Morgenland vorbei kommen, nicht einmal aus dem Abendland wird sich jemand auf den Weg machen. Die sind viel zu beschäftigt mit der Rettung dieses Konstrukts. Statt Weihrauch und Myrrhe, schicken sie als Geschenke lieber Munition, Gewehre und Granaten. Diese Überlegungen sind kaum zu ertragen und lassen sich nur mit einem Gedanken verdrängen: «Du kannst die Welt nicht retten! Weitermachen!»

Gesucht wird der Erlöser! Das wäre doch mal eine Öffentlichkeitsfahndung: «Gesucht wird ein junger Palästinenser. Er ist allein im Stadtgebiet unterwegs. Bei Antreffen ist die Menschheit zu unterrichten.»

Weihnachten 2017 – fast 30 Jahre danach. Tut mir leid … dieses “Frohe Weihnachten”, kommt mir immer schwerer über die Lippen. Auch ich habe früher in der Kirche gesessen und den Kindern beim Krippenspiel zugesehen. Als Beiwerk durfte ich mir immer die Predigten der Pfarrer anhören. Die Botschaft: “Für viele unter uns ist das Leben mies, wir können es nicht ändern, lasst uns für sie beten. Aber … irgendwann haben sie es hinter sich … dann werden sie erlöst werden und in eine strahlende Ewigkeit übergehen!” Na toll … Unter Umständen könnten wir doch etwas ändern. Wenn sich diese tollen Christen alle einig wären und gemeinsam ihre “Glaubensgrundsätze” global umsetzen würden, wären wir schon einen Schritt weiter. Ohne Frage können auch arme Menschen sehr glücklich sein, manchmal sogar glücklicher als Reiche. Doch solange Menschen verhungern, verdursten, abgeschlachtet werden, sollte sich jeder mit einem Dach über dem Kopf, in einem Land, in dem das saubere Wasser aus der Wand kommt und in der Buchte keine Minusgrade herrschen, leise verhalten und sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Bis dieser Tag nicht eintritt, sind Christen, vor allem die mit der Leitkultur, für mich nur ein genauso verlogener Haufen, wie alle anderen auch. Natürlich haben wir in Deutschland das Recht auf freie Meinungsäußerung. Doch für mich sind alle Demonstranten, die von einer Rettung des Abendlandes sprechen und eine Leitkultur propagieren, während die Welt um sie herum aussieht, wie sie aussieht, bornierte Penner. Einfach mal die Klappe halten und das bescherte Glück still genießen, wäre dem “Erlöser” am ehesten entsprechend. Dieses Mädchen von damals, ist heute eine erwachsene Frau. Was sie wohl über all diese Dinge denken mag? Ob der Obdachlose noch am Leben ist?

Ich glaube, wenn es heute diesen jungen Palästinenser gäbe, würde er wütend und um sich schlagend über einen Weihnachtsmarkt ziehen, bis er unter Terrorverdacht in einer Zelle sitzt. Rettet das Abendland! Eine klare knackige Aussage, die Frage ist nur noch: Vor wem und was?

Fangt endlich an zu denken …

Lesedauer 9 Minuten

Es gibt diese Abende, an denen ich bei einem Whisky darüber nachdenke, was eigentlich mit Deutschland passiert ist. Sicherlich gab es nicht diesen einen Tag oder ein bestimmtes Jahr. Obwohl 1989 vieles geändert hat. In rasanter Geschwindigkeit trafen zwei Gesellschaftssysteme aufeinander. In vielen anderen Bundesländern werden das die Leute gar nicht so empfunden haben. Doch in Berlin standen wir innerhalb weniger Stunden voreinander. Ich kann mich modernen Geschichte nicht daran zurückerinnern, dass zum Beispiel zwei Polizeien derart unterschiedlicher politischer Systeme in wenigen Stunden zusammen arbeiten mussten. Meiner persönlichen Erfahrung nach, waren wir West – Berliner auch immer etwas politischer und hatten mehr Ahnung von den Prozessen in der DDR, als anderswo. Ständig wurden wir von den «Wessis», wie wir früher alle anderen Bundesländer nannten, gefragt: «Kommst Du aus Ost oder West – Berlin!»

Die DDR war in vielerlei Hinsicht am Boden und nicht nur finanziell. Die jahrzehntelange Propaganda, Desinformation der Bevölkerung, die Inszenierung einer irrealen Welt, hinterließ unübersehbare Spuren. Die DDR endete und die BRDeutschland lebte weiter. Alleine von diesen kleinen Differenzierungen wissen heute die wenigsten «Ossis» etwas. Die «BRD» war eine Erfindung des ZK der SED und sollte beide Länder auf eine Stufe stellen. Plötzlich waren alle immer dagegen gewesen oder wussten schlicht nie etwas. Ich denke, dies sind die üblichen Nachwirkungen einer Diktatur. Doch es gab auch Ausnahmen. In der guten alten Direktion – City fuhr ich 1990 mit einem gleichaltrigen ehemaligen Soldaten der NVA zusammen, der in den letzten Tagen der DDR noch seine Akte frisierte, damit er zur Polizei konnte. Er sagte damals: «Ich habe an all das geglaubt! Ich wurde verarscht! Erkläre mir bitte, wie der Laden hier läuft, ich habe Nachholbedarf.» Stundenlang redeten wir über das Grundgesetz. Ich erklärte ihm die Stärken und Schwächen, warum die Väter des Grundgesetzes verschiedene Sachen implementiert hatten und wo die Grenzen sind. Ich halte ihn heute noch für eine herausragende Persönlichkeit und wenn er dieses hier lesen sollte, spreche ich nochmals mein Kompliment aus.

Da saßen wir beide. Kinder der Nachkriegsgeneration, die noch eine Zeit ohne Mauer kannten, und Großeltern die das III. Reich erlebt hatten. Ich erzählte ihm von meiner Familie. Das mein Großvater Kommunist gewesen sei und die Gruppe Ulbricht ablehnte, während seine Geschwister in der DDR Karriere machten. Meine Familie immer aufseiten der SPD stand und sich immer als die Nachkommen einer Arbeiterfamilie verstand. Prinzipiell unterschieden sich unsere Familien gar nicht viel. Bis die Mauer gebaut wurde und alles änderte. Er ging voller Überzeugung zur NVA und ich leistete einen Eid auf das Grundgesetz, um dann bei der Polizei anzufangen. Er schilderte mir, wie er gelernt hatte im Kriegsfall die BR Deutschland zu sabotieren, während ich ihm schilderte, dass man uns noch zu potenziellen Kombattanten ausbildete.

Er, als auch ich, lernten Informationen zu bewerten, das Hinterfragen von Quellen, den Umgang mit der steigenden Informationsvielfalt und wir sahen, wie sich um uns herum alles entwickelte. Selbstverständlich sahen wir die Gesellschaft auch immer mit kritischen Augen. Doch bis 1989 dachte ich, es würde immer ein wenig besser werden. Politiker wie Franz – Joseph Strauss waren Geschichte, die Dumpfbacken von den Republikanern überlebten sich selbst, meine Generation hatte alle Chancen etwas zu bewegen. Doch irgendetwas ist schief gegangen.

Ich persönlich habe vollkommen den Faktor «DDR» unterschätzt. Dabei ist es logisch, dass mehrere Millionen im real existierenden Sozialismus geprägte Menschen nicht ohne gesellschaftliche Folgen bleiben. Ihnen wurde weder unser Staatsaufbau, die Prozesse, die ungeschriebenen Regeln der Macht oder der Umgang mit der Informationsvielfalt beigebracht. Unglücklicherweise traten gleichzeitig die kommerziell orientierten Privatsender ihren Siegeszug an und die Presselandschaft entwickelte sich immer mehr zum Spielball der Lobbyisten. Es ist nicht der Fall, dass es keine investigativen Journalisten mehr geben würde, aber sie müssen mühsam gesucht werden, während die anderen tendenziöse Nachrichten wie Billig – Hamburger zum schnellen Konsum anbieten. Hierfür war das Debakel des inszenierten Kanzlerduells eines der miesesten Beispiele. Was soll man von einem Journalisten halten, der in seinen Fragen gleich mehrfach den Begriff «Flüchtlingsflut» unterbringt? Dann kann ich auch den Zapfer aus der nächsten Eckkneipe ins Studio stellen. Sehnsüchtig denkt der «Wessi» an Zeiten zurück, als im Fernsehen noch rauchende Korrespondenten bei einem Glas Wein über die Ereignisse der zurückliegenden Woche sprachen. In «Polit – Talkshows» werden Menschen aufeinander gehetzt, die entweder wenig zu sagen haben oder sich in den Grundlagen der Rabulistik versuchen. Am nächsten Tag stürzen sich geifernde Youtuber auf Ausschnitte, die nicht im entferntesten den Kontext wieder geben. Das ist alles ziemlich trostlos.

Kommerzielles Fernsehen ist auf Zuschauerzahlen und Zielgruppen angewiesen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine große Zahl Menschen die ausgestrahlten Sendungen konsumieren und gut finden. Wer bei über 80 % der moderierten Sendeformate oder dem Nachmittagsprogramm nicht verblödet, muss schon sehr widerstandsfähig sein. Besonders die aktuelle Sexismusdebatte finde ich dabei skurril. Welches Menschenbild wird denn in diesen Sendungen vermittelt? Es ist wichtig, gut auszusehen, mit strahlendem Zahnpastalächeln herumzulaufen, im knappen Kleidchen den Körper zu präsentieren und sich an der Seite eines Mannes zu zeigen, der auf zweifelhafte Art sein Vermögen ergattert hat. Mehreren hundert Jahren nach der Französischen Revolution huldigen sie auf der Couch in Jogginghosen Sternchen oder Aristokraten. Was für eine erbärmliche Veranstaltung. Da keimt in mir der Verdacht, dass sich ein großer Teil zu einer Art Biomasse für den Kommerz entwickelt.

Letztens wurde auf Arte ein Beitrag ausgestrahlt, in dem Wissenschaftler zu Wort kamen, die einen weltweit sinkenden IQ festgestellt haben. Nach den bisherigen Erkenntnissen liegt es wohl daran, dass über Chemikalien und Pestizide in unsere Körper Verbindungen geschmuggelt werden, die in die Schilddrüse eingebaut werden.
Nach deren Untersuchungen stieg bis Anfang 1990 der IQ, und fällt danach kontinuierlich ab. Meine Tochter kommentierte dies mit: «Da siehst Du mal, womit ich mich herumschlagen muss.»
Nach und nach ergibt sich hieraus ein Bild. Zunächst gab es eine Gesellschaft, die Wegsehen und Unauffälligkeit als Erfolgsfaktoren kennen lernte. Zu viele Informationen konnten sich in der DDR als gefährlich erweisen. Dann preschen kommerzielle Sender in diese Lücke hinein und erstellen ein Zerrbild, welches nur dem Konsum dienlich ist. Werbung ist letztlich immer die Begründung eines Bedürfnisses, welches der Mensch vorher gar nicht hatte. Kann ich diese Bedürfnisse nicht befriedigen, entsteht Frust. In die Suppe geben Politiker noch ihre eigenen Gewürze hinein. Wenn sie ehrlich wären, müssten sie zugeben, dass sie längst die Kontrolle über ein sich verselbstständigenden Kapitalismus verloren haben und extrem beschränkt Handlungsfähig sind. In Sternstunden des Fernsehens geben sie das sogar zu. Selbst ein Mitglied der CSU räumt dann ein, dass seine Entscheidungskompetenz gegenüber den Pharmakonzernen Makulatur ist. Was ist dann erst mit den Energieriesen oder den Globalplayern? Also was sollen sie machen, wenn sie wieder gewählt werden wollen, um noch den letzten verbliebenen Rest Zielvorstellungen umzusetzen? Es bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als eine nicht existente Welt vorzutäuschen. Unter Umständen teile ich mit dem einen oder anderen auch die Angst, was passieren würde, wenn dem Pöbel frei Hand gelassen wird. Machen wir uns nicht vor, wenn wir nicht dankenswerterweise eine stellvertretende Republik hätten, sondern das Volk direkt bestimmen könnte, würde es in Deutschland ziemlich dunkel aussehen. Nahezu jeder Spaghetti-Western handelt dieses Problem ab.

Spätestens bei dieser Überlegung landet man bei der AfD. Nationalismus, Patriotismus und direkte Demokratie versprechen Herr Höcke, Frau Weidel, Herr Gauland und die blaublütige Beatrix. Der ehemalige ZDF – Moderator Hahne besitzt gar die Frechheit, die Behauptung aufzustellen, dass alle Polizisten die AfD wählen würden. Polizisten kennen sehr gut den auf Lynchen aufgepeitschten Mob. Konservativ wählen, bedeutet für einen anständigen Offizier immer noch: CDU! Wobei ich damit nicht meine Wahl offengelegt habe. Wer ein paar Texte von mir kennt, kann sich seinen Teil denken. Wer als Polizist seinen Job ernsthaft betreibt, kommt nicht auf die Idee, mehr plebiszitäre Elemente einzufordern. Zumal der Plan der AfD ziemlich durchsichtig ist. Erst appellieren sie an die niederen Instinkte des Mobs und dann ist vorbei mit der Mitbestimmung.
Die Kollegen, welche sich bei der AfD engagieren, sind einfach nur arme Irre, die auf simpelste Strategien hineinfallen. Liebe Kollegen schaut Euch um. Fällt Euch nicht auf, wer da vorne weg trabt? Ehemalige Parteimitglieder der CDU, die dort mit ihrer Seilschaft keinen Blumentopf gewinnen konnten und es nun woanders versuchen. Akademiker aus der dritten und vierten Reihe, die in der AfD noch mal ein wenig Anerkennung einholen wollen. Irgendwelche Stiftungen, die ein wenig wie schlagende Studentenverbindungen anmuten, in der sich Leute treffen, denen Mama früher die Äpfel geschält hat. Wollt ihr Euch wirklich dafür hergeben?

Ich bin der Letzte, der vieles nicht nachvollziehen kann. Mir gehen auch die Typen draußen im Milieu auf den Zünder, die der Meinung sind, sie könnten sich alles erlauben. Aber mal ehrlich, wer von uns ein wenig herum gekommen ist, weiß das dies ein internationales Problem ist. Diese Probleme hat der Polizist aus der Ukraine, ebenso wie der Kollege in Marokko. Wir wissen alle, das Kriminelle nicht mit Teebeutel bekämpft werden können und das Sozialisation bisweilen obsolet ist, da mehr die Abschreckung gefragt ist. Ich bin Fan von Hardrock und Punkrock. Von “Blind Man – Deep Purple” bis Slime “Deutschland muss sterben!” ist mir nichts fremd. Und auch bei Manowar “Warriors of the World”  kann ich mitsingen. Arschgeigen gibt es überall auf der Welt. Doch deshalb weinerliche Verlierer unterstützen, die einfach nur geil auf Macht sind? Ist das der richtige Weg? Das sind Menschen ohne Respekt!

Ich begann mit: Was ist passiert in Deutschland? Da reden welche davon, das Deutschland in Gefahr ist. Die Gesellschaft wird bedroht vom Islam und den Flüchtlingen. Das Abendland steht kurz vor dem Untergang! Fällt mal jemanden auf, wer da spricht? Liebe Frauen, an dieser Stelle eine Entschuldigung, aber wer nicht genug Eier in der Hose hat, seine Ideale gegenüber den paar erlebnisorientierten religiösen Fanatikern zu verteidigen, ohne rechtspopulistische Volksreden zu halten, hat es auch nicht besser verdient. Wollt ihr Euch wirklich von diesen Luftpumpen regieren lassen?

Gestern habe ich mir die Rede von Höcke vor der Compact – Truppe angesehen. Ich verfalle mal in meinen angeborenen Jargon und verlasse die eloquente Ebene. Erst steht der Typ im Off und läßt sich feiern. Dann stellt er sich ans Pult und läßt sich mit einer rhetorischen Pause weiter feiern. Anschließend fängt er beinahe an zu weinen. Die bösen Linken haben ihn ausgespäht. Mit professionellen Stasi – Methoden hätte man ihn ausgespäht. Hiernach leitet er über: Wir haben die Mittel, noch professioneller zu verfahren, aber wir tun es nicht! Pure Rhetorik und versteckte Drohung. ICH – Höcke verfüge über Truppen, von denen ahnt ihr nicht einmal etwas, aber ich setze sie NOCH nicht ein. Jeder Ermittler wird da hellhörig! Ach ja? Über welche Truppen verfügst Du denn? Da ist jemand gereizt worden und aus der Deckung getreten. Selbst Petry deutet an, dass da einiges innerhalb der Partei läuft. Die DDR ist 1989 zur Geschichte geworden. Lernt endlich, wie in diesen Kreisen gearbeitet wird. Schon länger existiert ein unseliges Netzwerk von juristisch versierten Rechten, die der Polizei das Leben schwer machen. Früher waren Rechte einfach nur tumbe Gesellen, die nichts auf die Reihe bekommen haben. Die Zeiten sind vorbei! Heute wissen die genau, was sie auf Demos skandieren dürfen und wie sie sich gegenüber Einsatzleitern zu verhalten haben. Das sind kalt kalkulierende Strategen, die Euch zur willfährigen funktionierenden völkischen Biomasse machen wollen! Individualität ist da nicht gefragt. Den Müll hattet ihr schon mal, nur mit einer Lackierung!

Aus lauter Verzweiflung habe ich in den letzten Tagen wieder das gemacht, was ich immer mache, wenn mir dieser Wahnsinn zu viel wird. Ich greife ins Regal, und hole die DVD`s mit Clint Eastwood hervor. Irgendwo in einer Sierra ein mieses Nest mit feigen Einwohnern, welches von bösen Verbrechern ausgebeutet wird, die die Bürger wie Kühe melken. Bis der einsame Revolverheld daher kommt, desillusioniert und alles auf dieser Welt verachtet. Eine nette Vorstellung! Merkel, Gabriel und selbst der Lindner sind Eure und meine Freunde, unter dem Strich wollen die auch nur die Welt retten. Die von der AfD haben etwas anders vor. Denkt mal drüber nach. Nationalismus, Patriotismus, völkisches Denken … haben den Beweis angetreten, wo es hinführt. 1945 standen alle Deutschen vor den Trümmern. Wer behauptet, das völkisches Denken nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun hat, kann ebenso sagen, dass die Dampfmaschine nichts mit der Industrialisierung zu tun hat.

Die einen wollten damals ernsthaft etwas Neues auf die Beine stellen, die anderen auch, aber gleichzeitig die Gewinner bei der Nummer sein. – Wo wir dann bei der Gruppe Ulbricht wären! An der Stelle war der Scheidepunkt. Schaltet diese Verblödungsmaschine Fernseher ab. Lest Böll, Brecht, Remarque, Hesse, Zweig, beschäftigt Euch mit Wehner, Brandt und Schmidt, besorgt Euch «Die Revolution entläßt ihre Kinder», macht Euch mit «Meine Freunde die Millionäre» vertraut, studiert «Nietzsche», «Adorno» und «Habermas», immunisiert Euch! Beschäftigt Euch mit der «Spieletheorie», «Sun Zi», «Rules for Radicals» von Saul D. Alinsky (nebenbei die Bibel einer Hillary Clinton), Orwell, Huxley, und fangt endlich an zu verstehen, was um Euch herum passiert, anstatt an den Lippen eines Lehrers aus einer Kleinstadt zu hängen oder Euch mit den neuesten Entwicklungen bei «Sturm der Liebe» zu beschäftigen. Die Büchereien sind offen, das Internet kostet nicht mehr die Welt … lest was das Zeug hält. Lest auch das, was die anderen gelesen haben. Fragt Euch, ob ihr in der Welt der Neoliberalen Theoretiker leben wollt. Stellt verdammt noch mal endlich Fragen! Warum versucht sich eine Neoliberale Stiftung, wie die Friedrich A. von Hayek Gesellschaft von Frau Weidel zu distanzieren? Fragt Euch, was dazu führt, das eine ehemalige Analystin von Goldman und Sachs, die Inkarnation des Kapitalismus schlechthin, redet, wie sie jetzt redet!

Ich bin Beamter und unterliege einem Mäßigungsgebot. Aber wir haben nur vier Jahre bis zur nächsten Wahl. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde sich dieser Text noch ganz anders lesen. Ich lebe in einer Tradition und die heißt: Trete gegen Rechts an! Und ich habe einen Generationenvertrag zu erfüllen. Aus einer 1945 er  Proletarierfamilie stammend, hat man mir die Möglichkeit gegeben einen gewissen Bildungsgrad zu erlangen. Diesen kleinen BLOG lesen derzeit um die 200 Menschen. 99 % sind ohnehin meiner Meinung. Eine Bitte, lasst mich nicht alleine. Es mag sein, das die etablierte Politik nicht die beste Lösung ist, aber diese neuen Heilsversprecher braucht wahrlich niemand, die hatten wir schon. Dann doch lieber etwas Neues. Alle die heute um die 50 sind, sind Mitglieder der Generation nach der Nachkriegsgeneration. Weihnachten 2017! Am Tisch sitzen bei uns noch Kriegsteilnehmer! Das sind die mit: “Es war nicht alles schlecht und Mundgeruch!”

Beim Durchlesen stelle ich fest, dass dieser Text emotionaler geworden ist, als ich vor hatte. Außerdem ist er in der Vorweihnachtszeit vollkommen verblödet, weil niemand solche Äußerungen zu Weihnachten lesen will. Aber ich denke dabei an den BLOGGER “Icke Berlin”, der gern auch mal “verfickte Scheiße” schreibt. Recht hat er! Wenn schon bloggen, dann richtig! Ich werde mich dann wenigstens bei den TAG`s einschränken.

Für mich hat Weihnachten an Bedeutung verloren. Ich vermute, dies habe ich mit vielen Polizisten gemeinsam. Alle verfallen in diesen: “Piep, piep, wir haben uns alle lieb – Zustand” und Du kümmerst Dich um die “Hülle” am KaDeWe und die Beatrix redet zusammen mit der Steinbach von einer christlichen deutschen Leitkultur …. F …. , Stopp, da war dieser Beamtenstatus. Ist eigentlich aufgefallen, dass der Räuber am Ku – Damm nach allem aussieht, aber nicht nach Flüchtling?

Dann lieber einen Weihnachtsbaum in einem Flüchtlingsheim hinstellen oder 2018 ein paar Jugendliche aus Syrien in Potsdam unterstützen. So … habe bei Whisky und Vorweihnachtlicher Stimmung viel zu viel getippt. Gute alte Zeit! Bukowski hat immer nachts im Suff getippt, drei Seiten für gut befunden und den Rest dem Mülleimer übergeben. Wenn ich jetzt auf Senden drücke, ist alles irgendwo noch da. Eine neue Zeit bricht für Leute an, die Texte schreiben. Freue mich schon auf die Kommentare … langer Text. Mir doch egal! Musst es ja nicht lesen … 😉 und das Beste: Ich lebe nicht davon! Wie schrieb Bukowski als Widmung in “Der Mann mit der Ledertasche”:  “Dieses Buch widme ich gar niemanden und auch kein Dank!”

Ich habe noch lange nicht fertig in diesem BLOG … für heute schon.