Hang Over

Lesedauer 8 Minuten

Ich habe ein paar Tage überlegt, ob ich irgendetwas in meinem BLOG über den vermeintlichen Polizei – Skandal schreibe. Immerhin haben es ein paar Leute in ihrer Freizeit geschafft, mit einer ziemlich harmlosen Party in die Presse zu kommen. Und dieses immerhin über mehrere Tage hinweg. RBB24 sah sich sogar dazu veranlasst eine Sondersendung zur Primetime auszustrahlen.

Für mich ist das der Skandal. Ich habe mich nochmals vergewissert, das wir wirklich das Jahr 2017 schreiben und nicht noch irgendwo in den Fünfziger Jahren herum dümpeln. Egal aus welcher Richtung ich die Angelegenheit betrachte, es führt immer dazu, dass ich die Hände über den Kopf zusammenschlage.

Zunächst die bekannte Ausgangssituation. Mehrere Menschen im Alter zwischen 18 – 40 Jahre feiern in ihrer Freizeit eine Fete in einem abgelegenen Containerdorf. Sie konsumieren Alkohol, ein heterosexuelles Pärchen oder zwei Menschen die einfach Bock aufeinander hatten, vögeln etwas abseits an einem Zaun und ein paar andere Leute, die zu faul sind in Richtung Toilette zu gehen, erleichtern sich an einem Zaun. Zusammengefasst das ganz normale Bild bei jedem Osterfeuer, Schützenfest, Bierzeltgelage oder anderen Gelegenheiten. Eine junge Frau fühlte sich animiert einen Tanz a la “From Dusk till Dawn” hinzulegen, man kann nur hoffen, dass sie es auch konnte. Die Betonung liegt immer auf Freizeit! Denn in Berlin werden die Arbeitsstunden in einem anderen Bundesland nicht “Durchgeschrieben”!

JEDER ab auch wirklich jeder, der bei der Feuerwehr, Bundeswehr oder Polizei war oder ist, sagt an dieser Stelle: “Mehr war nicht?”. Nein! Und selbst wenn, es fand alles unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Das ist wichtig! Denn sonst würde bei enger Auslegung das Landesbeamtengesetz greifen, demnach der Polizist auch in seiner Freizeit nicht das Ansehen der Behörde schädigen darf. Übrigens gilt dieses für alle Beamten. Also auch wenn ein Lehrer sich sturzbetrunken nach einem Kneipenbesuch unsterblich in eine Straßenlaterne verliebt und als hilflose Person aufgegriffen wird, befindet er sich im Bereich disziplinarer Ermittlungen. Abgeleitet wird dieses von den ein wenig in die Tage gekommenen “Hergebrachten Grundsätze n des Berufsbeamtentum”, die sich noch aus Preußen in unsere Gesetzgebung retten konnten und sich im Artikel 33 (5) wiederfinden. Neben anderen Dingen gehört dazu auch:

… das achtungs- und vertrauenswürdige Verhalten (Beamte sind als Repräsentanten des Staates gehalten, ihr Verhalten innerhalb und außerhalb des Dienstes so auszurichten, dass es den Erfordernissen ihres Berufes gerecht wird).

Das macht den Beamten aber nicht zum dauerhaften moralisch gefestigten Menschen, was auch immer darunter zu verstehen ist. Sondern er hat auch ein Privatleben, nämlich immer dann, wenn er sich nicht in der Öffentlichkeit befindet.

Tatsächlich wurde aber das Ansehen der Behörde in der Öffentlichkeit geschädigt, nicht unmittelbar, sondern durch das Verhalten der Hamburger Polizeiführung. Es entspricht nicht einem lebensnahen Sachverhalt, das ein privater Sicherheitsdienst das Verhalten innerhalb des Containerdorfs dokumentiert und brav weiter meldet. Da steckt eine lange Hand dahinter. Amüsant fand ich die Rechtfertigungen für etwas, was nicht gerechtfertigt werden muss. “Da gab es nichts! Kein Fernseher, kein Internet, was soll man machen: Partie und Alkohol!”

Anders formuliert: Wenn ich zu Hause eine Partie schmeiße, nackte Stripperinnen (volljährig und freiwillig) durch die Wohnung rennen, die Tür aufspringt und mich die Ordnungsmacht fotografiert, dann liegt die Peinlichkeit meiner Auffassung nicht bei mir, sondern auf der anderen Seite.

Der Hanseate könnte jetzt anmerken: “Fortbildung, Vorträge über Philosophie, ein gutes Buch lesen, Beten, gemeinsam erbauliche Lieder singen und bei Sonnenuntergang schleunigst ins Bett gehen, wäre eine angemessene Freizeitgestaltung.” Lassen wir mal dahingestellt sein, ob das die Hamburger Polizisten immer so praktizieren, es gibt Gerüchte die dagegen sprechen. Aber immerhin gibt es auch noch eine gewisse Aufrichtigkeit. Die Wuppertaler Polizei, die angeblich im Zuge der Partie in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein soll, dementierte prompt: “Nö! Da war nichts!”

Die vorgeschlagene Freizeitgestaltung könnte man in Erwägung ziehen! Aber …! Nun war da nicht das 5. Semester Philosophie aus Heidelberg versammelt, auch nicht die Buchhaltung einer Versicherungsanstalt (Ich habe bewusst nicht die Banker und Versicherungsvertreter im Außendienst erwähnt, die lassen es bekanntermaßen auch ordentlich krachen.), sondern Frauen und Männer, die der Staat vorsätzlich und bewusst zur Durchsetzung der Staatsräson beim G20 in zu erwartende bürgerkriegsähnliche Zustände schickt. Menschen, die gute Chancen haben, in den nächsten Tagen eine Krankenstation zu besuchen, weil ihnen die Schneidezähne von einem Stein eingedroschen wurden, sich das Schienbein haben brechen lassen, Verbrennungen davon getragen haben und was so ein gewalttätiger Mob noch so anrichten kann. Ein Gipfel, initiiert von einer pubertär auftretenden politischen Klasse: “Wir wollen unseren Gipfel aber in einer Stadt machen, Bääh, das lassen wir uns nicht vermiesen, wofür haben wir denn die Idioten von der Polizei.”

Einem Hanseaten, der sich noch als echter Offizier versteht, wäre eine publikumswirksame Lösung des Konflikts auch niemals in den Sinn gekommen, da hätte es eine interne Regelung gegeben. In manchen Kreisen nennt man solche Menschen “Hödie” (abgeleitet von Höherer Dienst) und das hat seine Gründe. Aber ein “Hödie” der Polizei ist halt oftmals nicht mehr ein Offizier des alten Schlags, als der er sich gern verkaufen würde. Auch stellt sich mir wieder einmal die Frage: Was soll dieses devote Verhalten der Berliner Polizei? Öffentlich die Frage zu stellen: “Hamburg? Geht’s noch? Waschen wir jetzt unsere Wäsche schon bei Banalitäten öffentlich?”, wäre angezeigt gewesen. Aber wahrscheinlich ist es dieses von Frau Koppers propagierte: “Schaden von der Behörde abweisen!”

Unter Umständen ist es aber auch wie im Film “Das Boot”, als Otto Sanders in der Rolle des sturzbetrunkenen Kapitänsleutnant Philipp Thomsen zusammen mit Jürgen Prochnow feststellt, dass eine neue Generation übernimmt. Den genauen Wortlaut des Dialogs im Film kann sich jeder alleine anhören. Die Wuppertaler kennen den Film offensichtlich.

Solche Menschen im Containerdorf lesen halt nicht lieber ein gutes Buch und geben sich erbaulichen Freizeitbeschäftigungen hin. Wer sich ein wenig mit Psychologie auseinandersetzt, könnte noch “Groupthinking”, die Aufgabe der individuellen Moral zu Gunsten der Gruppenmoral usw. anführen, aber mit solch langweiligen Führungswissen, wollen wir den hanseatischen Polizeiführer gar nicht belasten, er wird sehr eigene Voraussetzungen haben, die ihn dazu befähigen im Höheren Dienst zu überstehen bzw. dorthin aufgestiegen zu sein. Das ist bei seiner Entfernung zur Truppe in der heutigen Zeit auch nicht mehr seine Aufgabe.

Das Verhalten dieser Leute dort im Containerdorf scheint jetzt auch nicht wirklich neu zu sein. Sonst würden sich mir in der Berliner Polizeikaserne Kruppstr., die noch der Kaiser in Auftrag gegeben hat, nicht die “Kotz – Becken” auf den Herrentoiletten erklären, die einst den Offizieren vorbehalten waren. (Werden die eigentlich noch hergestellt?)

Ist vielleicht das illoyale Verhalten des Hamburger Polizeiführers gegenüber den ihm unterstellten Einsatztruppen ein Skandal? Vielleicht! Ich will mich da gar nicht positionieren, aber bedenkenswert finde ich das auf jeden Fall. An manchen Stellen fiel das Wort “Klassenfahrt”. Ah ja? Ich erinnere mich, dass wir bei Klassenfahrten immer Hurrah riefen. Raus aus der Schule, eine Woche Spaß haben! Stimmt, da gab es die Geschichte, wer sich daneben benimmt, wird nach Hause geschickt. Also die üblichen Geschichten: “Alkohol unter 16! Verstoß gegen das Rauchverbot! Zimmer verlassen nach 22:00 Uhr”.

Als erwachsener Polizist, eventuell sogar schon gestandener Familienvater, zum “G20” geschickt zu werden um Schadensbegrenzung bei erwarteten Ausschreitungen durch international reisende politische Gewalttäter zu betreiben, entspricht einer Klassenfahrt? Hört! Hört! So einfach ist das? Wenn ich ein wenig jenseits deutscher Kleinstadtmoralisten liege, werde ich zu Mama nach Hause geschickt? Na, dann … her mit dem Bademantel! Das ist mir jeder mündliche disziplinare Verweis wert, befördert werde ich als Berliner bei der BePo sowieso nicht.

Moralisten ist ein schönes Stichwort! Es ist hochinteressant, wer sich alles zu Wort meldet. Die einschlägigen Radiosprecher nahmen es recht locker, selbst Axel Springer Verlag schmunzelte ein wenig, doch ausgerechnet das linke Spektrum entdeckte das Kleinbürgertum. Es klang in den letzten Tagen schon fast ein wenig beleidigt: “Hallo! Feiern haben wir belegt! Wo kommen wir denn hin, wenn jetzt ausgerechnet die Bullen, die verhassten Systemvertreter Spaß haben. Das geht ja nun gar nicht! Die haben gefälligst weiterhin Schnauzbart zu tragen und beim Vögeln das Licht auszumachen.”

Ich kann es verstehen. Mit einem Mal verkommen Feten in der Köpi und in der Rigaer zur Banalität. Ich würde mir als “Schwarzjacke” auch ein wenig blöd vorkommen, wenn ich feststellen müsste, dass mein Stern – Bier Gesaufe jetzt nicht wirklich die Revolution einleitet. Verdammt! Und ob die betrunkene Uschi auf dem Tisch nun zerrissene schwarze Strumpfhosen und eine Lederjacke an hat oder einen Bademantel, macht den Kohl nun auch nicht fett.

Aber da ist ja noch der RBB. Frage an den Polizeipräsidenten: “Wo waren denn die Führungskräfte? Die sollen angeblich im Hotel untergebracht gewesen sein.” Danach kommt ein geschicktes Ausweichmanöver, welches aber eines verrät! Ab einer gewissen Stellung, waren Führungskräfte nicht mehr im Container untergebracht. Das ist ja spannend! Ab einem Dienstgrad x ist es dem Beamten nicht mehr zuzumuten im Container untergebracht zu werden! Dolle Sache … Ob sich das mit dem Anspruch der PDV 100 deckt, die den militärischen Aufbau der Polizei auflösen wollte, sollte mal jemand überdenken. Und wenn doch militärisch, ist dann der Offizier nicht immer bei der Truppe?

Aber der RBB sah seine Chance im Investigativen Journalismus. Tenor: “Die Berliner Polizei hat sich ja nicht erstmalig daneben benommen.” Es folgte ein wilder Mix von Ereignissen seit den Neunziger Jahren, eben was das Archiv auf die Schnelle alles her gibt. Berliner Polizisten betrieben ein Bordell, misshandelten Rumänen und Vietnamesen, griffen zu hart durch bei Demonstrationen … ein wilder Ritt durch die Ereignisse. Journalistisch ein totaler Griff in den Mülleimer. Also wenn schon, fehlte da einiges und hinzu kommt: Was ist die Botschaft? Sollten jetzt die Partie machenden Polizisten in die Nähe der Bordellbetreiber gebracht werden? Hat der RBB übersehen, dass die damaligen Ermittlungen in Sachen Misshandlungen trotz übelster interner Ermittlungen vollkommen im Sande verliefen? Weiß der RBB, dass der Bund mit einer eigenen Einheit auf die Gewaltbereitschaft reagiert hat, die Berlin in nichts nach steht? Ja, liebe Leute vom RBB, es gab echte Skandale und die waren nicht schön und auch nicht entschuldbar. Ich erinnere mich mit Schrecken an diverse T – Shirt Aufdrucke, die einfach nicht gingen. OK! Aber die Leute da im Container, die haben nun ausnahmsweise mal wirklich nichts gemacht.

Es gibt bei tausenden Polizisten, wie in jeder anderen Metropole auch, Schwarze Schafe, weil die Polizei nun einmal Abbild der Gesellschaft ist. Will mir das der RBB sagen? Kleine Nachhilfe: Es gab auch Polizisten die Raubüberfälle gemacht haben, es gab auch welche, die mit der Dienstwaffe Banküberfälle begangen haben, andere kooperierten mit Dealern, manch einer wechselte komplett die Seite und treibt sich jetzt im Milieu herum. Was genau hat das jetzt mit den Polizisten dort in Bad Segeberg zu tun? Das nenne ich mal journalistisches Heldentum.

LINKE fordern gar die Auflösung! Auch sehr spannend. Wohin mit den Polizisten und wo sollen die anderen herkommen? Und vor allem: Warum? Lösen wir jetzt bei den LINKEN nach jeder Partie, die von Zauberkraut und Alkohol begleitet wurde, die Fraktion auf? Aber keine Angst, da gibt es kein Alleinstellungsmerkmal, die anderen Fraktionen wurden auch schon mit Alkohol und anderen Sachen am Steuer erwischt. Aber die “Schwarzen” haben sich diesmal ziemlich zurück gehalten. Liegt vielleicht daran, dass sich die Junge Union an ihre Christlichen Werte im Sinne von: ” … wer denn da frei von … “, erinnerten und dabei an die eine oder andere Feier in konservativen Studentenvereinigungen denken mussten. Manch einer mag auch an seine Zeit beim Bund gedacht haben.

Fazit: Die Kirche im Dorf lassen, hätte vielen bei der Sache gut zu Gesicht gestanden. Immer brav daran denken: Jede Aussage gibt auch Auskunft über mich als Person! Es kann einen ein wenig der Verdacht kommen, dass der eine oder andere LINKE ein wenig konservativer u. kleinbürgerlicher ist, als es erscheint. Und auch die Extremisten haben sich geoutet.

Wenn die Alkohol trinken und an Zäune pullern, bumsen und tanzen, dann dürfen wir auch mit Steinen werfen! Das lässt nachhaltige Schlüsse auf den Wert der angestrebten Revolution und den IQ zu. Oh, oh, seid nicht sauer Mädels und Jungs, es gibt einiges da draußen zu ändern, aber mit Euch werden wir da keinen Blumentopf gewinnen. Im Kindergarten gab es immer diese Symbole, damit wir wussten, wo wir unsere Jacken aufhängen mussten. Langsam fange ich an zu verstehen, warum ihr immer dieses A mit dem Kreis drum herum habt. Echte Rebellen stehen über solche Dinge oder gehen es wenigstens mit Humor an.

Mit Spannung darf erwartet werden, wie sich die nächsten Tage in Berlin und Hamburg entwickeln. Mal sehen, was die Hamburger Polizei unter einem “Hanseatischen Auftreten”, wie es der Pressesprecher formulierte, versteht.

Ich hoffe, ich habe mit diesem BLOG Beitrag nicht selbst gegen die hergebrachten Grundsätze verstoßen, denn einer lautet:

Beamte unterliegen der Neutralitätspflicht , unparteiischer Amtsführung, und müssen für die Freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten.

Jedoch ist laut hoher Rechtssprechung die Meinung immer noch frei. Ach ja … für alle Linksextremisten die sich hierher verirren: Feuer frei in der Kommentarfunktion, alles innerhalb der FDGO wird zugelassen und Beleidigungen halte ich aus.

Am Ende fällt mir hierzu nur ein Song aus den 80zigern ein:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freiheit ist immer ein Risiko

Lesedauer 6 Minuten

Solange die Menscheit zurückblicken kann, gibt es Menschen, deren Argumente enden u. im nächsten Schritt versuchen, mittels Gewalt ihre Auffassung durchzusetzen. Heute nennen wir eine Art dieser Verhaltensweise: Terror. Es ist schwierig eine konkrete Definition für Terror zu finden, besonders wenn es um die Abgrenzung zum legitimen politischen Widerstand geht.

Feststellung: Terror und Kriminalität gibt es schon immer und wird es auch immer geben, so lange die Menschheit existiert. Gleiches gilt für Kriminalität, sie ist Teil des menschlichen Wesen.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde im Grundgesetz das Zusammenleben der Deutschen grundlegend geregelt. Später wurde die SBZ, also die DDR, in dieses Grundgesetz «eingemeindet». Die Regierenden der DDR betrieben einen erheblichen Aufwand, um ihr Staatssystem zu schützen. Hierzu schufen sie die Staatssicherheit, die sich eines beinahe uferlosen Überwachungssystems bedienen konnte, welches oftmals nur an den technischen Möglichkeiten der Zeit scheiterte. Hätte es Bundestrojaner, Internetüberwachung, flächendeckende Mobilfunk-verkehrüberwachung pp. bereits gegeben, die DDR hätte mit aller Konsequenz die Möglichkeiten ausgenutzt. Außerdem verfügte die DDR über ein extrem engmaschiges Netz von Informanten, den sogenannten Informellen Mitarbeitern der Staatssicherheit. Anerkennend muss zugestehen, dass in vielen Bereichen hoch professionell vorgegangen wurde. Eine Terrorismusbekämpfung wäre in diesem System, vor allen mit den Erweiterungen der aktuellen Technik, deutlich einfacher gewesen, als es in der Bundesrepublik möglich ist. Sogar der KGB bzw. der heutige FSB, konnte vom MfS noch lernen, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass das zu kontrollierende Areal deutlich kleiner war.

In einem Staat, in dem Menschen frei leben können ohne auf Schritt und Tritt überwacht zu werden, ist der Angriff durch Terroristen einfacher, als in einem totalitären Überwachungsstaat. Sicherheit ist ein Gut, welches erkauft wird, ich muss mir immer überlegen, ob sie den Preis wert ist, den ich bezahlen muss. Es wird immer Individuen in einer Gesellschaft geben, die diese Freiheiten und meine Toleranz ausnutzen werden.

Wenn man dem Beispiel der DDR folgen würde, was könnten wir lernen oder übernehmen, um Extremismus und Terrorismus zu bekämpfen?

Als erstes müssten wir mal nachschauen, was denn unsere Gesetzeslage diesbezüglich her gibt. Unsere Gesetze kennen zum Beispiel keine Differenzierung zwischen guten und schlechten Terroristen. Wir haben keine Gesetzesnormunterscheidung für Terrorismus ausgehend von Linksextremisten, Rechtsextremisten oder religiösen Terroristen. Also wenn ein vor Linksterrorist vor Gericht steht, bekommt er eine Bewährungsstrafe, handelt es sich um einen Rechten, ist er nicht unter 10 Jahren zu bestrafen und bei einem religiös motivierten erfolgt die lebenslange Einweisung in eine geschlossene Klinik. Offiziell kannte die DDR dies auch nicht, inoffiziell sehr wohl. Unter der Hand spielte die Justiz mit, und bewertete die Motivlage sehr unterschiedlich. Selbst die Sicherheitsorgane (nebenbei ein Begriff, der mittlerweile von offizieller Seite und in den Medien, von der DDR übernommen wurde) hatten diesbezüglich ihre willkürlichen Freiheiten, die innerhalb des Staatssystems gefördert wurden. Für uns würde das heute bedeuten: Die volle Härte gegenüber den Islamisten, und je nach Regierung, die halbe Härte gegen Links oder Rechts. Das Urteil und die Maßnahmen wären dann vom Wahlausgang abhängig.

Unsere Gesetze kennen nur den Begriff Terror. Eine Differenzierung zwischen den verschiedenen Ausrichtungen existiert nicht. Die Überwachungs- u. Sicherheitsmaßnahmen treffen nicht nur die Terroristen, sondern auch den unbescholtenen Bürger.  Es gilt ferner: Terrorist bleibt Terrorist! Egal ob politisch motiviert als Autonomer oder Rechtsextremist, oder religiös als Islamist. Stufe ich Salafisten als Gefährder ein u. überziehe ihn daraufhin mit Überwachungsmaßnahmen, muss ich dieses auch für RAF – Sympathisanten, AIZ, MG pp. anwenden, da sie mit fortgesetzter erheblicher Gewalt dem restlichen Teil der Gesellschaft ihre Ziele aufdrücken wollen, die Bevölkerung verunsichern wollen und den Sturz des Systems beabsichtigen.

Das Ministerium für Staatssicherheit kannte damals intern den Begriff: Operativer Fall, in einer gewissen Analogie ist das der Gefährder von heute. Es gibt da einen Menschen, der aufgrund von Äußerungen, Aussehen oder Publikationen eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit darstellt, aber unter Umständen noch nicht gehandelt hat, unentschlossen ist oder ihm bisher schlicht die Mittel gefehlt haben, fakt ist aber immer, bisher hat er noch keine Straftat begangen, die einen Zugriff rechtfertigt.

Wie könnten wir mit solchen Leuten umgehen? Infiltrieren, überwachen und geeignet eliminieren. Also benötigten wir ein Heer von Verdeckten Ermittlern, Vertrauenspersonen, Observationsspezialisten, Technikern, Softwarespezialisten und geeignete Maßnahmen zum eliminieren. Im Falle der Verdeckten Ermittler müssten wir die Handlugsoptionen erweitern und den sog. UCA (Under Cover Agent) einführen, der sich auch an Straftaten beteiligen kann, damit wir ihn effizient einsetzen können. Zum Eliminieren müssten wir bei religiösen Tätern über die Einweisung in gesicherte Kliniken nachdenken, denn eine normale Haftstrafe wird vermutlich nicht den gewünschten Erfolg erbringen.

Für die Überwachung aller Zielgruppen Rechts/Links/Islamismus müssten wir also die vorhandenen Einheiten erheblich aufrüsten. Einer groben Schätzung nach bedürfte es einer ca. einhundertfachen Aufstockung der Observationseinheiten beim BKA, den mobilen Einsatzkommandos der Bundesländer, beim BfV und bei den LfV – Einheiten der Länder, inklusive der Ausrüstung mit geeigneten Fahrzeugen, konspirativer Technik, Dokumentationstechnik und EDV zur Verarbeitung der auflaufenden Informationen.

In Sicherheitskreisen wird von harten und weichen Daten gesprochen. Richte ich ein Informationssystem ein, in dem zum Beispiel auch festgehalten wird, dass ich zusammen mit dem Salafisten M. in einem Flugzeug oder Fernbus gesessen habe, läuft das unter weichen Daten, die zwar informativ sein können, aber schwierig zu bewerten sind. Außerdem sind sie extrem schwierig mit der aktuellen Rechtslage zu vereinbaren, auch wenn es die Möglichkeiten dank der RAF durchaus gibt. Einzelne Datensysteme bringen nicht weiter, um wirklich alle Informationen analysieren zu können benötige ich Schnittstellen oder fasse einfach alle gleich zusammen. Denkbar wäre die parallele Einrichtung eines zentralen Sicherheitsorgans oder die Aufwertung des BKA zu einer Art NSA.

Bei der Überwachung eines Verdächtigen, geraten auch immer Kontaktpersonen in den Fokus der Ermittlungen. Gerade im Zeitalter der Datenspeicherung ist dieses zu bedenken.

Anläßlich der Überwachung eines Herausgebers der linksextremen Publikation «radikal», stellte die höchste Gerichtsbarkeit fest, dass es nicht zulässig ist, eine Person mit einer technischen Ortung (GPS am Fahrzeug), einem kleinen Lauschangriff im Fahrzeug, einem großen Lauschangriff, der Überwachung der Kommunikation und einer Observation zu überziehen. Solche Urteile sind für die Herstellung einer maximalen Sicherheit vor Terroranschlägen kontraproduktiv und müssten überdacht werden, inklusive der Enthebung solcher Richter aus dem Amt.

In der Bundesrepublik hat sich ein zartes Pflänzchen bei Ermittlungen im Bereich Terror und Organisierte Kriminalität durchgesetzt. Die sofortige Verfolgung von Straftaten wird unter Umständen zurückgestellt, damit nicht immer nur die kleinen Fische ins Netz gehen, sondern die Ermittler auch die Chance bekommen in der Hierarchie einen Schritt weiter zu kommen. Der Fall AMRI und die Kritik, haben gezeigt, dass diese Praxis weder von Volksvertretern noch seitens der Bevölkerung gewollt ist. Ab sofort hat auch auf niedriger Schwelle ein Zugriff zu erfolgen, da das Risiko eines Anschlags durch diese Person zu hoch ist. Den Drahtziehern muss anders Einhalt geboten werden. Unter Umständen kann dieses durch einseitiges Beschaffen von Informationen bei ausländischen Diensten erreicht werden, denen dann natürlich auch uneingeschränkte Operationen auf dem Staatsgebiet der BRDeutschland zugestanden werden müssten. (Analogie zum Ostblock)

Ab sofort müsste eine Vernetzung aller vorhandenen Informationssysteme stattfinden. Für die Bekämpfung des Terrorismus müssen Ermittler Zugriff auf alle Datensysteme bekommen. Hierzu gehören unter anderen Sozialversicherungsdaten, Einwohnermeldedaten, registrierte Grenzübertritte, Steuerdaten, Bankdaten, Bildungseinrichtungen, rückhaltlose Auskünfte seitens der Mobilfunkanbieter, Ortungsdaten der großen Kfz – Hersteller pp..

Datenschutz und Dezentralisierung sind die natürlichen Feinde eines Überwachers. Wer einen umfassenden Schutz vor potenziellen Terroristen fordert, muss auch eine Überwachung akzeptieren, damit dann auch die Verabschiedung vom Datenschutz hinnehmen.

Neben der Überwachung müsste sofort eine Grenzsicherung der Bundesrepublik Deutschland erfolgen. Um das Überwinden der Grenze durch Grenzverletzer (auch Vokabular der DDR) zu verhindern, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden bzw. bereits vorhandene Regelungen für den Schusswaffengebrauch zur Anwendung gebracht werden. Eine reguläre Einreise in die Bundesrepublik müsste über Visa geregelt werden.

Es ist ein alter polizeilicher Grundsatz: Entscheide ich mich für eine Maßnahme oder drohe ich sie an, muss ich auch Mittel haben, sie im Zweifel gegen einen Widerstand durchzusetzen. Die StPO kennt zum Beispiel keine eigenen Zwangsmaßnahmen zur Durchsetzung der erlaubten Maßnahmen (Blutentnahme, Festnahme, Identitätsfestellung). Deshalb ist dies im UzwG geregelt. Verbiete ich einen unerlaubten Grenzübertritt, muss ich auch Zwangsmittel in Erwägung ziehen.

Die Sicherheitsorgane der Bundesrepublik müssen zuvor für die zu erwartenden massiven Proteste von uneinsichtigen Teilen der Bevölkerung aufgerüstet werden. Gleiches gilt für die Folgen einer verschärften Abschiebepraxis.

Da davon auszugehen ist, dass trotz aller Maßnahmen keine absolute Garantie besteht, müssen «weiche» Ziele besser geschützt werden. Auf öffentlichen Plätzen, Fußgängerzonen müssten 24 Stunden Patrouillen bestehend aus vier Beamten Streife gehen. Zur effektiven Bekämpfung einer Terrorgruppe oder Einzeltäter, sind diese mit mindestens einem G3 auszurüsten, da sonst nicht die Gefahrenzone von 30 Metern im Falle eines Anschlags mittels USBV (Unkonventionelle Spreng Brand Vorrichtung) überbrückt werden kann.

Erkannte potenzielle Täter sind mit taktisch geeigneten Methoden zu behandeln. Hierzu gehört das «Heruntersprechen» mit vorgehaltener Waffe, Einsetzen von Klebern beim Verdacht des Vorhandenseins eines manuell zu bedienenden Zünders, bei Zuwiderhandlungen muss von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden. Kriterien könnten das Tragen «islamistischer Kleidung», Mitführen eines Rucksacks oder aber auch Sympathie Symbole für bekannte terroristische Vereinigungen sein (RAF, NSDAP, Wehrsportgruppen pp.)

Das sind die Dinge, die daraus folgen, wenn von Behördenversagen gesprochen wird und Änderungen krakeelend in die Mikrofone gesprochen werden. Es wird immer nur von dem gesprochen, was eintreten müsste, aber niemals wird erwähnt, was dafür notwendig ist und welche Folgen dies für uns alle hat. Für mich weiß ich eines, lieber nehme ich ein gewisses Risiko in Kauf, akzeptiere die Fehlbarkeit eines offenen Staats, als das ich meine Freiheit aufgebe, weil sich ein Volk vor Angst in die Hosen macht und die Assekuranz – Gesellschaft mit Rosenvorgarten haben will. All dieses hatten wir schon in abgewandelter Form. “Wir sind so schlecht behandelt worden von den anderen Ländern!”, “Wir wollen auch etwas abhaben!”, “Die böse Weltverschwörung!”

Unabhängig davon haben Extremisten eine klare Kante zu bekommen, denn sie sind die Verursacher dieser Angst, aber nur innerhalb der Grenzen des Möglichen. Jedem extremistischen Spinner muss bildlich der Hosenboden versohlt werden, bis er begreift, dass er mit seinem Handeln am Ende nur selbst Schaden nimmt. Jeder Linksextremist möchte nicht wirklich in der Welt leben, die er fordert, er wäre nämlich einer der ersten Verlierer. Kein Rechter würde sein Staatssystem überleben und Islamisten müssten schnell feststellen, dass sie schnell zum Staub der Geschichte gehören würden.

Einem menschlich agierenden offenen dezentralisierten Staat unterlaufen Fehler, deshalb hat er noch lange nicht versagt, im Gegenteil, diese Fehler sind klare Signale dafür, dass der Staat entgegengesetzt zu den Aussagen von Extremisten halt doch nicht alles weiß und immer noch ein gewisses menschliches Antlitz besitzt. Im Gegensatz dazu ist die Überwachung seitens Wirtschaftsunternehmen schon beinahe Lückenlos, auch dieses gilt es zu bedenken. Google, Facebook, WhatsApp wissen mehr über den Bürger als der Staat, das alleine ist schon ein angsterregender Zustand.

Ändert sich dieses, ist es entweder Zeit die Widerstandsrechte aus dem Grundgesetz in Anspruch zu nehmen oder dieses Land zu verlassen. 

 

 

 

 

Racial Profiling

Lesedauer 9 Minuten

Wird der Bürger tatsächlich für dumm verkauft, so wie das viele mittlerweile behaupten? Dazu bedarf es ein paar Grundvoraussetzungen. Erstens jemand der sich für dumm verkaufen läßt und ich benötige auch noch einen, der es tatsächlich mit Vorsatz macht. Wenn er nämlich selbst an seine Worte glaubt, liegt das Problem an einer anderen Stelle.

Vor einigen Tagen fragte mich ein junger Mann, wie ich denn als Polizist, Autor und Cartoonist zum Thema Racial Profiling stehen würde. Bisher fand ich dieses Thema so schräg, dass ich nicht einen Gedanken daran verschwendete. Nunmehr wurde ich über dieses Gespräch hinaus durch einen Artikel in der TAZ und den Beitrag einer jungen Amerikanerin doch etwas aufmerksamer.

Bevor ich konkret darauf eingehe, möchte ich etwas zum Eindruck sagen, der bei mir innerhalb des darauf entstandenen Gesprächs entstand. Auf der anderen Seite saß das blanke Misstrauen. Ein Misstrauen, welches durch sehr viel Unwissenheit und Mundpropaganda gewachsen ist. Ich kann verstehen, das in einem jungen Mann ein ungutes Gefühl aufkommt, wenn er die Aussagen von manchen Politikern für bare Münze nimmt. Von Beginn an, wurde mir klar, dass der «Faktor Mensch» eine entscheidende Rolle spielt und gern missachtet wird.

«Racial Profiling!» OK! Profiling lasse ich mir gefallen. Ich würde es gern als Einschätzen bezeichnen. Worauf basiert die Einschätzung? Ich behaupte auf die Berufs- und Lebenserfahrung. Hinzu kommen noch die Faktoren: Wen suche ich denn eigentlich und was will ich erreichen? Umgangssprachlich würde ich sagen: «Der erfahrene Zivilfahnder erkennt seine Pappenheimer!» Im Kopf laufen zig Analysen in Sekundenbruchteilen ab. Kleidung, Alter, Aussehen, Auftreten, der Blick, die Bewegungsabläufe, die zeitlichen und örtlichen Zusammenhänge usw.. Fahre ich zum Beispiel nachts durch eine verschlafene Villengegend, weiß vielleicht sogar, dass vor einer halben Stunde in der Gegend Einbrüche stattgefunden haben, werden mir die beiden betont unschuldig dreinblickenden Osteuropäer an der Straßenecke ins Auge stechen. Im Gegenzuge werde ich den Rentner mit seniler Bettflucht, der zur später Stunde seinen Rauhaardackel ausführt, in Ruhe lassen.

Bin ich darauf aus, illegale Einwanderer oder Rauschgiftdealer im Görlitzer Park einzufangen, wird mich die eingewanderte Mutter aus Stuttgart, die ihren Säugling im Wickeltuch trägt zu recht nach dem Verstand fragen, wenn ich sie kontrolliere. Ich stelle mal die gewagte Behauptung auf, dass der Durchschnittsdealer im Görli männlich, zwischen 18 und 30 Jahre alt ist und im Regelfall einen etwas dunkleren Teint als der Durchschnittsdeutsche hat (Ich selbst z.B.). Wer also 190 cm groß und blond ist, hat ziemlich gute Chancen über einen längeren Zeitraum beim Dealen im Park nicht erwischt zu werden, man kann halt nicht alle richtig einschätzen. Womit ich nicht behaupte, dass es keine Dealer mit dieser Beschreibung gibt, aber die treiben sich im Regelfall nicht im Görli herum, sondern bevorzugen andere Reviere und handeln zumeist mit Koks. So einfach!

Im Artikel der TAZ steht:

„Ban Racial Profiling – Gefährliche Orte abschaffen“: Unter diesem Titel startete am Donnerstag eine Kampagne von rund einem Dutzend antirassistischer Organisationen zum Verbot von Racial Profiling und der Abschaffung sogenannter kriminalitätsbelasteter Orte (kbO). Dort hat die Polizei das Recht, auch ohne Anlass und Verdacht jede Person zu kontrollieren.

In der Praxis führe dies dazu, dass vor allem People of Colour, Romnja, Muslime und all jene kontrolliert werden, die allein aufgrund ihres Äußeren in das polizeiliche Raster von „Täterprofilen“ passen, sagte Céline Barry vom Antidiskriminierungsnetzwerk des Türkischen Bundes Berlin bei der Vorstellung der Kampagne. „KbO sind gefährliche Orte – vor allem für People of Colour“, stellte sie fest. Das dort praktizierte Racial Profiling sei für sichtbare Minderheiten „rassistisch, erniedrigend und diskriminierend“.

Wer sich als Polizist auf eine Diskussion hierüber einläßt, muss zunächst erst einmal etwas klar stellen: «Ich mache dort meinen Job, für den ich mit Steuergeldern bezahlt werde. Mir ist es vollkommen egal, ob ich einen Aboriginie, einen Chinesen, einen Nord- oder Zentralafrikaner, Amerikaner, Deutschen oder Araber kontrolliere.

Mein Verdienst ändert sich nicht, ich bekomme keine persönliche Befriedigung, keine Prämie und auch keine Beförderung, es macht nicht einmal einen besonderen Spaß Leute zu kontrollieren bzw. ihre Identität festzustellen.

Ob nun im Görli, in der Kurfürsten, am Kotti oder auf der Platte in Marzahn, wenn ein Polizist seinen Job professionell macht, wird er den Passus «Racial» aussen vor lassen. Damit würden mir nämlich alle anderen Ganoven durch die Lappen gehen. Aber ich muss auch immer ein wenig darauf achten, wen will ich denn Herausfischen aus dem großen Teich? Wer wissen will, wie man als «Profi» auf der anderen Seite agiert, muss sich das Buch von Ronald Miehling «Schneekönig – Mein Leben als Drogenboss» besorgen. Miehling machte sich wochenlang am Flughafen Notizen darüber, welche Passagiere den Zöllnern verdächtig vorkamen. Dann stellte er ein Team von Verdächtigen zusammen und setzte sie alle in ein Flugzeug. Dieses Team beschäftigte die Zöllner und hinten drein kamen die Unverdächtigen mit dem Koks.

Taschendiebe sind dafür bekannt, dass es sich häufig um Allerweltstypen handelt, suche ich Amateur Ladendiebe, achte ich auf Rentner, Frauen und Teenager. Bin ich auf die Profis aus, achte ich auf Gruppen, die alles dran setzen, dass sie den Eindruck erwecken, sich untereinander nicht zu kennen, obwohl sie eben in der Seitenstraße. zusammen standen. Woran man alle anderen, zumindest ansatzweise erkennen kann, behalte ich für mich. Zur Verdeutlichung muss das ausreichen.

Die Welt da draußen ist nun einmal kein intellektuelles Traumland mit Einhörnern, die sich alle ganz doll lieb haben, sondern die harte böse Realität und an dieser hat sich der Polizist zu orientieren. Was soll der Polizist machen? Er kann die Welt nicht ändern. Er kann auch nichts dafür, dass eine Truppe von Dealern die eigenen Leute in Verruf gebracht haben und jeder erfolgreiche Zugriff eine neue Bestätigung schafft. Natürlich kann es sein, dass der Jungerwachsene Migrant aus Neukölln sich die S – Klasse mit harter ehrlicher Arbeit verdient hat. Unter Umständen hat er geerbt, wer weiß das schon mit Sicherheit? Da kann der Polizist doch mal nachfragen. Vielleicht ist der junge Mann auf der Straße, der ständig nach links und rechts schaut, in psychologischer Behandlung und ist schlicht paranoid. Kann sein! Vielleicht hat er aber auch ein chronisch schlechtes Gewissen aufgrund seiner Profession. Oder der Mann auf dem Barhocker vor dem türkischen Kulturverein. Niemand kann ausschließen, dass er einfach nur ein Frischluftfanatiker ist und sich deshalb stundenlang vor die Tür setzt. Unter Umständen hat er schriftstellerische Ambitionen oder übt für einen Einstellungstest. Das würde erklären, warum er sich in einem Notizbuch so viele Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos notiert. Es könnte sich aber auch um einen Aufpasser für einen «Boss» handeln, der dafür Geld bekommt, dass er sich die Kennzeichen mutmaßlicher Zivilfahnder merkt.

Solche Gedanken macht sich mein junger Gesprächspartner und offensichtlich auch die Kampagnenführer nicht. Er hat ein paar harmlose Kifferkumpel, die ständig ins Raster fallen. Ich würde gern sagen: «Sei nicht sauer, einfach nur angehalten werden und seine Personalien abgeben, tut in der Regel nicht weh. Und wenn man mit seinem Strafregister nicht ganze Wände tapezieren kann, wird es auch nicht sehr lange dauern.» Denen der Kampagne kann ich als Bewohner von Berlin nur sagen: Willkommen in der Großstadt! In allen Großstädten der Welt, die neben aller tollen Kulturgeschichten, auch immer ein Nährboden für Kriminalität sind, läuft es nicht anders und dieses aus gutem Grund. Interessierten empfehle ich eine simple Schwarzfahrerkontrolle in der Pariser Metro oder eine Personenkontrolle im Hafenviertel von Marseille. Selbst im beschaulichen Wien funktioniert das, erst recht in Zürich. Treibe ich mich in einer Großstadt an bestimmten Orten herum, muss ich auch damit rechnen kontrolliert zu werden – NORMAL! Ich weiß nicht, wie oft ich als leidenschaftlicher Backpacker den Inhalt meines Rucksacks präsentieren durfte. Wirklich gestört hat es mich nie. Ich bin keine Kalkleiste, aber auch nicht dunkelhäutig, mich halten die meistens für einen Osteuropäer. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass in den genannten Städten Identitätsfeststellungen an besonderen Orten in der Regel mit einem “Adler” an der Wand enden, dagegen ist Berlin eine Wohlfühlzone.

Vor ein paar Jahren fauchte mich die Mutter eines Sohnes an, dass ich ja wohl nicht bestreiten könnte, dass es bei der Polizei eine ganze Menge Rassisten gäbe. Ich muss dazu sagen, sie hatte den Sohn adoptiert und er ist – was zum Devil ist denn die aktuelle korrekte Bezeichnung, die ändert sich ja halbjährlich – Mitglied der Gemeinschaft Person of Color. Etwas verwundert fragte ich nach, denn ich hatte den Eindruck, dass es einen konkreten Anlass gegeben hatte.

Der junge Mann hatte sich in einer als schwierig zu bezeichnenden Siedlung mit einem Freund unterhalten, der auf einem Balkon im Parterre stand. Als er sich anschickte zu seinem Freund auf den Balkon zu klettern, entdeckte er zwei Männer, die sich ihm schnellen Schrittes näherten. Aus irgendwelchen Gründen bekam er Panik und rannte weg. Laut Polizei brüllend, nahmen die beiden Typen die Verfolgung auf. Seine Mutter eine ziemlich frustrierte Frau hatte ihm leider beigebracht, dass a) auf die «Bullen» kein Verlass ist und b) sich ja quasi jeder für die Polizei ausgeben kann. Die Angelegenheit endete für ihn mit einer kräftigen Ohrfeige in einem Gebüsch. Für die Mutter war klar, dass die ihm nur wegen seiner Hautfarbe hinterhergerannt sind. Dass die Zivilfahnder auch jeden anderen in dieser Situation für einen flüchtenden Einbrecher gehalten hätten, kam ihr nicht in den Sinn.

Also liebe GRÜNE, LINKE und Rassismusforscher, könnt ihr mir mal bitte sagen, wen die Polizei z.B. auf der Domplatte hätte kontrollieren sollen? Den Pfarrer? Rentner? Die vielleicht anwesende chinesische Reisegruppe? Die Mädels von der vorbeiziehenden Junggesellinnen – Party? Findet ihr das nicht selbst ein wenig albern? Und wenn ihr es nicht albern findet, was ist da los bei Euch? Eure Diskussionen, Veranstaltungen und Anträge kommen mir ein wenig vor, wie sinnlose Selbstbeschäftigung.

Ihr könnt gern die «Gefährlichen Orte» oder die «Kriminalitätsbelasteten Orte» auf dem Papier streichen lassen, aber es entspricht einer gewissen Logik, dass der Zustand des Areals sich dadurch nicht ändert. Und wenn einer bei Euch ein wenig Ahnung von Gesetzen hat, solltet Ihr Euch mal die Begriffe «Gefahrenabwehr» und «Strafverfolgung» erläutern lassen. Die Gefahrenabwehr ist im ASOG Berlin geregelt. Da gibt es den § 21 – Identitätsfeststellung -. Ich übernehm den Job mal kurz. Das ASOG gilt für die Polizei und die Ordnungsbehörden. Manchmal ist es fraglich, ob eine Zuständigkeit für die Polizei zur Gefahrenabwehr besteht, aber hier ist unter (2) die Polizei sogar explizit angesprochen.

Hält sich jemand an einem Ort auf, wo sich entweder Leute aufhalten, die ein Problem mit ihrem Aufenthaltsrecht haben, mal ganz gern eine Straftat von erheblicher Bedeutung verabreden bzw. begehen, sich dort Straftäter verstecken oder es sich um den örtlichen Strich handelt, darf und muss die Polizei Identitätsfeststellungen durchführen. Was soll das bringen, fragt in einem Artikel der TAZ eine Journalistin. Hmm? Entweder wird das Problem mit dem Aufenthalt aufgedeckt, nachträglich kann es für Ermittlungen nicht ganz unwichtig sein, dass der eine oder andere dort angetroffen wurde (siehe AMRI) oder einer der sich versteckt wird seiner Strafe zugeführt. Erscheint mir persönlich logisch!

Ich kann ja verstehen, dass es anstrengend ist, einen ruhigen Platz zu finden um mal in Ruhe einen “zu rauchen”. Es ist auch blöd, wenn man “Illegaler” ist, dass man ständig auf der Hut sein muss. Nachvollziehbar ist auch, dass man selbst vollkommen locker ist und sich über die ganzen Spießer aufregt, die einem den Mauerpark oder den Görli madig machen. Aber so sind halt die Verhältnisse in einer Stadt: Rentner, Spießer, Erlebnisorientierte, Kinder, Jugendliche, Normalos, Freaks, Flüchtlinge, Touristen müssen irgendwie miteinander auskommen und die Polizei ist für alle da.

Aber dank des § 21 braucht der Polizist keinen Zettel, auf dem das Wort «Gefährlicher Ort» steht, sondern die Beobachtung eines Polizisten reicht vollkommen aus. Der Zettel macht es nur einen Tick einfacher für den nachfolgenden Bericht, nennen wir es Arbeitserleichterung.

Niemand muss darüber diskutieren, dass da im Görli die ärmsten der Armen in der langen Kette abgegriffen werden. Ich stimme auch Herrn Cem Özdemir zu, wenn er sagt, dass man sich endlich mal über eine Legalisierung Gedanken machen, denn den Dreck der da verkauft wird, ist am Ende schädlicher für unerfahrene Käufer, als es der Präventionsanspruch aufwiegen könnte. Aber das ist nicht der Job des dort arbeitenden Polizisten, dass macht ihr mal brav unter Euch in politischen Diskussionen aus. So lange Ihr das nicht auf die Reihe bekommt, müssen die Anwohner auch bedient werden und nicht alle finden das Treiben im Park so toll.

Was ihr an die Einhörner glaubenden Träumer gern überseht, ist die Tatsache, dass der Polizist dort nur das macht, wofür er sein Geld bekommt. Da steht nicht das Mitglied vom Ku – Klux – Klan und frönt seiner Freizeitbeschäftigung, die darin besteht andere Menschen zu hassen. Es ist in Berlin auch keiner «geil» darauf, dort Kontrollen durchzuführen. Berliner Polizisten sind ganz dankbar dafür, wenn sie mal zu Hause bleiben können und bei einem Bier den Grill anwerfen. Ebenso wenig braucht ein Polizist Demonstrationen, seine Freizeit kann man sich besser gestalten. Zum Beispiel, in dem man sich mit einem jungen Typen unterhält, mit dem man ein Hobby gemeinsam hat: Das «Cartoon Zeichnen». Letzteres machte meinen Gesprächspartner nachdenklich – glaub ich jedenfalls. Dass er keine rechtliche Einschätzung der Sache vornehmen konnte, ist verzeihlich, bei Politikern der Koalition, die auch noch Jura studiert haben, eventuell sogar noch etwas Lebensälter sind, fehlt mir jegliches Verständnis.

Zu Beginn des Königtums in West – Europa gab es einen Treueschwur. Der Untertan kniete vor dem König und leistete seinen Treueschwur, bei dem er die Hände faltete, die dann vom König erfasst wurden. Beide wieder stehend küssten sich zum Abschluss. Die Bedeutung war: Ich diene Dir treu solange, wie Du mich beschützt. Der heutige Souverän ist bekanntermaßen das Volk. (Kleiner Seitenhieb, damit jedem Leser klar ist, aus welcher Ecke ich komme. Ja, liebe Mitglieder der AfD, Europäische Kultur können auch andere, aber es gibt Leute die sich daran halten, im Gegensatz zu verbeamteten Lehrern, die sich in rechter Hetze ergehen.)

Ich persönlich habe mal nach § 64 Bundesbeamtengesetz ebenfalls einen Treueeid auf das Grundgesetz abgelegt und mich damit der Gesellschaft verpflichtet. Wenn gewählte Volksvertreter, Polizisten die schlicht ihren Job machen, als Rassisten bezeichnen, wird eine Seite eidbrüchig. Anlassbezogen, weil sich ein Beamter konkret eines Dienstvergehen schuldig gemacht hat, ist das vollkommen in Ordnung. Doch der Tenor einiger in den Senat gewählter Personen mutet nach einem Generalverdacht an, dies ist etwas vollkommen anderes. Dann schnappt Euch ein paar Räucherkerzen, eine Thermospulle mit Mate – Tee und regelt die Angelegenheiten im Görli, auf der Domplatte oder sonst wo, gefälligst alleine. Es gibt da diesen schönen Spruch aus dem englischen Sprachraum:

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Ceterum censeo Carthaginem esse delendam … endeten die Reden von Cato dem Älteren. Ich neige langsam dazu, meine Beiträge hier mit den Worten: „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass eine Gesellschaft, die nach dem Motto lebt: Wasch mich, aber mach mich nicht nass, es nicht besser verdient hat.“, zu beenden.

Sicherheit für die Ohren: Wie groß ist die Terrorgefahr in Berlin? von BILD

Lesedauer 4 Minuten

Wenn Herr Geisel etwas erreicht hat, dann die Qualitätssteigerung der Informationen bei den Journalisten, die über die Sicherheits- und Polizeithemen in der Hauptstadt schreiben und sprechen. Vielen muss in den letzten Jahren ein “Kamm” gewachsen sein und die letzten Ereignisse, also AMRI, der Skandal bezüglich der Schießhallen und dem Polizisten, der angeblich Informationen an die 1 % er Rocker weitergeleitet hat, haben offensichtlich die inneren “Fässer” zum Überlaufen gebracht.

Im aktuellen Podcast sinnieren die beiden Reporter Peter Rossberg und Axel Lier über Terror, Terror – Angst und die bisher getroffenen Maßnahmen. Insbesondere das Thema Angst nimmt eine herausragende Stellung ein. Angst ist bekanntermaßen nicht verkehrt, sondern macht den Unterschied zwischen dummdreist mutig und Vorsicht aus. Nur sehr dumme Menschen haben gar keine Angst. Aber es gibt sehr unterschiedliche Art und Weisen mit diesen Ängsten umzugehen. Ein Großstädter ist darauf angewiesen, mit diesen Ängsten umzugehen. Manchmal kommt dann auch noch die Angst um die Kinder dazu. Beide haben ihren Aussagen nach Kinder.

Mit den Kindern ist das so eine Sache. Wir können sie nicht vor allem beschützen. Jedoch können wir ihnen beibringen eine vernünftige Gefahrenanalyse durchzuführen, geeignte Strategien zu entwickeln und ihnen zeigen, wie man mit Angst umgehen kann. Sicherlich gehört hierzu der Strassenverkehr, einer der Killer in einer Metropole überhaupt. Wir lernen auf Motorengeräusche, Bremsenquietschen und andere Laute zu achten. Dazu gehört auch das Aufpassen auf den Drink am Tresen, damit keiner irgendwelche Substanzen beifügt. Vielleicht auch das Ausweichen auf die andere Straßenseite, wenn sich Unsympathen an einer Stelle sammeln. Wir sagen unseren Kindern, dass sie nicht bei betrunkenen Freunden ins Auto einsteigen sollen, die Mädels sollen lieber mit der Taxe fahren, als sich nachts an eine Bushaltestelle zu stellen und die Kerle sollen gefälligst nicht in der U-Bahn einpennen. Dieses und noch sehr viele Dinge mehr, sind naheliegende Gefahrenquellen in einer Metropole.

Auch die Gefahren einer Massenveranstaltung versuchen wir ihnen aufzuzeigen. Gasflaschen auf Weihnachtsmärkten können hoch gehen, der Stand kann in Brand geraten, eine Windböe verwandelt Abdeckungen in ungesunde Fluggeschosse, Betrunkene beim Rockkonzert drehen durch, Massenpaniken, Bengalos im Fanbereich, Hooligans usw.. All dieses sind durchaus reale Gefahren, Albträume eines Vaters, der mit Sicherheitsfragen zu tun hat und nicht von der Hand zu weisen sind. Ganz simpel: “Massenveranstaltungen sind immer ein Horror!” Veranstaltungen, die ich stets meide. Leider teilen meine Töchter diese Ansicht nicht und vielleicht ist das auch gut so. Wenigstens konnte ich ihnen einiges zeigen. Immer einen Plan B in der Tasche haben, dafür sorgen, dass im Rücken ein wenig Platz ist, ab und zu mal den Kopf oben und die Umgebung im Blick haben. Zu Demos sagte ich Ihnen, das sie  auf die Helme achten sollen, denn wenn die anfangen auf und nieder zu gehen, weil die Polizei am Rennen ist, sollte man gehen. Ich brachte ihnen ein Gespür dafür bei, wie es sich anfühlt, wenn die “Strasse anfängt zu flimmern und kurz vor der Eskalation” steht. Keine Ahnung, ob sie sich daran halten, ich kann es nur hoffen.

Wie verhält es sich mit der Terrorgefahr? Gibt es da Besonderheiten? Sollen sie darauf achten, dass sich jemand seltsam verhält? Nun, dass tun andere Spinner auch. Nicht jeder Durchgedrehte mit einem Messer ist auch ein Terrorist in Berlin. Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit, das es sich um einen kaputten Grossstadtneurotiker handelt, ist unweit größer. Bei einer vernünftigen Gefahrenbewertung muss man recht nüchtern feststellen, das alle anderen Gefahren 1000 fach größer sind, als das Opfer eines Terroranschlags zu werden.

21:00 Uhr, Berlin Spandau, Glühweinstand mit örtlich ansässigen Trinkermilieu ergibt ein deutlich höheres Risiko für eine Körperverletzung, als ein Salafist auf Erlebnistour ins Paradies. Ich gebe Herrn Rossberg recht, wenn er sagt, dass es nicht sein kann, wenn die Regierung mir vorschreibt, dass Angst jetzt die falsche Reaktion wäre, denn Angst ist ein Überlebensfaktor in einer Millionenstadt. Oftmals ist es auch genau das, was wir Großstädter den “Landeiern” voraus haben. Längst sind wir aber nicht in der Situation eines Israeli, der sehr konkret Ausschau halten muss und seine Kinder in zwei verschiedene Schulbusse setzt, damit im Falle eines Anschlags, wenigstens ein Kind überlebt. Was nicht ist , kann noch werden, aber wir leben jetzt.

Außerdem wird über den Frust der Berliner Polizisten gesprochen. Auch hier lassen  beide einen guten Informationsstand durchblicken. Jenseits des Podcast stört mich dabei aber immer mehr, dass dieses ausschließlich auf abstrakte Begriffe abgeschoben wird. “Der Senat”, “die Behörde”, “die Politiker” werden immer als die üblichen Verursacher benannt. Ich möchte hinzufügen: “die Bevölkerung!”. Warum? Ich habe sehr genau verfolgt, wie die Presse titelte: “Lügenpolizisten!” und ein sehr großes Spektrum klatschte und der Geifer aus dem Mund tropfte. Ebenso stürzt sich die sensationsgeile Gemeinschaft der “Besorgten Bürger” auf die angeblich gemeinsame Sache eines Ermittlers mit den Hells Angels. Der durch RTL, SAT1, SPRINGER, Pro7 und GRÜN geschulte Mob an Verschwörungsexperten weiß bereits nach der ersten Meldung: Der Staat, seine Büttel die Polizei und die Politiker verarschen uns.

Dieselben Kandidaten, die nachmittags bei einem lactose- u. koffeinfreien Milchkaffee in einem Lokal am Görlitzer Park saßen und sich bei der Festnahme eines Dealers empörten “Was machen Sie mit dem Mann da?”, weinen beim Lesen der TAZ über den Verlust ihrer Freiheiten. Sie sind es auch, die nicht verstehen können, dass ein AMRI aufgrund eines Drogenhandels nicht abgeschoben wurde.

Am Ende des Podcast wird darauf eingegangen, dass die 7. Mordkommission zum Polizeilichen Staatsschutz wandert. Wieder wird ein Loch aufgerissen, um ein anderes zu stopfen, es sei denn das LKA 1 hat einen Ermittlerüberschuss. Na, ja … die werden wissen was sie tun. 2010 hieß es noch:

Auch wenn die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten bei rund 95 Prozent liegt, gab es immer mehr Klagen über die Arbeitsbelastung. Jeder der derzeit 70 Mitarbeiter des Morddezernates häuft im Durchschnitt pro Jahr 300 Überstunden an.Die zusätzlichen zehn Ermittler sollen aus anderen Dienststellen des LKA gewonnen werden. An Bewerbern dürfte es nicht fehlen, das Dezernat ist behördenintern hoch angesehen, wenngleich der Beruf maximalen Stress bedeutet. Im Wechsel mit den anderen Mordkommissionen müssen die Ermittler jeweils zwei Wochen lang 24-Stunden-Bereitschaft haben. “Die Arbeit in der Mordkommission ist der Feind jeglichen normalen Familienlebens, jeglicher Hobbys, jeglichen Sports, jeder Beziehung. Man muss sich darauf einrichten, dass man auf vieles verzichten muss, sagte der Leiter der 7. Mordkommission, Thomas Scherhant. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/15178396 ©2017 Ausgabe: 20.02.10, A. Kopietz

Was hat sich denn in den letzten 7 Jahren gravierendes geändert?

Polizeipräsident Kandt erklärte anlässlich der Vorstellung der Zahlen: “Bei den schwersten Verbrechen wie Mord, Totschlag und Raub gibt es deutliche Rückgänge. Damit ist belegt: Die ständig wiederholte Behauptung ‘es wird immer schlimmer’ ist falsch.” Quelle: Tagesspiegel Berlin, 13.3.2017

Da hat der Präsident recht, von 112 Delikten, sank die Zahl auf 92 Taten, da kann schon mal reduziert werden, es zeichnet sich ja quasi eine Tendenz in Berlin ab. Das gute alte Berlin, eine kleine Stadt gegen alle, denn bundesweit steigen die Fallzahlen. Aber prozentual sind die Fallzahlen bezüglich Terror um 100 % gestiegen – na dann … rüber mit den Ermittlern.

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam … endeten die Reden von Cato dem Älteren. Ich neige langsam dazu, meine Beiträge hier mit den Worten: “Im Übrigen bin ich der Meinung, dass eine Gesellschaft, die nach dem Motto lebt: Wasch mich, aber mach mich nicht nass, es nicht besser verdient hat.”, zu beenden.

… die richtigen Fragen.

Lesedauer 7 Minuten

«Und hast Du in Deinem Buch komplett ausgepackt?» Den Mann, der diese Frage an mich richtet, kenne ich fast solange, wie ich beim Verein bin. Wir sitzen uns in einer großen Stadt bei einem Bier gegenüber. Seltsamerweise stellen mir in den letzten Tagen diese Frage einige alte Kollegen. «Nein!», antworte ich. «Vieles habe ich nur angedeutet.» Er blinzelt mich gegen die Sonne schauend an. Einer der alten Haudegen, der nun wirklich alles mitgemacht hat, was in diesem Verein geht. «Warum nicht?»

Ich überlege einen Augenblick. «Das war meine Familie, ich habe nicht vor, alles und jeden in die Pfanne zu hauen.» Für einen Bruchteil der Sekunde überlege ich, ob dies der Wahrheit entspricht. Ist es nicht einfach nur die Angst vor den Konsequenzen? Aber stellt sich immer auch die Frage: Was soll das bringen? Ich will nur in dem einen oder anderen Kopf neue Gedanken erzeugen. Was geschehen ist, ist geschehen, es läßt sich nicht mehr ändern. Aber einige werden noch sehr lange etwas zu sagen haben. Sie werden neue Opfer finden. Manch einem kann nicht mal Vorsatz unterstellt werden, sie wissen es einfach nicht besser. Andere haben nur ihre Chance zu nutzen gewusst, die ihnen die Hierarchie gegeben hat.

Es sind auch sehr feine Unterschiede zu berücksichtigen. Vieles ist durch Prozesse entstanden, die hoch komplex sind und dem Individuum innerhalb des Systems nicht vorzuhalten sind. Laurence J. Peter und Raymond Hull, schreiben 1970 in der Widmung zum Buch “Das Peter – Prinzip o. die Die Hierarchie der Unfähigen:

Dieses Buch ist all denen gewidmet, die auf ihrer Stufe der Unfähigkeit arbeiten, spielen, lieben, leben und sterben und damit das Forschungsmaterial für Entstehung und Entwicklung der Hierarchologie, der rettenden Wissenschaft, bereitstellen.

Sie retteten andere, sich selbst konnten sie nicht helfen.

Die schon 1970 aufgezeigten Prozesse gnadenlos zu ignorieren, ist einer der eklatanten Fehler. Der ehemalige General und Politiker Jörg Schönbohm schilderte anlässlich eines Treffens mit Polizisten folgendes: “Wenn ich am Frühstückstisch sitze und die Meldungen durchgehe, steht dort: Wir haben alles im Griff, alles ist gut! Taucht mein Sohn auf, der ebenfalls Soldat ist, schildert er mir ein ganz anderes Bild. Nach oben hin wird alles solange schön geschrieben, bis vom Ursprung nichts mehr übrig ist.

Notwendig wäre eine echte Fehlerkultur, in der nicht das “Ducken” favorisiert wird um die Persönlichkeitsstörungen von Narzissten zu bedienen, sondern konstruktive Kritik muss gefördert werden. Gerade die Polizei muss einer selbstgefälligen sich selbst generierenden Politischen Klasse die Stirn bieten. Klare Botschaft: Ihr gebt uns nichts, dann können wir auch nur leisten, was ihr bezahlt habt.

Gewerkschaftler sind am Verzweifeln. Kämpfen sie für Überstundenabbau, plädieren für Liegevermerke und Auftragsablehnung, maulen sofort die ersten, weil sie selbst die schlecht bezahlten Überstunden zum Überleben brauchen. Am Ende entsteht innerhalb der Polizei die “DDR” neu, mit all den hinreichend bekannten Auswirkungen. Eine ist ist davon sicherlich auch, dass Menschen mit einem bestimmten Sozialverhalten in Führungsetagen landen.

«Das ehrt Dich, aber ich hätte bei Dir und Deiner Biografie gedacht, dass Du die Karten offen legst.» Es klingt beinahe ein wenig danach, als wenn er zu denen gehört, die sich das wünschen. Endlich mal einer, der die Themen angeht.

Aber wo sollte ich da anfangen? Im Buch «Die Wanderung Vol. II» legte ich den Schwerpunkt auf den menschlichen Faktor. Was passiert mit dem Menschen in dieser Hierarchie und welche Dinge werden ausgelöst. Überschriften gibt es da viele. Alleine der Ausspruch «Die einzige Bestrafung, die ein Täter bekommt, ist unsere Festnahme!» umfasst ein riesiges Feld. Der drohend hingeworfene Satz eines Verdeckten Ermittlers: «Am Ende bin ich da draußen immer alleine und Du wirst das nicht ändern!» Oder die frustrierte Feststellung: «Wir legen jeden Tag Leute auf’s Kreuz und lassen uns von dem da vorne verarschen?», könnte ein ganzes Buch füllen.

Der Dialog: «Sie können das Ganze aus Ihrer Perspektive nicht überblicken, da müssen sie ihren Vorgesetzten mit dem geheimen Führungswissen schon vertrauen.» «Ach ja? Sie meinen die Sache mit dem Tellerrand? Es gibt aber auch Menschen, die sind soweit vom Teller, das sie diesen gar nicht mehr sehen können!», könnte eine ganze Analyse des Führungsgebarens diverser Herrschaften aus dem Höheren Dienst nach sich ziehen.

Oder welche Botschaft vermittelt ein Kommissariatsleiter, wenn er sagt: «Die Behörde orientiert sich schon lange nicht mehr an der Kriminalität, sondern nur noch an Zahlen. Wir verwalten hier die Kriminalität. Wenn da draußen eine Woche lang keine Straftaten stattfänden, wir würden es nicht merken, weil wir uns in dieser Zeit mit uns alleine beschäftigt haben.»

Die Presse liefert dank des Vorpreschens des Innensenators eine Steilvorlage nach der anderen. «Priorisierung erfüllt faktisch den Tatbestand einer Strafvereitlung im Amt!», sagt ein Pressevertreter und gibt damit wieder, was Kollegen völlig frustriert nach außen kolportieren. An dieser Stelle kann ich nur sehr böse in mich hineinlachen. Ich erinnere mich an eine junge engagierte Kollegin, die einer Gruppe von bundesweit und international agierenden Tätern auf die Spur gekommen war. Sie erbat eine Freistellung von anderen Ermittlungen, stattdessen wurde ihr von «oben» her nahe gelegt, die Ermittlungen nicht fortzuführen. Als sie bockig wurde, wurde sie zusammen gebrüllt. Am Ende folgten eine Versetzung für sie und ein mündlicher Verweis an den Vorgesetzten. Das ist bereits 10 Jahre her, da hat es nur niemanden interessiert. Sachbearbeiter müssen sich bei größeren Verfahren Gedanken über die zu erwartenden Kosten und Länge des Verfahrens machen. Warum? Ich lasse die Frage offen.

Im Zusammenhang mit AMRI wird immer von Aktenbelastung gesprochen. Wie viele Akten, Anfragen, Telefonüberwachungen, Dolmetscher usw. hat denn so ein Sachbearbeiter eigentlich zu bewältigen? Wie hoch ist die Belastung in den Sachgebieten der OK und Rauschgiftkriminalität? Und bitte nicht schummeln! Die Frage galt den Einzelverfahren, nicht den Sammelakten oder nach Personen.

Immerhin unterstellte Herr Ströbele Faulheit! Wie hoch war die Anzahl von Verdachtsfällen eines Dienstvergehens in den letzten Jahren, bei denen der Verdacht bestand, dass der Beamte in Akten/Vorgängen “absoff”. Wurden die Beamten irgendwie betreut? Oder wurden sie nur als Täter behandelt? Gab es Konsequenzen auf der Vorgesetztenebene? Es wird von einem hohen Krankenstand bei der Berliner Polizei gesprochen. Gibt es da Zahlen zu? Haben die sich alle einen Arm gebrochen? Oder gibt es anonymisierte Zahlen darüber, wie hoch der Krankenstand verursacht durch psychische Erkrankungen ist? Wie hoch ist die Anzahl der an Depressionen erkrankten Beamten – eine Kennzahl für ein Burnout Syndrom?

Es wird doch zu fast allem eine Statistik geführt. Darüber auch? Gibt es eine Ursachenforschung? Besteht eine ausreichende Versorgung mit einer professionellen Supervision? In welchen Altersklassen setzen diese eventuell vorhandenen Erkrankungen ein? Welche professionellen routinemäßigen Vorbeugungen werden zur Vermeidung von Traumatisierungen betrieben? Und in welchem Umfang geschieht dieses? Wird dieses nur im Rahmen von Fortbildungsmaßnahmen betrieben oder geschieht dieses auch “niedrigschwellig” durch extern professionell ausgebildete Beamte, die auf belasteten Dienststellen vorhanden sind.

Werden auf Dienststellen, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind, Statistiken über Verletzungen bzw. Erkrankungen geführt und diese entsprechend ausgewertet? Wie hoch ist die Rate bei HWS – Schäden, insbesondere bei Beamten im Streifendienst? Oder bei Beamten in Spezialeinheiten, die über einen längeren Zeitraum besondere Schutzkleidung (besonders schwere Helme) tragen müssen. Gibt es Erkenntnisse bezüglich der Auswirkungen beim langen Sitzen in Fahrzeugen und dem gleichzeitigen Tragen einer Schusswaffe sowie einer Schussweste? Lassen sich Analogien zu Berufskraftfahrern herstellen? Wie verhält es sich mit Langzeitbelastungen durch “Tränengas”? usw., usw..

In der öffentlichen Verwaltung haben diverse Begriffe aus dem Management Einzug genommen. Hierzu gehören u.a. “Gender Mainstream”, “Corporate Identity”, “Balanced – Score – Card” und das “Work-Life-Balance”. Vermutlich wurden im Rahmen eines Controlling die notwendigen Kennzahlen, auch in Bezug auf die bestehende Anzahl der Sachbearbeiter ermittelt, und inwieweit sie in Balance zu den restlichen Kennzahlen stehen. Wie drückt sich dieses Verhältnis in Zahlen aus? Welche inneren Freizeitangebote – wie z.B. Saunen oder außerdienstlich nutzbare Sportstätten bestehen für ein Work – Life – Balance? Gab es diese Angebote?


Ohnehin reagieren Politiker und Journalisten nur auf die gerade stattfindenden Ereignisse. Interessant wäre es doch, die Fragen aufzuwerfen, die in jeder Kneipe bei vorgehaltener Hand gestellt werden. Fragen, die ein Polizist nicht stellen kann. Laufe ich durch meinen Bezirk, sehe ich eine Shisha Bar Neueröffnung nach der anderen. Ich kenne die Gewerbemieten in den Häusern. Woher haben die das Geld für die Miete? Es wäre ein einfaches Ding, mal nachzusehen, wie viel Publikumsverkehr dort stattfindet und ob mit dem Umsatz auch nur ansatzweise die Kosten gedeckt werden können. Was passiert da in den Spielhallen? Wer sind die Besitzer? Zahlen? Wie viele Lokalkontrollen wurden 2016 zusammen mit dem Ordnungsamt durchgeführt? Solche Fragen stellen sich in meinem Bezirk ganz normale Wirte.

Immobilien! Wer ist im Grundbuchamt eingetragen und können die Besitzverhältnisse stimmen? Warum haben Läden, die angeblich alle nichts miteinander zu tun haben, alle den gleichen Steuerberater? Zufall? Vielleicht! Warum tragen sich auf den einschlägigen Social Media Seiten dieser Shisha Bars jede Menge Mitglieder der großen 1 % MCs ein? Wie hoch sind eigentlich die Honorarvereinbarungen der üblichen Rechtsanwälte bei der Verteidigung von Clan – Mitgliedern und besteht eine erklärbare Gegenfinanzierung? Gibt es Rechtsanwälte, die in diesen Verfahren vermehrt auftauchen und “Querwissen” aus anderen Verfahren haben? Das müssten doch Journalisten herausbekommen können. Polizeiarbeit ist das nicht. Vielleicht ist ja auch alles ganz anders? Eventuell hat ja Paul Meyer die gleichen Chancen und die Beträge sind überschaubar. Ich meine die wenigsten der Zeitungsleser kennen sich mit solchen Dingen aus. Sind das Pauschalverträge, Tagessätze oder wird pro Verhandlungstag berechnet?

In welchen Umfang wurden in den Schwerpunktabschnitten “Allgemeine Standkontrollen” durchgeführt? Und wenn diese nicht stattfanden, warum nicht?

Jeder Beamte, der jemals Kontakt mit der Organisierten Kriminalität hatte, weiß eins: Das Milieu muss in Bewegung bleiben. Sie dürfen niemals zur Ruhe kommen. Die «Paten» müssen in den Lokalen vor Angst schwitzen. Irgendwo müssen sich zum Beispiel die ausländischen Einbrecher schließlich aufhalten oder ihre Hehler treffen. Sie brauchen sichere Wohnungen, die ihnen irgendjemand überlassen muss. Hat die Polizei für solche Ermittlungen ausreichend Sachbearbeiter und operative Einsatzkräfte? Vielleicht!

In allen nur erdenklichen öffentlichen Medien wird quasi 24 Stunden lang von selbst- ernannten Experten davon gesprochen, dass es eine Schnittstelle zwischen Organisierter Kriminalität und Terrorismus auf internationaler Ebene gibt. Das ist interessant! Gibt es denn in Berlin so etwas überhaupt?

Jeder der Kinder hat, weiß eines sehr genau: «Wenn es im Kinderzimmer zu leise ist, dann ist das kein gutes Zeichen!» Als Zeitungsleser stelle ich eines fest, entweder ist alles, was bis ca. 2010 Alarm gemacht hat ausgeflogen oder sie gehen tiefen -entspannt ihren Geschäften nach.

Das sind alles nur Fragen. Ich kenne die Antworten auch nicht, und wenn ich sie kennen würde, gäbe ich sie nicht preis. Aber als Spandauer und Berliner, darf ich mit offenen Augen durch die Straßen laufen und mir diese Fragen laut stellen. Ebenso wie ich mir als interessierter Bürger die Frage stellen darf, wie wahrscheinlich die Abwesenheit der großen Truppen in Berlin ist. 1991 sagte mal ein Kriminaloberdirektor der damals noch bestehenden Direktion Verbrechensbekämpfung Organisierte Kriminalität, kurz Dir VB O I: «Wenn eine große Anzahl Italiener in der Stadt sind, ist auch die Mafia zusammen mit der Camorra anwesend, wenn viele Chinesen da sind, sind auch die Triaden anwesend und wenn genug Russen da sind, ist auch die Tambowskaja – Malyschewskaja mit im Boot. Aber wir werden immer nur zugeben, dass sie da sind, wenn sie sich zeigen.» Aber diese Aussage ist Schnee von gestern, die Welt hat sich vollkommen geändert.

Nein, keine Angst, über diese Sachen habe ich nicht geschrieben. Das überlasse ich besseren Autoren, wie einem Jürgen Roth, der dazu berufen ist. Vieles ist ja auch alter kalter Kaffee. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Verhältnisse aus dem Jahr 1989, die der ehemalige Ermittler Rolf Ackermann unter dem Pseudonym Bodo Morstein in seinem Buch «Der Pate des Terrors» beschrieb, immer noch bestehen.

Mir geht es vielmehr darum, wie auf menschlicher Ebene mit Menschen umgegangen wurde, die sich genau diese Fragen stellten und versuchten Antworten zu finden, und wie es dazu kommen konnte, dass viele von ihnen kalt gestellt wurden bzw. sie aufgaben. Mal sehen, vielleicht reicht es ja noch für eine kleine Kurzgeschichte.