Digitale Prüderie

Lesedauer 3 Minuten

Nachdem Facebook einen Post von mir blockierte, in dem ich anlässlich des Films “Gimme Danger” von Jim Jarmusch das Lied “I wanna be your Dog” von Iggy Pop verlinkte, wurde ich stutzig. Zunächst erst einmal wurde der Beitrag geblockt und im zweiten Schritt konnt ich mich gegenüber dem “Support” rechtfertigen. Dies bedeutet, dass zunächst einmal lediglich ein Algorithmus über Kunst und Anstoss entschieden hat. Erst danch setzt sich irgendein Mensch damit auseinander, den ich nicht kenne … ich nenne ihn mal homo support.
Mir fielen kleinere “Aufreger” der vergangenen Jahrzehnte ein. Seien es die BLOODHOUND GANG mit ihrer Hommage an die Pornodarstellerin Chasey Lane, Led Zepplin mit der musikalischen Interpretation eines Koitus im Lied “Whole Lotta Love”, der Protest der ROLLING STONES gegen ihre Plattenfirma DECCA mit dem Lied “Cocksucker Blues” oder die Texte von Ginsberg, die vor einem amerikanischen Gericht verhandelt wurden. Ich musste auch daran denken, wie Henry Miller jahrelang mit seinen Büchern der Zensur unterlag. FACEBOOK spricht selbst in ihren Geschäftsbedingungen von der Rücksichtnahme gegenüber den Befindlichkeiten anderer USER. All die genannten, und noch sehr viele mehr, haben protestiert und versucht diese “Befindlichkeiten” als gesellschaftliche Heuchlerei, Verlogenheit und schädliche Borniertheit zu entlarven. Wie schrieb doch einst Charles Bukowski über Arschlöcher? Jeder hat eins, Menschen, Tiere, einfach alle, also warum sollte man nicht drüber schreiben. Ginsberg prangerte die Verklemmheit an, die zur Diskriminierung der Schwulen führte. Miller demontierte das Bürgertum, in dem er die dunklen Seiten ins Licht zerrte. Unvergessen auch Frank Zappa, der die Sado – Maso – Szene in den USA auf den Zahn fühlte und sich darüber wunderte, wie Heranwachsende nach Bobby Brown in Diskotheken tanzte. Er konnte nicht nachvollziehen, das die nicht verstanden, was eine Goldene Shower – Natursekt Party ist.

Es ist kein Geheimnis, das die USA als kulturelle Nachfahren von europäischen Sektierern häufig an ihrer verlogenen Moral ersticken. Da haben die Kongregationalisten der “Mayflower” nachhaltig für gesorgt. Interessant ist, wie dieses nun digital unkommentiert auf den alten Kontinent zurück schwappt. Erneut beweist sich der alte Spruch: “Kann die Ente nicht schwimmen, muss das Wasser schuld sein!” Hate Speech, Fake News, Rassismus, Sexismus und Pornografie sollen mittels digitalen Programmen und Gesetzen bekämpft werden, anstelle die Frage aufzuwerfen: “Wo kommt es denn her?” Ist nicht eben gerade die verlogene Moral des Bürgertums die Hebamme?

Wer sich nicht hinter den Illusionen eines Patriotismus, einer Religion, verkorkster sexueller Moral und political correctness versteckt, ist nicht sonderlich anfällig für Rassimus, Hass auf Fremde, Verklemmtheit und Bigotterie. Gebildete Menschen, die logisches und analytisches Denken gelernt haben, fallen eher selten auf Fake News herein. 

Dann sollte doch eher dort angesetzt werden. Sollen sich doch alle Dumpfbacken auf Facebook outen, dann sehen wir wenigstens wo die Problemfelder liegen. Ich bekämpfe eine Geschlechtskrankheit nicht mit einem Verbot, sondern mit Aufklärung. Fake News sind uralt. Nur nannte man sie anders. Von Gerücht und Propaganda bis zur urbanen Legende gab und gibt es ein weites Feld. Digitale Programme, erschaffen von Nerds mit Informatikkenntnissen produzieren seltsame Ergebnisse.

Gerade Facebook, an dem Mark Zuckerberg nur noch mit 25 % beteiligt ist, in dem sich aber freundliche Investoren wie die allmächtige Goldmann Sachs Bank und der russische Gigant Mail.ru Group tummeln, also alles an Konsumentendaten abgreifen, sollte diesbezüglich hinterfragt werden. Wir haben die Moral in die Hände von ein paar wenigen smart auftretenden Machtfreaks gegeben. Da nimmt Facebook neben Midgeek, dem milliadenschweren Pornomogul einen gleichwertigen Platz ein. Diese Typen entscheiden über moralische Befindlichkeiten? Schönen Dank auch!

20040125-newton_akt

Ich habe es dann mal getestet und ein Bild von Helmut Newton mit einem passenden kritischen Text gepostet. Nach sieben Minuten wurde das Bild vom Support entfernt. Prompt bekomme ich nun Kontaktanfragen junger aufreizender Frauen, die mir freizügige Angebote machen, so viel dazu. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz entfaltet schnell seine Wirkung. Indirekt wird über die Digatilisierung ein weiterer Schritt zur Manipulation der Köpfe eingeleitet.

Es wird tatsächlich wieder Zeit für mehr PUNK, Aufstand und Rebellion.

 

 

Gedanken über Drogen

Lesedauer 3 Minuten

In Berlin – Kreuzberg gibt es mal wieder einen Aufreger für das Bürgertum. In einem Museum wurde eine Ausstellung eröffnet, in der die Situation der Dealer, vornehmlich Schwarzafrikaner dargestellt wird. Wie kann des bitte so etwas passieren? Lautet der allgemeine Tenor. Schlimmer noch, das Dealen wird als “normale” Erwerbstätigkeit darstellt.

Mir stellen sich da Fragen. In Berlinen gibt es Millionen von Konsumenten aller nur erdenklichen Drogen. Manche sind legal, andere illegal und geächtet. Lustigerweise gelten die legalen Drogen als gut und die illegalen als schlecht. Da wird weniger mit der Wirkung argumentiert, als mit dem Betäubungsmittelgesetz. Schon die Rolling Stones wiesen im Lied “Mothers little Helper” darauf hin, wie sich Hausmütterchen mit Tranquilizern vollpumpen. Ich kann da nichts positives erkennen, außer das es legal ist und die Pharmaindustrie reich macht.

Wer in Berlin in ein Lokal geht und sich die Mühe macht, mit der Hand über versteckte glatte Flächen zu reiben, denkt entweder an Scheuerpulverrückstände oder Koks. Dies funktioniert mittlerweile in Eckkneipen. An allen Ecken und Enden riecht es nach Gras, welches vorbeiziehende Leute unterschiedlichster Herkunft unbekümmt rauchen. Kaum eine Party vergeht, ohne das auf dem Balkon einer gebaut wird. Drogen ziehen sich durch die komplette Gesellschaft. Warum auch nicht? Es steht jedem Erwachsenen frei, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Das Argument mit den Krankenkassenkosten zieht für mich überhaupt nicht. Wenn wir alles schädliche verbieten, haben wir sehr viel zu tun. Vom Extremsportler bis zum krankmachenden beruflichen Umfeld, ist da alles vetreten.

In Berlin kann jeder, aber auch wirklich jeder, alle Drogen seiner Wahl ziemlich unkompliziert kaufen. Der Konsument hat dabei kaum ein Risiko. Kompliziert wird es nur bei speziellen Vorstellungen. Als unbedarfter Käufer, kann ich mir den Streckungsgrad des Kokain nicht aussuchen. Und ich werde mit Maroque vorlieb nehmen müssen, obwohl ich lieber Schwarzen Nepal rauchen würde. Gleichermassen verhält es sich mit Gras und anderen Substanzen.

Die Drogenpolitik ist gescheitert und das schon vor Jahrzehnten. Wir erreichen nur eins: Unkontrollierte Dealer verticken unter schwierigen Umständen das Zeug von besser gestellten Anlieferern an eine unübersehbare Menge von Menschen, inklusive Minderjähriger. Letztere würden bei einer Legalisierung aber auch an den Stoff kommen, weil sie plötzlich zur alleinigen Zielgruppe der Kriminellen werden würden. Dies gilt aber auch für Zigaretten und Alkohol, mir persönlich wäre es neu, dass Vietnamesen einen Ausweis beim Verkauf einer Stange Zigaretten verlangen.

Drogenkonsum gehört zur menschlichen Natur, das ist eine Tatsache. Worüber regen wir uns im Falle des Museums auf? Doch letztlich nur, das mit dem nackten Finger auf uns gezeigt wird. Alle machen es und wir bekommen es nicht geregelt. Für mich zeigen sich da Parallelen zur Prostitution. Alle zeigen auf die Nutten und Zuhälter, aber Papa, der als Freier eine 30 Jahre jüngere Polin vögelt geht sauber aus der Nummer heraus. Es gibt diese Typen, die am Drogenstrich drei Runden drehen und darauf warten, dass die süchtigen Frauen richtig auf Druck sind, um den Preis herunter handeln zu können.

Die Afrikaner sind arme Schlucker, die irgendwo auf diesem Planeten unterkommen wollen. Im Park zu nächtigen und stets auf der Flucht zu sein, ist immer noch angenehmer als im Heimatland in einem Slum zu vegetieren. damit sind sie ideale Arbeitskräfte für Unternehmer in Sachen Drogen, ähnlich wie minderjährige Kuriere, die von der Mafia hin und her geschickt werden. Den steuerzahlenden Hintermann mit seiner S – Klasse und teuren Loft, hofieren wir als einen, der es geschafft hat in der Gesellschaft.

Die Art der kursierenden Drogen und das Aussehen der Dealer sind eines der Aushängeschilder der Gesellschaft. Teure Drogen und aufputschend wirkende Substanzen, sind ein Zeichen für Wohlstand und Leistungsdruck. Wieder so ein Treppenwitz der Geschichte, das ausgerechnet das im Dritten Reich entwickelte PERVITIN, heute besser unter Chrystal Meth bekannt, einen Siegeszug in Deutschland erfährt. Billige, sedierende Drogen oder selbst schnell herstellbare Stoffe, zeigen eher eine vollkommen kaputte Gesellschaftspolitik, wie zum Beispiel in den USA und Russland auf.

Das Museum verwendet für die Handlung Dealen die Bezeichnung “Arbeit”. Das ist in keiner Weise falsch. Die Personengruppe dealt, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Im Allgemeinen nennt man dies : Arbeiten. Und warum können sie damit Geld verdienen? Weil es Abnehmer gibt! Die Gesellschaft finanziert sie und trotzdem verfolgen wir sie. Irgendwie ein seltsames Spiel. Nahezu skuril ist die Behauptung einiger, diese Dealer dort im Park würden die Kids anfixen. Wie muss ich mir das vorstellen? Der Dealer aus Afrika führt mit einem bisher nicht konsumierenden Jugendlichen ein Werbegespräch? Das erinnert mich an die Räuberpistolen aus den Achtzigern, in denen behauptet wurde, finstere Gestalten beträufeln Leckbildchen mit LSD, um diese süchtig zu machen. Ein ausgemachter Blödsinn.

Den Kontakt zu Drogen bekommen die Jugendlichen überall. Entscheidend ist, wie das Elternhaus, Schule und Umfeld damit umgeht. Jedes Kind zündelt irgendwann einmal, also sollten wir ihnen einen Umgang mit Feuer rechtzeitig beibringen. Sie werden eines Tages die Böllerei mit Knallern kennenlernen, deshalb macht es Sinn ihnen rechtzeitig die Sicherheitsgrundlagen realistisch beizubringen. Altersadäquat sollten wir ihnen auch die Grundregeln des Drogenkonsums vermitteln. Niemals alleine, keine chemischen Substanzen, die ein mittelsloser Chemiker in Polen zusammengemixt hat, Dosierung, Gefahren usw.. Dann tauchen die da im Park als Käufer auch nicht auf.

Aber wie immer in diesen Tagen. Alarm! Wir haben die Schuldigen gefunden, auf Sie! Nur niemals im eigenen dunklen Keller die Taschenlampe einschalten.

 

 

 

Dialog? Oder Ablehnung?

Lesedauer 4 Minuten

“Information an die Mitglieder der Gewerkschaft der Polizei

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit dem DGB war vereinbart, dass es den Antifa-Kongress im DGB Haus München nicht geben wird. Auch wenn es Beteuerungen geben sollte, dass es nicht zu Gewalt oder Aufrufen zu Gewalt kommen werde, lehnen wir einen solchen Kongress weiterhin ab. Zumal die erste Reaktion der Veranstalter auf die Absage der Durchführung im DGB Haus war, uns in eine rechte Ecke zu schieben. Man könnte meinen, uns werde unterstellt, wir seien tendenziell faschistisch.
Wie wir leider feststellen, machen die Veranstalter unter der Überschrift: „Einigung mit dem DGB – Antifa-Kongress wird im DGB Haus stattfinden!“ weiterhin Werbung für diesen Kongress.
Wir, die GdP, werden uns weiterhin gegen die Durchführung des Antifa-Kongresses im DGB Haus engagieren und unsere Interessen vertreten.”

Zitat: Oliver Malchow Bundesvorsitzender der GdP

Mal vollkommen davon abgesehen, ob dieses Engagement notwendig war oder nicht, ist es erschreckend, was sich im Nachgang zeigt.

Dieser Brief an die Mitglieder wurde auf Facebook veröffentlicht. Es folgte eine lange Reihe von Kommentatoren. 76 Leute teilten diesen Beitrag, 296 Personen gaben per Icon ihre Zustimmung oder Abneigung und zigfach erfolgten Wortbeiträge. Festzustellen ist erst einmal, dass seltsamerweise alle positiven Kommentare der Polizei zugeordnet wurden, obwohl dieses nicht verifiziert werden kann. Dazu ist anzumerken, dass die GdP auch die Gewerkschaft für die Berufsfeuerwehr ist, dies aber nur am Rande.

Vornehmlich beschimpften sich die Kommentatoren vollkommen undifferenziert. ANTIFA ist mit Gewalt gleichzusetzen, die LINKEN im Sinne eines Schimpfwortes wurden eben mal so gleich mit der ANTIFA kombiniert. Die andere Seite zeterte, wer nicht die ANTIFA bejaht, ist per Definition Faschist, als ob die ANTIFA ein alleiniges Recht besitzt, gegen rechte Strömungen in der Republik anzutreten.

Mit Sicherheit haben sich Personen, die sich das Label “ANTIFA” selbst angeeignet haben, Gewalttaten ausgeübt. Und einige dieser politisch motivierten Gewalttäter werden auch an diesem Kongress teilnehmen. Keiner kann sagen, wer sich alles die Jacke ANTIFA anzieht. Fest steht aber, dass ein Kongressteilnehmer an einen Dialog interessiert ist und nicht im Untergrund ist. Personengruppen in den Untergrund zu drücken und zu stigmatisieren hat sich nicht bewährt, das haben wir in unserer Geschichte anhand von RAF und Bewegung 2. Juni gelernt.

Wer sich dem Dialog stellt, wird schnell feststellen, dass die Propaganda auf allen Seiten sehr krude Vorstellungen produziert hat. Erst letztens musste ich auf einer Demo sehr lachen, als ein paar Heranwachsende gegen Rechte demonstrierten und panisch vor einem Fahrradfahrer warnten, den sie für einen Tatbeobachter hielten. Sie lebten in der Vorstellung, dass im nächsten Augenblick eine Horde Polizisten aus dem Gebüsch springen würde, um sie festzunehmen. Dabei hatten sie weder etwas gemacht, noch waren sie ansatzweise in der Nähe des Geschehens. Linksorientierte Demonstranten sind immer auch ein wenig paranoid. Wer die schriftlichen Abhandlungen in den einschlägigen Meldungen verfolgt, weiß aber, dass das ein hausgemachtes Problem ist. Oftmals schließen sie von sich auf andere und nehmen sich gern für ein wenig zu wichtig.

Wer sich mit Leuten aus diesem Spektrum unterhält, wird erstaunt sein, was die alles für Vorstellungen über die Möglichkeiten der Polizei und dem Verfassungsschutz haben. Die Sache mit den Sparmaßnahmen ist an denen völlig vorbei gegangen. Man muss ihnen aber zustimmen, dass die eingesetzten Kollegen oftmals am Rande ihrer Nerven sind und diese auch verlieren. Das die friedlichen Sitzblockierer dies nicht kapieren ist aber menschlich. Denn häufig waren sie eben im Gegensatz zum eingesetzten Polizisten  nicht an der nächtlichen “Front”. Sie haben den Zwillenbeschuss, die Steinplatten, die Molotowangriffe pp. nicht erlebt und können nicht verstehen, dass der Polizist schlicht einen Hals hat. Vor allem gehört dies alles nicht zu ihrem täglichen Alltag, beim Polizisten durch aus. Über diese Dinge könnte man reden, im geschützten Umfeld eines DGB Hauses.

Etwas ganz anderes passiert aber. Viele junge Menschen lesen die Kommentare der Stammtischpiloten und sehen sich bestätigt. Dumpfe Bullen ohne politischen und rhetorischen Hintergrund, schimpfen ungefiltert in der Kommentarfunktion. Wie gesagt: Ohne Garantie, dass es sich tatsächlich um einen Polizisten handelt. Ungewollt, dies unterstelle ich meinem Gewerkschaftsvorsitzenden, wurde damit eine weitere Schippe Sand aus dem tiefen Graben heraus gehoben. Musste das sein?

Auch die Gleichmacherei in den Kommentaren bringt niemanden weiter. Mehrere sprechen zum Beispiel von “Linksfaschisten”. Viel dümmer geht es nicht. Der Faschismus ist nun einmal mit einer politischen Strategie belegt, die Franko und Mussolini zur Anwendung gebracht haben. Und die Einnahme einer überzogenen Opferrolle eines angenommen homogenen Volks, welches sich gegen andere Völker wehren muss, kann der ANTIFA nun wahrlich nicht unterstellt werden. Andererseits ausgerechnet der GdP, die in ihrer Geschichte mehrfach, aufgrund der Nähe zur SPD, behördenintern als links einsortiert wird, rechte Bestrebungen zu unterstellen, ist ebenfalls albern. Da müsste man schon eher Teile der Rechtskonservativen in der DPolG bemühen. Über meine Ressentiments gegenüber eines Herrn Wendt habe ich mich hinreichend geäußert.

Fazit:

Ich stimme meiner Gewerkschaft zu, wenn sie Teile der ANTIFA, u.a. den Untersuchungen des renommierten Extremismusforschers Uwe Backes folgend, der zum Beweis ja auch gleich von Linksextremisten bedroht wurde, als gewalttätig bezeichnet. Aber wenn ich mit denen den Dialog nicht mehr will, dann kann ich auch gleich die Anti Konflikt Teams auf Demonstrationen einstellen. Ebenso können alle Szenekundigen Beamten in allen möglichen Ermittlungsbereichen die Arbeit einstellen und ihre Abende sinnvoller zu Hause verbringen. Was soll’ s, machen wir halt weiter wie bisher. Einstein soll gesagt haben (sicher ist das nicht!): “Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.” Auch wenn er es nicht sagte, sondern ein anderer … an der Aussage ist etwas dran.

 

Es ist zum Heulen …

Lesedauer 2 Minuten

Kaum ein Tag vergeht, an dem sich nicht die Grenzdebilität des Pöbels zeigt. In Berlin wird bei einer Person ein Waffenlager sichergestellt, die dem islamistischen Umfeld zugerechnet wird.

Das ist gut so und vereitelt mit Sicherheit den einen oder anderen Plan. Aber kaum veröffentlicht, sudeln schon wieder einige Spinner, die üblichen Parolen. Ausländer, Merkel, Deutschland schafft sich ab … wir kennen das.

Fakt ist, dass wir seit Jahrzehnten in Berlin alle nur erdenklichen Waffengattungen auf dem Markt haben. Dies lässt sich auch gar nicht verhindern. Und kriminellen Waffenhändlern ist es ziemlich schnuppe, an wen sie die Waffen verticken. Spontan denke ich da an einige erlebnisorientierte Brandenburger, die das TNT aus alter Wehrmachtsmunition herausholten, die sie zahlreich im Märkischen Sand fanden. Das Zeug hätten die an den meist bietenden vertickt.

Unsere lieben 1 % Rocker verfügen über Depots, die Arabischen Clans haben Waffen und alle restlichen mafiösen Truppen ebenfalls. Große Bestände stammen noch von den abziehenden russischen Truppen und aus dem jugoslawischen Bürgerkrieg. Schon in den 90zigern wäre ich beinahe mal einer jugoslawischen Volksgranate auf den Leim gegangen. Das sind Handgranaten, die mit abgesägten Splint in einem Becher deponiert werden. Wer es nicht weiß, hat wenig Zeit seinen Fehler zu erkennen.

Deutsche haben bei Überfällen in Berlin mit Kalaschnikows geballert, Vietnamesen haben ihre Landsleute hingerichtet, Russen haben sich diverse Schießereien geliefert usw.. Himmel! Kommt doch endlich mal alle in der Realität an. Punktuell kann mal einer festgenommen werden, aber vollständig gibt es in unserer Zeit kein Heilmittel.

Fakt ist auch, dass sich Ur – Deutsche Linksextremisten religiös radikalisieren. Paradebeispiel ist Bernhard FALK. Der sich nunmehr Muntasir bi-llah nennt und bereits konkret gedroht hat. Der Mann saß 13 Jahre hinter Gittern, weil er bewiesen hat, dass er von Sprengstoff Ahnung hat. Damit hat er einigen eingewanderten Islamisten etwas voraus. Nicht einmal der Begriff “Islamist” ist stimmig. Jedem voll ausgebildeten Religionswissenschaftler fallen beim Gebrabbel eines Sven Lau und Pierre Vogel die Kronen aus dem Gebiss. Wir betrachten ja die AUM – Sekte auch nicht als christliche Bewegung, erst recht nicht nach dem Giftgasanschlag 1995. Jedenfalls können solche Typen mit Mitteln aus dem Chemiebaukasten (FALK ist studierter Physiker!) alles nur erdenkliche anrichten.

Waffenhandel ist ein zentrales Delikt der OK! Natürlich muss da ermittelt werden. In alle Richtungen! Aber bitte nicht nur bei den Abnehmern, sondern auch bei den Zulieferern. Erschreckend ist die Menge der sichergestellten Munition. Denn im Gegensatz zur Kalischnikow, die Millionenfach kursiert und von der Konzeption her  kaum kaputt zu kriegen ist, stellt sie einen Verbrauchsgut dar. Deshalb ist es unweit schwerer, sie illegal zu bekommen. Die Knarre an sich ist z.B. in Afghanistan eine Art Ersatzwährung.

Solange für irgendein Gut Abnehmer existieren, werden Händler immer einen Versorgungsweg finden. Dies zu begreifen kann nun wahrlich nicht so schwer sein. Das hat nichts mit Islam, Grenzen und Flüchtlingen zu tun, sondern ist die Philosophie der Kriminalität.

Dumm ist dabei nur, das sich die Katze selbst in den Schwanz beißt. Je mehr Kräfte seitens der Sektenmitglieder gebunden werden, um so weniger Kapazitäten bestehen, die Anlieferer unter Kontrolle zu bekommen. Da müsste mal ein Schlauer eine Lösung finden.

 

Lesung Stimmen im Kopf

Lesedauer 2 Minuten

Knappe 30 Zuhörer versammelten sich gestern im Café Lutetia und ich durfte ihnen meinen Text, der den Grundstein für mein neues Buchprojekt legt, vorlesen. Die allgemeine Enttäuschung kein fertiges Buch kaufen zu können, war die beste Kritik, die ich bekommen konnte.

Es war eine sehr spannende Erfahrung, beim Lesen des Textes eine unmittelbare Reaktion zu bekommen. Zwischen ein Buch veröffentlichen und Menschen direkt anzusprechen liegen Welten. Auch hier im BLOG nochmals einen Dank an alle, die da waren.

Die zentralen Themen der Lesung, völkisches Denken, Überwachung, Rechtsruck und Verantwortung der Zivilbevölkerung, bis hin zum Aufruf, gemeinsam die Stimme zu erheben, fanden offene Ohren. Viel mehr kann einer, der sich zum Schreiben entscheidet, nicht verlangen.

Die AfD ist ab heute Bestandteil des Bundestages. Damit ist es zu einem weiteren Schritt gekommen, der historische Erinnerungen wach ruft. Frau Petry, deren individuelles Verhalten besonders zu bewerten ist, hat aktuell in einem Interview zwischen den Zeilen preis gegeben, dass ihr Teile der AfD zu weit nach Rechts abdriften. Nach der Wahl melden sich erste Politiker, die eine Abwanderung der AfD in CDU erhoffen. Was bedeutet das eigentlich? Doch nur eine Ansammlung rechts-populistischer Strömungen innerhalb der CDU. Diese Menschen sind deshalb nicht weg oder wurden vom Gegenteil überzeugt.

Aktuell entsteht auf der Seite des GdP – Bundesvorstands zum Beitrag des Vorsitzenden Malchow eine Kommentarkette. Am 21.10.2017 kritisierte der Vorstand die Raumgestellung des DGB für den Antifa – Kongress. Diverse Kommentare gewähren einen tiefen Einblick in die Gesellschaft und in die Polizei.

Zur Zeit versuche ich mich noch damit zu beruhigen, dass soziale Netzwerke und die Medienlandschaft ein Zerrbild der Gesellschaft wieder geben. Noch glaube ich daran, dass die Mehrheit der Bevölkerung anders ist und sich distanziert. Aber ganz verlassen will ich mich darauf nicht. Es ist mir unverständlich, wie wenige Journalisten, Schriftsteller und Künstler adäquate Reaktionen zeigen.

Der deutsche Nationalsozialismus ist nur eine Ausformulierung eines gesellschaftlichen Denkens. Einfach gesagt, nur weil im Schrank kein NUTELLA steht, bedeutet dies nicht, dass im Haushalt keine Nuss – Nougat – Schokoladencreme vorhanden ist. Nahezu alle Strategien, die Anfang des 20. Jahrhunderts von den rechts – konservativen Strömungen erdacht wurden, finden sich aktuell wieder, nur das die Bezeichnungen innerhalb der Propaganda auf den neuesten Stand gebracht wurden.

Zitat aus der Lesung:

“Die AfD leistet den Vorschub für die Nazis? Nein, liebe Politiker der Volksparteien, da fasst Euch mal brav selbst an die Nase. Ihr wart alle zusammen die Hebammen. Ihr habt alle in die Trickkiste der nationalsozialistischen Propaganda gegriffen. Superlative, Euphemismen, pseudowissenschaftliche Entlehnungen, benutzt ihr alle. Masseneinwanderung, Flüchtlingskrise, Deutschland im Würgegriff des Terrorismus, der Rechtsstaat ist in Gefahr, Bundeswehr für Inlandseinsätze usw., hat nicht die AfD erfunden. Ihr habt die Leute jahrelang mit Panik vor Euch her getrieben.

Die Nazis waren damals auch nicht einzigen, die die Juden verantwortlich machten. Juden, Islam, Flüchtlinge, diese neuen Rechten glauben doch selbst nicht an den Schwachsinn, den sie da von sich geben.
Das sind kalt kalkulierende Strategen. Wenn das Volk Angst vor Einhörnern hätte, würden sie einen Einwanderungsstopp für diese fordern.
Wer die niederen Instinkte der Masse anspricht und nicht differenziert, macht sich genauso die Hände schmutzig, wie alle anderen.”

Wie ich es den Zuhörern versprach, ich werde das Buch zu Ende bringen, es ist meine Art, den Töchtern heute schon eine Antwort zu geben, wo ich 2017 gestanden habe.