Kann es sein …

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dass zur Zeit einiges aus dem Ruder läuft? Oder werde ich zum Opfer der Social Media bzw. Nachrichten?

Polizeischule? Geschenkt! Ich habe nichts anderes erwartet. Wer heute eine halbwegs brauchbare Ausbildung besitzt und zur Schutzpolizei geht, ist entweder sehr leidensfähig u. ein hoffnunsgloser Idealist, oder gehört der kaugummikauenden Kanak – Sprech – Fraktion an. Praxisorientierte Ausbildung? Mal ganz langsam … Unsere Gesellschaft ist nun einmal so, wie sie ist. Niemand muss sich wundern, wenn die Schulen und die Gesellschaft eigenartig sozialisierte Persönlichkeiten hervorbringt. Da ist einiges schief gelaufen. Klare Ansage! Schönen Guten Tag, sie sind jetzt bei der Polizei und sind damit Ansprechpartner für jeden in diesem Staat. Mütze ab, Du zum Friseur, Du raus mit dem Kaugummi, Du gerade stehen, die Handys weg, Hände aus den Hosentaschen und Du lernst sprechen! Wir haben drei Jahre Zeit, um aus Euch halbwegs erwachsene Menschen zu machen und die werden wir nutzen.

Das läuft in keinem Handwerksberuf anders. Ich lasse als Meister niemanden an eine Kreissäge, der nebenbei noch twittert. Dreimal zu spät – Ansage! Viermal zu spät – Sachen packen, Du hattest Deine Chance. Auch in anderen Berufen wird die “Unreife für das Arbeitsleben” der aktuellen Schuljahrgänge bemängelt.

Im Gegenzuge überprüfen wir mal alle zusammen das Berufsbild des Polizisten. Dies ist im Gegenzuge fair. Wenn wir nur “Zivilsoldaten” benötigen, die wir von einer Demo zur nächsten schicken kann, können wir uns den Zeitaufwand mit den Gesetzen sparen. Der vorn rechts hat “Absitzen!” gesagt, runter vom Wagen. Dafür brauche ich tatsächlich “nur” eine praktische Ausbildung.

Parallel erleben wir eine Auswertung des G20 – Gipfels. Tatsache ist, die Entscheidung den Gipfel mitten in der Stadt abzuhalten, war eine klare Machtdemonstration, die auch als eben solche verstanden wurde. Politikprominenz dackelt von A nach B und muss dabei von der Polizei abgeschirmt werden. Das ist die Botschaft! Wir haben etwas entschieden, dies ziehen wir auch im Zweifel gegen den Widerstand einer zu Recht säuerlich gestimmten Jugend durch. Spätestens Glyphosat gibt jedem Sitzblockierer und Demonstranten nochmals Oberwasser. Und zur Durchsetzung dieses Wahnsinns haben wir unsere Zivilsoldaten. Mit Sicherung des Rechtsstaats hat das nichts zu tun, es ist die Ansage: Im Zweifel sitzen wir am längeren Hebel. Aktuell findet es im Hambacher Wald statt.
Dann hätten wir noch die auf Krawall gebürsteten, denen jeder Anlass willkommen ist. Schauen wir doch mal, wie weit wir gehen können.
Bis hier und nicht weiter! Leider müssen wir Euch jetzt unsere letzte Option präsentieren: Unsere Spezialeinheiten und die verstehen keinen Spaß! Was folgt? Ein Gewimmer! Nee … das ist jetzt irgendwie voll unfair. Von Gegenwehr war niemals die Rede. Wie gesagt: Ich habe volles Verständnis für Protest! Die Schlacht um die Schanze hatte damit nichts zu tun. Schon gar nicht, wenn man seinen eigenen Kiez zerlegt. Und dieses nachträgliche Geseiere ist nahezu unerträglich. Wenn ich schon die Hintergrundkommentare bei den ins Netz gestellten Handyvideos höre, platzt mir der Kragen. “Boaaah, die Bullen haben Schusswaffen!” Ja, was denn sonst? Hallo! Das ist die Polizei und nicht die örtliche Turnergruppe. Eure Kumpels werfen mit Mollies, eine Erfindung aus dem Bürgerkrieg, um gegen anrückende Militäreinheiten zu kämpfen. Steinplatten können töten! Das ist ein versuchter Totschlag – Ende! Wenn ich einen Krieg anzettle, muss ich mich nicht wundern, wenn der Gegner kommt.

Weiter! Da wird über die Clans diskutiert, geredet und lamentiert, während die sich halb kaputt lachen. Verdammte Axt, jeder weiß wie es läuft. Shisha – Bars, Kulturvereine mit Milchglasscheiben, fette Karossen, illegale Autovermietungen getarnt als Autohandel, Immobiliengeschäfte usw.. Rein da! Voll aufgerüstete Truppen in die Schwerpunkte hinein, Razzien ohne Ende, Ordnungsämter nach vorn, Zoll involvieren, Beschlagnahmen, was nur zu beschlagnahmen ist und dann sehen wir mal weiter. Wer Widerstand leistet, bekommt die klare Botschaft: Der Staat duldet keinen Widerstand von Schwerverbrechern. Für die wurden die Spezialeinheiten ausgebildet.
Begleitend dazu werden die ausländischen Mitbürger unterstützt, die an einem Aufbau einer friedlichen Stadtgesellschaft interessiert sind. Wir lassen uns doch auf ganzer Ebene von denen an der Nase herum führen. Wir machen die Kerle sogar noch zu Hauptdarstellern in Fernsehserien oder hofieren sie bei Fernsehpreisverleihungen. Wen wundert denn es bitte da noch, dass ein fünfzehnjähriger Pubertierender, der in einer Betonsiedlung heran wächst, einen Gangster – Kult entwickelt. Dickes Auto, Kette ist geil – Bildung ist kacke! Das wird ihm vorgelebt, das hat er vor der kaputten Haustür und er sieht es im Fernsehen.

Hooligans! Angeblich erwachsene Männer kloppen sich die Kauleiste weg. Bitte! Dann aber auch mit allen Konsequenzen. Fest stellen, Personalien erfassen, Meldung an die Krankenkasse – mein Freund, Du bezahlst ab heute alleine Deine Arztrechnungen .

Rocker! Mimimimi, wir wollen doch nur Motorrad fahren. Ihr habt teilweise nicht einmal Motorräder. Die Hells Angels sind traditionell ein krimineller Haufen, der mit der regulären Gesellschaft nichts zu tun haben will. Kann nebenbei bei Sonny Barger nachgelesen werden. Ein kollektives Auslachen seitens der Gesellschaft ist angesagt. Alleine die ganze Prospekt -Nummer ist ein gefundenes Fressen für jeden Psychologen, der zügig eine Persönlichkeitsstörung attestiert.

Terror? Nein, kein Bürger kann sich weltweit, und deshalb auch nicht in Berlin sicher sein, dass er bei Massenveranstaltungen keinen Terroristen trifft. Guten Morgen! Wir schreiben das Jahr 2017! Knappe 200 Jahre haben wir Gesellschaften an die Wand gefahren und eines Tages kommt die Quittung! Jetzt! An der Bushaltestelle im Dorf wird niemanden etwas passieren, ebenso wie niemand nachts auf dem Friedhof überfallen wird. Warum? Weil es extrem ineffektiv ist 5 Jahre auf jemanden hinter einem Grabstein zu warten. Und nicht nur die globale Entwicklung ist schuld, sondern die Städte sind selbst Brutstätten für junge orientierungslose Männer, die vollgepumpt mit Testosteron wie brunftige Elche in Kanada durch die Straßen ziehen. Früher sind sie in den Spanischen Befreiungskrieg gezogen, haben sich freiwillig bei der Waffen SS gemeldet oder sind in Marseille zur Fremdenlegion gegangen. Hauptamtlich ist das ein Job für Therapeuten, Sozialpädagogen und Politiker, aber nicht für Polizisten, die können immer nur wenige Prozente herausfiltern.

Emanzipation? Frauen sind die Opfer der Flüchtlinge? Kopftuch? Verschleierung? Sexuelle Übergriffe? Hab ich etwas verpasst? Wo sind die tausende von Frauen, die auf die Straße gehen und dagegen demonstrieren? Die ihren verschleierten Schwestern unter die Arme greifen? Frauen werden sexuell für die Werbung benutzt? Für ein Foto brauche ich zwei! Eine/n Fotografen/in und ein Model, welches sich vor der Kamera rekelt. Solange in Euren eigenen Reihen Millionen Tussis verdammt viel Geld damit verdienen, würde ich mal untereinander eine Diskussion anstreben. Mal ehrlich? Welchen Eindruck bekommt einer dieser jungen Syrer? Anfassen mit Geld in der Tasche ist in Ordnung, ohne Geld ist verboten. Das wird ihm jeden Tag in der Werbung, in der einschlägigen Rapper -Musik und in den Diskotheken vorgegaukelt. Da wird es mal Zeit, dass sich die Schwestern gegenseitig ein paar Takte zu sagen haben. Und seid nicht sauer, aber wenn eine durchtrainierte Fußballerin die sexuelle Belästigung durch einen Tatttergreis anmeldet, wird es abstrus. Einmal “Buh” gesagt und der kippt aus den Latschen.
Bei der Polizei kommt es zu sexuellen Belästigungen? Stimmt! Ist in allen Männerdomänen der Fall. Warum ist das so? Weil sich unsere Gesellschaft leider auf diesem Niveau bewegt. Der “homo sapiens superior” ist nämlich noch in der Entwicklung und mit ein wenig Pech, werden wir ihn nicht erleben. Korrigiert mich, aber laut dem letzten Wahlergebnis haben in Deutschland Parteien die Oberhand, welche mit einem merkwürdigen Frauenbild antreten. Kinder zur Welt bringen, dem Bio- Deutschen Genpool stabilisieren und das Deutsche Volk retten. Wenn das mal kein gelebter Sexismus ist. Da draußen rennen Frauen auf der Straße herum und demonstrieren für die Rettung des Abendlandes. Zur Erinnerung: Dazu gehört auch die Katholische Kirche. In allen Buchreligionen herrscht ein 2000 Jahre altes Männerverständnis, in dem Frauen nicht sonderlich gut bedacht werden.

POLIZEI! Das ist der Verein, der sich entweder um die Unvernunft der Masse, die Ausgeburten einer in sich kranken Gesellschaft oder um die Umsetzung der Politik kümmert. An allen Ecken ist immer wieder zu vernehmen: “Die Polizei ist schuld, die hätte dies oder jenes tun müssen!” Mit Verlaub: Vollkommener Blödsinn! Ich kann nicht das Antibiotikum für die Krankheit verantwortlich machen, gegen die es eingesetzt wird. Was sich da äußert ist das kollektive Ablehnen der Verantwortung. Und auch dieses spürt der Polizist. Der Grundtenor der Bevölkerung lautet: Pulle voll, Frau besoffen oder wasch mich, aber mach mich nicht nass. Lässt sich der Polizist vor laufender Kamera von ein paar verzogenen Gören beleidigen, schreit der eine Teil: Das dürfen die sich nicht bieten lassen. Schlägt es auf der anderen Seite ein, brüllt der andere Teil: Polizeibrutalität! Und hat der gemaßregelte schwarze Haare ist alles noch in Butter, ist es der eigene Sohn, wird ein Gezeter angestimmt. Da lob ich mir den türkischen Vater, der sagt: “Hat er verdient!”, während der Zehlendorfer Papa mit seinem verhaltensauffälligen Zögling alle Register zieht, damit eine Körperverletzung im Amt im Urteil steht.

Jahrzehntelang war es dieser Stadt vollkommen egal, wie es um die Polizei steht. Jeder, aber wirklich jeder innerhalb der Polizei wusste: Irgendwann kommen ein paar Typen durch und dann wird erst geschrien, danach kommt Geld. Untersuchungsausschuss Amri? Da kümmert sich eine ganze Truppe um die retrograde Auswertung des Anschlags und die Versäumnisse bezüglich einer Person. So ein Mist … irgendjemand muss doch als Schuldiger zu benennen sein. Ich bin gespannt! Der nächste Anschlag wird kommen. Dann wird wieder ein Schuldiger gesucht. Dieses Spiel können wir einige Jahre ziehen und damit Leute beschäftigen. Diese Anstrengungen in Aussteigermodelle investiert, wäre meiner Meinung nach deutlich effektiver. Vor allem, was soll dabei heraus kommen? Bekommt das LKA 5 schlagartig 200 erfahrene Ermittler? Werden 400 versierte Observanten beim MEK aus dem Gefrierschrank geholt? Werden die Abschnittszusammenlegungen rückgängig gemacht? Bekommen die Abschnitte mehr rollende Einsatzwagen? Werden mehr Beamte abgestellt, die den direkten Kontakt in den schwierigen Gebieten suchen? Sind urplötzlich mehr Beamte auf den “Ausländerdienststellen” vorhanden, die mehr Zeit haben sich mit Imamen und Gemeindemitgliedern zu unterhalten? Werden wir engagierten Sozialpädagogen unter die Arme greifen, die sich um junge Flüchtlinge in WG’ s kümmern? Werden wir regional Gemeindevertreter nach englischen Vorbild in die Polizeiarbeit einbinden? Wird das Milieu in Berlin künftig mehr Kontrollen fürchten müssen? Werden wir mehr auf die Organisierte Kriminalität achten, die Waffenhändler, Schleuser und Drogenanlieferer (Anlieferer! Die Transporteure und Dealer sind arme Schweine, die überleben wollen.) stellt? Wird dies alles ein Untersuchungsausschuss erreichen? Wohl kaum …

Hat der Senat schon Vorstellungen entwickelt, wo er denn den neuen Drogenschwerpunkt hin haben will? Wo soll denn die Polizei dieses Mal die Dealer hindrängen? Vom Bahnhof Zoo in die Jeben, von der Jeben in den Tiergarten, vom Tiergarten in die Potse, dann zum Kotti u. Görli. Was jetzt? Mauerpark? Oder einfach die Hasenheide wieder aufstocken? Wir haben so viele Parks, da wird sich doch etwas finden. Die Drogenabhängigen werden wahrscheinlich so verwirrt sein, dass sie ihre Dealer nicht mehr finden. Ja, nee, ist klar!

Last but not least … dieses Gebrabbel über Türken, Araber, Migranten ist schlicht unerträglich. Die regionale Herkunft ist vollkommen irrelevant, das soziale Umfeld macht den Unterschied. Ich habe in meiner Jugend selbst zeitweilig in einer Hochhaussiedlung gelebt. Wer im bösen Teil von Neukölln, in der Thermometersiedlung, im Merkwürdigen Viertel, auf der Platte oder Heerstraße – Nord heranwächst wird geprägt. Diese Gebiete sind auf die volle Zivilgesellschaft, hervorragende Lehrer, Sozialpädagogen und Streetworker angewiesen. Wenn wir diese Arbeiten den Clans, Gangs und religiösen Fanatikern überlassen, sind wir selbst schuld. Arm … Hr. Wowereit … ist nicht sexy … sondern brandgefährlich! Denn dann gelten die Gesetze der Straße.

So ich nehme dann mal wieder meine Pillen.

Ich bin ein Gutmensch …

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Wer heutzutage in den privilegierten Genuss des deutschen Bildungssystems gekommen ist und nicht als «Gutmensch» bezeichnet wird, muss sich prinzipiell selbst ein paar kritische Fragen stellen. Warum war ich nicht in der Lage, dieses mannigfaltige Angebot bestehend aus Zugang zu einer Schule, freier Wahl der Bücher, mindestens in einer weiteren Sprache jenseits der Muttersprache für mich lesbar, Internet und Publikationen, zu nutzen? Tue ich dieses, werde ich nicht daran vorbei kommen, von anderen Menschen, die diese Privilegien nicht hatten, mit diesem Begriff belegt zu werden.

Bildung verschafft mir die Möglichkeit, mich mit den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft auseinander zu setzen. Ich kann mich mit der Geschichte der Menschheit, des Planeten und den Zukunftsprognosen kritisch und analytisch beschäftigen. Des Weiteren habe ich das Handwerkszeug für das Nachvollziehen der europäischen und asiatischen Philosophie in ihren unterschiedlichen Ausrichtungen.

Niemand von uns kommt an den Entwicklungen weltweit vorbei. Stephen Hawking bringt es ziemlich nüchtern auf den Punkt: «Wir haben es verkackt und sollten uns einen neuen Planeten suchen.» Doch wie gedenken wir die Zeit bis zum Ende zu gestalten?

Meine Zeitgenossen zeigen täglich mit dem Finger auf irgendjemanden. Bevorzugt auf straffällige Flüchtlinge oder Menschen, die nicht auf unseren 360.000 Quadratkilometern Deutschland geboren wurden. Wir wissen, dass jeder Mensch nur ein Produkt seiner Umwelt ist. Bereits auf den Fötus wirken Umwelteinflüsse ein und führen zu unterschiedlichen Veränderungen im Gehirn, damit auch im Wesen bzw. Charakter. Keiner von uns kann sagen, wie er sich in einer Diktatur oder in einem fernen Land entwickelt hätte. Bildung, Drogensucht, Aggressionsverhalten, Störungen usw. entstehen aus einer von uns nur sehr eingeschränkt kontrollierbaren Wechselwirkung.

Dazu gehören auch die Weichen, die schon vor Jahrhunderten gestellt wurden. Evolutionär sind wir eigentlich auf Kooperation und Konfliktvermeidung gepolt. Alles andere hätte uns ziemlich schnell wieder von der Bildfläche verschwinden lassen. Erst gesellschaftliche Prozesse haben dazu geführt, dass wir uns selbst wichtiger nehmen, als die Gemeinschaft. Damit ist nicht die Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse gemeint, sondern die Anhäufung von Ressourcen. Mehrere Faktoren brachten unsere Entwicklung ins Schlingern. Konstruiert sind wir für das Leben in Horden mit ca. 20 Exemplaren, Massengesellschaften waren von der Evolution niemals vorgesehen, dies war immer die Strategie von Insekten, doch niemals von Säugern.

Unser Großhirn, ausgerichtet auf Denken und Erinnern für die Nahrungssuche und die Herstellung eines sozialen Gefüges in einer Horde, produzierte Nebeneffekte. Der Mensch dachte und denkt über die Zusammenhänge nach, die seine Umwelt bestimmten. Im Ergebnis musste sich der Mensch eingestehen, dass er ziemlich unbedeutend ist. Er ist nahezu überall im Nachteil und würde rein körperlich auf der Speisekarte diverser Räuber stehen.

Die Erkenntnis der Bedeutungslosigkeit erwies sich als unerträglich, also mussten mystische Erklärungsansätze her, die der Aufwertung dienten. Die mehr oder weniger egalitäre soziale Struktur der Horde mündete immer mehr in einer von Hierarchien geprägten Gesellschaftsstruktur. In der Theorie hätten wir Menschen vernünftig miteinander über die Ressourcen unseres Planeten reden können und damit für alle eine Bedürfnisbefriedigung erreicht. Finde den Fehler! Vernunft! Viele unserer Ansichten in der «aufgeklärten» Welt beziehen sich auf die Ursprungsgedanken des vor immerhin schon 313 Jahren verstorbenen Philosophen John Locke. Doch was würde passieren, wenn wir diesen Denker wieder erweckten und ihn bitten könnten, die aktuellen Verhältnisse nochmals zu durchdenken? Durch Industrialisierung verursachte Ressourcen – Knappheit, Raubbau und Zerstörung in allen Bereichen, würden ihm bestimmt nicht gefallen. Immerhin hatte er Geld verteidigt, weil es nicht verderben konnte. In seiner Zeit war Geld aber noch gegenständlich existent und hatte eine Ware als Gegenwert.

Doch der Einstieg lautete «Gutmensch». Wer die Sache nüchtern betrachtet, wird feststellen, dass wir uns jeden Tag Gesetzesbrecher, Drogenabhängige und Gewalttäter selbst produzieren. Ein anderer schon vor tausenden Jahren verblichener Denker soll angeblich gesagt haben: «Ich bin ein Teil des Ganzen und das Ganze ist auch ein Teil von mir.» Er hieß Siddharta – aka. Buddha. Da wir selbst nicht bestimmen können, wann, wo und in welchen Verhältnissen wir geboren werden, entspricht es nicht unseren alleinigen Entscheidungen ob wir Polizist, Beamter, Flüchtling, Zuhälter werden.

Ein Polizist verteidigt also die Gesellschaft gegen den Ausstoß eines kranken Systems, weil er selbst das Glück, oder nach Geschmack das Pech, hatte, in einem Umfeld geboren zu sein, dass ihn dahingehend geprägt hat. Doch woraus soll er jetzt das Recht ableiten, diesen anderen Menschen zu verurteilen? Das gilt für jeden Werbetexter, Rechtsanwalt, Bäcker und anderen Menschen. Diese Erkenntnis enthebt den Polizisten nicht davon seinem Schutzauftrag nachzukommen, aber er sollte immer im Hinterkopf haben, dass er ein System beschützt, welches diese Menschen hervorbringt. Besonders sollte er diesen Gedanken haben, wenn er jemanden gegenüber steht, der versucht, Änderungen herbeizuführen.

Wer andere als «Gutmensch» tituliert sollte sich ein paar Gedanken machen. Hilfreich kann hierbei ein kleiner Rundblick sein. Wo wurden meine Schuhe hergestellt? Was ist mit meiner Jacke? Was passiert mit dem Müll aus der Werkstatt? Welchen Beitrag habe ich mit dem Kauf dieser Dinge zur Produktion von Gewalt, Frustration, Aggressionen und Kriegen geleistet? Welches Umfeld habe ich für einen anderen Menschen auf diesem Planeten gestaltet? Was ist, wenn das Produkt dieses miesen Umfelds eines Tages neben meiner Tochter oder Sohn explodiert?
Hat der Gutmensch die Welt unter Umständen nur ein wenig realer und desillusionierter gesehen als ich? Was steckt in mir, dass ich mich für einen Menschen halte, der sich über andere erheben kann, obwohl schon der Standort des Kreisssaals maßgeblich für mein weiteres Leben war?

«Dieses Terroristen – Schwein! Kriminelle Flachwichser.» ,ist leicht gesagt. Fakt ist, es ist gar nicht so einfach für einen in einem guten Umfeld aufgewachsenen Menschen einen Terroranschlag auszuführen. Obwohl ich in meinem Leben viel Gewalt ausübte, sah und sogar schon gezielt mit einem Fahrzeug auf einen Menschen zugehalten habe, wäre es mir unmöglich in eine Personengruppe zu rasen.
Spätestens nach dem ersten Treffer, bei dem einer mit dem Kopf auf die Windschutzscheibe aufschlägt, wäre bei mir vorbei. Was muss also alles mit einem Täter im Vorfeld passiert sein, dass er immer weiter fahren kann. Jeder der sich mal mit einem suizidären Menschen unterhielt, weiß darum, wie sehr man an seinem Leben hängen kann. Dennoch sprengt sich da jemand einfach in die Luft. Es wird von schwer traumatisierten Rückkehrern gesprochen. Wir kennen dies aus der Nachkriegszeit. Ein ganzes Heer von Psychologen setzt sich mit den Nachwirkungen auf die deutsche Gesellschaft auseinander. In der Epigenetik werden die Spuren davon in unseren Genen untersucht.
Immerhin wurden diese Menschen dort im Krieg traumatisiert, im Umkehrschluss bedeutet dieses: Sie haben ein Gewissen! Nicht wenige Konvertiten schlossen sich dem Irrweg der mittels “Islam” getarnten Sekte an, weil sie etwas gegen die Verhältnisse auf diesem Planeten unternehmen wollten. Erneut haben wir an dieser Stelle Täter selbst produziert.

Wenn diese Fragen einen Gutmenschen kennzeichnen, bin ich gerne einer. Die Aufgabe kann nicht der simple Schutz der Gesellschaft sein. Diverse Berufe in der Gesellschaft führen zur Desillusionierung, also dem Verlust der Täuschung über die wahren Verhältnisse. Sollte daraus nicht auch die Verpflichtung entstehen, als ein Teil des Ganzen, sich mit diesem auseinanderzusetzen?

Clans – Enfant Terrible der OK, die AfD wird’ s richten …

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Dafür, dass sich jahrzehntelang Fachleute aus allen Disziplinen darüber stritten, was denn eigentlich Organisierte Kriminalität ist, tauchen heutzutage erstaunlich viele Experten dafür auf. Und die tatsächlichen Fachleute verhalten sich merkwürdig ruhig. Bandenkriminalität, strukturelle Bandenzusammenschlüsse und viele Begriffe mehr, interessieren scheinbar niemanden mehr.

Wie immer sind selbstverständlich die Bundeskanzlerin, die Flüchtlinge und die Migranten primär die Schuldigen. An Stelle eines ausgemachten Fachautors, wie zum Beispiel Jürgen Roth würde ich mich flaschenweise mit Rotwein betäuben. Neuester Aufhänger ist die Polizeischule, bei der eine Unterwanderung der Polizei – Akademie durch die Arabischen Clans mutmaßt wird. Korrekt müsste es hier heißen: Angehörige eines Volks, welches ähnlich wie die Kurden, auf mehrere Staaten verteilt ist. Ein Volk, welches sich über Jahrhunderte hinweg in unterschiedlichen Staaten durch die Beibehaltung von Familienstrukturen behauptet hat. Dies könnte bei Interesse alles nachgelesen werden. Jenes fehlt aber, wenn man seine Anhänger mit «Scharia – Geschrei» einfangen kann.

Wer die kriminellen Strukturen verstehen will, kommt nicht daran vorbei, sich auch mit der Historie zu beschäftigen. Dies gilt für «Diebe im Gesetz» im Falle der aus Rußland stammenden Banden, polnische Banden aus Koszalin, albanische Familien, Kriminelle vom Balkan, Triaden, Yakuza, Mafia, Camorra, Ndhangretha. (Schreibweise je nach Geschmack), Kartelle aus Südamerika und die Mischexporte aus den USA. Letztlich handelt es sich um eine parallel agierende Wirtschaft, die Kontakte zur legalen Wirtschaft, Terrororganisationen, den Geheimdiensten und dem öffentlichen Leben unterhalten. Wie schön wäre es doch, wenn sich alles mit den Flüchtlingen und dem Islam erklären ließe. Ist es aber nicht.

Frau Vera Lengsfeld verläßt zum Beispiel ihr Fachgebiet «Bürgerrecht» und äußert sich zum Thema. Flüchtlinge haben Wohnungsnot produziert, die Clans bieten Wohnungen an und fertig ist Laube. Ich mache mir beim Anblick eines Fotos von Frau Lengsfeld eine Räucherkerze an, schlucke ein paar Globuli und erfreu mich des Lebens.

Illegal verdientes Geld will «gewaschen» werden. Immobilien sind dafür immer ein gern gesehenes Feld. Aus gutem Grund haben die italienischen Strukturen im ehemaligen Ostblock ganze Straßenzüge eingekauft. Böse Zungen behaupten auch, dass sie dieses auch in Berlin getan haben. Aber deutsche naive Politiker erkennen die Mafia erst, wenn ein unrasierter Italiener mit einer abgesägten Lupara einkaufen geht. Von der Mafia vorgeschobene hochbezahlte deutsche Notare scheinen die Vorstellungskraft zu sprengen. Merkwürdig ist auch, wenn der ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Berlin Differenzen mit russischen Neuankömmlingen vermeldet. Keine Sorge, das ist kein Antisemitismus. Man muss nur wissen, dass es früher einfacher war aus der UdSSR herauszukommen, wenn man sich als Jude bezeichnete. Einige «Diebe im Gesetz» haben das schnell erkannt, und Religion ist bei Kriminellen mehr Mittel zum Zweck als Überzeugung.

Aber ich will auf die Clans zurückkommen. Frau Lengsfeld und Vertreter der AfD betreten ein Territorium, welches jenseits aller ihrer Vorstellungskräfte liegt. Ein Grinsen zieht über mein Gesicht, wenn ich an eine Situation zurück denke, die ich vor Jahren erlebte. Ich saß zusammen mit einem Sizilianer (über dessen Zugehörigkeit zur Mafia keinerlei Zweifel bestand) , zwei homosexuellen italienischen Herrenboutiquebesitzern und einem Handlanger im Hinterraum einer italienischen Pizzeria. Mit den Worten: «Grappa für alle, aber nicht diesen Dreck für die Kundschaft!», wandte er sich an einen der Tamilen, die er illegal in der Küche beschäftigte. Der verstand die Anweisung nicht und brachte den mit der Peperoni «gepimpten» Fusel. Kommentar «Off for Men»: «Wenn Du Kanaken beschäftigst, musst Du Dich nicht wundern!» Rassismus gibt es überall.

Die wenigsten aus diesem Milieu nehmen Deutsche für voll. Wir sind schlicht und ergreifend zu dämlich. Wir trinken den miesesten Kaffee, haben vom Way of Life wenig Ahnung und kriegen Geschäfte nicht auf die Reihe. Selbst unter deutschen «Jungs», gibt es noch Abstufungen. Als die «Ost – Zuhälter» in Berlin aufschlugen, mussten sich einige der «Alten» ziemlich warm anziehen. Bis dann die Truppen aus «Ost-Europa» kamen. Wer ein wenig Nachhilfe in Sachen Russen – OK braucht, der kann sich diese sehr gute Reportage ansehen:

https://youtu.be/7djBc_mxtsk

Mit Flüchtlingen lassen sich Geschäfte machen. Dolmetscher, Unterkünfte, Sicherheitsdienste, Handlangerdienste, Prostituierte, an diesem Kuchen wollen alle ein wenig verdienen. Nur nicht die Flüchtlinge, die sind reine Verhandlungsmasse. Interessanterweise dreschen aber alle auf diese ein. Genauso, wie mit dem Religionskram. Es soll doch in Berlin Moscheen geben, die gemäß der finanziellen Zuwendungen aus Marmor, goldenen Wasserhähnen und edlen Holzfußböden bestehen. Unter Umständen ist das Geld aber auch sauber durchgeflossen.

«Scharia», schreit eine Frau Weidel hysterisch und hat wieder nichts verstanden. Der Friedensrichter ist vollkommen egal. Irgendwie muss man die Sache bezeichnen. «Zahle, wie wir uns die Sache vorstellen oder Du kannst Dich von Deinen Knien verabschieden!», klingt hässlich, da macht es sich besser, von einem Friedensrichter zu sprechen.

Unterwanderung der Polizeischule! Klingt spannend, also quasi nach Hollywood. Ein jugoslawischer Anführer einer Einbrecherbande sagte mal zu mir: «Ihr Deutschen habt immer dieses Führerproblem. Bei uns führt immer der, der gerade am stärksten ist.» Unterwanderung der Polizeischule ist so etwas von Deutsch. Natürlich frage ich mal nach einem Datenauszug oder einer anstehenden Razzia, aber geplant und vorsätzlich jemanden einschleusen? Eher hat es einer aus der Familie geschafft und hat den Namen Charour, Remmou oder Miri gesellschaftsfähig gemacht. Einen koksenden Politiker anzugehen, mit einem deutschen Immobilienmakler Geschäfte zu machen, der im Puff ein- und aus geht, erscheint da wesentlich sinnvoller. Ebenso ist es immer gut, mal mit einem Rechtsanwalt am Tresen eines Edelbordells zu sprechen.

Was bitte soll ich da mit einem 17 jährigen Polizeischüler? Mal ein wenig den Kartoffeln den Stinkefinger zeigen und rufen «Sehet her, wer ich bin!» Mehr Erfolg ist nicht zu erwarten. Hinzu kommt noch, dass die Clans gegenüber den anderen Mitspielern auch noch ein Prestige – Problem haben. Es gibt kaum so unzuverlässige Geschäftspartner im Milieu, wie die Clans. Mentalitätsbedingt protzen sie, bis der Arzt kommt und nichts steckt dahinter. Bei anderen Gruppierungen sieht dies ein wenig anders aus.

Wenn es nach den allgemeinen aktuellen Veröffentlichungen geht, dann machen unserer Gesellschaft ausschließlich die «Migranten» oder Menschen mit «Migrationshintergrund», nebenbei eine scheußliche Wortschöpfung, Probleme. Nun ist ein «Migrant» jeder Mensch, der seinen Lebensmittelpunkt verlagert. Migrationshintergrund soll besagen, dass nach diesem Umzug aus einer Familie Kinder hervorgegangen sind. Passiert dieses über Landesgrenzen hinaus, sprechen wir von internationaler Migration. In etwa sollen ca. 30 % der Berliner Bevölkerung aus 186 Staaten kommen. 73,3 % sind davon Europäer, 14,2 % Asiaten, 5,6 % Amerikaner, 3,7 % aus Afrika. Selbstverständlich verschieben sich diese Zahlen ständig, aber festzustellen ist, in Berlin tummelt sich die Welt. Und damit auch die Vertreter aller bekannten kriminellen Strukturen. Die Liste ist lang und es wäre nahezu pervers ein Ranking zu erstellen.

Es wird immer von der kriminellen Parallelgesellschaft gesprochen, als ob eine klare Trennlinie bestehen würde. Das ist aber nicht der Fall. Ohne Freier, keine Prostituierten, ohne Konsumenten, keine Drogen, ohne Käufer, keine Hehler und zuliefernde Diebe, diese Rechnung kann für jede Erscheinungsform aufgemacht werden. Am Ende läuft es immer darauf hinaus, das mit wenig Aufwand viel Geld verdient werden soll. Deshalb gelten im Bereich der Organisierten Kriminalität (kurz: OK) die ganz normalen wirtschaftlichen Grundsätze. Ausschlaggebend sind immer die Standortfaktoren. Vorhandenes Personal, Mitbewerber am Markt, Absatzmöglichkeiten, Zulieferer, Produktionsstätten usw., prägen die kriminellen Aktivitäten. Hinzu kommen noch die eigenen Voraussetzungen. Eine für wenig andere verständliche Sprache, innere Abschottungsmöglichkeiten durch familiäre Bande, ein funktionierendes Disziplinierungssystem, ein gemeinsamer Nenner, sind stets hilfreich. Jede Gruppierung hat da ihr eigenes System.

Im Prinzip sind die Clans die «Showmaster» unter den vielen Gruppen. Sie sind laut, benehmen sich daneben, protzen mit ihren Errungenschaften und machen eigentlich alles falsch, was man als Mitglied der OK nur falsch machen kann. Jedem Mafiosi, ist ihr Verhalten ein Gräuel. Deshalb ist von den Aktivitäten der anderen meistens weniger zu hören. Wenn schon Aufmerksamkeit, dann muss diese sich auch betriebswirtschaftlich lohnen. Mafiamorde passieren entweder sehr leise oder sie sind eine Botschaft. Asiaten verhalten sich da nicht viel anders. Aber sie sind stets präsent. Es gab auch schon Fälle, in denen sich Rocker mit Migrationshintergrund in die Fanggebiete der Russischen Gruppen verirrten und schnell merkten, dass diese in einer anderen Liga spielen.

Einen guten Beitrag zum Thema Rauschgifthandel in Europa, kann man sich hier ansehen:

 

Hierzu ist auch festzustellen, dass die meisten Festgenommenen der Clans zu theatralischen Verhaltensweisen neigen, während knallharte russische Profis sehr ruhig alles hinnehmen. Da haben sie mit vielen anderen kriminellen Osteuropäern etwas gemeinsam. Heute noch, wird von den rumänischen Tätern gesprochen, die trotz des Einsatzes von Irritationssprengkörpern ansatzlos einen Fluchtversuch über den Balkon unternahmen.

Wenn immer alles so einfach wäre, wie es die AfD und andere Populisten darstellen, hätten weltweit viele Kriminalisten weniger Sorgen. Wir haben es mit vermaschten Netzwerken zu tun, die sich durch ihre vielfältigen Kontakte auszeichnen. Aber es ist ja nicht verboten, sich konkret die Clans vorzunehmen, wenn man dabei nicht aus dem Auge verliert, wie gefährlich die anderen sind. Leider passiert dieses nur allzu oft. Es könnte der Eindruck entstehen, dass ausschließlich die Clans am Drogenhandel, Schutzgeld, Flüchtlingen usw. verdienen. Ohne sofort Verdacht zu schöpfen, erscheint es schon ein wenig seltsam, dass beispielsweise Immobilienhaie auftauchen, die schon im alten West – Berlin im «Berliner Sumpf» Verdächtige bei Ermittlungen waren. Die Clans kaufen Häuser. Von wem eigentlich? An allen Ecken und Enden tauchen Shisha – Bars auf, die stets nur spärlich besucht sind. Wie rechnet sich eigentlich ein Laden ohne Kundschaft für den Betreiber? Wer macht da eigentlich mal eine Kontrolle bezüglich realer Einnahmen und dem vorgeblich abgerechneten Umsatz?

Frau Lengsfeld bezeichnet die Clans auf ihrer Web – Präsenz als eine feste Größe in der Organisierten Kriminalität. Ein kleiner Baustein im großen Puzzle. Da liegt sie vollkommen richtig. Doch dann unterstellt sie den deutschen Nachkommen der Einwanderer ohne Ansehen der Person die Unfähigkeit Polizist zu werden. Ich denke mal, dieser Satz wird mindestens dem einen oder anderen Rat in der Polizei nicht gefallen, dessen Familie ursprünglich aus der Türkei kommt. Wenn sie wüsste wie viele Ur – Deutsche Polizisten tief schwarze Schafe in der Familie haben, die Milieu – Größen sind, hätte sie vermutlich schlaflose Nächte.

All die Vorkommnisse sind nicht neu. Wer bei der Polizei arbeitet, kennt den Umgangston auf vielen Dienststellen. Diskriminierungen von Frauen gibt es bei der Polizei, seit diese dort zugelassen sind. Fakt ist aber auch, dass der Neuanfänger schnell innerhalb der Gruppe «eingenordet» wird. Entweder er fügt sich oder er wird schnell zum Mobbing – Opfer, innerhalb der Dienststellen ist man da nicht zimperlich. Die Polizei braucht Menschen aus den unterschiedlichen Nationen, anders läßt sich die Arbeit gar nicht mehr machen.

Meiner Auffassung nach, ist das auch alles nicht das Problem. Was ist eigentlich konkret passiert? Zuerst war da eine Sprachnachricht, die sich verselbstständigte. Ich würde mich herzlich bedanken, wenn ich jemanden eine Nachricht schicke, in der ich mir mal Luft verschaffe und der Idiot sie überall verteilt. Die Nachricht wurde dankend von allen quittiert. Niemand sagte: «Das kann ich mir nicht vorstellen!» Im Gegenteil, übergreifend stellten alle fest: «War irgendwie klar!»

Ins allgemeine Getümmel wurde ein Brief hinterher geschoben. Mit diesem tauchte erstmals der Begriff Unterwanderung durch die Organisierte Kriminalität auf. Wieder klatschten alle Beifall. Es passt so schön in die aktuelle Diskussionsstruktur. Der Begriff Migranten ist eine Zutat im Kessel. Obwohl eigentlich nur die Vertreter der Mhallamiye, die je nach Betrachtung, mal Kurden (Libanesische Bezeichnung), Araber oder Türken sind, angeprangert werden. Aus Russland stammende Sprösslinge von Vertriebenen, eingewanderte Polen, Asiaten usw. finden keine Erwähnung – das sind die guten Migranten. Als Nächstes wird mit «Islam» nachgewürzt. Hier verweise ich nochmals auf die nachfolgende Prägung innerhalb der Polizei. Den jungen Polizisten schaue ich mir an, wenn er auf der Hundertschaft seinen Fundamentalismus ausleben will. Das macht der nicht lange.

Die Dankbarkeit, mit der alles aufgenommen wird, sollte stutzig machen. Der Aufschrei bezüglich der Ohnmacht gegenüber den Aktivitäten der Clans ist ein Zeichen. Die Art und Weise wie das Thema nach außen getragen wurde, wie die Polizeispitze reagierte, macht hellhörig. Mit ausgeklügelten Worten bietet die Behördenleitung eine offene Auseinandersetzung an, die nur mit Hohn und Spott kommentiert wird. Die Veranstaltung an der Schule wird als ein Theaterstück betrachtet. Das sind alles deutliche Zeichen für einen Vertrauensverlust seitens der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit. Es geht längst nicht mehr um die Polizeischule, die war nur ein Anlass. Die gegen alle “Praktiker” durchgesetzten Umstrukturierungen sind ein Symbol für das Verhalten der Spitzen. Die vom Senat zu verantwortende Nachwuchssituation, begründet in der Notwendigkeit schädliche Sparmaßnahmen einzuleiten, weil die Politik zuvor das Geld verbrannte, nagt am Verständnis. Bei Twitter konnte der User @dasnoch nicht den Zusammenhang zwischen der Situation an der Schule und den Sparmaßnahmen eines Sarrazin, Wowereit und einer Fugmann – Heesing herstellen, ihm war wie vielen anderen auch die Islam – Schelte wichtiger. Dabei ist es ganz simpel. Bei turnusmäßigen Neueinstellungen, können wenige qualifizierte aus einer großen Anzahl ausgewählt werden. Hole ich die Versäumnisse mit einem Schlag nach, müssen sehr viele aus einer geringeren Bewerberzahl genommen werden, da der Polizeiberuf immer unattraktiver wird. Die Ressourcen der Polizei wurden schlicht ausgebrannt. Wie einst in der DDR wird der Mangel an allen Ecken dialektisch vernebelt. Da ist die “Umstrukturierung” nur eines von vielen Beispielen. Die Zusammenlegung von Abschnitten oder Dienstellen soll Synergie Effekte frei setzen, das Streichen von Zulagen soll Gerechtigkeiten erzeugen und anderer Quatsch geistert durch die gesamte Polizei. Indirekt profitieren auch die Clans und vor allem die anderen OK Strukturen. Erfolge in diesen Ermittlungen können nur mit viel Geduld langwierigen Verfahren erreicht werden. Die liefern aber keine schnellen Erfolgszahlen in den Statistiken, anhand derer die Geldzuwendungen an die Polizei und die Verteilung innerhalb berechnet werden.

Wenige Stunden nach der Pressekonferenz weist die Direktion E auf die baulichen Zustände der Unterkunft hin und ein Bild von verdreckten Leitungswasser taucht auf. Nur eines von vielen möglichen Motiven. Viele Dienststellen könnten Bilder von Ungeziefer – Befall, abblätternder Farbe, schimmeligen Duschen, maroden Fenstern, verdreckten Fahrzeugen und Diensträumen zeigen. Wut und Frust zeigt sich allen Ecken. Alle nur erdenklichen Kennzahlen schießen in die Höhe. Krankenstände, Verletzungszahlen, Liegevermerke, Überstunden, psychosomatische Erkrankungen zeichnen ein klares Bild und es ist ein hässliches.

Ich habe mich in den zurückliegenden Tagen mit vielen «jüngeren» Polizisten unterhalten. Ich hatte immer die Hoffnung, dass sich einiges ändern würde. Doch die brachten genau die Dinge vor, die ich selbst früher schon kritisierte. Durch die Arbeitsbelastung kommt es zur «Verrohung», die in eine Verhaltensspirale führt. Wer das Gefühl hat, allem nur noch ausgeliefert zu sein ohne selbst etwas gestalten zu können, gibt die Verantwortung auf. Wer es nicht am Verhalten merkt, der kann es visuell bemerken. «Popel» an Toilettenwänden, Farbschmierereien auf Diensttoiletten und verdreckte Fahrzeuginnenräume sind Botschaften. An einer Wand las ich mal den Spruch: «Wer Menschen wie Schweine unterbringt und behandelt, darf sich nicht wundern, wenn sie sich wie Schweine benehmen.» Da ist etwas dran.

Aber wie gut, dass Frau Weidel von der AfD den Verantwortlichen in die Karten spielt. «Der Freund und Helfer darf nicht zur Scharia – Polizei werden», krakeelt sie mal wieder mit markigen Worten. Mal abgesehen davon, dass sie dabei natürlich mal wieder in die «braune» Kiste griff, da bereits die NSDAP das Motto aufgriff, hat sie damit die Verteidigungsstrategie der Behördenleitung unterstützt.

«Rassismus und Ausgrenzung lassen wir nicht zu und darum scheint es hier offensichtlich zu gehen.» Bingo! Perfekte eristische Dialektik! Wenn ich sachlich nicht durchkomme, werde ich halt persönlich – ad hominem. Wenn Briefschreiber und Sprachnachrichtübersender mit sich selbst ins Gericht gingen, würden sie vermutlich schnell merken, dass es ihnen eigentlich nicht so sehr um die Clans ging, sondern ihnen allgemein die Galle übergelaufen ist.

Egal … weiter machen. Ich habe vielen Polizisten, deren Familien von «auswärts» kamen eine Menge zu verdanken. Sie haben es wahrlich nicht verdient zum Buhmann für etwas gemacht zu werden, was sie nicht zu verantworten haben. Egal ob ihre Familien aus Polen, Vietnam, Türkei, Russland, Libanon oder Ägypten stammten. Lasst Euch einfach nicht beirren, auch Rechtspopulisten sind letztlich oftmals nur das sogenannte «polizeiliche Gegenüber».

Ich denke mal Nasser Abou – Chaker, die Charours, der dicke Mahmoud El – Zein und einige andere lachen sich über die Diskussion krumm. «Anstatt sich mit ihnen richtig auseinanderzusetzen, demontieren sie sich selbst!» Solange Rechtsanwälte wie Stefan Conen seine Mandanten mit den Worten: „Die Neuköllner Abou – Chakers sind nie als Intensivtäter geführt worden, sie wurden nur intensiv verfolgt.»,verteidigen kann, wird sich nicht viel ändern. Alarmierend ist dabei etwas anderes. Wenn die Justiz schon nicht mit diesen im Wesentlichen auf Rauschgift, Schutzgeld und Geschäftseinbrüche spezialisierten «Enfant terrible» der OK nicht klar kommt, wie sieht es dann erst mit den Profis aus? Belgrader Banden, die serbischen Pink Panther, die russische Tambowskaja – Malyschewskaja, die Tschetschenischen Banden, Ndrangheta, Camorra, Mafia oder Syndikate aus den USA, sind Verhältnis dazu die Oberliga. Viel Freude bei weiteren Diskussionen über Migranten und Flüchtlinge. Der Feind in unseren Reihen, sind die Politiker, die das Geld um die Ecke gebracht haben und die Leute, die mit geschliffenen Worten die Auswirkungen der Einsparungen schön reden, damit Politiker wieder gewählt werden.

Öffentlickeit vs. interne Debatte

Lesedauer 9 Minuten

Die Berliner Polizei steht wieder einmal in der öffentlichen Diskussion. Prinzipiell ist das gut, den gerade die Polizei als Vollstrecker des Gewaltmonopols, sollte transparent sein und der Bürger hat ein Recht auf einen Einblick. Allein diese Tatsache gefällt dem einen oder anderen in den Führungsstrukturen nicht. Öffentliche Bekundungen einzelner Polizisten werden schnell als die Umgehung des Dienstwegs und als schädigendes Verhalten gegenüber der Behörde tituliert. Nun, dies mag eine unterschiedliche Auffassung über die Notwendigkeiten in einem modernen Staat sein.

Bedauernswerterweise hangelt sich die Diskussion immer nur an Einzelereignissen entlang. Wer ein Theaterstück verstehen will, darf sich aber nicht nur selektiv den Text eines einzelnen Schauspielers oder einige Szenen ansehen, sondern muss sein Blick auf das gesamte Stück richten. Festzustellen ist auch, dass sich wie immer in diesen Tagen, alles auf die Thematik Migration fokussiert. Dies wird den Polizisten, die in Deutschland aufgewachsen sind und wie jeder andere auch, einen ziemlich guten Job machen, nicht gerecht.

Festzustellen ist, dass es in der Polizei schon immer Beamte gab, die eine wie auch immer motivierte Nähe zum Milieu hatten. Rotlicht, Rauschgift, Hooligan – Szene und Rocker, sind die vornehmlichen Tummelplätze. Einige schrieben darüber sogar biografische Romane. Ein wenig hat das auch mit dem Beruf zu tun. «Wer lang genug in einen Abgrund schaut …!» Wurde dies bekannt, gab es salopp gesagt: «Einen zwischen die Hörner!» gangWenn es ganz arg wird, muss der Beamte aus dem Dienst entfernt werden. Wer die Szenerie in den letzten Jahren aufmerksam beobachtete, musste aber feststellen, dass sich die Grenzen verschoben. Auch hier blickt der menschliche Faktor um die Ecke. Mit dem Sinken des gesellschaftlichen Status in der Gesellschaft, sehen immer mehr junge Polizisten ihre Möglichkeiten sich zu profilieren, außerhalb der Norm.

Sich normativ zu verhalten ist schlicht «uncool», da unterscheiden sie sich nicht von ihren Altersgenossen/innen. Gefragt wären an dieser Stelle die Älteren, die hier mit Lebenserfahrung einwirken könnten. Was passiert aber, wenn dieser Ältere bereits die innere Kündigung vollzogen hat und schlicht denkt: «Warum? Hier geht doch ohnehin alles den Bach herunter!»

Da wäre die erste Frage. Warum haben so viele die innere Kündigung vollzogen? Was ist da passiert im Berufsleben?

Clans und Rocker sind in Berlin ein unübersehbares Problem. Auch die Nähe zur Polizei kann zähneknirschend oftmals nicht geleugnet werden. Ob sich dies nun in oder hinter Clubs abspielt, in Shisha – Bars fortgesetzt wird oder bei Rockertreffen zu beobachten ist, jeder szenekundige Beamte hat da seine eigenen Erfahrungen gemacht. Und immer stellt sich beim Beobachter die Frage: Wie weit geht diese Nähe? War das jetzt «nur» ein Bruderkuss oder findet dort langfristig ein Geheimnisverrat statt?

Aber auch hier besteht keine Beschränkung auf «Migration», es ist ein gesellschaftliches Problem, welches sich von Kevin, Sabine bis Achmed erstreckt. Wer dieses nicht wahrhaben will, dem empfehle eine nächtliche Tour durch die einschlägigen Berliner «OK – Läden». Nebenbei gibt es extra Dienststellen für diese Bereiche, da kann die Polizeiführung jederzeit nachfragen. Aber es müssen deutlichere Ansagen erfolgen. Ich weise hierbei auf Hamburg hin, wo es den Beamten der Davids – Wache untersagt ist, sich privat auf der Reeperbahn herumzutreiben. Wenn es konkrete Anhaltspunkte gibt, dann muss der Kandidat halt mal ein paar Tage beobachtet werden. Dafür benötigt man aber geeignete Einheiten, die aktuell mit Gefährderobservationen ausgebucht sind. Das Polizisten andere Polizisten observieren ist jetzt nun wirklich nicht neu und halt ab und zu mal notwendig.

Hinzuweisen ist auch darauf, dass in Sachen Dienstauffassung ein Graben durch die Polizei geht. Auf der einen Seite die Konservativen, die sich noch per Sprache und Aussehen als Gesprächspartner für alle Bürger betrachten und die anderen, die mit Zopf, aufgepumpten Oberkörper und Tunnel im Ohr ein eher anderes Bild abgeben. Aber kann man es nicht verstehen?

Wer ohnehin nur noch als «Soldat des Inneren» eingesetzt wird, sieht keine Gesprächsnotwendigkeit mehr. Was macht das mit einem Menschen, wenn er von einer Demo zur anderen geschickt wird? Die Unterkünfte und Verpflegung zu wünschen lassen? Wenn der feststellt, dass mit zweierlei Maß gemessen wird? Die «Hödies» schlau daher redend im Hotel und sie in der Notunterkunft. Nur wenige engagierte «Haudegen» der alten Schule, suchen noch den Kontakt nach unten und machen Rabbatz, wenn die Unterbringung mies ist. Und wenn dies mal passiert, kann er kant_vs_polizei_131024_210017sich oft schon mal nach einer neuen Dienststelle umsehen.

Herr Kandt und der Innensenator dürfen sich nicht wundern, dass die Beamten bei der angespannten Personallage in einer Blase leben und sich gegenseitig heiß reden, denn andere Gesprächspartner haben viele nicht mehr. Es ist auch alles eine Frage der Wertschätzung. Die Kleinigkeiten machen manchmal den Ton. Wer in einem Kaninchenstall sitzt, vom Schreibtisch Geschichten aus dem alten Berlin erzählt bekommt, die maroden Fenster einfach nur traurig aussehen, auf dem Flur die Farbe aus den frühen Achtzigern herab blättert, der Fußboden ein schauerliches Bild abgibt, fragt sich: «Was genau halten die von mir?»

Herrn Kandt sind diese Zustände bekannt. Er hat sie gesehen, als er seine Antrittstour durch die Behörde machte. Vermutlich war er anfangs sogar motiviert, dies zu ändern, immerhin weiß der Mann wovon er redet – im Gegensatz zur Juristin Koppers. Aber schnell wurde er ausgebremst. Wo nichts ist, kann auch nichts verteilt werden.

Seinerseits wird die Angst vor Veränderungen und dem Fremden gesprochen. Außerdem führt er die Feindbilder in den Köpfen an. Da weist er zum Beispiel konkret auf Rechtsanwälte hin. Bitte, was erwartet er denn? Letztlich ist das auch nicht sein Problem, sondern mehr der Berliner Anwaltskammer. Den Herren Portius, Kolloge, Panka, Venedey, um nur einige omnipräsente Anwälte in OK Verfahren zu nennen, ist es vollkommen egal, wenn Ermittler sie nicht mögen. Ja, die «Top Ten», sind der natürliche Feind des Ermittlers. Ermittlungsakten werden durchkopiert und an die Clans gereicht. Es wird alles dran gesetzt mittels Queranalysen V- Leute zu enttarnen. Verdeckte Ermittler werden in «Audiovisuellen Vernehmungen» geröstet.

Für Unsympathen wird sogar Öffentlichkeitsarbeit gemacht. «Mein Mandant gehört nicht dem organisierten Milieu an, seine Familie wird lediglich intensiv von der Polizei beobachtet.» Und dann konsultiert Frau Koppers einen dieser Anwälte. Jenes darf sie natürlich, aber ob das sonderlich klug ist und die passende Botschaft, sei dahin gestellt. Nicht alles was erlaubt ist, muss man auch tun! Zumindest denkt so ein guter Polizist. Bei Rechtsanwälten, halbseidenen Gestalten und Geldverbrennern begrenzt sich das Gewissen auf die Buchstaben von Paragrafen und kreativen Auslegungen. Insofern halte ich den anonymen Briefschreiber für einen engagierten Polizisten.

Der Herr Polizeipräsident fordert eine Diskussion. Kann dies funktionieren? Dazu gehört der Austausch von Argumenten mit dem Ziel sich zu einigen. Alles andere ist eine Debatte oder eine Unmutsbekundung. Öffentlich wurde bereits festgestellt, dass da etwas schief gelaufen ist. Die Aussagen des Verfassers wurden nicht diskutiert, sondern abgeschmettert. Ich kenne den Brief und bin etwas verwundert über die Erregung bezüglich der Wortwahl. «Unten» werden noch ganz andere Worte gefunden, da ist der Brief eher gemäßigt.

Ein paar konkrete Worte an den Verfasser:

Ja, es ist richtig, dass es dem Wesen der OK entspricht, sich öffentliche Ämter zugänglich zu machen und auch die Polizei zu unterwandern. Aber mit Polizeischülern? Der Film «Departed», welcher genau diese Thematik aufgreift, spielt in den USA und bezieht sich auf das Polizeisystem dort. Einige Abwandlungen bestehen bei uns schon noch. Selbstredend versuchen sich die Clans, mittels Investitionen in das öffentliche Leben einzukaufen. Eher ungeplant landet der eine oder andere Sprössling auch auf der Polizeischule. Was der mit seiner Herkunft anstellt, ist sein Problem. Auch er sollte eine Chance bekommen sich gegen den Clan zu stellen. Über wen reden wir denn? Junge Leute, die noch Polizisten werden wollen. Schon immer kamen Polizeischüler auch aus dem Milieu und viele wurden sehr gute Polizisten oder Ermittler. Und schon immer sind welche abgedriftet. In den Achtzigern haben sogar sogenannte Elite – Polizisten die Seiten gewechselt. Das gehört alles dazu. Entscheidend ist, wie man mit ihnen umgeht.

Ein mit mir befreundeter Gastronom sagte letztens: Das Leben jenseits der regulären Öffnungszeiten will gelernt sein. Mir bereitet es Sorge, in was für ein Umfeld sie 2017 kommen. Die Stimmung auf den Fluren u. auf den Wagen ist bei den Älteren gelinde gesagt mies. Es hieß auch mal: «Mach die Bürotür zu und lass uns heraus gehen. Hier drinnen finden keine Straftaten statt, sondern draußen.» Wann denn noch? Viele sehen die Tür aufgrund von Papierstapeln gar nicht mehr. Und mit wem sollen sie die Arbeit machen? Sich verdeckt in ein Lokal zu setzen und spontan eine Gruppe zur Unterstützung anfordern erzeugt Heiterkeit beim Lagedienst. Mehrfaches Aufsuchen eines Lokals ruft den Rechtsanwalt auf den Plan. Eigene Festnahmen führen zu noch mehr Arbeit, als ohnehin schon da ist. Die höhnisch grinsenden Aufpasser vor den einschlägigen Treffpunkten treiben den Blutdruck in die Höhe. Standkontrollen? Für die Presse vielleicht, aber für Routine fehlen die Ressourcen. Jeder Polizist weiß, es ist immer eine schlechte Ausgangslage, wenn die Täter mir ihr Spiel aufdrücken. Besser ist es, ihnen einen Schritt voraus zu sein. Doch genau dieses passiert. Dort entsteht ein Brennpunkt, da kommt es zu einer für die breite Masse sichtbaren Straftat und alles gerade noch Verfügbare rennt hin, um an anderer Stelle ein klaffendes Loch zu hinterlassen, in das der nächste Täter hinein springt. Heute ein paar Dealer auf dem U – Bahnhof vertrieben, treffen sie sich auf einer anderen Strecke und eine andere Direktion freut sich. Was sagte hierzu ein geschiedener Innensenator? «Berlin hat keine offene Drogenszene!» Ach ja? In Wittenau vielleicht nicht.

Ich unterstelle exemplarisch den Charours, Remmous, El Zeins und Ali Kahns eine mangelnde langfristige Planungsintelligenz, dies gezielt über Jahre zu betreiben. Müssen sie auch gar nicht. Es macht mehr Sinn bereits etablierte Polizisten, Schreibkräfte bei der Justiz, in den Ämtern usw. anzugehen. Auch die Installation eines «Frank Sinatra», wie zum Beispiel Bushido (womit ich nicht seine begrenzten künstlerischen Fähigkeiten aufwerten will), schafft eine gesellschaftliche Toleranz.

Da ist es schon deutlich interessanter, sich mal ein paar Einladungslisten bei Neueröffnungen von elitären Clubs, Bordellen und Restaurants anzusehen.Es gibt in Berlin allerhand Merkwürdigkeiten, die auf die Bestrebungen der Clans aufmerksam machen. Erwähnt seien hier die Flüchtlingsheime, Rotlichtaktivitäten, Box – Sport, Immobilienhandel, gastronomische Großbetriebe und deren Zulieferer pp..

Berliner Ermittler sind Kleinigkeiten wie Razzien – Verrat, Auszüge aus Datenblättern und Verrat von Personalien gewohnt. Damit setzt sich das LKA Berlin schon jahrzehntelang auseinander und hat brauchbare Gegenstrategien. Und auch die kleinen miesen Tricks der versierten Rechtsanwälte sind hinreichend bekannt. Dies aber ab und wann mal auch dem interessierten Bürger klar zu machen, erscheint mir sinnvoll.

Immerhin werden die gleichen Taktiken mittlerweile auch in Terror-Prozessen angewandt. V – Mann ermitteln, den bösen Agent Provocateur unterstellen, diesen in mehreren Verfahren mutmaßen, Ermittler ins lächerliche ziehen, alles altbekannte OK – Strategien. Ich sehe da nicht die Aufreger an der Polizeischule. ABER das Verschweigen, das offensichtlich zögerliche Durchgreifen, der Umgang mit den Ausbildern … da liegt dann wohl einiges im Argen. Und wenn ältere Kollegen sagen: «Solche Dinge gab es bei uns früher nicht!», ist dem entgegenzuhalten: «Wenn wir gekonnt hätten, wäre vieles vielleicht anders gelaufen!» Wir hatten viel zu sehr «Schiss» vor den Konsequenzen, das ist aber nicht unser Verdienst gewesen.

Ich schrieb anfangs vom gesamten Theaterstück. Amri, Polizeischule, anonyme Briefe, Partypolizisten, Vernebelung von gefährlichen Orten via «Order per Mufti», horrender Krankenstand, Untersuchungen bezüglich Burnout bei Polizisten, mangelnder Handlungswille bezüglich der Bekämpfung OK, der offenbar immer noch nicht trockengelegte Berliner Sumpf, Warnmeldungen der Justiz, Buhmann Politik bezüglich Migration u. Flüchtlinge, alles zusammen ergibt ein böses Bild.

Es ist an der Zeit, mit den Leuten mal wieder klare Worte zu sprechen, ohne dabei in «Hass», unflätig, rassistisch oder undifferenziert abzugleiten. Klare Verhältnisse! Bürger, hier stehen wir. Berlin ist die Drehscheibe der Organisierten Kriminalität, Clans, Russen, Vietnamesen, Ostblock, Italiener. Das läßt sich gar nicht verhindern. Es hat auch etwas mit Historie und Geografie zu tun.

ABER! Wir geben unser Bestes, im Gegenzuge müsst ihr Bürger uns auch unterstützen dabei. Auch mit Verständnis für Einschränkungen, mehr Geld, Ausstattung usw.. Alles kann nicht geregelt werden. Bisweilen ist es auch die regionale Verantwortung der Bürger. Kriminalität und Parallelgesellschaft gehören zu einer Großstadt, wie Verkehrstauungen und Lärm.
Jungen Polizisten muss klar sein: Die Klamotten an Deinem Körper sind ein Stück weit auch ein Symbol für ein bestimmtes Denken und Ethik im Kopf. Und wer keine Uniform hat: Diese Marke in Deiner Hand ist nicht nur ein Stück Messing, sie steht für etwas. Dem Höheren Dienst sei scorecardgesagt: « Die unten machen die Arbeit! Ihr trefft nur direktive Entscheidungen. Ihr werdet weder angespuckt, erschossen, erstochen, beleidigt oder mit Steinen beworfen. Ihr macht relativ pünktlich die Tür zu und wisst, wann ihr am nächsten Tag anfangt. Das tägliche Erzeugen neuer Euphemismen und Adaption von verschleiernden Managementbegriffen erzeugt nur Kopfschütteln, zumal die wenigsten auf Nachfrage hin eine Übersetzung parat haben.

Ihr klemmt Euch den Finger an der Schreibtischschublade oder habt Blutdruck, weil Euch einer verbal quer kommt. Manch einer von Euch hatte pures Glück, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort den richtigen Vorgesetzten getroffen zu haben, bildet Euch nicht zuviel darauf ein. Diese in Führungskräftetrainings vermittelten Weisheiten sind bisweilen einfach nur dusseliges Zeug. Mensch sein und bleiben, hilft oft.

 

sprache

Wenn man komplett durch die Hierarchie gelaufen ist, muss auch mal erkannt werden: Hier wollte ich her und jetzt spreche ich mal mit einigen Leuten in der Politik deutsch. Zumindest von einem Polizisten kann ich das erwarten. Tucholsky kam zum Schluss: Wenn Du einen Menschen kennenlernen willst, mach ihn zu Deinem Vorgesetzten. «Und ja Herr Kandt, ich habe nicht mit allen Juristen ein Problem, es gibt viele Gute, (Gruß an Herrn Tölle), aber viele wurden schlicht merkwürdig an der Fakultät für Rechtswissenschaften sozialisiert und nutzen ihr Wissen ausschließlich dafür, den Staat mit seinen eigenen Waffen komplett gegen die Wand zu fahren.

to be continued …

 

 

 

Ausbrennende Polizei

Lesedauer 8 Minuten

Laut einiger Studien ist jeder zehnte Polizist bei der Bundespolizei ausgebrannt. Selbst wenn es jeder zwanzigste wäre, ist das eine erschreckende Zahl. Als Polizist ist es oftmals einfacher Schweißfüsse einzuräumen, als ausgerechnet von Burnout zu sprechen. Zumal es dieses Burnout gar nicht als anerkannte Krankheit gibt, sondern als Erschöpfungszustand mit begleitenden Depressionen bezeichnet wird. Und wie sieht es in den Ländern aus?

Seit nunmehr zwei Jahren setze ich mich damit auseinander. Warum? Ich betrachte diesen BLOG nicht als Plattform für Nabelschau oder als den Sendekanal für Frustrationen, insofern ist die Antwort nicht einfach zu formulieren. Dann gibt es diese Tage, an denen man einem ehemaligen Mitstreiter gegenüber sitzt und sich dabei denkt: “Irgendjemand muss doch mal den Mund aufmachen. Wie viele von uns mögen ähnlich fühlen und sich gerade den vierten Cuba Libre in den Kopf gießen?”

“Weißt Du Trölle, wofür ich sie hasse?”
“Nein!”
“Sie haben uns das Saufen und diese Art Leben beigebracht.”

“Die haben etwas mit mir gemacht und ich habe mich geopfert!”, lautet die Botschaft. Ist das so? Meiner Meinung nach nicht. Der Beruf hat mit uns etwas gemacht und wir haben es zugelassen. Zu jedem Zeitpunkt hätten wir eine andere Entscheidung treffen können. Es gibt einige Gründe, die das verhindert haben, aber die sind bei jedem selbst zu suchen. Da bin ich voll auf der Seite des Brandenburger SPD Abgeordneten, der im Landtag zu einem für die AfD agierenden Polizisten sagte: “Wenn es so schlimm bei der Brandenburger Polizei ist, können sie doch gehen!” Lustig ist dabei, dass da zwei stritten, die genau dieses taten. Der von der SPD war mal Leiter bei der Volkspolizei und der andere kam aus der Schutzpolizei. Ein lukrativer Weg für Polizisten, die sich verbiegen können.

Ich schraube die Zeit mal zwei Jahrzehnte zurück. Wer auf meiner Dienststelle als Neuer anfing, hatte zwei Optionen: Sich unseren Normen unterzuordnen oder gleich wieder die Sachen zu packen. Bereits am ersten Tag hatte die/der Neue die Computerkasse mit 100 DM zu füllen. Die Polizeibehörde stellte uns keine Rechner zur Verfügung, also kauften wir sie von unserem eigenen Geld. Außerdem konnte er/sie gleich mal einen Geldautomaten aufsuchen, damit die Einstandslage bezahlt werden konnte. Dies war die Aufwärmübung für die kommende Zeit. Fehler passieren jedem, wer einen macht, zahlt eine Runde für alle und niemand darf jemals wieder darüber sprechen. Wer neu ist im Team, hat das erste Jahr die Klappe zu halten. Nach einem Jahr wird er frei gesprochen und darf mitreden, vorher hat er/sie zu lernen. So war das in der alten Zeit. Positive Manöverkritik und der restliche Kommunikationsquatsch existierte bei uns nicht. Bei uns gab es frontale Ansagen, und die waren gefälligst zu schlucken.

Und gab es mal keine Fehler zu vergessen, wurden halt persönliche Konflikte beim Bier besprochen. Wir arbeiteten oftmals wochenlang durch, gingen zum Duschen und für vier Stunden Schlaf nach Hause und machten weiter. Immer mal wieder landeten wir unvorbereitet irgendwo im Bundesgebiet oder Ausland und übernachteten tagelang fern von Familie und Freundschaften in Hotels. Das Spiel nennt sich Bedarfsorientierter Dienst. Ab und zu gab es mal Pausen, und wenigstens in diesen ließ uns die Führung ein wenig relaxen, bis die nächste Entführung, Raubtat, Geiselnahme, Rauschgiftlieferung, Terrortat pp. bedient werden musste. Schichtdienstzulagen und Steuerermäßigungen mussten mit vielen Vermerken der Behördenleitung abgerungen werden. Zumeist bekamen wir sie nur temporär und mit Zähneknirschen.

Wir fuhren in Zivilfahrzeugen ohne Blaulicht stets am absoluten Limit und manchmal darüber hinaus. Diverse von uns entgingen nur knapp und mit sehr viel Glück der Katastrophe. Dabei wussten wir immer, dass es im Fall der Fälle keine Rückendeckung geben würde, weil die Polizeibehörde den berühmten “Arsch an die Wand” bekäme. Mehrfach wurden Kollegen vom Richter verdonnert, verloren zeitweilig den Führerschein und durften horrende Strafen zahlen. Uns war es egal. Einer muss den Job machen, sonst gewinnen die anderen. Wenn die Russen, Araber, Zuhälter oder Räuber merken, dass wir zucken, geben sie einfach Gas und spielen ihr Spiel. Ging alles gut, waren wir die Helden der Presse, ging es schief, droschen sie auf uns ein. Daran hat sich nichts geändert. Am Ende ist es wie bei einem Torwart im Fußball. Du hältst 89 Minuten jeden Ball, lässt Du in der 90 Minute einen durch, bist Du der Arsch der Nation. Zehn vereitelte Terroranschläge interessieren niemanden, wenn einer durch kommt. Life is a Bitch!

Zeiten ändern sich. Eines Tages fallen jemanden die Leerzeiten auf. Das geht in der heutigen Zeit überhaupt nicht, da geht noch mehr. Den Nächsten stören die Einsatzmaterialien, denn die kosten Geld. Da muss eine Statistik her. Fahrzeuge leisten Kilometer und die können erfasst werden. Was mit den Standzeiten ist, in denen sich im Fahrzeug ein Beamter aufhält, ist vollkommen egal. Innenraum und Sitze werden aber nicht durch Kilometer abgenutzt. Beweise entstehen durch Fotos, aber sie beweisen erst einmal, das sie den Fotoapparat wirklich brauchen. Hä? Nun, Buchhalter und auf der Straße arbeitende Polizisten sind natürliche Feinde. Schutzausstattung kann jeder fordern. Beweisen sie erst, dass die Sachen, welche Sie fordern, besser sind. Reicht ein erschossener Kollege? Ja! Jetzt bekommen sie die neuen Helme. Ein Direktor wollte gar dem SEK die Betten klauen. “Die sollen arbeiten und nicht pennen!” Ein junger Rat bemerkte gegenüber dem MEK recht selbstbewußt: “Ich habe auch schon mal auf dem Schreibtisch geschlafen!” Entzückend Kleiner … hätte Kojak an dieser Stelle trocken bemerkt. Wertschätzung hört sich anders an.

Auf meiner Dienstelle war und ist ein Kriterium die besondere Frustrations- und Stressresistenz. Ich bin mir nicht sicher, ob damit die Ausrichtung auf das polizeiliche Gegenüber gemeint ist. Ich erinnere mich an einen Polizeioberrat, der die Worte prägte: “Ich kann Ihnen alles wegnehmen und sie werden trotzdem raus fahren. Warum? Weil sie Polizisten sind! Sie können nicht anders!”

Na toll … Legendär ist auch der Auftritt eines Dienststellenleiters, der anlässlich des Besuchs eines Polizeipräsidenten forderte, alle “behördenfremden” Möbel zu entfernen. Hätten wir ernst gemacht, wäre sein Stuhl weg gewesen. Sämtliche Möbel im Raum hatten wir im Sperrmüll einer Bank organisiert. Ich räume ein, diesbezüglich wurde Abhilfe geschaffen.

Vieles ist Vergangenheit und wurde von anderen Merkwürdigkeiten abgelöst. Geblieben ist die Tatsache, dass alle auf eigene Rechnung fahren. Würden die Beamten es nicht tun, wäre die Dienststelle obsolet. Erst kürzlich veröffentlichte die Gewerkschaft wieder ein Rechtsgutachten über “Observationsfahrten”, bei denen der Fahrzeugführer stets eine besondere Abwägung der Rechtsgüter zu treffen hat. Klartext: “Passiert etwas – bist Du dran!”
Wir “Alten”, ich nehme diese Bezeichnung für mich in Anspruch, meckern über die junge Generation. Die sind nicht mehr engagiert, sie haben keinen Biss mehr und sie haben diesen alten Teamgeist nicht mehr. Dafür sitzen sie aber auch nicht geschieden, sozial isoliert, in einer Blase denkend, oder mit alten Mitstreitern jammernd in einer Kneipe. Wer macht also alles richtig? Die oder wir?


Das ist “Burnout” eines Polizisten. Überstunden, Anfahrtszeiten, die Vielzahl der Dienstantritte, die Belastungen und die mangelnde Rückendeckung führen zur Isolation. Probleme jeglicher Art, intim, familiär oder auch gesellschaftliche, werden nur noch in der Blase geregelt. Sprache und Ton verhindern die Auseinandersetzung mit der Frau/Freundin/Ehemann/Freund. Manch einer schafft es nicht einmal über Dating – Apps eine Beziehung einzugehen, weil alle Treffversuche scheitern. Kopf, Gefühl und Beruf werden sauber voneinander getrennt. Psychologen nennen dieses “Dissoziation”. Das da die eine oder andere radikale Ansicht entsteht, darf nun wirklich niemanden wundern.

Es geschieht alles nur noch mit dem Betroffenen, er selbst besitzt keine Steuerung des Geschehens, welches sich angeblich sein Leben nennt. Er funktioniert nur noch. Und er/sie wird eines Tages dafür Verantwortliche suchen. Die Behörde, der Demonstrant, der Straftäter … einer wird es abbekommen. Psychologisch kommt es zum Group – Thinking, das Individuum gibt seine Vorstellungen zu Gunsten der Gruppe auf. Bis es eines Tages nicht mehr geht.

Aufmerksam werden auch die Geschehnisse rund herum beobachtet. Manch ein Sachbearbeiter hat sich seine eigenen Gedanken zum Thema AMRI gemacht. G20, die angeblichen “Partypolizisten”, Schießtrainer, Anonyme Schreiben, Show – Pressekonferenzen, Stellenschiebereien auf höherer Ebene, Blockade der Wegbewerbungen, Tarifverhandlungen, all dieses wird in der Blase intensiv beobachtet und ausgewertet.

Burnout hat viele Gesichter. Innere Kündigung, Mobbing, psychosomatische Erkrankungen, Wutbriefe, die mehr Verzweiflungstaten sind, Alkoholfahrten, Exzesse, Widerstandshandlungen und oft die Wortwahl bei Kommentaren in sozialen Netzwerken. Vieles ist erst außerhalb der Blase erkennbar. 


Letztens fragte mich ein junger Kerl, ob ich ihn den Weg in die Polizei empfehlen würde.

Meine Antwort: “Jein! Solltest Du ein Idealist sein und den irrigen Glauben haben, dort etwas bewegen zu können, lass die Finger davon. Hast Du ein mittelmäßiges Abitur oder einen anderen Schulabschluss, akzeptierst, dass Du die Welt nicht ändern wirst – warum nicht? Der Grundsatz: Erfolg hat nicht zwingend etwas mit Leistung zu tun, gilt überall. Unsere Gesellschaft honoriert den Erfolg, nicht die Leistung. Mit ein wenig Geschick und Kaltschnäuzigkeit kannst Du mit einer mittelmäßigen Leistung zügig in die Personalverantwortung kommen, entscheidend ist dabei, dass Du die Regeln einer Hierarchie begreifst.  Ich kannte mal einen Hauptkommissar, der hat stur bei jedem Einbruch “keine Ermittlungsanhalte” drunter geschrieben, die Fahndung für ein paar Seriennummern eingegeben und ist damit auch durchgekommen. Aufreiben ist Deine persönliche Entscheidung. Wer heute dealt, macht es Morgen auch noch. Tote haben verdammt viel Zeit, Diebstahl ist mehr eine Versicherungsangelegenheit als Polizeiarbeit, fängst Du einen Räuber, steht Morgen ein neuer auf, der vermeintliche Terrorist, den Du auf der Rechnung hast, ist garantiert der Falsche von diversen anderen Aspiranten. Dumm und faul ist im Beamtentum nicht strafbar! Ermittlungsverfahren aufreißen und wegen Überlastung nicht nach Geschäftsanweisung zu bearbeiten, sehr wohl. Hätten sich die Ermittler beim Staatsschutz dran gehalten, wäre es auch zum Anschlag gekommen, aber ihnen wäre nichts passiert. Einfach “Land unter!” anmelden und gut ist.

Langsam fahren und den Täter entkommen lassen wird akzeptiert. Schnell fahren und einen Unbeteiligten schädigen, kostet Dich Kopf und Kragen. Akzeptiere diese Regeln und Du wirst in der Polizei keine Probleme bekommen. Im Gegenteil, Du kannst es weit bringen. Sieh zu, dass Du schnell auf einer Stabs – Stelle landest. Wer dort ist, hat ausgesorgt. Es macht keinen Spaß, aber danach wurde nicht gefragt. Natürlich kannst Du es auch anders machen – aber dann jammer später nicht, ich hab es Dir vorher gesagt.


Diese Antwort ist mit absoluter Sicherheit nicht konform zu den Vorstellungen derer, die es bis nach oben geschafft haben. Aber mal ehrlich gefragt: Wärt Ihr auf dem Posten, wenn ihr was riskiert hättet? Manch einer dreht dem SEK den Rücken zu, begreift wie es läuft, macht über diverse geschickte Bewerbungen alles richtig und wird Präsident. Das sind doch alles keine Geheimnisse. Selbst Direktionsleiter murren darüber, dass sie ihren “talentierten” Leuten außer attraktiven Lehrgängen nichts bieten können. Jeder Interessierte weiß, dass es Zirkel der “Alten” gibt, in denen über das Schicksal der jungen Räte gesprochen wird. Nur ganz Dumme bekommen nicht mit, dass nach dem “Tag der offenen Tür” eine elitäre Nachfeier stattfindet, bei der auch schon mal “Personal” gespielt wird. “Allgemeine” Ausschreibungen für den Höheren Dienst werden gezielt gesteuert und, und … Sollte doch mal etwas schief gehen, erfolgt die Methode “Führung schützt Führung!”. Es gibt so viele schöne Verstecke in der Behörde. Und unten müssen sich die Leute für eine ehemalige Regelbeförderung beide Beine ausreißen und sich für den fürstlichen Dienstgrad eines Oberkommissars A10 komplett nackig machen. Wie war doch gleich die Aussage vor vier Jahren? Die Generation heute, wird sich damit anfreunden müssen, vermehrt als Oberkommissar pensioniert zu werden.

Jeder kennt die “Geheimnisse” des Beurteilungswesen. Sollen doch die Theoretiker erfinden was sie wollen, wir machen es passend. Die zweigeteilte Laufbahn ist ein Treppenwitz und wir “deichseln” es schon.

Als ich Mitglied in der Konfliktkommission beim Polizeipräsidenten Berlin war, gab es einen Fall, in dem der Antragsteller als “pathologischer Querulant” bezeichnet wurde. Himmel, hatte der eine schlechte Laune. Vielleicht kam das Wort “Burnout” für ihn einfach nur zu spät. Dies ist nicht mein Ziel, auch wenn es so wirken mag. Ich widme diesen BLOG Beitrag denen, die mich begleiteten in den Jahren, aber leider nicht mehr leben. Außerdem denen, die immer noch den inneren Flächenbrand mit Cuba Libre zu löschen versuchen. Der Konflikttrainer Dietmar Hübner hat in seinen Seminaren immer gesagt: “Es gibt mindestens immer noch eine weitere Option!”

Ich habe innerhalb der letzten zwei Jahre – mir ist es egal, ob es dramatisch klingt – Tränen in den Augen von ziemlich harten Leuten gesehen. Ich bin hiermit in die Offensive gegangen und wer mal richtig am Ende ist, ich trinke ab und wann immer noch einen Cuba, zu wissen, dass man nicht alleine im Arsch ist, hilft bisweilen.
Auch habe ich über die Worte eines ex – Vorgesetzten nachgedacht, der etwas von mir gelesen hat. Seine Worte: “Schade Trölle, ich hätte gedacht, Du gehst mal richtig Volley!” Er hat Recht. Aber ohne “Interna” und Geheimnisse, sondern auf der Ebene, die wir stets vernachlässigten: Kopf und Gefühl! Wir leben exakt einmal!