Verwirrende Welt
Heute war wieder ein merkwürdiger Tag. Nachdem ich ein wenig an meinem neuen Buch arbeitete, nicht ganz einfach,weil ich alles in Englisch schreibe, machte ich mich auf den Weg zu meinem Lieblingsplatz am Strand. Dort traf ich auf einige «Locals», die mich mit großen Hallo und einem Bier empfingen. Allesamt arbeiten an einem Stand, an dem Touristen Jetskis mieten können. Der erste Kunde war ein Typ mit einem «Cuba Hut», Sonnenbrille, Tank – Top, Flip Flop, knielange Badehose und stylischen Bart … Typ Nord – Afrikaner. Wie sich später zeigte, lag ich nicht falsch, es handelte sich um einen Syrer. Seine Begleitung trug eine Burka, doch das Gesicht war frei. Die Verhandlung führte er. Beide zogen mit ihrem Jetski los.
Wenige Minuten danach erschien ein ähnlicher Typ. Seine Begleitung hatte nicht nur das Gesicht verdeckt, sondern trug auch noch eine verspiegelte Sonnenbrille. Beide Frauen, die erste und die zweite zogen sich eine Rettungsweste über der Burka an. Interessanterweise durften sie ans Steuer.
Nach einer halben Stunde kehrten sie wieder zurück. Ich weiß nicht warum, aber der Erste fühlte sich veranlasst mich anzusprechen. Ihn interessierte, woher ich käme. Nach meiner Antwort sagte er zu Frau, dieser Mann kommt aus Deutschland, dem Land, welches uns die Juden geschickt hat. Es entspricht nicht der Art eines Travellers, auf solche Dinge einzusteigen. Deshalb sagte ich ihm, dass für mich Menschen nackte Affen auf einem Felsen sind, die etwas zu spielen brauchen und zeitlebens damit beschäftigt sind, einem großen Affen mit roten fetten Arsch zu folgen, der oben auf dem Felsen sitzt. Ich halte mich aus den Affenspielen heraus und bin als Traveller nur ein Beobachter auf verschiedenen Affenfelsen. Zu meiner Verwunderung lächelte die Frau hieraufhin. Er stellte mir sie als seine Mutter vor. Er selbst, ein syrischer Geschäftsmann, würde in Schweden leben. Obwohl er überzeugter Atheist sei, respektiere er ihre Art den Glauben auszuleben. Damit wurde die Angelegenheit für mich verwirrend. Danach lobte er Deutschland in den höchsten Tönen und das sein Land diesen Stand erreichen wolle. Ich entgegnete daraufhin, dass das nach dem gescheiterten nordafrikanischen Frühling, der am System des Patriarchats, also vom Affen mit dem roten Arsch, gestoppt wurde, nichts erden würde. Wenn überhaupt müsste sich die junge Generation einig sein und an einem Strang ziehen. Meine Generation ist grandios gescheitert, also kann ich mich nur noch zurücklehnen.
Zwischenzeitlich kam das andere Paar zurück. Beide aus Saudi – Arabien. Auch die beiden stimmten mir zu. Danach verließen alle den Ort und ließen mich verstört zurück. Beim besten Willen … ich verstehe diese Menschen nicht. Einerseits beschließen sie, im Mittelalter zu leben und auf der anderen Seite wollen sie eine gemeinsame Zukunft gestalten. In mir wächst langsam ein Verdacht. Ist diese ganze Burka Nummer bei den Jungen eine Art Pop – Kultur, wie Sicherheitsnadeln im Gesicht? Fakt ist jedenfalls, dass eine nicht zu verachtende Zahl an Muslimen auf Langkawi große Mengen Bier vernichtet. Wie gesagt … alles sehr verwirrend. Mein letztes Highlight waren tanzende Burkas zu Reggae Songs von Bob Marley.