Links .. Rechts .. 1,2,3

Lesedauer 6 Minuten

Die Toten kommen angerannt und
halten quer zur Laufrichtung
Reklameschilder für Zahnpasta hoch
die Toten sind besoffen
in der Silvesternacht
zufrieden an Weihnachten
dankbar am Erntedankfest
gelangweilt am 4. Juli
untätig am Tag der Arbeit
ratlos an Ostern
albern im Krankenhaus
nervös bei jeder Geburt;
die Toten kaufen sich Socken und Unterhosen
und Gürtel und Teppiche und Vasen
und Couchtische
die Toten tanzen mit Toten
die Toten schlafen mit Toten
die Toten tafeln mit Toten.
Die Toten kriegen Hunger
sobald sie einen Schweinskopf sehen.
Die Toten werden reich
die Toten werden toter.
Diese öden Scheißer.
Dieser Friedhof
über der Erde.
Ein Grabstein für den
ganzen Schlamassel, und darauf
gehört die Inschrift:
Menschheit, du hattest
von Anfang an nicht
das Zeug dazu.

Diese öden Scheißer, Charles “Buk” Bukowsky

Im letzten Beitrag setzte ich mich mit den mutmaßlichen rechten Netzwerken bei der Polizei auseinander. Dabei stellte ich fest, wie schwer es ist, dieses “Rechts” einzugrenzen. Auf der linken Seite sieht es nicht anders aus. Darüber habe ich nochmals nachgedacht. Genau genommen, geht mir diese Einteilung furchtbar auf die Nerven. Kommunismus, Faschismus, Sozialismus, Kapitalismus, Rassismus, alles geht dabei wild durcheinander. Für mich geht es in erster Linie um Lebenseinstellungen, das Bild vom Menschen und seinen Eigenarten, wie man damit umgeht, die Selbstreflexion, wie man sich das Zusammenleben von Menschen vorstellt u.s.w..

Meiner Auffassung nach ist es wichtig sich den Menschen als Individuum und als Mitglied in einer Massengesellschaft anzuschauen. Der Mensch in der Masse entwickelt sehr spezielle Verhaltensweisen. Evolutionär ist das Leben in der Masse nicht vorgesehen. Strukturiert ist unser tiefsitzendes Verhalten für das Leben in Horden, die sich situativ in Verbände zusammenschließen. Verhaltensforscher können das gut an Beobachtungen von anderen Primaten ableiten. Größere Affenverbände können ein großes Gebiet erschließen, in dem sich die Horden verteilen, aber in Kommunikation zueinander bleiben, um sich dann in kurzer Zeit wieder zu einem geschlossenen Verband zusammenzufinden. Die Hierarchien innerhalb der Horde und im Verband sind der jeweiligen Lage angepaßt. Abzugrenzen ist das vom Paarungsverhalten, da gelten andere Regeln.

In militärischen Bereichen, wird auf diese Voraussetzungen eingegangen. Zum Beispiel wurde die britische SAS mit ihren autarken Kleingruppen, die über Tage hinweg alleine agieren und auf Signal zusammen geführt werden, berühmt berüchtigt. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass ab fünf Gruppenmitgliedern unerwünschte Effekte auftauchen. Ab dieser Zahl beginnen sich die Mitglieder auf die Leistung des anderen zu verlassen und reduzieren ihr eigenes Engagement. Dies wurde in vielen Experimenten nachgewiesen.

Diese Erkenntnisse führten wiederum zur Frage, wie geht man am Besten mit einer Gruppe um? Führung oder die totale Freiheit? Autoritär oder Antiautoritär? Vorausgesetzt die Gruppe soll gemeinschaftlich etwas erreichen, gestalten oder produzieren. In Experimenten dazu stellte sich heraus:


– autoritär geführte Gruppen produzieren schnell, aber ohne Kreativität und die Qualität ist schlecht.

– sich selbst überlassene Gruppen erleben innere Spannungen, produzieren wenig u. die Qualität ist schlecht

– kooperativ geführte Gruppen produzieren weniger wie autoritär angeführte, aber die Kreativität und Qualität ist deutlich höher.


Mir sagt das: Führung ja, aber kooperativ u. koordinierend, aber an der Sache und nicht an individueller Macht orientiert. Ist das links? Vernünftig? Abwegig?

In einem westlichen Industriestaat bekommen wir es mit anderen Situationen zu tun. Tausende kleine Gruppen finden sich zu einem Staat zusammen. Mir kommt dies immer vor, wie die physikalische Betrachtung des Lichts. Teilchen oder Welle?


Die Massengesellschaften können nicht nach den Kriterien betrachtet werden, die für den Einzelnen oder Gruppen gelten. Auf das große Geschehen verliert das Individuum den Überblick. Es kann nicht mehr erkennen, in wie weit sein Handeln eine Auswirkung auf das Ganze hat. Hier setzen die großen Gesellschaftsideen an. Einige sehen die Lösung darin, dass die Masse ausschließlich von einer autoritär agierenden Elite geführt werden kann. Andere fordern die Unterteilung in kleinere Gruppen, die im Bedarfsfall miteinander koordiniert werden. Und eine Frage steht immer zusätzlich im Raum: Was soll denn das Produkt oder Ergebnis sein, welches am Ende herauskommt?

Soll lediglich ausreichend zur Befriedigung der Grundbedürfnisse erwirtschaftet werden? Wohlstand im Sinne von: gemäß einer vernünftigen Betrachtung haben alle genug. Muss ein Überschuss erzeugt werden? Reichtum? Besteht eine Konkurrenz und Wettbewerb zu anderen Massengesellschaften? Lege ich die Priorität auf eine Betrachtung des Planeten Erde oder beschränkt man das Denken auf den jeweiligen Staat?

Nach den Antworten richtet sich alles weitere Handeln.

Persönlich lehne ich ein stetiges Wachstum ab und leite davon Gefahren für den gesamten Planeten ab. Gleichfalls lehne ich jeden Tag ein wenig mehr, Reichtum, übermäßigen Konsum und eine maßlose Überbefriedigung der Bedürfnisse ab. Hierin sehe ich die Grundübel in der Entwicklung der vergangenen 200 Jahre. Darin implementiert ist für mich eins der größten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte: Der Kolonialismus. Mit der Erfindung der Dampfmaschine wurde ein kultureller Schalter umgelegt, der alles veränderte. In gnadenloser Arroganz expandierten die Mitteleuropäer in die Welt und zerstörten 3/4 des Planeten. Alles was sie antrafen ordneten sie ihrem Nutzen unter. Bis heute hat sich die Welt davon nicht erholt. Nahezu jeder Krisenherd läßt sich bei einer tieferen Analyse darauf zurück führen. Sei es nur der Umstand, dass Regierungsformen und Strukturen erschaffen wurden, die keinerlei historische Basis in den Ländern hatten. Wäre diese Welt eine gerechte, müssten die Mitteleuropäer die nächsten 500 Jahre Unsummen “Wiedergutmachung” zahlen und leisten. Der Euphemismus “Entwicklungshilfe” sollte mit Strafe belegt werden. Gut, das ist eine meiner persönlichen Antworten. Ist das ein “linkes” Denken oder ein Ergebnis einer ethisch philosophischen Überlegung?

Seit es den modernen Menschen gibt, durchläuft er eine Persönlichkeitsentwicklung. Er hat gelernt, wie grausam er sein kann. Menschen können Lust und Freude daran finden andere Leiden zu sehen. Er ist gierig und lässt er seinen Trieben freien Lauf, wird er zum Monster. Seit mehreren tausend Jahren denkt er darüber nach, wie er diesen Verhaltensmustern entkommen kann. Im Prinzip sitzt er nach diversen Morden und Totschlag in einer Zelle und sinniert zusammen mit einem Therapeuten darüber, was da in ihm ist, dass er immer wieder tötet. Im Grunde weiß er die Antwort. Die Therapeuten sind die Philosophen, die dem Täter Mensch immer wieder in unterschiedlicher Form sagten, warum er sich wie eine Bestie verhält.

Macht über andere zu haben, stets neue Bedürfnisse über die grundlegenden hinaus zu entwickeln, Besitzanspruch, Schwächen mit materiellen Blendwerk übertünchen, die Sucht nach Anerkennung, sind ein Teil des schädlichen Verhaltensspektrum. Die Namen jener, die das erkannten, sind über tausende Jahre hinweg niemals vergessen worden. Wer wird sich in dreitausend Jahren an einen deutschen Bundeskanzler, einen Parteivorsitzenden oder an den Namen eines Konzernmanagers erinnern? Niemand! Sich gegen diese schädlichen Anteile des menschlichen Verhaltens zu wenden ist links? Sie zu favorisieren ist rechts?

Es ist gar nicht lange her, da saß ich eine Woche lang ohne Strom in einer Bambushütte. Mein Besitz begrenzte sich auf das Zeug in meinem Rucksack. Hätte sich die Möglichkeit ergeben, wäre ich bereit gewesen, gegen Wasser, ein paar Bier und etwas Nahrung einem Fischer zur Hand zu gehen. Ich muss sagen, mir fehlte nichts. Der Mensch kann auch ohne den ganzen “Schnick – Schnack” leben. Vielleicht sollte man noch Lebensenergie in eine vernünftige medizinische Versorgung investieren … aber dann kommt eine Weile gar nichts. Ist das links? Sind die, welche ich einige Minuten Fußmarsch entfernt erblickte, rechts, weil sie sich von armselig verdienenden Menschen das Bettlaken glätten lassen? Ausbeuter? Anhänger eines schädlichen Systems, welches uns nach und nach die Lebensgrundlagen für unsere Spezies entzieht? Oder sind sie nur Mitläufer in einer Massengesellschaft?

Ist ein Mensch, in dessen Persönlichkeit das Verdrängen einer eigenen Verantwortung zu Gunsten der Übertragung auf einen anderen manifestiert ist, ein Linker? Einer, der die Macht über Millionen benötigt, um seinen Narzißmus zu befriedigen? So wird Joseph Stalin von seinen Zeitgenossen beschrieben. Kann ein System, regiert von solch einem Typen, als links bezeichnet werden oder ist es rechts?

Sind Leute, die starre Hierarchien ablehnen, weil sie unsinnig sind und dies beispielsweise bei militärischen Spezialeinheiten aufbrechen, Anarchisten und links? Oder ist ein Anarchist ein rational denkender und agierender Mensch, der gegen die Unvernunft antritt? Ist die Entwicklung eines Genpools gefährdet, wenn die Auswahl der Paarungspartner auf der Deckungssumme einer Kreditkarte basiert?

Die Leute machen es sich zu einfach. Für mich persönlich gehen Kapitalismus, Liberalismus und das allgemein als rechts titulierte Gedankengut händchenhaltend durch die letzten beiden Jahrhunderte. Die Liberalen deshalb, weil sie darauf setzen, dass die Gier ein Regulativ ist, welches der Bestie Einhalt gebietet. Sie betrachten den Menschen wie ein ausgehungertes Wolfsrudel, dem man Fleischbrocken zuwirft, damit sie nach dem Fressen gesättigt auf der Wiese herumliegen. Das funktioniert so lange, wie ich Fleisch vorrätig habe. Bei steigender Ressourcenknappheit und Unsummen von Geld, welches keinerlei gegenständlichen Wert hat, ist das eine gewagte Strategie.

Tja … links … rechts … ich kann damit nichts anfangen. Bei Twitter habe ich als obersten Tweet angeheftet: Es geht nicht um links o. rechts, sondern um aufgeschlossen oder engstirnig. Ich weiß immer nicht, was ich mit Kommentatoren oder Bekannten anstellen soll, die stets in der gleichen Endlosschleife hängen. Wer die Linken wählt, hat die Mauertoten vergessen! Wer Marx befürwortet, ist für eine Neuauflage der DDR. Was der Sozialismus anrichtet, sieht man ja in Venezuela. Die Linken unterstützen die Gewalttäter … was für ein langweiliges Gewäsch. Ist es denn so schwer den Kopf mal aus der Schublade herauszustrecken und sich den Raum anzuschauen, in dem der Schrank herum steht? Es geht um Menschen, menschliches Verhalten, Muster und Logik, nicht um Ideologien.

Wahrscheinlich hat Charles Bukowski abschließend alles gesagt. Wir müssen uns nur noch über die Form des Grabsteins einigen.

Rechte Netzwerke in der Polizei

Lesedauer 8 Minuten

Eine Frage bewegt seit geraumer Zeit die Medien. Gibt es rechte Netzwerke in der Polizei? Zu einer geschlossenen Frage gehört prinzipiell eine knappe Antwort. Nein! Erledigt! Nun, so funktioniert es ja leider nicht. Die Frage zu beantworten ist allein deshalb schwierig, weil die Fragesteller unterschiedliche Vorstellungen von einem politischen rechts haben, genauso wie es sehr differente Auslegungen von links gibt.

Ich interpretiere die Frage folgendermaßen: Gibt es konkrete Zusammenschlüsse von Beamten, die sich zum Ziel gesetzt haben, die bestehende Staatsform der Bundesrepublik Deutschland in eine faschistisch ausgerichtete Diktatur mit Analogien zur NS – Zeit zu verändern?

Diese Frage kann ich mit ruhigen Gewissen verneinen und behaupte, davon hätte ich mal was gehört. Beispielhaft wären für mich Ausführungen und Pläne eines Horst Mahler oder Björn Höcke. Beidseitig sind die politischen Kontrahenten ein wenig hysterisch unterwegs. Kritisiert jemand wie ich, dass wirtschaftliche System und seine Auswirkungen, wird mir unterstellt, dass ich mindestens eine zentrale Planwirtschaft, ein Politbüro und die Einführung eines Kommunistischen Systems befürworte. Nichts davon habe ich mit meiner Kritik im Sinn. Aber so ist nun einmal der Zeitgeist.

Ich beziehe mich mal auf die Stadt Berlin. Allgemein ist auf den Straßen, eine Verrohung, eine sinkende Gewaltschwelle und ein Wegfall von Hemmungen zu beobachten. Zu großen Teilen ist das sicherlich der Urbanisierung geschuldet. Dennoch hat man so seine Fragezeichen auf der Stirn. Ich unterhielt mich darüber letztens mit einem türkischen Barbesitzer, mit dem mich eine gemeinsame Jugend in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt verbindet. Beide sind wir Straßenkampf erprobt und Kummer gewohnt. Doch selbst er kommt nicht daran vorbei, so etwas wie ein geschickt getarntes Schutzgeld an einen Clan zu zahlen. Wir beide konnten uns nicht so recht erklären, was in den letzten Jahren passiert ist. Regeln und Gesetze, die ehemals auf ein klar begrenztes Milieu beschränkt waren, breiten sich in der Stadt Berlin aus. Sozialer Verfall? Zeitenwandel? Allgemeine Veränderungen in der Gesellschaft?

Ein Beispiel! Ich selbst stand vor zwei Wochen nachts an Berlins größter Bushaltestelle am Rathaus Spandau und ohne Vorwarnung springt mir ein betrunkener knapp über zwanzigjähriger Deutscher mit dem gestreckten Bein in den Rücken. Es ist nicht mehr meine Art, mich in Schlägereien verwickeln zu lassen, deshalb unterließ ich eine Vergeltung und nahm nur eine Verteidigungshaltung ein. Der untalentierte Kickboxer brüllte vor sich hin und versuchte trotz seiner Promille im Blut Highkicks anzusetzen, mit denen er sich selbst zu Fall brachte. Sein Kumpel versuchte erfolglos, auf ihn einzuwirken. Da mischte sich ein junger Ausländer ein, der mehr Lust auf eine Auseinandersetzung verspürte. Seinem Deckungsverhalten nach, kämpfte er nicht zum ersten Mal. Mir wurde das ganze Geschehen zu dämlich und ich nahm die nächst beste Taxe. Was soll das? Warum? Unverständlich!

Nach Berichten meiner ehemaligen Kollegen vergeht kaum noch eine Nacht, ohne das die Meldung «Eigensicherung Messer!», durch den Äther geht. Wie gesagt, ich kenne das Nachtleben in Berlin ganz gut. Normalerweise beschränkten sich solche Geschichten auf kriminelle Milieus. Hier mal ein Messer, da eine Schusswaffe oder ein Baseball Schläger.

Polizisten sehen jeden Tag die negativen Spitzen des Stadtlebens. Das verändert einen Menschen. Sei es die Annahme eines für außenstehende Personen schwer nachvollziehbaren Humors, für zarte Gemüter schwer verdauliche rüde Aussagen und sicherlich auch die Einteilung von Menschen in Stereotype. Ich fasse es mal allgemein als charakterliche Verrohung zusammen. Die Selbstschädigung ist dabei deutlich höher, denn die Außenwirkung. Nebenbei macht das im Milieu jeder! Ich finde, an dieser Stelle gilt: Rassismus beginnt an der Stelle, wo man anfängt, Minderheiten partiell auszusparen, bzw. bevorzugt zu behandeln. Soweit ich das Überblicken kann, stimme ich jederzeit zu, wenn jemand behauptet, bei der Polizei seien vermehrt Misanthropen, Zyniker und Traumatisierte anzutreffen. Damit ist man aber noch nicht rechts im Sinne eines faschistischen Denkens. Nicht einmal die Forderung nach Law and Order erfordert dieses Kriterium. Das ist konservativ und meiner Meinung nach nicht zielführend, hat jedoch nichts mit Faschismus zu tun.

Problematisch sind die psychologischen Aspekte und institutionelle Prozesse, die zusammen wirken und einen in Situationen bringen, die man selbst niemals für möglich hielt. Ich bringe ein Beispiel:

Beginn der 90er wurde Berlin von bandenmäßig organisierten Ladendieben, die vornehmlich aus Sippen der Sinti und Roma stammten, überrannt. Bevor der Blutdruck steigt, bitte ich um genaues Lesen meiner Worte. Die beiden Volksgruppen können nichts für den sozialen Abstieg in den sie gedrängt wurden und noch viel weniger kann man der Mehrheit von ihnen vorwerfen, dass eine Teilgruppe ihre Abgeschlossenheit als systemischen Vorteil bei kriminellen Handlungen in besser aufgestellten westlichen Industriestaaten erkannt hat. Um Festnahmen von der Polizei zu erschweren, flochten sich die Frauen dieser Banden, Rasierklingen in die Haare. Weitere Klingen versteckten sie in der Bekleidung. Kindern brachten sie bei, auf Kommando epileptische Anfälle vorzutäuschen. Säuglinge wurden von ihnen zu taktischen Mitteln gemacht, in dem sie diese entweder zur Tarnung verwendeten oder sich mit ihnen Zugang verschafften. Kurzum, um aus dem Elend zu entkommen, entwickelten sie jede erdenkliche Taktik, die Menschen aus industrialisierten Wohlstandsgesellschaften nicht nachvollziehen können. Heute sage ich, im gewissen Sinne legitim, damals hatte ich eine andere Einstellung dazu. Not, Krieg und Elend lässt Menschen zum Überleben alles machen!

Es erging die Weisung, dass Festgenommene zu entkleiden sind und aus der Kleiderkammer der Polizei mit Trainingsanzügen und Schuhen zu versorgen sind. Gummizüge, Reißverschlüsse, Schnürsenkel, sind für Menschen in solchen Lebenssituationen Werkzeuge für alles. Angriffe, Suizide, Fluchtversuche lassen sich damit durchführen. Also wurden die entfernt. Im Ergebnis wurden u.a. mir selbst Frauen zur Vernehmung zugeführt, die in offenen Schuhen schlurften, mit der einen Hand notdürftig Säugling und Jacke hielten, während sie mit der anderen die Hose am Herunterrutschen hinderten. Selbstverständlich verweigerten die damals alle Angaben. Ein alter Kommissar hatte mir einen Trick beigebracht. Wir legten damals in den Pass ein Blanco – Papier und taten mit einem Taschenspielertrick so, als wenn wir eine Seite aus dem Pass herausreißen würden.

Ich denke, dies ist ein klarer Verstoß gegen Paragraf 136 a StPO – unerlaubte Vernehmungsmethoden. Schlimmer noch! Ich fühlte mich im Recht. Diese widerlichen Menschen verstießen gegen alles, was ich mir so vorstellte. Manchmal rieben sie sich mit der Hand an den Geschlechtsteilen, um dann aufzuspringen und mir mit den Fingern durch das Gesicht zu fahren.

Dann kam Poddi ins Spiel. Ein Hauptkommissar, der in der Abschiebung seinen Dienst leistete und ein wenig Abstand hatte. Nach seiner Pensionierung wandte er sich an Amnesty International und wies auf die Zustände in der Polizei diesbezüglich hin. Ich traf mich in dieser Zeit mit ihm auf ein Bier. Ich, der junge Kommissar und der Mann am Ende seiner Laufbahn. Er fragte mich, ob ich die Bilder vom Volksgerichtshof und Freisler kennen würde. Männer ohne Gürtel und Schnürsenkel, entmenschlicht, gedemütigt, der Würde beraubt, der Macht eines Systems ausgeliefert. In diesem Augenblick wurde mir eins klar: Verdammt … es geht so schnell und bist in einer Nummer, die Du nicht mehr unter Kontrolle hast. War ich damals rechts? Ich, der sich immer auf die Fahne schrieb: Du willst den Weg durch die Instanzen gehen!

Das mit dem rechts ist schnell gesagt. In Asien gibt es ein gutes Sprichwort: «Es ist schwer einen Menschen zu beurteilen, wenn Du nicht in seinen Schuhen gelaufen bist.» Mir fällt es von außen her leicht zu sagen: Entspannt Euch mal ne Runde! Die in der Rigaer wollen nur aus dem verwalteten System ausbrechen und die meisten von denen wollen einfach in Ruhe ihr Ding machen. Fällt Dir eine Gehwegplatte auf das Autodach oder Du frisst Steine, sieht das alles ganz anders aus.

Ja, es ist leider nicht zu verleugnen, dass einige Brühbirnen, die in der Polizei nichts zu suchen haben, Informationen an offen erkennbare rechte Kreise weiter geleitet haben. Das ist weder zu ignorieren, zu verniedlichen oder zu tolerieren. Ich unterstelle diesen Bummsköppen, dass sie sich in einer Blase bewegt haben. Fraglich ist die Motivlage. Ich befürchte, dass sie Opfer dieser Kampagne wurden, welche nebenbei auch von der CDU/CSU einträchtig zusammen mit der AfD gefahren wird, deren Inhalt nach, die Linken dürften, was bei den Rechten bekämpft wird. Fakt ist, dass das die Ämter aller Couleur, spätestens nach der RAF rechtsseitig eine Sehschwäche hatten. Gesellschaftlich ist das nachvollziehbar. Erst die RAF, der Terror, alles begleitet vom Kalten Krieg, das Dauerfeuer “Rot ist böse!”, die DDR und dann auch noch die autonome Bewegung zusammen mit der radikalen Hausbesetzerszene, machte die kognitiven Fähigkeiten weich. Die hätten sagen können: “Seid mal nicht sauer, aber die eigentliche Messlatte haben die Nazis gesetzt! 6 Millionen Tote, Holocaust, 14 Millionen deutsche Flüchtlinge, schon im Vorfeld von 1933, Straßenschlachten, Putschversuche usw. sind schwer zu toppen und zeigen auf ewig, wozu diese Brut fähig ist.” Wie gesagt, dass alles wollen diese Durchstecher nicht einmal. Ich will es mal so ausdrücken: Nicht alle sind die hellsten Kerzen auf der Torte. Und schon bin ich wieder in der Schublade “Arrogantes A.” unterwegs. Sie sind es wirklich nicht. Ich kenne echte überzeugte Faschisten, mit beängstigenden intellektuellen Fähigkeiten und Argumentationsketten, die mit beeindruckender Dialektik argumentieren. Da sind die weit von entfernt. Irgendwann ist das das mal einen Eintrag wert.

Was ist mit den Clans? Selbstverständlich gibt es in Berlin noch ganz andere Gesellen, die normalerweise deutlich mehr Aufmerksamkeit verdienten. Aber wer nervt mehr? Die Moskitos, die mich rund um die Uhr attackieren oder der fiese Immobilienhai, der nach und nach meine Stadt kaputt macht? Natürlich kann der arme Libanese, Türke, Marokkaner oder Algerier nichts dafür, dass Mitteleuropäer sie schlecht auseinanderhalten halten kann und sie deshalb mit den Mhallamiye Volkszugehörigen verwechseln. Auch so ein Ding. Die sind weder Türken, Kurden oder Araber. Und weil sie seit Jahrhunderten um ihre Identität ringen, sind sie aufgestellt, wie sie es sind. Aber ist man deshalb rechts?

Die freiheitlich demokratische Grundordnung ist ein großer Begriff. Beinahe wie leben als guter Christ, Moslem oder Jude. Ein Idealbild, das angestrebt wird, aber schwer zu erreichen ist. Zwischendurch wird es immer mal wieder menschlich. Gibt es echte Rechte in der Polizei? Ja! Ich hab in den Achtzigern mal einen Typen kennengelernt, der aus Südafrika kam und offen die Rassentrennung favorisierte. Immerhin ein Hauptkommissar. Einer von den Republikanern wollte sich mal meine Stelle als Hauptkommissar per Verwaltungsgericht ergattern. Natürlich gibt es solche Vögel bei der Polizei. Manche sind einfach nur Armeefreaks und stehen auf Marschieren und blinden Gehorsam. Das ist aber ein völlig anderes Thema. Die werden zur Gefahr, wenn es extern den Rechten gelingt, die Oberhand zu bekommen. Dann finden sie bei denen willige Unterstützer, weil sie zu dämlich sind, die Folgen zu erkennen.

Wie gesagt eine andere Fragestellung. Gibt es im Aufbau der Polizei und der Bundeswehr Schwachstellen, die im Falle einer schleichenden Machtübernahme wenig Widerstand bei der Installation eines diktatorischen Systems aufbringen? Nun … da wird es analytisch sehr, sehr, schwer. Dazu müsste man in den Aufbau der deutschen Gesellschaft, das Selbstverständnis der Deutschen, die Stellung zu Hierarchien durchleuchten, sich nochmals die Begünstigung faschistischer Systeme durch Autoritätsverhältnisse bis in die Familien hinein, mit Berücksichtigung von Erich fromm, Adorno, Marcuse u.a. anschauen. Das hat aber nichts mit der Frage nach rechten Netzwerken in der Polizei zu tun. Selbst einige selbsternannte Linke machen an der Stelle dicke Backen.

Ich persönlich halte überhaupt nichts von diesen Schnellschüssen aus der Hüfte, bei den Links und Rechts beliebig abgefeuert werden. Andere könnten ebenso nachfragen, ob es linke Netzwerke in der Polizei gibt. Nur mal am Rande erwähnt, nach dem Mauerfall war das im Berlin des Jahres 1989 ein ernsthaftes Problem. Keiner wollte sich die Staatssicherheit und ehemals systemtreue Volkspolizisten ins Nest setzen. Die Auseinandersetzung mit den ehemaligen Volkspolizisten führte bei mir zur Erkenntnis, dass die DDR kein “links” in meinem Verständnis war. Für mich ist das immer noch klassisch die Philosophie des Marxismus und damit hatten die wenig zu tun. Ich hatte dienstlich tiefe Einblicke in die Staatssicherheit und dem dazugehörigen Denken. Genauso wie ich mich intensiv mit echten Anhängern des Nationalsozialismus auseinandersetzen durfte bzw. musste.

Aus dieser Perspektive heraus, behaupte ICH, dass die echten Rechten wirtschaftlich und intellektuell mit Abstand besser positioniert sind, wie diejenigen, welche einen Kommunismus im klassischen Sinne installieren wollen. Die Russen und der FSB stänkern immer mal wieder und basteln an der Destabilisierung der westlichen Industriegesellschaften, damit sie in Ruhe ihr Ding machen können, dafür paktieren sie sogar taktisch mit den Rechten, weil sie wissen, wie zerstörerisch die sind, aber eine ernsthafte Übernahme liegt denen fern. Doch dies geht weit über die gängige politische Auseinandersetzung in der Polizei hinaus.

Ich wiederhole: Alles immer unter den Gesichtspunkt, wie es außerhalb der Polizei aussieht. Kippen die Verhältnisse, bedarf es einer neuen Analyse. Dann könnte es eng werden, aber in beide Richtungen. Widerstand ist wenig zu erwarten, Mitläufertum in alle Richtungen durchaus. Hierarchien sind multifunktionale Werkzeuge und die Volkspolizei unterschied sich nicht wesentlich von der bundesdeutschen Polizei. Auch hierzu abschließend ein Beispiel (in 30 Jahren mit Mauerfall kommt da einiges zusammen 😉 )

Auf meiner Dienststelle kündigte sich der Besuch des damals amtierenden Polizeipräsidenten an. Wie alle Polizeidienststellen in Berlin, waren wir in einem desolaten Gebäude mit viel zu kleinen Aufenthaltsräumen untergebracht. Deshalb hatten wir Garderobenständer, Sitzgelegenheiten, Wäscheständer für nasse Sportsachen und nicht dauerhaft genutztes Zeug auf den Flur verbannt. Jenes, rief in Aussicht auf den hohen Besuch eine Führungskraft aus der oberen Etage auf den Plan. Alles sei sofort zu entfernen, weil der Präsident keinen “falschen” Eindruck bekommen solle. Eine ehemalige DDR – Bürgerin, nun Polizistin, brachte es auf den Punkt: “Wie früher! Wenn Honni kam, mussten wir auch immer die Straße säubern und mit Wink – Elementen wedeln.”

Auch der Führungsstil in der Polizei kam einigen aus der Volkspolizei gut bekannt vor. Ein Kollege, immerhin ein verdeckter Ermittler, dessen Eltern zu DDR Zeiten hohe Ämter bekleideten, sagte zu mir: “Ernsthaft? Für den Scheiß hier bin ich bei vollem Risiko Montags auf die Straße gegangen?” Solche Aussagen machen einen nachdenklich. In der Polizei funktionieren ein paar Sachen hervorragend. Dazu gehört: Ober schlägt Unter! Ein klassisches bedingendes Merkmal, wenn ich ein diktatorisches System installieren will. Aber weltweit, werden die Impulse von der Politik, Gesellschaft oder im Zweifel vom Militär gesetzt. Der Polizist wurde in der Vergangenheit immer vor die Wahl gestellt, mitzumachen oder drauf zu gehen. Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland und Südamerika … immer das gleiche Bild. Wer also ernstzunehmende rechte Netzwerke finden will, muss sie an anderen Stellen suchen.

Ich ahne jetzt schon, was kommt ….

Rezo u. die 90 Youtuber

Lesedauer 7 Minuten

Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet eine EUROPA – Wahl, insbesondere der Wahlkampf, amüsant werden könnte. Endlich ist die Zeit angebrochen, in der das politische Establishment auf die Bühne geschubst wird und sich in seiner kompletten Lächerlichkeit präsentiert. Wenigstens ein Teil der aktuell 20 -30 Jährigen durchbricht den Muff der innergesellschaftlichen Hierarchie, dem Statusgehabe, die ewigen Litaneien der Priester von der Kirche der Wachstums – und Kapitalismusreligion. Die Reaktionen sind abgesehen vom ernsten Hintergrund der Lage urkomisch.

Da wären die Reflex – Reaktionen, die jahrzehntelang tradiert wurden u. zuverlässig wie ein Patellarsehnenreflex ausgelöst werden können, welche plötzlich auseinandergenommen werden:

«Da sitzen die Youtuber, verdienen am Kapitalismus, frönen dem Konsum und wagen, den politischen Standard Kurs, der da «Wirtschaft – First» heißt zu kritisieren.» Ja! Der Punkt ist der: Wenn es da ist, nehmen sie es und wenn es nicht da ist, kommen sie damit auch klar. Das sind junge Frauen und Männer, die Du mit einem kalten Bier auf eine zerfledderte Couch in einer ranzigen Buchte bugsieren kannst. Sie werden sich nicht darüber beschweren. Aber wenn mehr da ist, nehmen sie es. Und die Reaktion ist langweilig, weil vorhersehbar.

«Die sind alle links!» Nein! Manch einer dürfte im gewissen Sinne durchaus konservativ sein. Doch kommt wieder die Frage auf, was denn dieses ominöse Links eigentlich ist. Innovativ, kreativ, bereit sich den neuen gesellschaftlichen Gegebenheiten zu stellen, über das Internet internationale Kontakte und Freundschaften pflegen, die herrschenden Verhältnisse unlogisch finden, oder sie sogar als schädlich betrachten? Ist dass 2019 das politische links? Sachverhalte einfach menschlich anzugehen und dabei jahrzehntealte verstaubte Konstruktionen außer Acht zu lassen? Auch hier: Hämmerchen unterhalb des Knies angesetzt – Bein schnellt nach vorn.

Rammstein! Völkerrecht hin – oder her, es erscheint einem vernünftigen Menschen irgendwie unfair, wenn man ohne eine faire Kampfhandlung willkürlich aus dem Nichts heraus abgeknallt wird. Auch ohne juristische Kenntnisse sagt man sich, da kann doch etwas nicht stimmen. Und immer, wenn etwas nicht mit dem eigenen Bauchgefühl übereinstimmt, hat man die Hoffnung, dass es da eine Regelung gibt. Schwierig wird es, wenn man eine findet, und feststellt, dass die abstrus ist.

Die Alten sagen dann: «Willkommen im Leben!» Als Soundtrack erklingt dann im Hintergrund “Father and Son”. Früher war es für Jüngere erstrebenswert, dieses Lebenskonzept zu verstehen und sich darin zu integrieren. Heute sagen sie schlicht: Nö! Fühlt sich falsch an, mag ich nicht. “Wenn Du mal in meinem Alter bist, wirst Du verstehen!” Die Erwiderung lautet: “Na ja, Du hast ja nichts verstanden, da ist ja das Problem!”

Klima! (nebenbei nur einer von vielen angesprochenen Punkten im Rezo Video) Das Klima kann nur mit einem funktionierenden Wirtschaftssystem … Bla, Bla, Bla … Textbausteine. Aus meiner Perspektive, eines Anfang Fünfzigjährigen, sieht das nochmals ganz anders aus. Exakt diese Worte hörte ich bereits Anfang der Achtziger. Quellen? 1980 veröffentlichte die US Regierung die von Jimmy Carter in Auftrag gegebene Studie «Global 2000». Zuvor war 1972 vom «Club of Rome» der Report «Die Grenzen des Wachstums» heraus gegeben worden. Die Prophezeiungen waren offensichtlich recht fundiert, denn heute stehen wir vor dem, was da zu lesen ist. Doch die Politiker priorisierten ein anderes Thema. Alles wurde dem «Kalten Krieg» untergeordnet und ab Reagan, ging es nur noch darum, diesen zu gewinnen. Koste es, was es wolle.

Der Konfliktforscher Friedrich Glasl, dessen Modell der Konflikteskalation aus dem Jahr 1980, mittlerweile Standard ist, formulierte es treffend. Am Ende eines negativ verlaufenden Konflikts reißen sich die Gegner gegenseitig in den Abgrund der Vernichtung.

Genau das ist passiert. In den vergangenen 40 Jahren gab es ein Heer von Mahnern, die eins immer sagten: «Eines Tages werdet ihr die Ernte Eurer Saat bekommen und sie werden Euch zur Rechenschaft ziehen – lebend oder posthum.» Aus einer Zukunftsprognose wird zwingend eine Gegenwart. 2019 ist diese Gegenwart. Eigentlich war sie es im Falle von «Global 2000» schon vor 19 Jahren. Wir sind bereits in der nächsten Phase.

Es gibt Parallelen zu damals und doch sind die Bedingungen ein wenig anders. Da wäre die Tatsache, dass man nicht mehr mit abstrakten Zahlen argumentieren muss, sondern einfach auf die weltweiten Ereignisse verweisen kann. Das Klima wird sich nicht ändern, der Prozess ist bereits im vollen Gange.

Von einer Prognose kann nicht mehr die Rede sein. Dieser Zug ist 1980 abgefahren. Vergleiche ich die Youtuber und die Teile ihrer Generation, die sie vertreten, mit meinen Leuten damals, gibt es klare Unterschiede. Die revolutionären technischen Änderungen der Digitalisierung und alles was damit einher geht, hat die schnoddriger, härter in der Durchsetzung und erfrischend respektloser werden lassen. Das ist aber auch logisch. Heute entkommt niemand mehr einer medialen Präsenz und wenn sich dann inkompetente lächerliche Figuren von einer Kamera erwischen lassen, kommt das der Erzählung «Des Kaisers neue Kleider» gleich. In den letzten Tagen haben sich Leute zu Antworten in Wort, Bild und Ton hinreißen lassen, die dem vor dem Volk nackt daher stolzierenden Kaiser entsprachen.

Es gibt Parallelen zu damals und doch sind die Bedingungen ein wenig anders. Da wäre die Tatsache, dass man nicht mehr mit abstrakten Zahlen argumentieren muss, sondern einfach auf die weltweiten Ereignisse verweisen kann. Das Klima wird sich nicht ändern, der Prozess ist bereits im vollen Gange. Von einer Prognose kann nicht mehr die Rede sein. Dieser Zug ist 1980 abgefahren. Vergleiche ich die Youtuber und die Teile ihrer Generation, die sie vertreten, mit meinen Leuten damals, gibt es klare Unterschiede. Die revolutionären technischen Änderungen der Digitalisierung und alles was damit einher geht, hat die schnoddriger, härter in der Durchsetzung und erfrischend respektloser werden lassen. Das ist aber auch logisch. Heute entkommt niemand mehr einer medialen Präsenz und wenn sich dann inkompetente lächerliche Figuren von einer Kamera erwischen lassen, kommt das der Erzählung «Des Kaisers neue Kleider» gleich. In den letzten Tagen haben sich Leute zu Antworten in Wort, Bild und Ton hinreißen lassen, die dem vor dem Volk nackt daher stolzierenden Kaiser entsprachen.

Der Verweis auf die seitens Rezo verwendeten Sprache ist dann die Krönung. Da schwadronieren die Herrschaften von der CSU/JU/AfD durch die Linguistik der NS Zeit und beschweren sich über einen jung – salopp auftretenden Medienunternehmer im besten Alter? Lustig!

Einige dieser Kommentatoren sprechen von einer Gefahr für die Demokratie, die seitens der Youtuber ausgehen. Etwas ganz anderes ist der Fall. Die Reaktionen und der Umgang sind die wirkliche Gefahr.

• Seit Jahrzehnten findet in der Politik selten ein Dialog bzw, eine Diskussion statt. Die Auseinandersetzungen sind von Debatten geprägt, in denen ausschließlich der eigene Standort mitgeteilt wird und um Wähler gebuhlt wird. Treten Politiker öffentlich auf, werfen sie mit Zahlenmaterial und rhetorischen Kunstgebilden um sich, die sie selbst in sonniges Licht stellen. Sich dann hinzustellen und ausgerechnet einem Yotuber, der das Medium zur Meinungsäußerung nutzt, einen Vorwurf zu machen, ist lächerlich. Früher schrieb man ein Buch, wurde von Verlagen geblockt, weil der Text nicht dem Zeitgeist oder der Linie entsprach. Die Zeiten sind vorbei. Sein Beitrag hat einen breiten Inhalt und er hat sogar nachlesbar mitgeteilt, wie er zu seiner Wahrnehmung der Verhältnisse gekommen ist. Das ist 200 % mehr, denn von Politikern in Talkshows und Podiumsdiskussionen gebracht wird. Die Reaktionen sind demaskierend und erschreckend. DAS ist gefährlich!


• Die Arroganz der Parteispitzen, medial festgehalten und millionenfach gesehen, verstärkt die Wahrnehmung ihrer Personen und ihres Verhaltens. Wäre die Reaktion jenseits der Erwartungen gewesen, hätte manch einer vielleicht gesagt: «Schau mal an, die können auch anders.» Aber sie haben sich exakt passend zum bisherigen Eindruck verhalten. DAS ist gefährlich.


• Auch nur ansatzweise durchscheinen zu lassen, dass dieser Teil der Gesellschaft ohnehin nicht die anvisierte Wählergruppe ist, ist unglaublich. Worum geht es denn denen in Deutschland mittlerweile? Die pure Wiederwahl und deshalb wird den 50 + Wählern mundgerecht serviert oder um die politische Gestaltung eines Landes, in dem alle Menschen ein vernünftiges Auskommen haben und um die Rolle innerhalb eines internationalen Gefüges?


• Das Internet und die digitale Revolution wird zusammen mit den globalen Klimaauswirkungen jegliche Form des Nationalismus und Patriotismus zerstören und in die Geschichtsbücher verweisen. Das waren politische Ansätze bis ins 20. Jahrhundert hinein. Da weder das Klima, die verursachende Wirtschaft in Verbindung mit der Industralisierung, die Digitalisierung, das Artensterben mit den Auswirkungen auf den Menschen, die Ressourcenverknappung und die globale Gesellschaftsentwicklung bunte Linien auf dem Papier kennt, werden sich die nächsten Generationen etwas anderes einfallen lassen müssen. Diese Prozesse sind in der Historie beispiellos und erfordern radikale neue Ansätze. Einen Vergleich könnte man ansatzweise mit den Veränderungen, die durch die Aufklärung und industrielle Revolution eintraten, ziehen. Meine Generation entspricht der, die kurz vor der Erfindung der Dampfmaschine geboren wurde und vor dem Hintergrund rauchender Schornsteine beerdigt wurde. Und was machen die großen Parteien? Sie schicken ein paar Muttersöhnchen nach vorn, die das Gewäsch der Alten nachplappern? Sie positionieren sich an wichtigen Schaltstellen mit Leuten, denen man über die Straße helfen möchte. DAS ist gefährlich! Ein statisches unflexibles Establishment, war in solchen Zeiten des Umbruchs, noch nie gut.


• Was ist mit den großen etablierten Verlagen los? Innerhalb der letzten Jahre wurde der sogenannte Qualitätsjournalimus heftig reduziert. «Schreiberlingen», die auf Zuruf seichte Artikel schreiben oder sich in Kampagnen einspannen lassen, wurde kritischen und versierten Journalisten gegenüber der Vorzug gegeben. Nennen wir es Zeitgeist. Da tauchen erste Meldungen auf, in denen von Propaganda die Rede ist. Sind die sauer, weil ein Mitbewerber auf dem Markt erschienen ist? Wobei ich Rezo nicht einmal Propaganda unterstellen will. Es steht jedem frei, seine genannten Quellen selbst zu analysieren. Rezo hat sich nicht an die Spielregeln gehalten. Ping Pong, ist scheinbar nicht sein Ding. Wie läuft es denn normalerweise? Wir tun Euch da nicht weh, dafür bekommen wir an der Stelle eine Info. Den oder die greifen wir nicht an, weil da können wir noch einen Gefallen einfordern. Das Spielchen kennt jeder Gewerkschaftsfunktionär. Nö! Der hat einfach mal ohne Rücksicht abgefeuert! Kann er, darf er, soll er … weil er schlicht keinerlei Aktien in der Sache hat. Vielleicht ist es an der Zeit, mal wieder der Politik richtig auf die Füße zu treten.
Nicht erst ab 22:30 Uhr zur miesesten Sendezeit oder für den müden Arbeiter in der U – Bahn unlesbar auf Seite 32 in einem Magazin, sondern auf den Premiumplätzen.
Wer meinen BLOG kennt, weiß dass ich in der Polizei geprägt wurde. Für mich läuft beim Klima (nur ein Aspekt im Video von Rezo) alles auf eine Lagebeurteilung hinaus.

Frage:
Haben wir Menschen etwas mit der sich zeigenden Veränderung des Klimas zu tun oder sind es Prozesse, die mit der Erdgeschichte zu tun haben? Sollten wir ursächlich sein, ist zu klären, welche unserer Eigenarten dazu führten, damit wir grundlegende Änderungen herbeiführen können und nicht immer am Nachbessern sind. Um diese Frage zu beantworten, müssen wir eine Aufklärung betreiben. Deshalb ergeht an die zuständige Abteilung für Aufklärung (Naturwissenschaftler) der Auftrag, die bestehende Situation zu klären und welche Produktionsprozesse bzw. Produkte unter Umständen schädlich sind. Außerdem sind aus verschiedenen Fakultäten Berater heranzuziehen, die analysieren, was in unserem Betrieb falsch läuft, dass wir (im Falle der Schädlichkeit unseres Verhaltens) uns dieser Schwachsinn überhaupt einfiel.

Vorläufiges Ergebnis:
Die Aufklärung hat gemeldet, dass wir im vollen Umfang ursächlich sind. Die Berater tagen noch. Ersten Ergebnissen nach, hat unser Verhalten etwas mit Gier und Massengesellschaften zu tun. Bevor wir der Exekutive (Wirtschaft) neue Aufträge erteilen, sollten wir uns Gedanken machen, wie wir die Einsatzkräfte aufstellen und wie die Unterstellungsverhältnisse strukturiert werden sollten.

An Rezo u. die Youtuber ein Kompliment u. Danke. Zum richtigen Zeitpunkt mit den passenden modernen Mitteln einen beeindruckenden Schachzug gesetzt. Sun Zi … auf unbekannten, ungewohnten Terrain, den Gegner mit einer Waffenüberlegenheit angreifen. Ein Gegner, dessen Generäle sich arrogant, eitel und selbstverliebt vor der Schlacht präsentierten. Selbst wenn ich die Ziele nicht mal im Ansatz mögen würde, zöge ich vor dieser taktischen Leistung den Hut. Weiter machen … und nicht nur, wenn man mit einem Artikel 13 bis auf das Unerträgliche gereizt wird.

Traveling

Lesedauer 5 Minuten

Traveling übersetzt bedeutet Reisen. Es sich so einfach zu machen, kommt der Übersetzung von Firewall in Feuerwand gleich. Reisen, Wandern, Pauschalreisen, Urlaub, Tourismus, mit allem wird Unterschiedliches verbunden. Ich habe Traveling als Lebenshaltung kennengelernt, die nicht jedermanns Sache ist. Am ehesten ist es als Wanderschaft zu sehen.Die meisten Menschen sind darauf aus, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Hieraus entstehen Bindungen und Interaktionen.  Der kanadische – US – amerikanische Psychiater und Begründer der Transaktionsanalyse Eric Berne sprach dabei von Spielen. Es gibt  Spieler, Spielregeln, Ziele und einen stets ähnlichen Spielverlauf. Ich kann sein Ende der Sechziger entstandenes Buch “Spiele der Erwachsenen Untertitel: “Psychologie der menschlichen Beziehungen” wärmstens empfehlen. In seinem Buch stellt er 36 Spiele vor, bei denen reflektierte Leser von einem Aha – Erlebnis ins nächste stolpern.

Wer auf Wanderschaft geht oder zum Traveler wird, zieht von einem Platz zu nächsten und vermeidet es, an den Orten allzu feste Bindungen aufzubauen bzw. sich in die Spiele einbeziehen zu lassen. Wanderjahre oder “on the Road” zu gehen ist literarisch mehrfach verarbeitet worden. Alles was ich in dieser Richtung las, beschreibt einen tiefgreifenden die Persönlichkeit verändernden Prozess. Viele von denen die ich auf einer zurückliegenden mehrmonatigen Reise kennenlernte, werden nie wieder irgendwo heimisch werden.

Stabile Bindungen aufzubauen, sich innerhalb einer Struktur oder System durch Gestaltung wirklich werden zu lassen, wird allgemein favorisiert. Das geht soweit, dass ein gegenteiliges Verhalten von manchen als psychisch gestört betrachtet wird. Spannenderweise passiert dies in der Regel  selten außerhalb unseres Kulturkreises. Vielleicht verhält es sich auch ganz anders. Ich will nicht ausschließen, dass Traveler auf der Suche nach einem Platz sind, der ihnen zusagt.

Eins widerfährt allen “on the road”. Die besuchten Orte werden zur wechselnden Kulisse eines Theaterstücks. Ein Schauspiel ohne Regisseur und Drehbuch, welches von unzähligen Menschen auf einer Bühne gespielt wird. Ab – und wann wiederholen sich Verhaltensmuster, manches ist chaotisch, aber immer dem Gesetz der Wechselwirkung unterliegend. Man selbst beobachtet und versucht im Zuschauerraum zu bleiben. Nach einigen Wochen strecken die Spieler auf der Bühne die Hände aus. Dann muss der Traveler seinen Rucksack schultern und verschwinden. Es bedeutet ein Leben aus dem Rucksack zu führen. Keine Bücher in einem Regal, keine selbst ausgewählten Bilder an der Wand, kein Nippes oder Erinnerungen, die sich in der Wohnung verteilen. Das Motto “Lass Dich niemals von toten Gegenständen besitzen.”, wird quasi en passant umgesetzt.

Traveling ist Freiheit und der Ausstieg aus einem System. Was sollte es bringen, sich unterwegs sinnloses Zeug zu kaufen? Man müsste es im Rucksack mit sich herum schleppen. Die heutzutage jeden Menschen begleitenden Algorithmen kommen mit den undurchschaubaren Planungen und irrationalen Verhalten eines Travelers schwer klar. Die eingeblendete Werbung, oftmals in der falschen Sprache oder vollkommen abstrus, zaubert einem oftmals ein Grinsen ins Gesicht. So wurde mir in Malaysia bei 38 Grad Werbung für eine mobile Heizung eingeblendet, die angeblich alle Malaien um den Verstand bringe.

Selbstverständlich weiß ich, dass meine Daten weiterhin gesammelt werden und mein Reiseverhalten registriert wird. Ich verfolge eine andere Taktik. Für mich ist entscheidend, im Notfall auch bei den Datensammlern abtauchen zu können. Dafür habe ich gesorgt, außerdem mag ich die Maßnahme der Desinformation. Wenn man ein Abgreifen von Daten und eine Beobachtung nicht vermeiden kann, bleibt einem ausschließlich die Option, dem Spion ein falsches Bild zu übergeben. Ich habe zwei Traveler kennengelernt, die durchaus nachvollziehbare Gründe zum Abtauchen haben. Einer versteckte sich  an einem wahrlich abgelegenen Ort und dennoch fanden sie ihn. Sein Fehler bestand darin, dass er den Diensten nichts anbot. Damit weckte er ihre Neugierde und sie kümmerten sich intensiver um ihn. Reisen führt einen durch diverse politische Systeme und man trifft auf Leute, die sich gut auskennen. Auch die Überwachung und das Gebaren der Mächtigen ist ein begleitendes Thema. Für den Einzelnen ist ein Verschwinden und der Entzug mit einer einzigen Maßnahme: Abschalten und kein elektronischer Datenverkehr. 

Ein Australier sagte zu mir: “Es gibt Menschen, die leben in einem Zimmer. Andere in ihrem Haus oder in der Straße, wo es steht. Manche kennen die Stadt in der sie wohnen. Eine andere Sorte betrachtet ihr Land als Habitat. Ich verstehe mich als Erdenbürger, dem es frei steht, sich einen Platz auf diesem Planeten zu suchen.” Diese Einstellung bringt Politiker und Ökonomen um den Verstand.

 

Christian Lindner brachte es stellvertretend für alle auf den Punkt: „Wenn Frieden herrscht, müssen Flüchtlinge zurückkehren, wenn sie nicht die Kriterien eines neuen Einwanderungsgesetzes erfüllen, das ihnen einen neuen Aufenthaltsstatus verschafft. Es gibt kein Menschenrecht, sich seinen Standort auf der Welt selbst auszusuchen.“

Ich stelle mir dazu den Dialog mit einem Außerirdischen vor. Was würde ich dem antworten, wenn er mich nach meiner Herkunft fragen würde? Spandau? Berlin? Deutschland? Damit könnte dieser vermutlich wenig anfangen. Wahrscheinlich würde er sich wundern, nach welchen Kriterien Erdenbewohner ihren Aufenthaltsort auswählen, oder ihnen zugewiesen wird. Überwiegend ist das Geschehen auf der Erde und das Verhalten der Menschen vollkommen irrational. Das geht so weit, dass vernünftiges Handeln mit dem Attribut Naivität belegt wird. An einem lebensfeindlichen Ort Ausharren oder dazu gezwungen zu werden, ist für mich kein Zeichen menschlicher Intelligenz. Wirtschaftliche Systeme zu stützen, die sich der Gier des Menschen bedienen, Persönlichkeit und Lebensraum zerstören, hat auch nichts damit zu tun. Merkwürdigerweise wird behauptet, dass die Suchtpersönlichkeit vor Drogen beschützt werden muss, während die Gier bedient wird.

Große Teile der modernen Wirtschaft sind für mich Dealer und Drogenbarone, die ohne Rücksicht auf die Gesundheit der User und den natürlichen Ressourcen aller, Geld verdienen. Freiheit ist unter anderen, etwas nicht tun zu müssen. Keiner ist gezwungen sich seinen Lebensunterhalt als Dealer oder Konzernchef zu verdienen. Er kann auch einer ehrlichen Arbeit nachgehen. Viele sagen: “Ja, wir brauchen sie aber!” Mag sein! Wenn ich die Todesstrafe befürworte, benötige ich auch einen Henker. Stehe ich für einen Kapitalismus, der Kriege, Diktaturen, Armut, Elend, Zerstörung des Planeten, zur Folge hat, brauche ich auch Konzerne und ihre Leiter.

Nahezu alle Traveler, die ich kennen lernte, waren Menschen mit sehr wachen Geist, die sich das Geschehen um sich herum genau ansahen und sich bewusst dem System entzogen. Die überwiegende Zahl der mir bekannten Leute sehen die Welt, wie der Betrachter eines Gemäldes, der seine Nase auf die Leinwand presst. Erst einige Schritte zurück, verschaffen die Möglichkeit das Bild, die Intention des Malers und die Wirkung zu erfassen. Es bringt nichts, sich mit jemanden über ein Bild auseinanderzusetzen, der zum einen aufgrund der Nähe es nicht sehen kann und zum anderen nicht bereit ist, den Abstand herzustellen. Traveler bringen zwischen sich und dem Bild meistens eine gehörige Distanz. Die ermöglicht die Überwindung von Vorurteilen, schafft Toleranz für andere Lebensweisen und Religionen. Problematisch ist die Erkenntnis, dass diverse schädliche Prozesse nicht zu stoppen sind. Daran hatte ich schon vorher zu arbeiten. Desillusionierung  ist der Verlust von Illusionen. Sich mit Wunschvorstellungen zu beschäftigen halte ich mittlerweile für Zeitverschwendung. Womit ich nicht behaupte die Realität zu kennen. Die kennt niemand auf dieser Welt. Wir alle laufen mit einem individuellen Abbild davon in der Gegend herum. Aber ich weiß, dass der Mensch keinesfalls religiösen, ethischen oder moralischen Idealen entspricht. Weiterhin habe ich anhand der Beobachtung anderer feststellen können, wer ich bin und welches Verhalten ich mir selbst nicht antun bzw. aneignen muss.

Ich kann jeden verstehen, dem dieser Lebensstil nicht zu sagt. Naturgemäß ist er auch nichts für Menschen, die Verantwortung für eine Familie zu tragen haben. Unterwegs benötigt man in der Regel wenig Geld. Viele arbeiten mobil oder suchen sich für kurze Zeit einen Job. Auch das ist nicht jedermanns Sache. Es ist halt ein sehr spezielles Leben, aber ein spannendes und mit Sicherheit kein schlechtes. Eins ohne Netz. Der Gewinn ist Freiheit, sehr viel innere Gelassenheit und Bedürfnislosigkeit. Kürzlich fragte mich jemand, ob ich nach den Geschehnissen der zurückliegenden fünf Jahre und der Reise noch eine Verbundenheit zu irgendetwas empfände. Ich denke ausschließlich mir und meinen nahen Familienmitgliedern. Gesellschaft und Institutionen interessieren mich nicht mehr. Mir gefällt nicht, was ich sehe, aber ich kann es auch nicht ändern. Ich akzeptiere, dass ich dass das Bestehende so gewollt ist, sonst wäre der Widerstand dagegen größer. Da kann man nur seinen eigenen Weg gehen. Mal sehen, wo ich noch überall lande.