Kneipen VWL für Anfänger
Gestern Nacht gab es mal wieder eine dieser Diskussionen über die Flüchtlinge und die Machbarkeit bzw. die vermeintliche Problematik der mangelnden Kenntnisse. Wie immer kreiste die gegnerische Argumentation, um die Ausgaben des Staats und das wir uns dieses nicht leisten konnten. Am Ende sah der andere ein, dass er bisher eine “Milchmädchenrechnung” aufgemacht hatte.
Nehmen wir einen Flüchtling aus Syrien. Keinerlei Ausbildung, ohne deutsche Sprachkenntnisse mit unter Umständen eingeschränkten Optionen, dies zu ändern. Er landet in einer Unterkunft. An der Herstellung, Aufstellung des Containers hat erstmalig eine Firma verdient. Ebenso an der Ausstattung mit Betten. Hinzu kommen die Wasserinstallationen und Küchenbereiche. Mindestens drei Firmen haben bereits Umsatz gemacht.
Dann wäre da die Sicherheitsausstattung. Kameras, Zäune, Sicherheitspersonal. Hinzu kommen die Versorger. Bisher hat der Flüchtling sich noch kein Getränk gekauft, selbst ein wenig Essen besorgt. Dies kommt aber auch noch hinzu. Jeden Tag! Er gibt Geld aus, welches man ihm in die Hand gedrückt hat. Woher stammt es? Aus dem berühmten Staatssäckel. Wer hat dort eingezahlt? Nun, u.a. die Firmen, welche nun Geld durch den Flüchtling zurückbekommen. Das ganze Spiel nennt sich im Kapitalismus Konjunktur. Eigentlich recht einfach zu erfassen.
Es ist im Kapitalismus nicht möglich sich dem zu entziehen. Alles ist ein Produkt und Konsum. Mit dem ersten Atemzug befinden wir uns in der Rolle des Konsumenten. So what? Dies musste mein Gegenüber dann auch einräumen.