Geschlossene Grenzen, eine Frage der Sittlichkeit?

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Die Konservativen und diejenigen, welche diese Weltanschauung extremer ausbauen, wünschen sich geschlossene Grenzen. Wenn ich Oscar Lafontaine gedanklich folge, ist die Existenz einer Grenze, im Sinne einer Einhegung eines Sozialsystems notwendig. Das ist aber noch lange keine physikalische Grenze, deren unkontrolliertes Überschreiten verhindert werden soll. Kontrollen sind nicht zweckfrei. Manch einer darf hinein und andere wiederum nicht. Gleiches gilt für Waren.

An irgendeiner Stelle wird festgelegt, wer hinein kommt oder unerwünscht ist. Das bedeutet, es gibt Leute mit Wunschkatalogen. Da gibt es die, welche ausschliesslich qualifizierte gesunde junge Leute haben wollen. Andere wünschen, dass Religionsangehörige, unproduktive Familienmitglieder draussen bleiben. Die Augen werden schmal, wenn es sich um “Wirtschaftsflüchtlinge” handelt. Jene sollen gefälligst im eigenen Land bleiben. Ganz besonders empathische Zeitgenossen, machen sich Sorgen über die Herkunftsländer. Wer soll die wieder aufbauen? Eine Art Treppenwitz der Geschichte. Aus diesen Gründen liess ein Walter Ulbricht einen Teil der Deutschen einsperren, weil alle im Westen arbeiten wollten. Besonders ehem. Bürger der DDR sollten darüber mal intensiver Nachdenken.

Rein wirtschaftlich betrachtet ist das alles ein katastrophales Denken. Selbst ein nicht arbeitender Flüchtling trägt mit seiner Anwesenheit in Deutschland zur Konjunktur bei. Und wenn er Gelder, egal wo sie herkommen, in die Heimat schickt, werden damit anteilig deutsche Exportgüter gekauft. Im Zweifel können immer noch deutsche Waffen zum gegenseitigen Abschlachten erworben werden. Ja, so zynisch kann die Welt sein.

Andere Spezialisten des Denkens sprechen von einer bedrohlichen Überfremdung. Was sollen dazu die Länder sagen, in denen jährlich europäische Rentner einfallen, die von der heimischen Bevölkerung eine Anpassung an ihre Gewohnheiten fordern. Aber die bringen doch Geld! Weit gefehlt, diese Rechnung hat viele Unbekannte. Die großen Hotels werden von ausländischen Firmen geführt. Einige Inländer bekommen so einfache Jobs. Alles was im Leitungsbereich stattfindet, wird an Europäer, US Bürger, Canadier o. Australier vergeben. Der deutsche Rentner will seine gewohnten Speisen u. Produkte. Einheimische profitieren hiervon nur, wenn sie diese Bedürfnisse bedienen.

Aber zurück zur Grenze. Deutsche Politiker umschiffen eiskalt das völkerrechtlich verbürgte Asylrecht. Die Drittstaatenregelung befreit Deutschland bei einer geschlossenen Grenze von Asylgewährung. Und denen, welchen das Erreichen Deutschlands möglich wäre, wird es aus politischen Interessen nicht gewährt. Die Odysseen von Assange u. Snowden sprechen Bände.

Die Lebenssituation in den Ländern, aus denen die Leute flüchten, wird langfristig nicht besser werden. Dafür wird der Klimawandel sorgen. Was macht man mit denen, die an der Grenze auflaufen? Entweder sie brechen durch, dann gilt es sie abzuwehren oder es entstehen wilde Camps vor der Grenze. Beides wirkt sich katastrophal aus.

Hat der Mensch eine ihm innewohnende Moral oder entsteht sie extern? Menschen haben Emotionen, bei denen es um Andere geht. Kommt es zu Ungerechtigkeiten, sinnen wir zum Ausgleich auf Rache. Gleichsam haben wir das Bedürfnis Wohltaten mit einer Gegenleistung zu bedenken. Zusätzlich können wir Missbilligung empfinden, wenn einem Anderen Unrecht widerfährt, weil uns das Nachempfinden des Schicksals möglich ist. Diese Befähigungen haben auch einige andere Spezies. Daraus die Abstraktion abzuleiten, dass alle das Recht haben, nicht ungerecht behandelt zu werden, ist ein menschliches Alleinstellungsmerkmal. Hieraus entsteht moralisches Denken.

Kommt es zu Verstössen, entsteht die Notwendigkeit einer Rechtfertigung, weil sich kaum einer eingestehen will, unmoralisch zu handeln. Was also sind die Rechtfertigungen für Grenzen gegen Flüchtlinge? Menschen, die aus einem schlechter gestellten Land in einer besser gestelltes gelangen wollen? Wie bringt man sie in Gleichklang mit den historischen Grundlagen, bei denen sich Europäer selbst das Recht gaben, in andere Regionen einzudringen, gezielt die vorhandenen Kulturen zerstörten, Rohstoffe u. Arbeitskraft ausbeuteten? Kann ich mich von den Handlungen meiner Vorfahren lossagen, wenn ich die Früchte ihrer Handlungen geniesse? Ist eine Wiedergutmachung überhaupt möglich, wenn ich nicht ermitteln kann, wo die Länder ohne meine Eingriffe ständen? Wir kennen mehrere Demokratieformen. War es zulässig anderen Staaten unsere Version aufzuzwingen und es bisweilen immer noch zu tun?

Gibt es ausser dem Egoismus von Nationen, eine Begründung, vor dem Angerichteten Flüchtende abzuweisen? Und ist Egoismus eine Rechtfertigung? Gibt es ein Recht, auf das sich dies beziehen lässt?

Gibt es nicht vielmehr eine historische Verpflichtung, die Folgen des entstandenen Schadens mindestens mitzutragen? Auch wenn dies massive Einschränkungen und Unbilden bedeuten könnte?

Wenn uns die Abstraktion vom animalischen Anteil unterscheidet, ist sie dann nicht das Attribut, welches uns überhaupt zu Menschen macht?

Gesetze helfen da nicht weiter. Sie werden erlassen u. sollen häufig bestimmte Gruppen bevorzugt behandeln, die praktischerweise diese selbst erlassen. Nein, die anstehenden Bewegungen aller Lebewesen, müssen anders analysiert werden. Wir können vom Klimawandel ausgelöste Wanderungen beobachten. Gehen wir dagegen vor? Teilweise schon! Auch hier konzentrieren wir uns lieber auf die Abwehr, als das alte begründende Verhalten zu überdenken und Änderungen einzuleiten.

Mit alledem verlieren wir das, was uns vom Tier unterscheidet und die Zivilisationen fallen auf ein primitives Niveau zurück, welches bisweilen tiefer liegt, als von anderen Lebewesen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Nach Kant sind wir gehalten, die Menschheit in unserer Person und der eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck u. niemals als blosses Mittel zu behandeln. Der Mensch ist Selbstzweck u. darf nicht verzweckt werden. Wenn ich nur die hineinlasse, welche zweckdienlich für die Wirtschaft sind, ist dies ein klarer sittlicher Verstoß. Für Konservative eigentlich ein Unding, weil viele ihrer gedanklichen Wurzeln angeblich auf Kant zurück gehen. Tatsächlich ist das eher weniger der Fall und mehr ein Ding der Sozialisten.

Mensch mögen oder nicht?

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Ist der Mensch eine Bestie, die mittels Moral in ihre Schranken gewiesen werden muss oder vielmehr ein Wesen, welches auf Kooperation bzw. ein soziales Miteinander ausgerichtet ist? Noch vor 10 Jahren wäre mir die Antwort nicht schwer gefallen u. ich hätte die Bestie, welche nicht einmal mit Moral zu beeindrucken ist, gewählt.

Aber ich machte bei meinen Überlegungen einige gedankliche Schrittfehler. Wenn es notwendig ist, kann der Mensch zur Bestie werden, aber dies ist nicht der natürlich angestrebte bzw. Auslieferungszustand. Schaue ich mich in der Natur um, sind überall Kooperationen innerhalb einer Spezies zu beobachten. Allerdings musste der Mensch innerhalb der Evolution eine gehörige Portion Aggression entwickeln, um gegen all die Wesen bestehen zu können, die ihn auf der Speisekarte hatten.

In unseren Gefilden bringen wir den Kindern frühzeitig bei, dass sich Sozialverhalten nur bedingt für einen Aufstieg, u. der ist uns wichtig, eignet. Der stärkere, der mental widerstandsfähigste, der mit den besseren Noten, jener, der auch mal andere nach hinten reichen kann, kommt weiter und ist erfolgreich.

Erfolgreich erscheint mir bereits eine schwierige Angelegenheit. Was ist denn ein Erfolg? Der tritt immer ein, wenn ich mir gesetzte Ziele erreiche. Geld? Status? Haus? Eigentum? Wertschöpfung? Glück? Zufriedenheit? Gelassenheit? Was ist erstrebenswert? Ist jemand, der in unserer Gesellschaft erfolgreich ist, gleichzeitig ein erfolgreicher Mensch? Ab wann ist eine Biografie als gescheitert zu betrachten? 

Wenn der Mensch als Wesen so ist, müsste er überall nach den Prinzipien unserer Gesellschaft funktionieren. Dem ist nicht so. Weder örtlich, noch historisch ist das stimmig. Es gab von Blut gekennzeichnete Epochen und es gab friedliche. Ich halte es für falsch, die Zeit nach 1945 in beiden Teilen Deutschlands als völlig friedlich zu sehen. Beide Teile waren in ein internationales Geflecht eingebunden und beteiligten sich im Zweifel wirtschaftlich an diversen Stellvertreterkriegen und lebten von den Profiten.

Das Verhältnis von gemeinsamen Eigentum und Privateigentum, ist ein uraltes Problem. In der Moderne hat es sich immer mehr zu Gunsten des Privateigentum verschoben. So massiv, dass jede Kritik daran einem religiösen Zweifel gleich kommt. Dabei ist der aktuelle Zustand weder weltweit gleich, noch historisch gesehen der längst anhaltende. Selbst im Grundgesetz wurde verankert, dass Eigentum verpflichtet. Die zerstört in großen Teilen das soziale Miteinander.

Dabei geht es nicht nur um materielle Güter. Wenn ich das deutsche Bildungssystem durchlaufe, am Ende gar eine Universität besuchen kann, ist das zu großen Teilen von der Gesellschaft ermöglicht worden. Gebäude, Lehrer, Professoren, universitäre Einrichtungen kosten Geld. Private o. von Firmen finanzierte Einrichtungen können aufgrund ihrer Eigeninteressen, dies nicht im gleichen Maße leisten. Die kollektive intellektuelle Entwicklung würde zum Erliegen kommen. Der Absolvent einer Universität hat insofern eine soziale Bringschuld.

Noch problematischer sehe ich das bei Politikern, die aus dem Staatsdienst kommen. Eine oder einer macht sein Abitur, studiert Jura, tritt in den Staatsdienst, sammelt dort im Rahmen seines Dienstes, Wissen, Erfahrungen, Erkenntnisse u. geht danach in die Politik. Hier geht das Sammeln weiter. Und dann kommt der üppig bezahlte Beratervertrag, für Wissen welches anteilig die Öffentlichkeit bezahlt hat. Zumindest halte ich dies nicht für selbstverständlich.

Das moderne Gesellschaftsmitglied wird von Kindheit an auf Prinzipien eingeschworen. Die Manipulation durch Werbung, verdummenden u. sedierenden TV, Radio u. Musikproduktionen, an Emotionen appellierende Reden von Politikern, die den identischen Werdegang hinter sich haben, ist grenzenlos. Konsum, Status, die Sucht nach Attraktivität, sozialer Kampf, stetig “En Vogue” zu sein, Optimierung des Lebensstils, sind quasi religiöse und nicht anfechtbare Vorgaben. Wer sich dagegen stellt, wird zum Sonderling.

Doch entfernt man jemanden eine Weile aus diesem System und stellt ihn vor andere Herausforderungen, kommt der eigentliche Mensch zum Vorschein. Spätestens wenn sich eine Gruppe gegen die Unbilden der Natur durchsetzen muss, ändert sich alles. Plötzlich geht es wieder um Kooperation, echtes und vor allem sinnvolles Wissen zählt, privates wird auf die Gemeinschaft verteilt. Ich hab das in unterschiedlicher Art ein paar Mal erleben dürfen. Der Mensch an sich, ist ganz OK! Entscheidend ist, in welche Umwelt ich ihn setze.

PR Kampagnen können tödlich sein

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Philosophen diskutieren seit sehr langer Zeit darüber, wie im Kopf eines Menschen Abbilder der Welt entstehen, in der er lebt. Inwieweit ist er das Produkt dessen, was ihn umgibt, also das System innerhalb dessen er sich bewegt, und was ist wirklich pure Individualität. Ein schwieriges Thema, an das sich vieles anschliesst. Darin steckt z.B. auch die Frage, ob Lebewesen etwas besitzen, was sich allem entzieht, wie z.B. eine Seele, die prädisponiert.

Während letzteres diskutiert werden kann, ist der Einfluss des Systems unfraglich. Die Praxis des Denkens, welche Informationen verarbeitet werden, was für wahrscheinlich u. im Gegenzuge als unwahrscheinlich betrachtet wird, wie Einzelereignisse zu einer Geschichte verknüpft werden, die sich das Gehirn jeden Tag selbst erzählt, all das lernt der Mensch innerhalb eines ihn beeinflussenden System.

Könnte ich die Zeit anhalten und mir die Gedanken eines Menschen ansehen, sähe ich ein Ergebnis, welches sich aus der Biografie, den Erfahrungen, Wahrnehmungen und den vorhergehenden Handlungen zusammensetzt. All dies wird ständig miteinander verknüpft, ausgewertet und verarbeitet. Nicht alles ist ratio, sondern vieles ist Hormonen und uralten Programmabläufen geschuldet.

Unser System bedingt die Entstehung unterschiedlicher Herangehensweisen – Praxis – beim Denken, also der erwähnten Analyseprozesse. Es gibt grundsätzliche weit verbreitete, aber auch eher weniger anzutreffende. Teilweise ist dies Abhängig vom Wissensstand über die menschliche Wahrnehmung, die “Streiche” welche uns das Gehirn spinnt, dem Wissen über die genannten uralten Programmabläufe innerhalb des Menschen.

Ich persönlich halte die Befriedigung der Grundbedürfnisse des Lebewesen Mensch für eine absolut bedingende Prämisse. Alles darüber hinaus sind Wünsche, Ideologische Betrachtungen. Wasser, ausreichende lebensnotwendige Nahrung, ein sicherer Schlafplatz, eine Schutz bietende Behausung, das Streben nach Unversehrtheit, die Anerkennung im Sinne eines von Anderen gesehen werden u. der damit verbundene Trieb sich in einer Gemeinschaft zu befinden, sowie das Bedürfnis über all das ein subjektives Gefühl der Einflussmöglichkeit und Kontrolle spüren zu können.

Taucht bei diesen Bedürfnissen ein Mangel auf, kommt es zu einer Disharmonie, die ausgeglichen werden will.

Ein Amokläufer ist irgendwie geformt worden. Seine Praxis hat ihn zu Schlüssen kommen lassen, die das Töten anderer Menschen notwendig erscheinen lassen. Vielleicht haben zusätzlich Kräfte eingewirkt, die die Fähigkeiten Verstand und Vernunft beeinträchtigten. Gleichsam stellt er, und gleiche Persönlichkeiten, eine Bedrohung für Andere dar. Wenn die Gesellschaft sie abwenden will, muss sie genau analysieren, welche Prozesse innerhalb des Systems diese Praxis bei einem hat entstehen lassen.

Wenn jemand beim Herannahen eines erfahrungsgemäss gefährlichen Tieres Angst bekommt, ist sie real und analysierbar. Wegrennen, Bekämpfen, Stehen bleiben! Im schlimmsten Fall besteht Hilflosigkeit u. aus eigenen Stücken kann gegen die Gefahr nichts unternommen werden.

Wenn mir ein selbsternannter, von mir als vertrauensvoll bewerteter, oder von einer durch mich als kompetent erachtete Person/Institution benannter Experte etwas von einer bedrohlichen unkontrollierbaren Flüchtlingsflut erzählt, wird es subtil. Ich selbst kann es mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen. Flut klingt nicht gut. Vor Fluten muss man sich seit Menschen existieren, in Acht nehmen. Eine unkontrollierte Flut ist besonders schlimm. Die Deiche und die Wehren, werden nicht standhalten und alles ist bedroht.

Mit Kurzbegriffen wie Stalinismus, Marxismus, wird nicht das Tatsächliche angesprochen, sondern gemeint ist: Jemanden ins Lager stecken, hinrichten lassen, Enteignung, Auflösung des vermeintlich existierenden Individuellen u. Freiheitsbeschränkung. Zumindest Marx würde sich wundern, was er alles gesagt u. gefordert haben soll. Wieder wird subtil agiert.

Im Prinzip bin ich ein Einsatzleiter für mein Leben und höre entsandten Kundschaftern zu, die mir die Lage beschreiben. Ein Kundschafter, der mir aus Unfähigkeit oder Böswilligkeit heraus falsche Informationen liefert, ist unbrauchbar und gefährlich, weil ich wegen ihm falsche Entscheidungen treffe.

Um über den Wert eines Kundschafters entscheiden zu können benötige ich Erfahrungen, Kriterien u. Berater. Ausserdem sollte ich mich hüten, mich auf einen Kundschafter zu verlassen.

Mich überkommt immer häufiger das Gefühl, dass ich es in den einfach zugänglichen Quellen selten mit guten zu tun habe. Spätestens wenn einer Superlative verwendet, sich leicht durchschaubarer Euphemismen bedient und die Ausführungen leicht erkennbare logische oder klassische Gedankenfehler aufweisen, werde ich skeptisch. Das Auftreten, das Schwelgen in rhetorischen Stilmitteln, die Gestik, liefern mir den Rest.

Wenn die Gesellschaft ernsthaft eine Abwehr der Bedrohung “Amokläufer” aufbauen will, muss im System die Fähigkeit vermittelt werden, schlechte u. gute Kundschafter unterscheiden zu können. Frauen und Männern, die anderen etwas über eine vernünftige Denkpraxis vermitteln können müssen gefördert werden. Das System muss bezüglich der Führungspositionen und der Faktoren, die einen Aufstieg in solche ermöglichen, überprüft werden.

In früheren Zeiten war die Verbreitung von Theorien, Denkansätzen, Analysen, ungleich komplizierter, bis hin unmöglich. Einerseits konnte dies seitens Herrschender zur Kontrolle benutzt werden, andererseits hatte dies auch etwas regulierendes an sich. Vollkommen abstruse Sachen wurden meistens schnell isoliert. Heute kann jeder, der seine Stromrechnung bezahlt hat, etwas in die Welt setzen. Von Vorteil ist für die Beherrschten, dass es echte Geheimnisse nicht mehr gibt. Die aufgedeckten Skandale sprechen für sich. Geld beiseite zu schaffen, Korruption, Machtmissbrauch gab es schon immer. Erst wenn man davon nichts mehr hört, sollten die Alarmglocken schrillen. Keine grössere Nachrichtendienstoperation, keine “geheimen” Absprachen, bleiben auf Dauer verborgen. Jeder kann sich Informationen über das Innere von Freimaurergesellschaften, alten Geheimbünden, oder vertrauliche Protokolle besorgen. Es liegt alles offen. “Sauereien” werden heute nicht mehr versteckt, sondern umgedeutet, sprachlich verschleiert.

Aber es mangelt an der Zeit und die passenden Kenntnisse, dies alles selbst zu tun. Womit wieder die Kundschafter bzw. Scouts ins Spiel kommen.

Der Amokläufer von Hanau ist innerhalb des Systems entstanden. Den bisherigen Informationen nach sind im Laufe seines Lebens Persönlichkeitsstörungen u. Wahnvorstellungen entstanden, die dazu führten, dass er die kursierenden Kampagnen, in denen den Bürgern subtile Ängste eingeflösst werden sollen in seiner ihm eigenen Art verarbeitete. In ihnen wird ein Sozialdarwinismus propagiert, in dem ein Kampf ums Überleben gezeichnet wird. Muslime gegen Christen, Nordafrikaner gegen Deutsche, Deutsche Kultur gegen andersartige fremde Kulturen. Dann die Linken, welche dies nicht einsehen und eine Neuauflage des stalinistischen Russland inszenieren wollen. Russland, das alte Gespenst des kalten Krieges wird wieder als Instrument der Propaganda eingesetzt, um den Kauf, Verkauf und die Entwicklung neuer Waffen zu rechtfertigen und politisch den nahezu paranoiden Anti – Kommunismus zu schüren.

Er hätte mit seinen Voraussetzungen auch einen guten islamistischen Amokläufer abgegeben. Aber in seinem Falle war die Beschäftigung mit den dort kursierenden Kampagnen eher unwahrscheinlich. In seinem Umfeld war es wahrscheinlicher, dass er sich den dominanten Kampagnen widmete. Diese als ausschliesslich von der AfD ausgehend zu betrachten, greift meiner Meinung nach zu kurz.

CSU/CDU, FDP, ihnen zugewandte Medien, Think Tanks, PR Agenturen arbeiten ebenfalls mit der Angst und dem Apell ans Irrationale. Im Unterschied zur AfD machen sie es nicht mit dem Vorschlaghammer, der gleichzeitig eine radikale Lösung anbietet, sondern sie stoßen gezielt Gedankenprozesse an, deren Ergebnis wohl kalkuliert ist. Auch sie sprechen von einer bedrohlichen Flut und dem drohenden Verlust der Kontrolle. Wie wehrt man eine Flut ab? Wie bekommt man die Kontrolle? Mit Dämmen/Grenzen, Abwehrmassnahmen gegen ankommende Menschen,Überwachung dieser und im Inneren, Sammeln der wegen ihrer Herkunft potenziell Verdächtigen in Lagern.

Hinzu kommen Abschreckung und eine Umgehung des unliebsamen Völkerrechts. Wir Deutsche zahlen den EU Aussenstaaten Geld, damit die Ankommenden dort bleiben. Praktischerweise wird durch den Verkauf deutscher Waffen und Sicherungssysteme gleichzeitig ein wenig Konjunktur gemacht.

Um all dies zu begründen müssen im Unterbewusstsein die Ängste erzeugt werden. Auch dies wirkt auf Männer wie den Attentäter aus Hanau ein. Sie sind billigend in Kauf genommene Extremfälle, sozusagen bedauerliche Betriebsunfälle der PR Maschinerie. Die aber den Vorteil haben, dass sie für neue Kampagnen genutzt werden können.

Propaganda oder euphemistisch Public Relation, ist fest im System verankert und extrem gefährlich. In einem System, welches vermehrt psychisch Kranke erzeugt, gerät sie schnell ausser Kontrolle. Aktuell kommt es zu einer Massenhysterie, weil ein Virus kursiert, der eine Krankheit verursacht, die bei geschwächten Personen tödlich verlaufen kann. Davon gibt es einige und täglich sterben Menschen. Es ist keine Seuche, bei der die Erkrankten überwiegend sterben. Die in “entwickelten” Ländern zahlreich vorhandenen Phobiker können einem Leid tun. Aber vielleicht schwappt auf diesem Wege die asiatische Mode des Maskentragens nach Europa über. Die tragen die Dinger meist nicht wegen einer Ansteckungsgefahr, sondern viele junge Frauen benutzen sie analog zum Make-up.

Bei dem Attentäter wird breit von einem rechten Terroristen gesprochen. Man folgt damit dem PR Muster, jeden Amokläufer der Allah Akbar ruft, als islamistischen Terroristen zu bezeichnen, und jeden randalierenden Heranwachsenden der sich mit der Einpassung ins System nicht anfreunden kann, als linken Terroristen zu bezeichnen.

Es gibt ihn den Terrorismus. Ausgehend von Leuten, die sich bewusst und vorsätzlich zusammenschliessen und eiskalt kalkulierend den Terror als taktisches Mittel einsetzen. Al Quaida wollte und will das Grauen, welches in einigen Ländern stattfindet, in die westlichen Gesellschaften bringen. Diese sollen sich dann vehement gegen die wahrhaft Gläubigen wenden und so ihr wahres Gesicht offenbaren. Die RAF hatte teilweise ähnliche Ansätze. Der repressive Staat, das Schweinessystem, sollte vorgeführt werden. In der Abschottung begannen sie sich im Kreis zu drehen. Das Netzwerk der NSU wollte die Initialzündung für den Kampf gegen die Volksschädlinge und Invasoren eröffnen. Terror ist ein strategisches Mittel, welches von Taktikern in der Geschichte zigfach eingesetzt wurde.

Ist einer, der mit einer Waffe aus dem Haus geht, mehrere Mitbürger erschiesst, dann seine Mutter hinrichtet und am Ende sich selbst tötet, ein kalkulierender Stratege? Oder war er eine gezielt rekrutierte Persönlichkeit, die von Hintermännern gezielt eingesetzt wurde? Letzteres werden Ermittlungen ergeben. Das Erste schliesse ich allein wegen des Tatverlaufs aus.

Alles und jeden sofort als Terroristen zu bezeichnen, erscheint mir unscharf und ist nicht zielführend bei der Abwehr. Die Polizisten, welche sich unter dem Namen Hannibal vereinten und Pläne schmiedeten, sind echte Terroristen. Die wussten genau, was sie vorhaben und warum. Beim NSU Netzwerk stellen sich ebenfalls wenige Fragen, wobei die Festgenommen und toten Täter meiner festen Überzeugung nach, vorgeschickte, rekrutierte Handlanger von Leuten im Hintergrund sind. Autonome, Hausbesetzer, Strassenkämpfer, sind für mich ein soziologisches Gesellschaftsproblem. Es fehlt bereits die ideologische Führung und die Einigung auf ein gemeinsames Ziel. Es mag linke Terrornetzwerke geben, zeigen tun sie sich aktuell nicht. Ich denke da z.B. an die gezielte Setzung von Spuren seitens der RAF, die eine klare Urheberschaft signalisierte und die Mitglieder konkrete Ziele verfolgten. Einige erkannten allerdings, dass sie mit der Annahme, einige Frauen und Männer würden am Hebel sitzen, falsch lagen und mit der Ermordung/Entführung dieser nichts ausrichteten, mussten sie sich anderes einfallen lassen.

Mit der unscharfen Benutzung des Begriffs Terror, wird anderes erreicht. Quasi umsonst wird benutzbare Angst geliefert, die sich kanalisieren lässt. Viele tappen bereits jetzt in die Falle. Mehr Überwachung, erweiterte Sicherheitsmaßnahmen und Ausweitung des Apparates mit dem Ziel der Bekämpfung des “rechten” Randes wird gefordert. Das funktioniert so nicht. Diese Maßnahmen treffen immer alle Bürger. Wenn Gesetze erlassen werden, die tiefere Eingriffe in die Freiheit zu lassen, treffe ich jeden. Fordere ich verschärftes Vorgehen der Dienste, öffne ich Schubladen, die Law&Order u. staatliche Überwachung aller enthalten. Dessen sollte sich jeder bewusst sein.

Wer von Versagen des Rechtsstaats, Bürgerkrieg, Terror u.ä. spricht, beschreibt Lagen, wie sie in Deutschland bereits vorkamen. Begonnen mit den Barrikaden der Revolution, weitergehend mit dem Blutmai in Berlin, oder Schiessereien zwischen KPD und Nationalsozialisten. Ebenso haben wir staatlich inszenierten Terror erlebt. Da sind wir nicht, also sind die Begriffe unzulässig. Wenn es an dem wäre, würde das Grundgesetz hierfür den Einsatz der Bundeswehr und den bewaffneten Kampf des Bürgers gegen die Angreifer auf Artikel 1 u. 20 GG vorsehen.

Neben anderen Problemen, haben wir die Situation, dass einsame Menschen sich durch die alltägliche Propaganda immer tiefer in Gedankengebäude versteigen, die sie zu Mördern werden lassen, die ihre Tat als gerechtfertigt und notwendig sehen. Viele von ihnen sind auf der Suche nach einer Identität, die sie spätestens mit der Berichterstattung der Boulevardpresse bekommen. Es macht auch einen eklatanten Unterschied ob jemand ein einfacher Mörder ist oder das Attribut Terrorist bekommt. Terrorist klingt nach Revolte, Freiheitskampf, Widerstand. Schon deshalb sollte man mit der Bezeichnung vorsichtig sein. Das ist wie mit einem gewöhnlichen miesen Verbrecher und einem Gangster. Letzteres klingt cooler.

Ich habe einen gewissen Respekt vor Terroristen. Ob sie als solche bezeichnet werden oder am Ende Freiheitskämpfer waren, entscheidet die Zeit danach. Unsere Zeit ist hysterisch und es besteht kaum Spielraum für eine kritische Analyse, wer den Täter von Hanau nicht als rechten Terroristen bezeichnet, begibt sich gesellschaftlich auf glattes Parkett und schlittert schnell in eine Ecke. Anders herum bekommt man die gleichen Probleme, wenn man einen religiösen Fanatiker nicht als islamistischen oder wütenden Heranwachsenden nicht als linken Terroristen identifiziert.

Doch nur wenn ich den Ursprung einer Gefahr korrekt identifiziere, habe ich eine Chance dagegen vorzugehen. Ich bin diesbezüglich pessimistisch. Dafür haben viel zu viele Leute ein Interesse daran, die Geschehnisse für sich auszunutzen.

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Links, Rechts, Mitte … ein ungeeignetes Bild

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Meiner Erfahrung nach, beginnen Diskussionen, Debatten, Rechtfertigungen meist damit, dass etwas im Argen ist. Gäbe es z.B. keinen Rassismus oder keine Homophobie, wären diese Themen schnell abgehandelt. Und nun debattieren sie über eine politische Mitte. Hierfür ist erst einmal ein Bild notwendig. Ein altes und ziemlich einfaches. Linksseitig die Mitglieder der französischen Nationalversammlung, die nach einer Revolution wenig einer abgewandelten Monarchie abgewinnen können und rechtsseitig diejenigen, welche irgendwie die alte Ordnung favorisieren. Links und rechts, das hat etwas sehr konträres an sich. Ying und Yang … alles hat ein en Gegenpart. Das Bild lädt dazu ein, von einer Linie mit zwei Endpunkten auszugehen, die dann eine geometrische Mitte hat. Gut, aber wie soll ich dies auf die Politik, der Findung eines Gesellschaftsmodells, die Ausgestaltung und Anpassung an die tatsächlichen Gegebenheiten umsetzen? Was soll das sein, dieses mittlere Denken?

Dies kann ich mir nur vorstellen, wenn ich Politik als ein agieren innerhalb eines Spannungsfelds zwischen zwei Eckpunkten verstehe. Kapitalismus ohne Einhegung an einem Ende und eine der vielen existierenden Formen des Kommunismus. Oder sollen die Eckpunkte von der Annahme einer Notwendigkeit der Führung einer Masse durch einer Elite und vom Gegenteil, der totalen Freiheit gekennzeichnet sein? Also ich bekomme das nicht hin. Vielleicht würde es funktionieren, wenn ich den einen Kommunismus annähme und am anderen Ende ausschliesslich den Nationalsozialismus in seiner alten Form sähe. Dazu müsste ich allerdings einige Drinks kippen und große Areale des Gehirns still legen.

Vielleicht hilft die Hinzuziehung des bestehenden Systems weiter. An beiden Enden befänden sich dann Denkmodelle, die mit einem Schlag das Auflösen des bestehenden Systems im Zuge eines “Umsturz” anstreben, um ein Neues zu installieren, quasi den guten alten DOS Befehl c:// format c: eingeben wollen. Was wäre hier die Mitte? Reparaturarbeiten während des laufenden Systems? Deinstallation aller Schadsoftware, in der Hoffnung, dass es dann wieder läuft? Dumm nur, wenn die weiterentwickelte Software nicht zum alten System kompatibel ist. Da hilft dann nur der Verzicht auf die neue Office Version. Aber auch dieses Bild hat Grenzen.

Worum geht es denn? Zum einen darum, wie ich den Menschen als Individuum einschätze und sein Verhalten in der Gruppe bzw. Masse interpretiere. Dann darum, wie ich basierend auf diesen Grundlagen ein System organisiere, in dem sich nicht alle totschlagen, bekämpfen, bestehlen und andere üble Dinge veranstalten, idealerweise überregional. Das System sollte die ureigensten Eigenschaften des Menschen und seine Funktion im übergeordneten planetaren Lebenssystem berücksichtigen.

Manch einer kommt zur Auffassung, dass der Mensch hierzu nicht fähig ist und favorisiert nationale Lösungen. Andere sehen den Menschen nicht als eine Spezies, sondern glauben an eine Unterteilung. Dies ist etwas daneben, weil es nicht dem Stand der Wissenschaft entspricht. Diverse Leute geben nichts auf ein soziales Miteinander. Sie sehen das Leben als einen Kampf, in dem es nur Verlierer und Sieger geben kann. Nach den Erkenntnissen der Verhaltens- u. Gehirnforschung für den Einzelnen eine eventuell erfolgreiche Strategie, für die Gemeinschaft eher schädlich.

Der Mensch hat sich mit der Fähigkeit zur Kooperation und Kommunikation durchgesetzt. Als Einzelkämpfer ist er innerhalb des Lebenssystem hilflos. Spiegelneuronen, instinktives Gruppenverhalten, selbst die Gene geben Aufschluss darüber.

Noch bevor es die Begriffsfindung Kommunismus gab, machten sich Frauen und Männer Gedanken über die Aufgabenstellungen der anbrechenden Zeit. Zentrale Fragen waren die Distanzierung zwischen dem hergestellten Produkt, dem herstellenden Arbeiter und dem Gewinn. Eine andere Betrachtung wurde der Individualisierung von Gemeinschaftseigentum, wie zum Beispiel Grund und Boden gewidmet. An sich ist der Besitz daran nicht denkbar, da jedes Leben ohne dem, sowie Wasser und Luft nicht denkbar ist.

Man fand Begründungen, Konstrukte, Rechtfertigungen, Widersprüche, rhetorische Figuren und die Diskussionen dauern an. Immer mal wieder glaubten Philosophen, Theoretiker, Denker, in einem idealen Zustand angekommen zu sein, den es zu verteidigen galt. Alle wurden eines Besseren belehrt. Auch das Grundgesetz ist eine von Menschen ausgehende Idee und Versuch sie in einem Text auszudrücken. Jenseits der ethischen Grundsätze in der Präambel u. Artikel 1 gibt es da viel Entwicklungsspielraum.

Wo soll sich bei all den notwendigen komplexen Überlegungen eine Mitte, also ein räumlicher Standort ausfindig machen lassen? Ein mathematisches Mittelmaß? Alle Ideen, Betrachtungen, Konzepte, Strategien dividiert durch ihre Anzahl? Oder die Mittelmäßigkeit, im Sinne eines qualitativen Abstands zum Optimum? In der Mitte einer Kreuzung stehen bleiben, weil man sich nicht entscheiden kann?

Dieses Links/Rechts/Mitte ist für Überlegungen völlig ungeeignet. Ich persönlich bevorzuge eine Bewertung nach der Eignung für ein friedliches möglichst von negativen Konflikten befreites Zusammenleben der Menschen. Zu große Spannungsfelder zwischen Arm und Reich, Besitzenden und Besitzlosen, führen unweigerlich in Schwierigkeiten. Das Primaten ein angeborenes Gerechtigkeitsempfinden haben, wurde mehrfach experimentell nachgewiesen.

Männer wie ein Herr Merz gehören zu den privilegierten innerhalb des bestehenden Systems. Zum Teil kann er nichts dafür, aber in einigen Bereichen war es mit Sicherheit notwendig, es mit der Ethik und dem Sozialverhalten nicht allzu genau zu nehmen. Hierfür steht er. Geld, Erfolg, Kampf, Durchsetzung in einer Hierarchie, Wertschätzung gesellschaftlicher Hierarchien, Unterteilung der Gesellschaftsmitglieder in Leistungsträger, Fleissige, Faule, Strebsame, Gefügige und Widerständler. Er ist zur Auffassung gekommen, dass Menschen eine komplexe Wirtschaft weder rational erfassen, noch willentlich kontrollieren können. Deshalb soll sich der Bürger hierbei heraus halten und der Wirtschaft freien Lauf lassen. In der Geschichte ist dieser Ansatz recht jung. Mal steuerte ein Adel, dann autoritäre, später auch gewählte Regierungen. Beim Ansatz von Herrn Merz, soll sich der Mensch vertrauensvoll in ein System einfügen, welches seiner Kontrolle entzogen wurde. Alles was der Politiker zu tun hat, ist jegliche Kontrollversuche abzuwehren.

Normalerweise habe ich als Konsument die Möglichkeit ein Produkt einer Firma zu kaufen, deren Firmenpolitik mir zusagt. Hierfür bin ich unter Umständen bereit mehr Geld zu bezahlen. Im Denkmodell von Herrn Merz handle ich unwirtschaftlich und unökonomisch. Meiner Ansicht nach, handle ich verantwortungsvoll. Er möchte, dass ich mein Geld einem Dienstleister für Investitionen überlasse, der Computer gestützt, die optimale Ausgabe mit grösst möglichen Gewinn ermittelt. Damit gebe ich die Verantwortung und somit auch meine Freiheit ab.

Ist dies dem Auflösen von Spannungsfeldern und dem friedlichen Zusammenleben dienlich? Innerhalb eines Systems, in dem Kriege ein höchst profitables Geschäft sind? Mit rechts/links/mittig komme ich auch hier nicht weiter.

Keine Idee ist plötzlich da gewesen, sondern hat einen Vorlauf. Ebenso wenig waren Hitler, Stalin, Mao Tze Tung, Ulbricht, Mussolini, Franco, Idi Amin, Bokassa, Pol Pot, Aliens die plötzlich vom Himmel fielen, sondern Menschen ihrer Zeit, die eine Vorgeschichte hatte.

Bilder und Vorstellungen vom Menschen, dem Umgang mit neuen Erfindungen, Wechselwirkungen zu anderen Ideen usw. bestimmten das Geschehen. War ein Mao oder ein Stalin links? Idi Amin ein Rechter? Pol Pot ein Kommunist, der auf die Kritik der Philosophen am Beginn der Industrialisierung reagierte? Nach meinem Verständnis nicht. Waren die Kämpfer, welche sich im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco stellten, Linke? Oder was ist mit den deutschen Widerstandskämpfern? Mitte? Linke? Extremisten?

Ich möchte von den Politikern wissen, welches Menschenbild sie haben, welches Ziel sie anstreben, wo sie sich selbst sehen, u. welche Massnahmen sie einleiten wollen. Ob sie nun links, rechts, mittig katalogisiert werden, ist mir dabei vollkommen egal.

Anders als bei links/rechts/mittig kann man mit dem Begriff Extremist eher gearbeitet werden. Was ein Extremist ist, lässt sich immer nur von der eigenen Position aus ermitteln. Je weiter eine/r vom einem selbst entfernt denkt und handelt, um so mehr steigt die Bereitschaft von extrem zu sprechen.

Darum ist das Bezeichnen eines anderen als Extremisten, gleichzeitig eine Beschreibung des eigenen Standorts. Viele Mitglieder der CDU, FDP und Journalisten haben in den letzten Tag deutlich gezeigt, wo sie stehen, als sie die LINKE als extrem bezeichneten. Alles was seitens der LINKE an Forderungen, Zielen und Maßnahmen gefordert wird, weicht demnach extrem von ihren Positionen ab.

Also was fordert die LINKE? Auf der Website kann folgendes gelesen werden:

” Wir laden Alle ein, gemeinsam Druck zu machen für das, was in einem reichen Land selbstverständlich sein sollte

  1. Befristung und Leiharbeit stoppen. Viele, vor allem junge Menschen hangeln sich von einem befristeten Job zum nächsten oder finden nur in Leiharbeit eine Beschäftigung. Wir wollen gute Arbeitsverhältnisse, mit denen alle ihre Zukunft planen können.
  2.  Existenzsichernde Mindestsicherung ohne Sanktionen statt Hartz IV. Es muss Schluss sein damit, dass Erwerbslose durch Sanktionen gegängelt und in schlechte Jobs gedrängt werden. Wir wollen eine soziale Mindestsicherung für Erwerbslose und ihre Familien.
  3. Arbeit umverteilen statt Dauerstress und Existenzangst. Viele Menschen arbeiten in unfreiwilliger Teilzeit oder Minijobs, während andere unter Überstunden und Dauerstress leiden. Wir wollen diese Arbeit umverteilen und mehr Zeit für Familie und Freizeit.
  4. Wohnung und Energie bezahlbar machen. Wir wollen die Verdrängung durch steigende Mieten, Sanierungskosten und Energiepreise stoppen. Eine bezahlbare Wohnung muss auch in den Großstädten drin sein.
  5. Mehr Personal für Bildung, Pflege und Gesundheit. Eine gute öffentliche Daseinsvorsorge für Kinder, Kranke und Pflegebedürftige hilft nicht nur den Betroffenen und ihren Familien, sondern auch den Beschäftigten im Kampf gegen Arbeitsüberlastung.”

Hierfür stehen CDU und FDP also nicht. Im Gegenteil sie sind davon gemäß eigenem Bekunden weit entfernt. Gut zu wissen. Immerhin war dies der CDU ein Unvereinbarkeitsbeschluss wert.

Ich denke, diejenigen welche für eine Beschreibung ihrer politischen Ziele ein Bild mit einer linken und rechten Seite bemühen, ergo eine dualistische Sicht auf das Weltgeschehen eröffnen, sind eher ungeeignet, anstehende Aufgaben zu lösen. Das gilt für alle. Es ist dabei egal, ob die Bezeichnung links oder rechts gewählt wird. Mit solchen Leuten muss man sich eigentlich nicht mehr auseinandersetzen. Wenn einer eine örtliche Position eingenommen hat, steht er still, baut sich eine Festung und kämpft von dort aus. Mit solchen Leuten lassen sich keine kreativen Lösungen finden oder etwas neu organisieren.

Mit Freunden aus dem 20. Jhd. ins 21. Jhd.

1985 Lesedauer 4 Minuten

Die zentralen Aufgaben zum Beginn des 21. Jahrhunderts liegen auf dem Tisch. Die rasante Entwicklung der Digitalisierung wirft Fragen auf, die neue Antworten benötigen. Teilweise können Analogien zur industriellen Revolution des 20. Jahrhunderts herangezogen werden.

Im 20. Jahrhundert wurde über die globalen Kapazitäten gelebt. Erst bezahlten dafür die ärmeren Staaten, nunmehr zeichnet sich der Kollaps für alle ab. Dem bestehenden globalen Ordnungssystem nach, kann jemand auf einem Ölfeld geboren werden, möglicherweise sogar Besitzer des Grundstücks sein, aber er wird nicht Nutzniesser der Ressourcen bzw. des Mehrwerts sein. Gleichfalls ist es ihm untersagt, dort hinzugehen, wo mit dem Öl Reichtum entsteht.

Durch die Theorie der Notwendigkeit eines dauerhaften Wachstums, der Rücksichtslosen Verschmutzung, befindet sich das planetare Klima in einem Veränderungsprozess. Wieder ist es den Hauptleidtragenden untersagt, sich den Folgen zu entziehen und einen besseren Platz zu finden. Ein Großteil bewegt sich innerhalb von Gebieten, die basierend auf Machtinteressen der europäischen Staaten im 20. Jahrhundert künstlich festgelegt wurden.

Im Zweifel führt der Weg direkt in ein Lager, innerhalb dessen die seitens der Weltgemeinschaft formulierten Rechte eines Menschen Makulatur sind. Dies erzeugt massenhaft Wut, Hass, Frustration und eine Rückorientierung in Zuversicht gebende Religionen. Der Saud Clan, eine ehemals unbedeutende Formation, wurde von Europäern künstlich in die Machtposition der heutigen Zeit erhoben. Ihrerseits verfolgen die Sauds nunmehr die Strategie, mittels religiöser Radikalisierung, die Macht auszubauen.

Die im 20. Jahrhundert von wahnsinnigen Strategen des II. Weltkriegs entwickelte Option eines alles vernichtenden Atomaren Krieges, wird im 21. Jahrhundert trotz des Verbrechens in Hiroshima, Nagasaki, an dem noch Generationen des 21. Jahrhunderts leiden, fortgesetzt. Selbst eins der prominentesten Länder des II. Weltkriegs, Deutschland, möchte wieder Teil des Konzepts werden.

Mit dem Krieg in Syrien erlebt die Welt den ersten erkennbar durch den Klimawandel (Dürre Katastrophe) ausgelösten Krieg. Weitere werden beim Beibehalten der aktuellen Lösungsansätze folgen. Dies produziert weitere Wanderungen, die die Situation verschärfen.

Die künstliche Intelligenz beginnt das Leben zu verändern. Dies trifft auf handlungs- u. innovationsunfähige europäische Gesellschaften, die aus den Fehlentwicklungen der Denkmodelle am Anfang des 20. Jahrhunderts, wenig Schlüsse gezogen haben.

In den westlichen Staaten findet ein andauernder Rückzug ins Private, Abwendung vom sozialen Öffentlichen statt. Viele sind darauf konditioniert, eine eigene ausreichende Versorgung zu erlangen und zu bewahren, ohne die gesamte Gesellschaft zu berücksichtigen.

Die alten Modelle haben ihre Grundlagen verloren. Die ehemals unbegrenzten Ressourcen, sind zu knappen Gütern geworden. Die ursprüngliche Situation, das Geld einen gegenständlichen Gegenwert besitzt, hat sich grundlegend geändert. Die physikalische menschliche Arbeitskraft verliert immer mehr an Bedeutung. Trotzdem beharren die Strategen weiterhin auf Leistungs – u. Arbeitskonzepten.

Gem. US Amerikanischen Untersuchungen haben die westlichen Zivilisationen um die 70er des 20. Jahrhunderts den Zenit überschritten. Es stellt sich die Frage, ob dieser Prozess wenigstens gebremst werden kann. Aber vielleicht ist es auch die Lösung.

Ich persönlich glaube, dass es genug kluge Menschen auf diesem Planeten gibt, die Erkennen und Lösungen finden können. Wahrscheinlich werden sie Wege finden, die Barrieren wegzuräumen und die Fehlentwicklungen des 20. Jahrhunderts zu korrigieren. Doch andererseits bin ich mir sicher, dass das aktuelle Deutschland, welches bockig den guten Zeiten hinterher trauert, als Gott und Monarchie überwunden wurden, dabei keine Rolle spielt.

Die “Bewahrer” übersehen einen entscheidenden Punkt. Das Bewahren kann ausschliesslich funktionieren, wenn ALLES auf einem Level verharrt. Verändern sich Teilaspekte, muss ich mich bewegen. Einst sah die Produktion völlig anders aus. 100 Arbeiter schufteten über einen langen Zeitraum, während dies nach der Industrialisierung von 2 Arbeitern in kurzer Zeit erledigt werden konnte. Dies änderte alles. Weitreichender als man oberflächlich annehmen mag. Allein die Existenz von Freizeit änderte die Gesellschaft, Denken u. Leben.

In den letzten Jahren hat sich viel verändert u. die Bewahrer wollen verharren bzw. festhalten. Ein schwerer Fehler, zumal Fakten ignoriert werden und Wunschvorstellungen zur Maxime werden. Mehrere tausend Jahre haben gezeigt, das Menschen nicht aufzuhalten sind. Die CDU/CSU, FDP u. AfD werden nichts daran ändern. Staaten die auf Krieg u. Abwehr setzten, gingen unter. Die auf Assimilation setzten, stiegen auf.

Aktuell werden Schritt für Schritt die Verteidigungslinien hochgefahren. Europa wird klammheimlich abgeschottet. Intelligente Kamerasysteme sollen Terrorismus u. Kriminalität abwehren, doch sie können viel mehr. Illegale aufspüren, unliebsame Kritiker observieren, Veränderungswillige kontrollieren. Laut aktueller Meldungen kann die Bundespolizei nunmehr bei passiven Protesten empfindliche Bussgelder verhängen. Nicht ausdenkbar, was sich hieraus beispielsweise in einem Arbeitskampf entwickelt, bei dem Beschäftigte das Firmentor blockieren. Frankreich ist Deutschland sehr ähnlich. Mit Merz und Konsorten gehen die gedanklichen Brüder von Macron an den Start. Die Überwachung der Informationssysteme wird stetig ausgebaut. Und am bedenklichsten ist dabei, mit welchen Tricks dies an allen vorbei lanciert wird. Es ist im höchsten Maße bedenklich welche umfangreichen Abwehrmaßnahmen investigative Journalisten ergreifen müssen. Ich empfehle hierzu das Buch zu den Panama Papers.

Just in time konnte ein Twitter User nicht verstehen, dass ich vor einer Wirtschaftsdiktatur warnte. Da er in der Vergangenheit strafrechtlich relevant die Lücken zwecks eigener Gewinnmaximierung ausreizte kann ich das charakterlich nachvollziehen. Frag nicht Deinen Friseur, ob Du einen neuen Haarschnitt benötigst.

Mir fällt bei Lobbyisten die ausformulierte Gesetzestexte überreichen, Ministerinnen die sich offen mit Konzernen Zusammentun, einer versteckten Korruption, bei der Entscheidungsträger nach ihrer Amtszeit beim Begünstigten einen hohen Posten bekommen, keine andere Begrifflichkeit ein. Auch nicht, wenn ich an Rentenkassenpläne denke, in denen Investmentriesen das Geld verwalten und über die Investition Richtungen bestimmen. Die Rüstungskonzerne u. Globalplayer diktieren die aussenpolitischen Entscheidungen. So what? Souverän Deutscher Staatsbürger? Das sind alles keine Wege im Sinne der sog. Väter des Grundgesetzes und schon gar nicht gute Aussichten für die Aufgabenstellungen des 21.Jahrhunderts.

Nun, wenigstens kann ich für mich beruhigt sagen, dass ich mich ganz demokratisch dagegen gewandt habe. Und ich bin stolz auf meine jahrzehntelangen Freunde, die sich ebenfalls dagegen stemmen. Lehrer, Banker, Soziologen, Polizisten, Beamte, Politiker … das lässt hoffen. Gibt es uns … gibt es noch mehr.

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