Halbherzige Legalisierung

Nahezu alle unsere Strafgesetze beziehen sich darauf, dass Schaden von einem Individuum oder von der Allgemeinheit abgewendet werden sollen. Die Bestrafung der Täter soll läutern, abschrecken und dem Anspruch der Opfer auf Sühne genügen. Man kann sich trefflich darüber streiten, wie die Gewichtung zwischen Eigentumstaten und der Schädigung der Unversehrtheit eines Menschen ausfällt. Hier kommt ein wenig zum Ausdruck, worauf kulturell mehr geachtet wird. Doch wie sieht es mit Handlungen aus, bei denen ich mich ausschließlich unter Umständen selbst schädige, aber niemanden anderen behellige? Ganz heftig ist hierbei die Selbsttötung umstritten, die umgangssprachlich auch Selbstmord genannt wird. Mord grenzt sich vom Totschlag oder einer Körperverletzung mit Todesfolge durch den Vorsatz und die niederen Beweggründe. Wo sollten die zu finden sein, wenn sich jemand selbst das Leben nimmt? Für mich ist das ein Relikt aus einer Zeit, in der die christliche Religion den Leuten vorschrieb, wie sie zu leben haben. Ob sie nun gläubig waren oder nicht, spielte keine Rolle. Die Kirche bestimmt und bei der war die Selbsttötung eine Sünde.
Straftat ohne Fremdschaden
Deutlich weiter unten angesiedelt ist alles, was sich um das Betäubungsmittelgesetz abspielt. Aber auch hier schädigt sich ein Mensch selbst, in dem er eine Substanz zu sich nimmt. Ein Akt, den der Mensch quasi seit seiner Existenz vollzieht. Alkohol trinken, getrocknete Blätter rauchen, Tee, Sud aus Kräutern, Pilze, die Liste ist lang und der Konsum findet seit mehr als 100.000 Jahren statt. Erst später, mit fortschreitender Entwicklung der medizinischen, biologischen und chemischen Kenntnissen, wurden die rein natürlichen Substanzen, Drogen, verfeinert oder synthetisiert. In der Moderne entstehen täglich neue Substanzen, die als Rauschmittel geeignet sind und eingenommen werden. De facto besteht ein dauerhaftes Bedürfnis danach. In wahrsten Sinne des Wortes werden die Konsumenten und die Hersteller, insofern sie keine Genehmigungen haben, im Auftrag von Leuten in Entscheidungspositionen über legal und illegal, verfolgt. Verfolgen bedeutet hinterherrennen, denn die anderen sind immer einen Schritt voraus. Warum fühlen sich Leute bemüßigt andere zu verfolgen, die ihnen weder etwas getan haben, noch andere schädigten? Wissen sie mehr? Sind sie vernünftiger, verantwortungsbewusster, intelligenter? Handeln sie im Auftrag von etwas Höheren, was über allen steht? Gott? Ein globales gemeinsames ethisches Verständnis, wie ein Leben zu führen ist? Wo fängt man da und wo hört es auf?
Während der Prohibition in Amerika gab es zwei Zielrichtungen. Da war die Sorge, dass die Arbeiter ihre Leistungsfähigkeit für die Industrie einbüßen würden und außerdem passte religiösen Eiferern das gotteslästerliche Trinken inklusive der Begleiterscheinungen nicht in den Kram. Als die Prohibition endete, war der Leiter der zuständigen Behörde mit samt seiner Mitarbeiter über Nacht arbeitslos. Eine neue Kampagne musste her. Dies war die Stunde Null des Feldzugs gegen Cannabis. Im II. Weltkrieg konsumierte ein großer Teil der deutschen Bevölkerung Amphetamine. Den Soldaten und der Heimatbevölkerung sollten mit der Droge eine höhere Leistungsfähigkeit ermöglicht werden. Was eben noch legitim war, passte in den beiden neuen deutschen Republiken nicht mehr ins Konzept. Zumindest nicht offiziell, denn die Bundeswehr unterhielt noch lange Zeit Bestände. Größtenteils steckte dahinter kein echter Sinneswandel, sondern die Pharmaindustrie entwickelte Drogen, die nun Medikamente hießen, die effektiver und mit weniger Begleiterscheinungen wirkten. Die härteren Sachen schluckten und spritzten die GI’s im Vietnamkrieg, während Uncle Sam mindestens beide Augen zudrückte. Und da die US Army sich überall herumtrieb, landeten LSD, Heroin, auch in Deutschland. Wobei es im Falle von Heroin eine Rückkehr in die Heimat war.
Ob eine Droge legitim ist oder nicht, wird am Schaltpult der Macht nach Bedarf entschieden, die Konsumenten haben da wenig Mitspracherechte. Steigt man in die Thematik ein, ist es ein Stolpern von einer unlogischen Argumentation zur nächsten. Immer wenn dies der Fall ist, spielen mit Sicherheit Geld, Macht, Religionen, Ideologien (insofern sie nicht eine Form der Religion sind) und Emotionen eine Rolle. Diese Faktoren hebeln zuverlässig Vernunft und Verstand aus.
Die Rhetorik der Polizeigewerkschaften
Die Polizeigewerkschaften haben sich in letzter Zeit die Rhetorik zurechtgelegt, dass eine Legalisierung von Cannabis nicht zu einer Verringerung des polizeilichen Aufwands, sondern ganz im Gegenteil zu einem größeren führt. Hierbei zeigen die Sprecher (Ich bin GdP – Mitglied, insofern kann ich nicht schreiben, die Gewerkschaften) auf den Nachbarn Holland. Sie verschweigen geflissentlich, dass dort eine echte Legalisierung niemals stattfand. Die Abgabe aus den Shops geht in Ordnung, aber wo die Ware herkommt ist eine andere Sache. Damit ist die Begleitkriminalität im Hintergrund vorprogrammiert bzw. zwingend. Des Weiteren verweisen sie auf einen entstehenden Schwarzmarkt, weil nicht alle die aufgerufenen Preise inklusive Steuern zahlen wollen. Einfache Lösung: Dann macht einfach Haschisch und Gras nicht so teuer!
Ein Staat ist unbestreitbar auf Steuern angewiesen. Doch bei den Genussmitteln, so werden manche Drogen euphemistisch auch genannt, werden die erhobenen Steuern als erzieherisches Mittel benutzt. Sucht oder wegen meiner Genuss wird zum Luxus für gut Verdienende. Wer Geld hat, darf sich als Kettenraucher die Lunge schädigen oder mit hochwertigen Spirituosen die Leber zerstören, während Ärmere gefälligst Fusel trinken sollen oder sich Kippen von der Straße aufzuklauben haben. Mich erinnert dies ein wenig an die Geschichte der allseits gehuldigten US – Demokratie, in deren Anfängen klar gesagt wurde, dass die politischen Geschicke von Reichen bestimmt werden sollen, weil die Armen nur Unsinn veranstalteten. Aus dieser Überlegung gingen die Wahlmänner hervor. Bei Drogen ist die Annahme offensichtlich, dass wirtschaftlich erfolgreiche Leute, besser mit Drogen umgehen können. Die Praxis spricht eine andere Sprache. Es ist egal, ob der Fahrer einer S – Klasse drei Flaschen Wein intus hat oder die Corsa Fahrerin 6 Bier getrunken hat. Ganz egal ist es nicht. Der mit der S – Klasse hat größere Chancen einer Standkontrolle zu entkommen. Aber wo kämen wir hin, wenn sich das örtliche Trinkermilieu vor dem Discounter das Leben mit einem Scotch, statt mit billigem Wodka, schöner saufen würde? Bei anderen Drogen ist es noch dramatischer. Diverse prominente Musiker haben vorgemacht, dass man mit gutem Heroin, Koks, sehr alt werden kann, während die weniger erfolgreichen Pusher auf der Straße bereits in jungen Jahren verrecken.
Doch selbst auf den Wodka werden noch ordentlich Steuern erhoben. Eine etwas skurrile Situation. Obdachlose und Bedürftige, die eigentlich mit Steuergeldern bedacht werden sollten, zahlen selbst mittelbar Steuern. Letztens las ich einen Artikel über die Krise in den USA. Ein Reporter fragte einen Obdachlosen, ob denn nicht der Drogenkonsum die eigentliche Ursache für das Elend der Leute wäre. Der einst erfolgreiche Musiker antwortete, dass erst der Absturz käme. Die Drogen würden folgen, um das Leben am Boden erträglich zu machen. Ich bin kein Sozialromantiker. Viele waren nie oben und konnten abstürzen. Sie waren immer unten und müssen sich damit arrangieren. Nun, es läuft immer auf das gleiche Ergebnis hinaus. Warum auch immer besser gestellte Leute, die sich selbst alle Drogen leisten können, selten ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten, verbieten sie entweder oder sorgen dafür, dass sie teuer sind.
Einige argumentieren, dass die Schäden, medizinische Behandlungen, Krankenhausaufenthalte, irgendwie finanziert werden müssen. Ganz dünnes Eis. Wenn wir diesen Maßstab an alles anlegen, was die Krankenhäuser und Arztpraxen füllt, die Pharmaindustrie reich macht, wird es lustig. Wo wollen wir beginnen? Zucker? Billigend in Kauf genommene erhebliche berufliche Belastungen? Mikroplastik? Schadstoffe? Karzinogene in Schädlingsbekämpfungsmitteln? Antibiotika in der Massentierhaltung? Modische Eskapaden? Sportarten? Nein, dieses Argument ist sehr leicht angreifbar. Der Staat finanziert einen Teil seiner finanziellen Bedürfnisse über die Sucht der Staatsbürger. Würde es sich um eine Person handeln, müsste man von einem Dealer sprechen. Dabei wird billigend die Entstehung eines Schwarzmarkts hingenommen, auf den wiederum der Zoll und die Polizei losgelassen wird. Eine Institution, die eigentlich keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme benötigt. Also, Ja, ein Schwarzmarkt für Cannabis wird entstehen – wenn es durch offizielle Abgabe und Steuern, teuer gemacht wird.
Ganz abgesehen von allen, erscheint es mir suspekt, wenn sich meine Berufsvertretung in die Diskussion einmischt. Meinem Verständnis nach befindet sie sich weit außerhalb ihres Bereichs. Weder steht ihnen eine soziologische, medizinische, noch eine politische Expertise zu. Kernbereich wäre ein Hineinhorchen in die Polizeibehörde und Untersuchung, inwieweit innerhalb ein Drogenproblem besteht. Hierzu könnten die internen sozialen Dienste einiges erzählen. Ich hörte davon, dass Alkoholismus, Spielsucht, Kokain, Amphetamine, Anabolika (auch die Körpermodifikation ist eine Sucht) nicht zu übersehende Themen sind. Es soll auch Arbeitsbereiche geben, wo die gängigen Schmerzmittel Bestandteil des täglichen Frühstücks sind.
Anmaßung oder Selbstüberschätzung der politischen Entscheider
Politisch wird argumentiert, dass die Welt schon schlecht genug ist und man sie nicht noch schlechter machen muss. Schlimm genug, dass man nicht Alkohol und Nikotin aus der Geschichte entfernen kann, dann muss man nicht auch noch andere Drogen hinzufügen. Arme Irre! Sie existieren, werden je nach persönlicher Ausrichtung konsumiert und sind überall, bis auf wenige Exoten, käuflich. Ebenso könnten sie versuchen, Menschen vorehelichen Sex zu verbieten. Es wirkt mittlerweile ein wenig verzweifelt, wenn das alte Märchen der 70er von den sogenannten Einstiegsdrogen erzählt wird.
Erstmalig wurde diese Hypothese 1975 in den USA unter den Schlagworten “stepping-stone theory ” oder auch “gateway theory” veröffentlicht. Menschen begännen zunächst mit weniger “gefährlichen” Drogen und würden sich dann nach und nach an die “harten” Sachen heranwagen. Ich halte fest: USA, 70er! Wir befinden uns mitten in der Hippie – Bewegung, die sich gegen ein Amerika im Vietnam – Krieg und eine Gesellschaft gezeichnet von ultra – konservativen Republikanern wendet. Es ist auch die Zeit der psychedelischen Experimente, einer dazu passenden Musik und kulturellen Bewegung, sowie Drogen in der Art von LSD, Heroin, Pilze. Marihuana, keine Droge mit psychedelischer Wirkung, ist Teil des Protestes. Zur Betrachtung stehen demnach Konsumenten, die sich von der Entwicklung abwenden, womit sie zu subversiven Elementen werden. Alkohol, Zigaretten, sind quasi der amerikanische Way of Life. Der Marlboro – Mann reitet auf seinem Pferd, die Packung Lucky Strike dekoriert den Helm des Soldaten und Johnny Walker & Co werden im Fernsehen völlig unbekümmert wie Orangensaft getrunken. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass bei den damaligen Untersuchungen ein wenig der soziologische Aspekt übersehen wurde.
Damals wie heute sind Alkohol und Zigaretten, sowie einige pushende Medikamente (z.B. Tilidin, Novalgin, Tramal) wenig für eine rebellische Abgrenzung geeignet. Bei Cannabis ist dies schon eher der Fall. Dennoch sind die ersten Drogen im Leben eines deutschen Jugendlichen immer noch Alkohol und Zigaretten. Cannabis ist dann neben der Rebellion auch eine Frage des Geschmacks. Viele bleiben beim Alkohol, weil ihnen die Wirkung des Cannabis nicht zusagt. Bei denen, die bereits in jungen Jahren zum Dauerkiffer werden, müssen noch diverse andere Faktoren hinzukommen. Die Wirkung ist bei Heranwachsenden durchaus dazu geeignet, Langeweile, Perspektivlosigkeit, mangelnde Reize, erträglich zu machen. Beim gestressten Erwachsenen kann es die Entspannung oder die Pause sein, aber was will man bei einem Jugendlichen, dessen Leben sich auf PC – Spiele und Abhängen in hässlichen Wohngegenden beschränkt, entspannen? Hierzu könnte ich noch einiges ausführen. Mich wundert jedenfalls das Verhalten einiger Kandidaten in einer fest vorbestimmten Welt überhaupt nicht. Einmal weggerutscht, am falschen Ort geboren, eine Phase gehabt, weg ist man vom Fenster. Im Übrigen beschränken sich diese Kandidaten/innen nicht auf Cannabis. Mich wundert bei Ärzten immer, wie die genau sagen können, welche Droge die bestehenden Schäden verursacht haben. Mir erscheinen in diesem Zusammenhang stets die kleinen bunten Pillen aus Ost – Europa verdächtig.
Der Einstieg in die Welt der Drogen ist der Komposthaufen, auf den die Saat fällt. Daran kann politisch etwas verändert werden, jedoch nicht bezüglich der Existenz der Substanzen. Notwendig ist hierbei eine offene, schonungslose Analyse, welche Faktoren Jugendliche, Heranwachsende, in die harte Drogensucht führen. Die Ergebnisse dürften einiges enthalten, was diverse politische Strömungen nicht hören wollen. Um diese Analyse möglich zu machen, sollte auch mal darüber nachgedacht werden, wen man befragt. Wenn ich wissen will, was auf der Straße los ist, muss ich die “Straße” mit Leuten befragen lassen, die die Sprache verstehen.
Anekdote: Als Jugendlicher musste ich Mitte der 80er an einer Präventionsveranstaltung teilnehmen. Uns wurde ein Film gezeigt, in dem Probanden einmal nüchtern und ein zweites Mal mit Cannabis einen Slalom mit einem Auto fahren sollten. Beim ersten Mal wichen alle brav den Pylonen aus. Im zweiten Durchgang nagelten sie alles um. Die Botschaft war klar. Wer gekifft hat, bekommt nichts mehr auf die Reihe. Ein neben mir sitzender Freund hatte eine ganz andere Theorie. “Alter, wenn ich einen durchgezogen hätte, würde ich mir auch den Spaß machen alle umzufahren.” Nein, Prävention funktioniert anders. Es wird auch nicht besser, wenn man Wirkungen in Aussicht stellt, die nicht der Realität entsprechen. Wer weiß, wenn die keine Ahnung von Cannabis haben, lügen sie vielleicht bei Heroin auch. Mit Verlaub, was diverse Politiker diesbezüglich von sich geben ist hanebüchen.
Schadensabwägung
Es wird im Fall einer Legalisierung darauf ankommen, wie konsequent und umfassend sie gestaltet wird. Massive Steuern zu erheben, den Erwerb kompliziert zu gestalten, den Besitz eigener Pflanzen (z.B. Thailand 2 Stk.) zu verbieten, Heranwachsende mit einer Flut schlecht gemachter Broschüren und Veranstaltungen zu nerven, wird zu einem Desaster. Die Altersspanne der Konsumenten reicht mittlerweile von 14-Jährigen bis zu über 70-Jährigen. Gut verdienende Besitzer von Einfamilienhäusern besitzen längst zwei – drei Pflanzen. In den Schmuddelecken treiben sich nur noch die Jüngeren herum, alle anderen verfügen über Jahrzehnte hinweg gewachsene und Verfolgung gewohnte Netzwerke. Auf der Konsumentenseite werden immer die gleichen Typen erwischt, weil sie sich passend zur mit einher gehenden Lebenseinstellung geben und damit die Aufmerksamkeit der Fahnder auf sich ziehen. Das komplette “Establishment” fliegt unter dem Radar. Nebenbei sieht es bei Kokain und Amphetaminen nicht anders aus. Unsere Gesellschaft ist eine Drogengesellschaft, in der Stress, Leistungen, Schmerzen, Depressionen, sozialer Abstieg, subkulturelle Zugehörigkeit, von Substanzen begleitet wird. Polizisten und vor allem die Fraktion Kriminalbeamte, die dies nicht sehen oder sehen wollen, sollten sich ein Revier auf einer Hallig suchen. Der biedere puritanische Ansatz, den Menschen zu einem besseren Wesen machen zu wollen, insofern ohne Drogen besser ist, muss als gescheitert angesehen werden. Richtig albern wird es, wenn Alkoholiker und Tablettenabhängige darüber richten wollen, welche Drogen nun die besseren sind.
Die bestehende Situation, dass ein Mensch niemanden schädigt, tut, was andere auf andere Weise tun, aber im Gegensatz zu den Untergruppen der legalen Subtanznutzer oder mit ausreichend Geldmitteln ausgestatteter Leute, zum/zur Kriminellen wird, war von Anfang an unhaltbar. In allem steckt die Art, wie wir den Menschen, unsere Position gegenüber anderen, sehen. Die Zeiten, in denen die Männer Gottes bestimmten, wie ein gottesfürchtiges richtiges Leben zu führen ist, sind vorbei. Solange ich keinen anderen schädige, geht meine Lebensart niemanden etwas an. Wenn ich mich als Beamter dazu verpflichte meine Arbeitskraft nach besten Gewissen zu erhalten, gehe ich bewusst einen Vertrag ein. Ein Arbeitgeber kann von mir erwarten, dass ich die Aufgaben erfülle, für die ich bezahlt werde. Doch die Gesellschaft im Allgemeinen kann von einem Individuum nicht einfach mal so verlangen, zu jeder Zeit sich den Leistungsansprüchen zu unterwerfen. Sollte dies jemals der Fall sein, poche ich darauf, dass alle, die sich lediglich die eigenen Taschen füllen, zu Arbeiten/Diensten für die Gesellschaft herangezogen werden. Denn der mögliche Ausfall oder die geminderte Arbeitsleistung sind die einzigen Schäden für die Gesellschaft. Und machen wir uns nichts vor: An Kranken, Süchtigen, Therapien, Betreuung, Alkohol – und Zigarettenkonsum, verdienen eine ganze Menge Leute verdammt viel Geld. Sollte dies jemand ernsthaft bestreiten, müssten wir uns mal intensiv über Kapitalismus unterhalten.
Nachtrag
Einen Aspekt ließ ich aus. Die Sogwirkung auf umliegende Länder. Ein durchaus ernstzunehmendes Risiko. Es ergeben sich positive und negative Effekte. Doch schaue ich mir die deutschen Großstädte an, stellt sich mir die Frage: Wer soll denn noch kommen, der/die noch nicht da ist? Deutschland wird in Zukunft allein aufgrund der mitteleuropäischen sicheren Lage ohnehin zum Magnet. Da wird man sich mit auseinandersetzen müssen …aber dies ist ein anderes Thema. Bezüglich Cannabis kann es nicht schlimm werden, denn die Mehrheit der “Kiffer” sind eher eine Bereicherung, denn Problemfälle.