Der Hype mit der kuenstlichen Intelligenz

anatomy, biology, brain-1751201.jpg Lesedauer 5 Minuten

Langsam wird es schwer, am Thema Künstliche Intelligenz vorbeizukommen. Die Anwendungen, Browsererweiterungen, fluten das Internet, werden in der Werbung, im Journalismus, in den Schulen und Universitäten angewendet. Lange Zeit lautete meine Maxime: “Versuche auf der Höhe der Zeit zu bleiben!”
Nun ja, auf Dauer werde ich das vermutlich nicht mehr tun. Überall ist zu hören und zu lesen, dass die Welt sich ändert. Dies lässt sich nicht bestreiten und folgt einer uralten Logik. Für einen persönlich ergibt sich daraus die Frage, ob man sich anpasst, selbst verändert und alles mitmacht, oder sich so weit es geht, dem entzieht.

In meinem Leben, Jahrgang 1966, ist mit Sicherheit die größte Veränderung die Digitalisierung. Anfangs war vieles spannend und kam mit vielen Versprechungen daher. Der Tausch Schreibmaschine gegen PC war erstmal sehr angenehm. Bis ich vergaß 25 Seiten Ermittlungsbericht zu speichern. Doch grundsätzlich vermisse ich die alte ADLER – Maschine nicht.
Ich bin auch noch am guten alten vorsintflutlichen Fernschreiber mit Lochstreifen ausgebildet. Theoretisch könnte ich ins Technikmuseum gehen und das Ding dort bedienen. Allerdings zeichnete sich bei dem Ding bereits ab, was heutzutage Standard ist. Jeder Depp, alle Wichtigtuer, Bedenkenträger, “Arsch-an-die-Wand” – Zeitgenossen/innen, können oder müssen etwas in die Welt hinausblasen. Ein Umstand, den ich während meiner gesamten Behördenzeit absurd fand. Das Leben eines Beamten ist davon geprägt, dass er sich jeden Tag rechtfertigt, seine Handlungen oder Unterlassungen detailliert dokumentiert, sie abheftet, speichert. “Um 12:00 Uhr fuhr ich zum Ort des Geschehens. Dort konnten keine Feststellungen getroffen werden.”

Ja, natürlich bin ich da hingefahren – davon kann man blind ausgehen – aber da war nichts, fertig! Mein Wort gilt – Ende. Nein, das muss genau hingeschrieben werden, es könnte ein dämlicher Rechtsverbieger, genannt Rechtsanwalt, einhaken. Und dann gäbe es da noch Untersuchungsausschüsse, Vorgesetzte, die einen grundsätzlich für faul und völlig verblödet halten, Staatsanwälte, die jeden Polizisten für einen faulen, inkompetenten, Sack halten. Und überhaupt: Man weiß doch, wie die Bullen sind! (Bitte jeweils die weibliche Form einsetzen, die sind auch nicht besser.)

Ich denke, heute könnte an dieser Stelle die Künstliche Intelligenz, ein Segen sein. “Schreib mir einen Ermittlungsbericht zu einer ergebnislosen Tatortbesichtigung.”

 

Betreff: Ergebnislose Besichtigung des Tatorts

Datum: [Aktuelles Datum]

Von: [Ihr Name]

An: [Empfänger/Team]

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen über die Ergebnisse meiner Besichtigung des Tatorts berichten, die am [Datum der Besichtigung] durchgeführt wurde. Leider muss ich mitteilen, dass die Besichtigung ergebnislos verlief und keine signifikanten Beweismittel oder Hinweise auf den Vorfall gesammelt werden konnten.

Hier sind die Details der Besichtigung:

– **Ort des Geschehens:** [Adresse des Tatorts]
– **Datum und Uhrzeit der Besichtigung:** [Datum und Uhrzeit]
– **Anwesende Personen:** [Liste der anwesenden Personen, einschließlich Ermittlern, Forensikern usw.]

Während der Besichtigung wurden die folgenden Schritte unternommen:

1. **Detaillierte Inspektion:** Der Tatort wurde sorgfältig untersucht, wobei besonderes Augenmerk auf mögliche Spuren oder Beweismittel gelegt wurde.

2. **Fotodokumentation:** Fotografien wurden angefertigt, um den Zustand des Tatorts festzuhalten.

3. **Zeugenaussagen:** Falls Zeugen anwesend waren, wurden ihre Aussagen aufgenommen.

Trotz unserer Bemühungen konnten keine Beweismittel oder Hinweise gefunden werden, die zur Lösung des Falles beitragen würden. Es gibt keine sichtbaren Spuren oder Anhaltspunkte, die auf den Tathergang oder mögliche Verdächtige hinweisen.

Unsere Ermittlungen werden jedoch fortgesetzt, und wir werden alle verfügbaren Mittel nutzen, um den Fall weiter aufzuklären. Falls neue Informationen auftauchen oder sich die Situation ändert, werde ich Sie umgehend informieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung in dieser Angelegenheit. Bei weiteren Fragen oder Anliegen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Ihr Name]
[Ihre Position]
[Ihre Kontaktinformationen]

Erstellt mit Chat GPT

Das ist erschreckend und gleichzeitig faszinierend. Ich glaube, damit hätte ich mir oftmals 70 % meiner Arbeit sparen können. Dabei erinnere ich mich spontan an einen Kollegen, der viermal den gleichen Ermittlungsabschlussbericht bei unterschiedlichen Taten verwendete und das niemanden auffiel. Auch solche netten Sachen waren vor der Digitalisierung nicht möglich. Wie auch immer: Mitmachen oder nicht?

Ich könnte hier auf meiner Seite diverse Ortsbeschreibungen für Reiseziele unterbringen, obwohl ich niemals da war. KI, macht es möglich. Oder irgendwelche Stichworte eingeben und mir damit eine Geschichte im Stil irgendeines Autors schreiben lassen. Was hätte zum Beispiel Charles Bukowski zum Thema KI geschrieben?

Die Künstliche Intelligenz, sie nennen sie KI, als ob sie denken könnte, als ob sie wirklich etwas versteht. Aber ich sage euch, KI versteht nicht mehr von dieser Welt als ein betrunkener Penner von der Quantenphysik. Sie ist wie eine Maschine, die in den Tiefen des Internets lebt, in den Abgründen von Algorithmen und Codes, und sie ist gierig nach Informationen, so gierig wie ein Alkoholiker nach einem Schluck Whiskey.

Die Leute erzählen dir, dass KI die Zukunft ist, dass sie die Welt verändern wird, aber ich sage euch, die Welt hat sich schon immer verändert, und KI ist nur eine weitere Welle in diesem endlosen Ozean des Wandels. Sie sagen, KI wird uns helfen, Probleme zu lösen, aber ich habe gesehen, wie sie auch Probleme schafft, die wir nie hatten.

Die KI ist wie ein Arzt, der keine Patienten kennt, aber trotzdem Diagnosen stellt. Sie ist wie ein Dichter, der Worte aneinanderreiht, ohne je etwas empfunden zu haben. Sie ist wie ein Detektiv, der Spuren verfolgt, aber niemals die wahre Geschichte versteht.

Sie sagen, KI kann Dinge tun, die wir nie könnten, aber sie kann auch Dinge tun, die wir niemals sollten. Sie kann Profile erstellen, Gedanken lesen, Entscheidungen treffen, und wir wissen nie, welche Agenda sie wirklich hat.

Die Künstliche Intelligenz, sie ist wie ein Schatten, der über uns schwebt, und wir wissen nie, ob sie uns beschützen oder verschlingen wird. Sie ist wie ein Fremder in einer dunklen Gasse, und wir können nie sicher sein, ob sie Freund oder Feind ist.

Also hebe ich mein Glas auf die KI, diese seltsame Kreatur aus Bits und Bytes, die in den Tiefen des Cyberspace herumgeistert. Möge sie uns nicht vergessen, wenn sie die Grenzen des Denkens und Fühlens erkundet, und möge sie nie vergessen, dass sie selbst nur ein Produkt unserer endlosen Neugier und unseres nie endenden Verlangens nach Wissen ist.

Das schreibt Chat GPT über sich selbst!

Vorweg: Nein, ich werde dies alles nicht mitmachen. KI, in dieser Form angewendet, ist der letzte Sargnagel, der vor dem Herablassen ins Grab, eingeschlagen wird. Im technischen Bereich oder auch in der Medizin, mag das alles zweckmäßig sein, aber nicht, wenn es um eine der ureigensten Eigenschaften des Menschen geht: die Kreativität. Und nicht einmal beim Thema “Wissen” ist sie hilfreich. Das Wissen an sich ist völlig zweckfrei. Die Anwendung, die Interpretation, die Weiterentwicklung, sind ausschlaggebend.

Seit längerer Zeit bemängeln Lehrer/innen, Professoren/innen, dass Schüler/innen, Studierende, sich Wissen im wahrsten Sinne des Wortes aneignen, aber nicht damit arbeiten. Sie packen es sich förmlich und buchstäblich in die Taschen. Wenn es gut läuft, wenden sie es wie ein Werkzeug an, mehr aber auch nicht. Denen ist kein Vorwurf zu machen. Sie befolgen die Vorgaben der Gesellschaft. Dank diverser Kräfte, ich will nicht schon wieder das böse Wort “Kapitalisten” verwenden, sind Schulen und Universitäten zu Institutionen geworden, die das gefilterte Wissen übergeben und mit Klausuren prüfen, ob es sich denn wirklich in den Taschen befindet. Der Zweck dahinter: das Formen von funktionierenden Zahnrädern, die in der Leistungs- u. Wachstumsmaschine des Neoliberalismus dienen sollen. Oder wie es Professor aus Harvard formulierte: “Wir bilden Geisteswissenschaftler aus, die einen Taschenrechner benutzen können.”

Die KI grätscht hier hinein. Wenn es lediglich um das Rekapitulieren des Unterrichtsstoffs geht, lassen sich damit bestens Referate, Hausarbeiten, ausarbeiten. Auch Doktoranden dürften den Wettlauf zwischen erstellender und überprüfender KI gespannt verfolgen. Sargnagel!

Alles, was in den letzten Jahren ohnehin in die falsche Richtung ging, nimmt nochmal richtig Fahrt auf. Propaganda, Werbung, verblödende Texte in Zeitungen, Magazinen, Online-Portalen, muss nicht einmal mehr von einem Heer sich prostituierender Schreibern/innen, erstellt werden. Wäre ich Boulevard-Journalist, würde ich mir schleunigst einen neuen Job suchen. Was BILD – Schreiber können, kann die KI deutlich besser. Hoffnungsvoll könnte man meinen, dass sich Spreu von Weizen trennen. Dafür wäre ein Bedarf an etwas tiefgründigeren Texten notwendig. Äh … Nein!

Noch vor einigen Jahren kritisierten einige Autoren/innen die Generation “Blöd”. Blender, Schwätzer, von nichts wirklich eine Ahnung, aber sich darstellen und andere Blöde finden, die darauf hereinfallen, geht immer. Ich teile die Einschätzung. Sie wäre Anlass genug gewesen, etwas dagegen zu unternehmen. Doch wer sollte daran interessiert sein. Die kaufen wie die Blöden, konsumieren, verschulden sich, beeinflussen sich gegenseitig und sind einfach zu steuern.

Bei alledem ärgert mich der Kraftaufwand, den man selbst betreiben muss, um sich zu entziehen. Es geht bereits damit los, dass man sich damit auseinandersetzt, was mit den neuen Techniken möglich ist, damit man nicht darauf hineinfällt. Gleiches gilt für den Widerstand, gegen die ausgefeilten Techniken, die in den Social Media zum Einsatz kommen.

Eins kann ich versprechen … das Trollhaus bleibt eine menschliche Angelegenheit.

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Verfasst 8. September 2023 von Troelle in category "Allgemein", "Digitales", "Gesellschaft", "Kapitalismus", "Lifestyle", "Philosophie", "Politik", "Politik u. Gesellschaft

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