5 Januar 2016

“Alte” brauchen kein Geld

Lesedauer 9 Minuten

Ein übler Laden. Schlecht beleuchtet, viele Nischen, die Fenster mit einer Folie abgeklebt. An den niedrigen Tischen am Fenster sitzen schwarz-haarige Männer,  mit dunklen Bart schatten und halblangen Lederjacken. Sie trin ken Cafe und Bier. Immer wieder machen sie Wischbewegungen über ihre Oberschenkel. Jugos?  Vielleicht Albaner?

Hab ich an alles gedacht?  Der Ledermantel passt, das ist schon mal gut. Der auffällige Gürtel aus Metallgeflecht? Geschmacklos, aber  er passt hierher. Die Uhr? Billiger Blender, typisches Aufschneidermodell. Feuerzeug von Cartier, leider das Damenmodell, kann man vie leicht eine Geschichte im Notfall drum herum stricken. Ausweis? Den richtigen habe ich abgegeben, jetzt den anderen in der Tasche. In der Hosentasche? Nein, ich stecke ihn besser in den Mantel, sie werden mich nachher prüfen, wenn ich auf die Toilette gehe. Das Notizbuch mit den gesammelten Telefonnummern, auch in die Manteltasche, dass sollen sie finden.

Den Tabak stecke ich in die Außentasche. Die Blättchen mit der abgerissenen Pappe,  auch in die Außentasche. Dazu noch die Aspirin und die zwei Kondome. Standardausstattung bei Koksern; Ich habe daran gedacht, noch etwas?  Jetzt ein lässiges Gesicht machen. Locker und arrogant halb auf dem Barhocker sitzen. Mein Kontakt würde alleine kommen hatte sie gesagt. Hatte sie eigentlich von einem Mann gesprochen? Gute Frage. Nein, sie hatte nur gesagt, dass sie jemanden gesprochen habe, der ein Kilo verkaufen will. Ein Blick auf die Uhr. Noch zwanzig Minuten. Was bestelle ich? Bier? Passt nicht zum Auftritt. Vielleicht trinke ich einen Whisky? Zu hart, der Abend wird noch lang. Campari Orangensaft? Ja, das ist gut.

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