14 Mai 2022

Angst,Mut,Dummheit,Dekadenz

grayscale photo of explosion on the beach Lesedauer 5 Minuten

Angesichts des Ukraine-Kriegs wird in letzter Zeit die Warnung vor einer Ausweitung des Krieges bis hin zur Eskalation in einen Atom-Krieg als Angstmacherei bezeichnet. Die Angst würde zur Manipulation der Bevölkerung genutzt werden.

Zunächst einmal ist es völlig richtig, dass Angst ein starkes Mittel für die Manipulation ist. Andererseits ist die Angst vor einer Gefahr nicht ohne Grund Bestandteil der menschlichen Emotionen. Doch wie immer gilt es erst einmal sauber die Begriffe auseinanderzuhalten. Was ist Angst und was ist Furcht? Bei DUDEN – Online steht hierzu:

In den Wissenschaften, die sich mit menschlichen Gefühlen beschäftigen, vorrangig in der Psychologie, gilt nämlich Angst per definitionem als eine Emotion, die unbegründet und somit nicht auf ein bestimmtes Objekt bezogen ist. Sobald etwas Konkretes im Spiel ist, seien es Spinnen, Flüge oder Prüfungen, sprechen die Fachleute von Furcht.[1]https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Angst-oder-Furcht

Ich muss mich also entscheiden, welcher Sprache ich mich bediene, der allgemeinen oder der fachsprachlichen. Da ich kein Psychologe bin, bevorzuge ich die Umgangssprache. Ergo mache ich keine Unterschiede zwischen der Furcht und der Angst. Viel wichtiger finde ich es, die Gefahr genauer zu betrachten. Gefahren und ihre Einschätzung sind das alltägliche Brot der Polizei. Deshalb gibt es dazu klare Definitionen. Es gibt folgende Arten:[2]https://juliandrach.com/gefahrenbegriffe/

Konkrete Gefahr:
Eine konkrete Gefahr ist eine Sachlage,
– die bei ungehindertem Ablauf des zu erwartenden Geschehens
– im Einzelfall mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu einer Verletzung der Schutzgüter der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung führt.
Erforderlich ist also das Aufstellen einer Diagnose (der Feststellung der gegebenen Umstände) und einer Prognose (Abschätzung der Fortentwicklung des Geschehens).

Abstrakte Gefahr:
Sachlage, aus der nach allgemeiner Lebenserfahrung im Einzelfall konkrete Gefahren entstehen können.

Gefahr in Verzug:
Sie liegt vor, wenn unmittelbar gehandelt werden muss, um den drohenden Schaden abzuwenden, welcher ohne ein Einschreiten eintreten würde. Maßgebend ist hier die ex-ante Betrachtung, das sofortige Einschreiten muss dem Handelnden (meist Polizei, Ordnungsamt und andere Ämter) nach pflichtgemäßer Prüfung der Sachlage also erforderlich erscheinen.

Anscheinsgefahr
Eine Anscheinsgefahr, welche aufgrund des Grundsatzes der Effektivität der Gefahrenabwehr eine „echte Gefahr“ im Sinne der einschlägigen Gesetze darstellt, liegt vor, wenn bei der Betrachtung der Sachlage ex-post aufgrund besseren Wissens erkannt wird, dass die Gefahrprognose ex-ante falsch war. Frei nach dem Motto, man kann sich mal irren und hinterher ist man immer schlauer.

Putativgefahr
Eine Putativgefahr liegt vor, wenn der/die Handelnde/n den Sachverhalt ex-ante schuldhaft falsch einschätzte/n und daher das Vorliegen einer Gefahr trotz unzureichender Anhaltspunkte annahm. Dabei muss es einem durchschnittlichen Beobachter möglich gewesen sein, die Situation korrekt einzuschätzen. Im Prinzip der klassische Fall einer harmlosen Spinne, die ihr Leben lassen muss, weil ein kreischendes Etwas durch die Wohnung rennt.

Dringende Gefahr
Eine dringende Gefahr liegt vor, wenn ein bedeutendes Rechtsgut gefährdet ist und eine hohe Wahrscheinlichkeit des baldigen Eintritts der Gefahr vorliegt.

Gegenwärtige Gefahr
Bei der gegenwärtigen Gefahr hat die Schädigung bereits begonnen.

Unmittelbare Gefahr
Hier besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts sowie ein enger zeitlicher Zusammenhang.

Erhebliche Gefahr
Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, muss hier eine konkrete Gefahr für ein bedeutsames Rechtsgut bestehen.

Demnach wird denjenigen, welche vor der Möglichkeit eines Atomkriegs oder Ausweitung warnen bzw. sich darum sorgen, die Angst vor einer putativen Gefahrenlage vorgehalten. Nun, unbenommen verfügen die NATO – Mitgliedsländer und Russland über Atomwaffen. In einem Polizeieinsatz käme dies einem Straftäter gleich, von dem ich ganz konkret weiß, dass er in seiner Buchte Sprengsätze aufbewahrt. Also würde ich meine Vorgehensweise darauf abstellen. Jetzt könnte jemand um die Ecke kommen und behaupten, dass das ein total lieber, friedlicher Zeitgenosse ist und die Dinger als Dekoration herumzuliegen hat. Für mich hätte diese Aussage keinerlei Bedeutung. Die Gefahrenlage ist nach verständiger Bewertung konkret und erheblich, woraus sich eine berechtigte Sorge ergibt, dass der seine Spielzeuge zündet. Und weil ich auch noch Angst davor habe, werde ich passende Ausrüstung anfordern, die Umgebung räumen lassen und mir sehr genau überlegen, was ich tue.
Fraglich ist, ob die Gefahr unmittelbar ist. Tja, da scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde den russischen Umgang mit der Kernenergie und Atomwaffen etwas arg unbekümmert. Die Sowjetunion testete innerhalb von 40 Jahren im Gebiet von Semipalatinsk, Kasachstan insgesamt 456! Atomwaffen (340 unterirdisch und weitere 116 oberirdisch)[3]https://thebulletin.org/2009/09/the-lasting-toll-of-semipalatinsks-nuclear-testing/. Nicht, dass die anderen Atomstaaten keine Tests durchführten, aber kaum jemand in der hohen Zahl direkt vor der Haustür. Jahrzehntelang entsorgten sie den Atommüll in der Arktis. In Folge des Klimawandels rächt sich dies gerade. Was Russland allerdings nicht daran hindert, die größeren Städte mit Meereszugang mittels schwimmender Atomkraftwerke zu versorgen. Augenscheinlich scheinen die weniger Respekt vor der Strahlung und den Folgen zu haben. Diese Haltung bedingt augenscheinlich eine niedere Hemmschwelle beim Umgang mit Radioaktivität. Ich finde, dies ist ein durchaus zu berücksichtigender Faktor. Auf all das Gerede bezüglich der russischen Einsatzdirektiven von Atomwaffen gebe ich nichts. Entscheidend ist nicht, was der Westen als Bedrohung definiert, nichts anderes als eine Einschätzung der Gefahrenlage, sondern wie ein Putin nebst Militär, Geheimdienst, darüber denken. Ein echter Joker kann hierbei die chinesische Regierung sein, die an solchen Eskapaden hat keinerlei Interesse hat.

Aber einfach alles beiseite zu schieben, frei nach dem Motto: “Ging bisher immer gut, wird weiterhin gut gehen!”, halte ich für dummdreist. Hierfür sind viel zu viele unbestimmbare Parameter im Spiel. Der wird schon nicht “zünden”, weil er unter Umständen dabei selbst draufgeht, ist keine belastbare Aussage. Die Angst vor einem Atomkrieg ist bedingt durch die Existenz der Waffen und den garantierten Folgen nichts Irrationales, sondern durchaus vernünftig. Nur sehr dumme Menschen kennen keine Angst. Sie lässt einen vorsichtig handeln und lässt einen nochmals alles bedenken. Ja, wenn sie fachsprachlich ohne jeglichen Beleg ist, dann wird sie problematisch. Aber davon kann im konkreten Falle nicht die Rede sein.

Mir scheint, ein paar ganz ausgebuffte Propagandisten haben einen kreativen Move gefunden. Die banale Erkenntnis, dass mit mit dem Appell an irrationale Ängste viel verkauft werden kann, wird manipulativ als Beschwichtigung eingesetzt. Das gleiche Prinzip wird beim Klimawandel verfolgt. “Lasst Euch doch keine Angst machen! Die Ökofaschisten wollen damit lediglich ihre Ziele durchsetzen.” Selbst bei einer oberflächlichen Betrachtung eine lächerliche Aussage. Ich muss nur schauen, wer ein größeres Interesse, vor allem finanzielles hat. Da stehen dann besorgte, mittelmäßig bezahlte Wissenschaftler und Aktivisten einem Milliardenmarkt gegenüber. Nein, die Propaganda ist darauf ausgerichtet, Angst vor rational denkenden Zeitgenossen einzuflößen, damit der Konsum beständig anhält.

Aktuell läuft alles auf die Parole “Die oberste Bürgerpflicht heißt Ruhe bewahren.”, hinaus. Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert[4]Ich habs nachgelesen. Nein, er ist nicht der Namensgeber für die Spandauer Schulenburgstrasse. prägte sie, nachdem Napoleon die Preußen geschlagen hatte und sich abzeichnete, dass der Kaiser nach Berlin vorrücken wird. Mich amüsiert dabei, dass er dabei ausgerechnet vornehmlich die Bürger meines Bezirks, die Spandauer meinte, wo Napoleon wenige Tage später die Zitadelle besetzte.

Einige Jahre später wurde die Parole ein Bestandteil der Geschehnisse um die Karlsbader Beschlüsse herum, weil die Monarchisten Angst vor einer Revolution hatten. Klappe halten, Ruhe bewahren und der Obrigkeit alles Weitere überlassen.

Fairerweise muss ich zugeben, dass es derzeit kaum Alternativen zu einer Beschwichtigung gibt. Was allerdings völliger Quatsch ist, geht mal wieder auf das Konto der Konservativen. Die schreien Zeter und Mordio, weil nicht genügend Schutzbunker vorhanden sind. Erstens lassen sich nicht Millionen sicher unterbringen und zweitens bringt das bei einer Atombombe alles nichts, außer vielleicht eine Verlängerung der Lebenszeit um wenige Tage. Mal ganz abgesehen von den weltweiten Folgen danach. Wer neugierig ist, kann sich unter dem Link hier ansehen, welche Auswirkungen eine Tsar Bomb 50Mt bei einer Detonation über Berlin hat. Aber vermutlich hat eine CDU-Clique oder FDP-Seilschaft gute Kontakte zu Anbietern privater Bunkeranlagen. Für einen schmalen Taler bekommt man schon für ca. 10.000,– EUR einen atomsicheren Schutzraum für das eigene Haus.[5]https://www.bunker-bssd.de/Schutzraum-Atomsicher.

Wie auch immer, diejenigen, welche anderen zum Thema unbegründete Ängste vor einem Atomkrieg vorhalten, gehen mir ziemlich gegen den Strich. Es sind die üblichen Kandidaten, denen alles schnuppe ist. Klimawandel gab es schon immer, die Natur erholt sich schon wieder, die Tiere aus der Massentierhaltung existieren lediglich, weil sie exakt zu diesem Zweck geboren wurden, an den Gesetzen des Kapitalismus kommt auch Putin nicht vorbei, es ging immer irgendwie weiter, … Ich mag auch keine Bedenkenträger, aber zu nassforsch ist keine Alternative, zumal sie diesen Dumpfsinn nur deshalb von sich geben, weil sie Angst vor Einschränkungen haben und merken, dass es langsam eng wird.

19 April 2022

Pazifismus

Lesedauer 13 Minuten„Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muss.“

Sun Zi
Chinesischer General, vermutl. 543 v. Chr. – 495 v. Chr.

Eine Weltanschauung, wie der Pazifismus, hat derzeit keinen leichten Stand. Da hilft es es auch nicht, wenn die Christen zu Ostern die Auferstehung eines Heilands oder den Sohn Gottes feiern. Wobei sich in den letzten Tagen wieder einmal zeigte, wie wenig Christen ihre eigene Religion verstehen. Sich Gott als eine Figur vorzustellen, daraus einen Mann, einen Vater zu machen, am besten noch als einen alten Mann mit weißen Haaren und dann darüber auch noch eine Gender-Diskussion anzustreben, ist freundlich ausgedrückt ziemlich simpel. Auf diese Art brachte man damals seitens der katholischen Kirche dem einfachen Volk die christliche Weltanschauung bei. Gott ist abstrakt, ein Neutrum und Sohn bedeutet im eigentlichen Sinne, dass sich das Abstrakte in Menschengestalt manifestierte. Michelangelo war ein Genie, aber bei den Bildern im Kopf, auch Kind seiner Zeit. Dieser Exkurs nur am Rande zur Darstellung, wo sich Teile der Gesellschaft derzeit befinden.

Das dialektische Gegenteil oder auch Antonym des Pazifismus ist der Bellizismus. Einmal die Ablehnung des Krieges und auf der anderen Seite die Befürwortung. Die vollkommene Ablehnung von Gewalt, auch in einer Notwehr – oder Nothilfesituation, ist eine Spielart des Pazifismus. Wie immer, wenn Gedankengänge unter einem einzigen Begriff zusammengefasst werden, wird es unscharf. Also worum geht es denn eigentlich?
Seit tausenden von Jahren machen sich Menschen Gedanken über Krieg und Gewalt. Lao Tze soll beispielsweise gesagt haben: “Ich kann nicht viel voraussagen, aber wer die Gewalt bevorzugt, wird eines gewalttätigen Todes sterben.” Ich bleibe an der Stelle die Quelle schuldig. Es steht irgendwo im “Tao des Lebens”. Er und diverse andere, inklusive Buddha und Konfuzius, wiesen stets auf die Wechselwirkung hin. Bin ich gewalttätig, löse ich weitere Gewalt aus. Das ist logisch nachvollziehbar und bedeutet in der Konsequenz, dass ich für den Fall, dass ich keine Gewalt haben will, selbst keine ausüben darf. In einem idealen theoretischen Gedankenmodell, endet die Gewalt, wenn sich alle daran halten. Nicht mehr oder weniger besagt der Pazifismus. Fraglich ist, wie ich mich verhalte, wenn ich angegriffen werde, also ein anderer die Wechselwirkung nicht berücksichtigt. Selbst Sun Zi, der General und Schöpfer des Werks “Die Kunst des Krieges” hatte einen gesunden Respekt davor. Doch er sah auch die Notwendigkeit, unter Umständen in den Krieg zu ziehen.

Folge ich der Logik, erfolgt durch die Wechselwirkung weitere Gewalt. Nehme ich mir einen gedanklichen Nullpunkt, startet die Gewalt also nicht mit dem Pazifismus, sondern mit dem Bellizismus. Es ist ein sich verzweigendes Ablaufdiagramm, bei dem an der obersten Position zwei Entscheidungen möglich sind. Entscheide ich mich zusammen mit allen anderen für den Pazifismus, endet damit auch schon alles und jeder lebt in Frieden. Der Bellizismus wird sich über eine lange Strecke nach unten weiter verzweigen. Demnach kann der Pazifismus bis hierin für friedliebende Menschen die einzig richtige Entscheidung sein. Aber verpflichtet mich diese Haltung zum Verzicht auf eine Gegenwehr?

In jeder Religion stößt man dabei schnell auf Widersprüche. Zum Beispiel ist für Buddhisten das jetzt geführte Leben lediglich eine Art Episode, somit eine flüchtige Begebenheit innerhalb eines größeren Zusammenhangs, innerhalb derer, wie auch in allen anderen vorhergehenden und noch kommenden, das Karma geformt wird. Solange, bis man es salopp gesagt: Endlich verstanden hat! Jeder kennt die sagenhaften Kampfkünste der Shaolin. Alles was sie tun ist auf Verteidigung ausgerichtet. Sie haben nicht die Ursache gesetzt, aber sind durchaus in der Lage sich zu verteidigen. Doch wäre es nicht konsequent für das eigene Karma auf eine Gewaltanwendung, zu verzichten, um dann in der nächsten “Episode” auf einem neuen höheren Level, weiterzumachen?
Im christlichen Glauben sieht es nicht viel anders aus. Einerseits soll man nicht töten und im Zweifel die andere Wange hinhalten, andererseits ist die Rede von Auge um Auge, Zahn um Zahn. Im alten Testament ist eine Menge legitime Gewalt geschildert. Hauptsache, Gott hatte sie irgendjemand befohlen. Dann ging es immer richtig zur Sache. An sich eine schlüssige Konzeption. Was man auch bei ein paar tausend Jahren Entwicklungszeit erwarten darf. Töte ich konsequent alle, die sich nicht an die Vorgabe Pazifismus halten, setze ich alles wieder auf Null. Sollte ich es als Laie in Sachen Christentum richtig verstanden haben, läuft es in der Bibel darauf immer hinaus. Beim Propheten Hesekiel spricht Gott von all dem Gräuel und fordert, dass alle, die damit ein Problem haben, gekennzeichnet werden sollen und alle ohne Zeichen im Nachgang erwürgt werden müssen. Warum nicht alles belassen, wie es ist und den Job Satan in der Hölle überlassen. Ja, ich weiß, die Hölle ist eine recht späte Erfindung des Christentums und der Teufel, Luzifer, der gefallene Engel, noch später. Wie einfach hatten es da doch die Wikinger? Ein ordentlicher Tod im Kampf war eine gute Sache. Die Griechen setzten auf die Nachkommen. Bei der Erzählung über die Irrfahrten des Odysseus tröstet Achilles den Helden in der Unterwelt mit dem Hinweis, dass die Lebenden respektvoll über ihn sprechen. All dies scheinen mir Ideen von Typen zu sein, die irgendwie den Krieg, den keiner wirklich wollte, schmackhaft zu machen. Da fand ich die Episode bei Sketch History, in der Alexander der Große versucht seine Armee zu motivieren, während die nicht so richtig wollen, ziemlich amüsant. Machen wir uns nichts vor, wenn um Dich herum die ersten Leichen verwesen, Leute mit heraushängenden Gedärmen unter Stöhnen verrecken, gehen Achilles die Argumente aus.

Ich habe mir zu diesen Ungereimtheiten meine eigene These zu Recht gelegt. Buddha soll zu seinen Schülern gesagt haben, dass sie die Letzten wären, welche seine tatsächlichen Worte zu hören bekommen. Später werden sie aufgeschrieben werden und jeder fügt seine Interpretation hinzu oder ergänzt im eigenen Sinne. Selbst wenn er es nicht gesagt haben sollte, hat der Urheber dieser Worte Wahres gesprochen. Immer, wenn etwas nicht mit der Grundidee zusammen passen will, besteht der Verdacht einer nachträglichen Änderung. Selbst Buddha, der Lehrer, war nicht frei von Zwängen. In einem hinduistisch geprägten Gesellschaftsgefüge radikal alles auf den Kopf zu stellen, wäre äußerst unklug gewesen. Seine Botschaften wären in Empörung untergegangen.

Die Nummer mit dem Sterben, vor allem im Krieg, und den Religionen ist ohnehin eine eher zweifelhafte Angelegenheit. Wenn es mir zu Lebzeiten dreckig geht, alldieweil sich eine wenige ein gutes Leben gönnen und dafür über Leichen gehen, wird mir unterdessen eine bessere Zukunft im Jenseits vorausgesagt, während der sündige “Brutalinski” oder “Despot”, nach seinem Tod in der Hölle schmort, riecht verdächtig nach einer Konstruktion, die von Typen erfunden wurde, welche zu Lebzeiten unbehelligt andere ausbeuten wollten. Im Ursprung nachvollziehbar. Wenn ich als Sklave (Hebräer/Ägypten) geboren werde, brauche ich irgendetwas, woran ich mich hochziehen kann. Später kam dies einigen sehr entgegen (Absolutismus/Katholische Kirche).
Der Buddhismus erscheint einem auch erstmal ziemlich suspekt. Nichts zu besitzen, soll besser sein als Reichtum? Klingt erst einmal nach Christian Lindner & Friends, weil sie damit dem unvermögenden Pöbel die Lebenssituation attraktiv machen wollen, während sie sich mit kreativen Wirtschaftsmodellen bedienen. Wenn man etwas tiefer einsteigt, wird es logisch. An vergänglichen Dingen festzuhalten und das Leben an ihnen auszurichten, führt zwingend zu einer Frustration (Leid), die spätestens mit der konkreten Erkenntnis, dass das letzte Hemd keine Taschen hat, eintritt.
Hinzu kommt, dass viele Kulturen in Abwandlungen die Weisheit “Wer Wind sät, wird Sturm ernten!”, kennen. In Asien heißt es: “Wer einen Mangobaum pflanzt, darf keine Bananenstauden erwarten.”

Der Übeltäter mag ja glücklich sein, solange er nicht erntet, was er gesät hat, aber sobald es ans Ernten geht, übermannt ihn der Kummer. Der Gute mag ja leiden, solange er nicht erntet, was er gesät hat, aber sobald es ans Ernten geht, übermannt ihn die Freude.
buddha mudra mara
Siddhartha Gautama, Buddha
Aus dem Dhammapada

Voreilig auf Pazifisten zu schimpfen ist demnach ein unüberlegter Schnellschuss aus der Hüfte. Spirituell wird es zu einer ziemlich komplizierten Angelegenheit. Zu welcher Überzeugung kommt man? Einen feuchten Dreck darauf, wenn mich jemand tötet? Wir werden sehen, was danach passiert? Hat jemand mit einer spirituellen Einstellung, jenseits der Griechen, Römer, Wikinger u.a., auf das richtige Pferd gesetzt, ist Putin sozusagen richtig am Arsch. Entweder hat er in der nächsten Episode innerhalb des Universums eine richtig miese Zeit oder in der Vorstellung eines Hieronymus Bosch, eine sehr lange BDSM-Nummer vor sich, die ihm wenig Spaß bereiten wird.

Im  Krieg zu sterben, gewalttätig, vor Ablauf der natürlichen/schicksalhaften Ablaufzeit, kommt immer mit der Erklärung eines Sinns daher. Auch eins dieser Wörter, mit denen ich ein wenig hadere. Im Besonderen gilt dies für den Sinn des Lebens. Wer soll darüber bestimmen, was einen Sinn stiftet und was nicht? Und wird meine Existenz sinnlos, wenn ich mit meinem Leben nicht den Vorgaben entspreche? Ein wenig griffiger ist der Zweck. So oder so müssen Kriege seitens desjenigen, welcher in den Krieg ziehen will, begründet werden. Man stirbt für die Freiheit, um einen oder eine Wahn|sinnige zu stoppen, einen Irr|sinn zu beenden oder das eigene Volk gegenüber einem anderen Volk zu verteidigen (anders: eine Gemeinschaft von x-Mitgliedern der Spezies Homo sapiens gegen eine andere Gemeinschaft von x-Mitgliedern derselben Spezies). Ganz abstrakt wird es, wenn das Vaterland und Schutz desselben herangezogen wird. Ein Gedankenkonstrukt, welches meiner Auffassung nach, vollkommen daneben ist. Es stammt noch aus der Zeit, in der der besetzte Boden die Einnahmequelle für Klerus und Adelige war. Ob nun durch Zufall oder eine Fügung des Universums in Verbindung mit angenommen inneren Regeln, habe ich mir die Geburt an einer konkreten Stelle des Planeten Erde nicht ausgesucht. Erweitert gesehen, gilt dies auch für den Planeten.

Der Erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen: “Das gehört mir” und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Morde, Kriege, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand seine Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: “Hütet Euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren,
wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemanden gehört.”


Jean-Jaques Rousseau, * 26.6.1772 in Genf; † 2.7.1778
französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher

Rousseau gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der Französischen Revolution. Heutzutage würden sie ihn als Linksextremisten einordnen. Die “Heilige Schrift” des Kapitalismus, Der Wohlstand der Nationen – Eine Untersuchung seiner Natur und seiner Ursachen, wurde noch zu Lebzeiten Rousseaus von Adam Smith 1776 veröffentlicht. Es ist interessant, wie weit einige am Vorabend der Revolution waren und wem am Ende zugestimmt wurde.

Was scheren mich die Interessen eines Kaisers, Königs, Diktators oder des Managers eines Konzerns? Nehmen wir an, dass der Ukraine-Krieg sich ausweitet und der Dritte Weltkrieg ausbricht, wofür sollte ich kämpfen? Für die Freiheit? Werde ich getötet, hat sich das Thema für mich ultimativ erledigt. Für die Freiheit der anderen? Erstens, was hab ich damit zu tun und zweitens, haben große Teile ohnehin merkwürdige Vorstellungen von Freiheit. Für die Freiheit meiner Nachkommen? OK, da ist eine Klippe. Fraglich ist, ob mein Kampf wirklich zu Freiheit führt oder einfach nur einigen anderen, die auch nichts davon halten, Vorteile verschaffen.

Der Krieg, derzeit noch in der Ukraine, bringt existenzielle Fragen mit sich. Wir schauen auf einen Diktator mit imperialistischen Ideen. Ein Thema, das nie vom Tisch war. Nicht nur Putin trauert einem Imperium nach. Konservative Briten sind traurig, die Franzosen ebenso, mongolische Rockbands sinnieren in Texten darüber, was eigentlich schiefgelaufen ist, Chinesen aus der politischen Führung hätten gern ihr altes Reich in Gänze zurück, die USA, ehemals selbst Kolonie, würden gern, wenn es nach den Republikanern geht, ihren Großmacht-Status behalten, die Türken, insofern sie Anhänger von Erdogan sind, trauern ebenfalls, und bei einigen Deutschen bin ich mir nicht sicher. Zumindest bin ich mir nicht klar darüber, ob es eine gute Idee anderer europäischer Staaten ist, von Deutschland eine Führungsrolle einzufordern. Von der grundlegenden Mentalität her können wir das. Allein schon sprachlich und via Sprachmelodie (Schwaben ausgenommen) sind wir militärisch klar im Vorteil. In keiner anderen europäischen Sprache klingen Befehle so überzeugend, wie auf Deutsch. Aber gleichzeitig ist Deutsch eine sehr präzise Sprache. Was einem bei Befehlen entgegenkommt. Paradox ist dabei, dass sie damit auch der Philosophie zuträglich ist.

Imperialismus ist aktuell eine durchaus nachvollziehbare Idee. Die Ressourcen werden knapp, der Hunger nach Energie steigt ins Unermessliche und um innerhalb der sich abzeichnenden Klimakatastrophe überlebensfähig zu bleiben, braucht es Technologie, Rohstoffe, Energie und profane Landgebiete, die entweder ausgebeutet werden können oder sichere Transportwege für kostbare Güter gewährleisten. Die Alternative wäre eine sich einig werdende Weltgemeinschaft. Ich nehme an, den Glauben haben nahezu alle aufgegeben. Allerdings muss ich für mich sagen, dass ich hierfür tatsächlich zur Waffe greifen würde. Für das, was sich aktuell abzeichnet, eher nicht.

Ferndiagnosen funktionieren in der Regel nicht. Aber man kann es trotzdem versuchen. Zumindest ist es nicht verboten. Putin ist ein Mensch mit einem Großhirn. Also, was geht da vor? Pazifist ist er schon einmal nicht. Die Antwort hat er gegeben. Ich denke, er glaubt an eine globale Lösung so wenig wie ich. Ich gehe davon aus, weil er ein intelligenter Mann ist, gibt er nichts auf diese ganzen Klimaleugner. Ist er ein spiritueller Typ? Glaube ich persönlich nicht. Eher sieht er Religionen, spirituelle Betrachtungen als etwas für Leute an, die sich nicht der Lebensrealität stellen wollen. Ich denke, er gibt auch nicht sonderlich viel auf das Leben anderer Menschen. Jeder, der sich zur verfügbaren Masse machen lässt, ist in seinen Augen selbst schuld. Jetzt in diesem Moment habe ich ihn gerade als nackten Mann, ohne all den ganzen Mist, den man ihm unvorsichtig in die Hand gab, vor Augen. Denn das ist Krieg. “Arschloch, Du willst mich umbringen? Zeig mal, was Du drauf hast!” Das ist die Dschungel-Lage! Versuch ich Kontakt aufzunehmen? Werden wir uns irgendwie einig? Oder geht es wirklich nur ums gegenseitige Töten?

Menschen ist in solchen Momenten seit Urzeiten eine Menge durch den Kopf gegangen. Was ist die beste Strategie? Lange, hat bestimmt funktioniert: “Alter, ich will auch nur leben!” An der Front in der Ukraine passiert dies mit Sicherheit auch. Aber nicht bei einem Biden, einem Putin oder einem Xi Ping. Die leben in einer anderen Welt, die ihnen das Großhirn suggeriert. Jeder Schritt nach weiter oben bedeutet mehr Abstand vom anfassbaren Leben. Blut hat einen Geruch, Leben, was aus den Augen weicht, kann man sehen, Schreie kann man nicht ignorieren, den vorwurfsvollen Blick, der bedeutet, was machst Du mit mir, wird man nie wieder los. Es sei denn, man hat zugelassen, dass ein paar Aspekte, die den Menschen ausmachen, abgeschaltet wurden. Aber dann sei die Frage erlaubt, ob man dann noch die Bezeichnung “Mensch” verdient?

Ich persönlich bin dem Bundeskanzler, den ich nicht gewählt habe, für seine als zögerlich betrachtete Haltung dankbar. Eskaliert alles in einen konventionellen Krieg, was nicht realistisch ist, würde er nicht darin kämpfen. Kommt es zu einem nuklearen Krieg, stirbt er ein paar Monate nach dem gemeinen Volk. Steht einem ein Homo sapiens gegenüber, der das Großhirn nicht übermäßig nutzt, ist grundsätzlich der erste Schlag eine gute Idee. Trage ich die Verantwortung für ein ganzes Volk, sollte ich einen Gedanken mehr verschwenden. Denn dann gehen eine Menge Menschen in den Tod, die ich nicht einmal kenne. Putin hat sich von den Möglichkeiten des Homo sapiens verabschiedet. Er wird seine Gründe haben. Spirituell muss ich mir von ihm nicht aufs Auge drücken lassen, wo ich stehe. Dies gilt auch für die Ethik. Hätte ich die Möglichkeit, Gelegenheit und eine 9 mm zur Hand, gäbe es für mich auf seine Person bezogen kein Problem. Aber was kann Andrej, 25 Jahre, russischer Bürger, dafür?

In den letzten Tagen melden sich vehement diejenigen zu Wort, die es angeblich schon immer besser wussten. Putin wäre schon immer ein Potentat, Diktator, Despot, mit imperialistischen Zielen gewesen, und die “Dummen” hätten dies nur nicht erkannt. Es sei ein Fehler gewesen, mit ihm Verträge im Sinne der von Kanzler Schmidt geprägten Worte an Jimmy Carter:  “Wer miteinander Handel treibt, schießt nicht aufeinander!”, einzugehen. Rückblickend sei bereits die Ost-Politik von Kanzler Willy Brandt ein Schritt in die falsche Richtung gewesen.
Allen, die da so reden, unterläuft ein Gedankenfehler. Zu jeder Entscheidung gibt es sogenannte alternative Pfade. [1]Rolf Dobelli, Die Kunst des klaren Denkens, 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen, dtv-Verlag, 2014, S.57, der Rückschaufehler, engl. hindsight bias Niemand kann auch nur ansatzweise mit Sicherheit sagen, wohin andere Entscheidungen geführt hätten bzw. wohin die alternativen Pfade geführt hätten. Die Kritiker setzen sich rückwärtig in die Position eines perfekten Prognostikers oder Propheten. Die damaligen Entscheidungen waren getragen von der Hoffnung, dass sie Gutes bewirken und schlechte Verläufe, wie einen erneuten Krieg, verhindern. Keiner kann sagen, ob andere Optionen nicht bereits vor 20 Jahren in einem Weltkrieg gemündet wären. Unter Umständen hätte es keine Wiedervereinigung gegeben? Oder die Wirtschaft hätte sich vollkommen anderes entwickelt. Die einzige existente Realität findet jetzt in diesem Moment statt. Selbstredend gilt dies für ebenfalls für die NATO-OST Erweiterung und die damit in Verbindung stehenden Verträge. 

Aus guten Gründen lassen sich Zukunftsforscher und ganz nebenbei auch gute Einsatzleiter nicht auf Prognosen ein, sondern Szenarien, in denen die wahrscheinlichsten Ergebnisse aufgestellt werden. Für den Ukraine-Krieg habe ich dazu auf der Seite des stark von der Spieltheorie geprägten Zukunftsinstituts 8 mögliche Szenarien gefunden. [2] Future War: 8 Szenarios über den Ausgang eines unvorhersehbaren Krieges, https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/szenarien-ukraine-krieg-matthias-horx/ , . Interessant ist dabei, dass im Netzwerk des Instituts Prof. Christian Riek mitwirkt, dessen YouTube-Channel “Spieltheorie” ich in meiner Link-Liste habe. [3]https://www.youtube.com/channel/UCSExr_QUT6h-4sGW5hGjrCA Vor dem Ukraine-Krieg kam er zum Ergebnis, dass Putin den Krieg nicht führen wird, weil der Krieg ein “dummer” Spielzug ist. Allerdings wurde er damit nicht zum Scharlatan, da er immer wieder betont keine Prognosen zu erstellen, sondern Szenarien analysiert.

Im März analysierte er die öffentlich übelst bepöbelte Aussage des Philosophen Precht, in der er die Aufgabe der Ukraine als eine Option darstellte. Es ist und bleibt ein denkbares Szenario. Aber rational ist es nur bei zwei Annahmen zu favorisieren. 1. Russland gewinnt auf kurz oder lang den Krieg. 2. Bei einer Kapitulation lässt Putin die Bevölkerung in Ruhe. Im Falle eines sich anschließenden Terrorregimes (wovon ich persönlich ausgehe), scheidet die Kapitulation aus.

In die Kategorie Denkfehler fällt für mich auch die Aussage, dass “Schwere Waffen” zu einer Provokation führen, die Putin zum Anlass für einen Atomschlag nehmen könnte. Nicht seine Gegner bestimmen, was eine Provokation ist, sondern er ganz alleine. Fraglich ist, wie er sie anderen in seinem Umfeld überzeugend verkauft. Ob ein Justizminister Buschmann, FDP nach rechtlicher Prüfung meint, dass die Lieferung der Waffen völkerrechtlich gedeckt ist oder nicht, geht einem Putin am bekannten Allerwertesten vorbei. Wie seine Haltung zu Völkerrecht ist, hat er brachial bewiesen. Zumindest ist zu Bedenken, dass die Lieferung als ein möglicher Anlass geeignet ist. Allerdings kann genauso gut angenommen werden, dass Putins Masterplan ohnehin die Eskalation in einen Atomkrieg ist oder blufft. Wir wissen es nicht.

Das Gebaren einiger Politiker finde ich nicht sonderlich hilfreich. Die Situation ist kein Brettspiel zur Unterhaltung gelangweilter Vorstädter in Einfamilienhäusern. Überall läuft alles auf Hochtouren. Die Nachrichtendienste, ihre Berichterstatter, Analysten, arbeiten Rund-um-Uhr. Ein Heer von hoch qualifizierten Beratern aus den militärischen Bereichen, den Think-Tanks, erarbeiten verschiedene Szenarien und versuchen zu ermitteln, wie man hierauf am erfolgreichsten reagieren kann. Wer glaubt, dass ein Kanzler oder andere Regierungsführer einsam und alleine ihre Ideen umsetzen, ist naiv. Dem normalen Volk sei dies zugestanden, aber nicht Politikern und schon gar nicht, die Manipulation für irgendwelche Machtspielchen. Keiner von den Gegnern Putins ruft ihn einfach mal an und reist ohne Absprachen nach Russland. Gleichsam trifft Deutschland die Entscheidung über die schweren Waffen nicht ohne Absprache mit den NATO-Partnern. Was wäre, wenn die für den Fall eines Übergriffs auf andere Staaten in den Vorhalt genommen werden? Jeder, der mal in einem Führungsgeschehen involviert war, weiß um die Rollenverteilungen. Eine pöbelt, ein anderer macht auf verbindlich, die nächste gibt die Verständnisvolle, alles orchestriert für ein gemeinsames Ziel. Wenn Scholz weniger Präsenz zeigt, wird dies Gründe haben.

Ich habe bei Putin einen Eindruck, der den Pazifismus gegenstandslos werden lässt. In meinen Augen ist er kein politisch denkender Mann, sondern mich erinnert er an einen Schwerkriminellen. Was wäre zum Beispiel, wenn er tatsächlich Anschläge initiierte, bei denen russische Bürger starben und die dann den Tschetschenen untergeschoben wurden? Was, wenn die Welt es bei Putin mit einem Psychopathen zu tun hat, der keinerlei Skrupel, Hemmungen oder irgendetwas in dieser Richtung empfindet? Da bleibt jedem von uns nur noch die spirituelle Sicht und die sich daraus ergebende Frage: Was lade ich auf mich, wenn ich töte?
Einem Politiker kann man mit Geld, Staatsbankrott, die Aussicht auf die Vernichtung des eigenen Volkes kommen. Doch was war z.B. mit Adolf Hitler? Der war vom Volk enttäuscht und kam zum Ergebnis, dass es dann auch keine Überlebensberechtigung hat. Es sind keine einfachen Zeiten angebrochen. Am Ende bleibt dem “normalen” Menschen nur das hilflose Zusehen und darauf zu hoffen, dass nicht das 8te Szenario [4]Das Ende der Welt oder: Das UnvorstellbareEin lang anhaltender Mehrfrontenkrieg bricht aus, der sich atomar hochschaukelt.Große Teile des eurasischen Kontinents und Amerikas werden … Continue reading eintritt.
Zumindest sollte man dies berücksichtigen.

Quellen/Fußnoten

Quellen/Fußnoten
1 Rolf Dobelli, Die Kunst des klaren Denkens, 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen, dtv-Verlag, 2014, S.57, der Rückschaufehler, engl. hindsight bias
2 Future War: 8 Szenarios über den Ausgang eines unvorhersehbaren Krieges, https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/szenarien-ukraine-krieg-matthias-horx/ ,
3 https://www.youtube.com/channel/UCSExr_QUT6h-4sGW5hGjrCA
4 Das Ende der Welt oder: Das Unvorstellbare
Ein lang anhaltender Mehrfrontenkrieg bricht aus, der sich atomar hochschaukelt.
Große Teile des eurasischen Kontinents und Amerikas werden verwüstet,
200 Millionen Menschen sterben sofort, weitere 300 Millionen an Hunger
und den Folgeschäden. Trotzdem stirbt die Menschheit nicht aus, Afrika
und Südamerika, China sowie die pazifischen Räume sind weitgehend
verschont geblieben. Im Jahr 2035 eröffnet Elon Musk die erste Aussiedler-Stadt auf dem Mars mit dem Namen Newkrainehttps://www.zukunftsinstitut.de/artikel/szenarien-ukraine-krieg-matthias-horx/ , abgerufen am 19.4.2022, 23:00 Uhr