26 Februar 2021

Verzicht, Empört Euch!

Lesedauer 4 Minuten

Zitat: “Ausgerechnet in der Corona-Krise, in der viele Menschen auf vieles verzichten müssen, philosophiert SPD-Chefin Esken über mehr Lebensqualität durch Verzicht. Und das auch noch im Superwahljahr. In der SPD rumort es nun gehörig.”

https://www.welt.de/politik/deutschland/article227091343/Vorstoss-von-Saskia-Esken-Jetzt-predigt-die-SPD-Chefin-den-Verzicht.html Stand: 26.2.2021

Das harmlose Substantiv “Verzicht” wirkt auf Konservative und Jünger der Religion des Marktes, wie Weihwasser auf den Teufel oder Knoblauch auf Vampire. Doch was bedeutet es, wenn jemand verzichtet? In der Regel gibt es etwas, was ich bekommen könnte, aber es mir aus einem Grund heraus nicht nehme. Vielleicht bin ich gesättigt, und würde mich bei noch mehr Essen übergeben. Oder ich spüre, dass ich betrunken bin und will mir nicht noch mehr Alkohol zumuten. Es läuft immer darauf hinaus, dass ich etwas tun könnte, aber es bewusst unterlasse. Als Mensch habe ich ein breites Spektrum an Handlungsoptionen. Wenn ich es darauf reduziere, würde es bedeuten, dass ich jeden Tag auf einen Suizid verzichte oder darauf jemanden ums Leben zu bringen. Verzicht wird seitens der angesprochenen Personengruppe negativ konnotiert. Es geht um Konsum, Freizeitgestaltung, Besitz, Statussymbole und einiges andere in dieser Richtung. Das war nicht immer so. Im Christentum waren wenigstens den Texten nach, Maßhalten, Zurückhaltung, Genügsamkeit, eher Tugenden, während die Völlerei, die Gier, Maßlosigkeit, Übermaß, zu den Sünden gehörten. Bei den Benediktinern/innen, Jesuiten, Franziskaner/innen und zahlreichen anderen Ordensgemeinschaften kann hierzu jeder im Bedarfsfall nachfragen. Wer nicht Fragen will, kann alternativ in der Bibel unter den Stichworten, Sintflut, Babylon oder Sodom und Gomorrha, nachlesen. Verzichten die überzeugten Christen oder sind andere Worte passender? Und wenn Christen, die meisten Konservativen rechnen sich zu ihnen, haltlos konsumieren, sind sie dann gar keine oder wenigstens Sünder? Nebenbei habe ich dies bei der Katholischen Kirche noch nie verstanden.

Bei Texten und Kritik folgt auf Verzicht in der Regel ein Hinweis auf Verbote. Die Aufforderung zum Verzicht geht bei dieser Logik immer mit einem Verbot einher, ansonsten würde niemand freiwillig von der Möglichkeit zu Handeln Abstand nehmen. Wenn ein Mensch nicht handelt, wird dies auch unterlassen genannt. Vielleicht, weil die Gefahr besteht, sich selbst oder andere zu gefährden. Oder es gibt schlicht keinerlei Motiv für eine Handlung. Warum sollte ich beispielsweise etwas kaufen, was ich überhaupt nicht benötige? Die Antwort ist bekannt. Es geht nicht um die Notwendigkeit, sondern das Bedürfnis danach. Zum überwiegenden Teil um Bedürfnisse, die in einem geschickt erzeugt werden. Jeder/jedem steht es innerhalb von gewissen Grenzen frei, die Bedürfnisse, auch wenn sie durch Manipulationen entstanden, zu befriedigen. Wie sehen diese Grenzen aus? Immer, wenn ich andere mit meiner Bedürfnisbefriedigung schädige, wird es kritisch. Es gibt Ausnahmefälle. Ich denke dabei an im Mangel vorhandenes Existenzielles, um das ich mit anderen kämpfen muss. Wenn bei drei Personen das Wasser nur für zwei zum Überleben reicht, wird es unangenehm und ethisch sehr theoretisch, während es praktisch in der Regel handfest zur Sache geht. Doch wenn man nicht gerade das Pech hat, in einem Flüchtlingscamp festzusitzen, betrifft dies die wenigsten Mitteleuropäer und nahezu niemals Konservative. Dies liegt in der Natur der Sache. Müssten sie sich solche Sorgen machen, würden sie innovativ werden und schleunigst Änderungen anstreben.

Bleibt also die unmittelbare oder mittelbare Schädigung anderer Menschen, und ich denke die Erweiterung ist zulässig, anderer Lebewesen, da das komplexe Lebenssystem der Erde von allen abhängig ist. Man kann diese Einschränkung auch als logische Bedingung für die Freiheit sehen. Alles ist erlaubt, solange ich keinen objektiv vermeidbaren Schaden anrichte, sollte ich es dennoch tun, muss ich damit leben, dass mich die Geschädigten zur Verantwortung ziehen. Demnach ist das Unterlassen einer möglichen Handlung eine an den Lebensprinzipien orientierte Unterordnung. Ich bin kein buddhistischer Mönch oder Jesuit, insofern bin ich selbst häufig genug einer, der nicht ganz ohne Schädigungen auskommt, zumal dies in meiner Umgebung irre schwer ist. Vieles ist vollkommen unnütz. Ich rauche, trinke Kaffee, für den andere ausgebeutet werden, benutze ein Smartphone, an dem viel Unmenschliches hinten dran hängt, u.s.w. Aber wenn ich darauf hingewiesen werde, zucke ich unangenehm berührt zusammen und weiß, dass ich lieber die Klappe halten sollte, statt eine Gegenrede zu führen. Oftmals bin ich für Verbote dankbar und ersehe sie als Hilfestellung. Wenn zum Beispiel von Heute auf Morgen die Herstellung und der Verkauf von Plastiktüten verboten wäre, würde ich dies begrüßen.

Bei mir kommt Verzicht gedanklich mit Übermaß bzw. Luxus, Vergnügen, daher. Ich könnte, benötige es aber nicht, also lasse ich es, zumeist mit positiven Folgen. Dazu gehören ab – und zu der Verzicht auf Zucker, Salz, Tabak, Alkohol oder auf eine Busfahrt, zugunsten eines Spaziergangs. Wenn etwas offensichtlich und ohne jede Frage schädlich für andere ist, dann kann von einem Verzicht nicht mehr die Rede sein. Dann handle ich unvernünftig, wenn ich es gedanklich ableiten kann oder unverständig, wenn ich es sogar unmittelbar sehe. Wie gesagt, ich bin keinesfalls ständig mit Sinn und Verstand unterwegs.

Wenn Konservative oder ihre Untergruppe, die Neoliberalen, zähnefletschend das Wort Verzicht benutzen, wollen sie aufwiegeln. “Da will Euch jemand etwas wegnehmen oder untersagen!” Der springende Punkt ist dabei, dass mir niemand etwas wegnehmen oder untersagen kann, was mir ohnehin nicht zusteht. Mit ungebremsten Konsum, der Beteiligung an der unverantwortlichen Zerstörung der Lebensgrundlagen, füge ich mir selbst und anderen einen objektiv sichtbaren Schaden zu. Welche Instanz sollte mir dieses zugestehen? “Es ist Dein Recht, zum eigenen Nutzen andere zu schädigen!” Hierauf könnte ich dann verzichten. Wir machen es in allen nur erdenklichen Formen, soviel steht fest. Doch ich finde, es klänge merkwürdig, wenn ein Außenminister sagte, wir könnten zwar einfach mal militärisch intervenieren, aber verzichten darauf. Was wir tun, ist das Ableiten von Rechten aus vorhergehenden Handlungen. Doch was genau hat uns die Flora und Fauna der Arktis getan? Oder all die Lebewesen in den Meeren? Was ist mit den Insulanern, bei denen demnächst Land unter ist? Fällt jemanden etwas ein? Ich bin gespannt.

Aus mir unerklärlichen Gründen heraus sind Konservative und Neoliberale von der Existenz dieser Rechte überzeugt, sonst würden sie das Unterlassen des Schädigens nicht als einen Verzicht bezeichnen können. Wie würde es klingen, wenn ich sagte: “Ich habe das Recht und die Möglichkeit, den Garten meines Nachbarn mit “”Roundup” in einen kontaminierten Buddelkasten umzuwandeln, aber weil ich ein Netter bin, verzichte ich darauf.” Nein, ich habe dies gefälligst aus mannigfaltigen Gründen zu unterlassen. Bisher bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, mich darüber zu beschweren. Es war auch noch nicht notwendig, dass jemand sagte: “Verzichten Sie bitte darauf!”

20 April 2019

Rund um ein brennendes Symbol …

Lesedauer 6 MinutenDas Dach der Kathedrale Notre Dame brannte und der Pariser Feuerwehr gelang es, den Brand einzudämmen. Das Schlimmste konnte verhindert werden. So weit die nüchtern Fakten. Was passierte rund herum? Manch einer beschwerte sich, dass der Brand nicht dauerhaft im öffentlich – rechtlichen Fernsehen übertragen wurde. Mindestens ein «Brennpunkt», ich finde in diesem Zusammenhang ein etwas unpassender Begriff , wurde eingefordert.

Einen Tag später vermuteten die üblichen Verdächtigen eine Verschwörung im Hintergrund. Macrons Vasallen hätten den Brand gelegt, um von den aktuellen politischen Problemen abzulenken. Zu schnell habe die Polizei verkündet, dass es sich um keinen terroristischen Anschlag gehandelt habe. Mit Verlaub – Terroristen in schwindelnder Höhe? Als terroristischer Akt nebenbei vollkommen ungeeignet. Vor allem, wenn niemand von den Zielen erfährt. Ich frage mich auch ein wenig, was in den Köpfen der Leute los ist, dass sie bei jedem Anlass von hunderten Optionen, ausgerechnet die Terrorismus Karte ziehen.

Und warum sollte die Regierung eine Kathedrale anzünden? Da gäbe es wahrlich bessere und vor allem definitiv weniger komplizierte Ablenkungsmanöver. Ständig brennen Dachstühle bei Dacharbeiten ab. Neben Steckdosen, in denen ein Lichtbogen vor sich hin brutzelt, ein Klassiker. Nun hat es halt mal wieder ein altes Gemäuer erwischt. Gab es schon einige Male. Insofern nicht ungewöhnlich. 

Menschen bleiben am Ende, was sie sind, Menschen.

Bewegte Bilder faszinieren sie, während Standbilder eher langweilig sind. Gaffen gehört zum Dasein dazu. Ob eine Kathedrale brennt oder auf der Autobahn ein schwerer Verkehrsunfall stattfand, ist dabei irrelevant. Fraglich ist für mich, ob jedes primitive Grundverhalten bedient und Gier befriedigt werden muss. Zumindest schadet es niemanden. Die Kathedrale interessiert es nicht und der Rest des Programmes bringt keinen Mehrwert. Warum nicht ein brennendes Gebäude zeigen? Das könnte Schule machen. Statt Informationen und Nachrichten, werden im Fernsehen Brände und Löscharbeiten gezeigt. Es dürfte sich dadurch wenig ändern.

Einige Spielverderber nörgelten, dass an anderen Ereignissen, von ertrinkenden Flüchtlingen, Opfern des Klimawandels bis zu Großbränden an fernen Orten der Welt, kaum einer Anteil nimmt (z.B. Brand 2.9.2018 Nationalmuseum Rio de Janeiro, Jokhang-Tempel, Lhasa, 18.2.2018 (1300 Jahre alt!) . Die Gescholtenen zeigten sich empört, dass doch mal eine Trauer möglich sein müsse, ohne das Ereignis in Relationen zu setzen. In der Regel wird  hier bei den Kommentaren der Social Media Plattformen der Hashtag  #Whataboutism verwendet. In der Langversion scheint dies bei vielen zu bedeuten: “Lass mich gefälligst in meiner Dekadenz – Blase mit Deiner Kritik  in Ruhe!”

Gäbe es ein wenig mehr Vernunft, Menschlichkeit und vor allem Gerechtigkeit auf der Welt, könnte das durchaus funktionieren. Doch durch die bestehende Realität entsteht ein Kontrast, den mache beim Nachdenken nicht aushalten. Gleichermaßen schwierig zu verkraften ist das Geschehen an den Tagen danach.

Milliardäre griffen in die Tasche und zauberten 200 Millionen für die Reparatur des alten Gemäuers hervor. Weitere 500 Millionen sprudelten schnell aus anderen Quellen. Festzustellen ist, dass es Leute mit übermäßigen Vermögen gibt, welches sie eher in etwas Totes, stand in Lebendiges investieren. Im gewissen Sinne eine vom neuen Geldadel ausgehende Renaissance eines absolutistischen Verhaltens. De facto ist die Kathedrale auf diesem Wege schon immer finanziert worden. Geld und tausende Menschenleben wurden für “großes” dem Einzelnen “Übergeordnetes ” geopfert. Immer gab es Kritiker, die kein Verständnis für dieses Verhalten der Menschen hatten. Am übelsten waren die zu Zeiten der Französischen Revolution unterwegs. Nach der Revolution wurde zeitweilig der christliche Glaube verboten und in Notre Dame wurde dem «Vernunft Kult» gehuldigt, bei dem mittig ein Hügel aufgeschüttet wurde, auf dem eine die Freiheit symbolisierende Schauspielerin rezitierte.

Die Epoche der Revolten ist vorbei. Die Menschen sind dick, rund und satt. Was kümmert es sie, wenn einer in der Wüste verreckt oder zu viel Salzwasser schluckt? Symbole wie Notre Dame, stehen in moderner Zeit neben anderen, für eine Legende, die in den vergangenen 10 Jahre eine Wiederbelebung erfuhr. Der philanthropische Mitteleuropäer, von einer alten Kultur geprägt, hilft der restlichen, meist hinter vorgehaltener Hand als barbarisch bezeichneten, Welt. Die Identität einiger Länder hat schon länger einen Knacks bekommen. Die einen sind kein Empire mehr, andere haben ein Reich verloren und die Grande Nation, musste nach und nach alle Kolonien abgeben. Insofern war es nicht verwunderlich, dass die Rechten von einem Symbol des untergehenden Abendlandes und der Kapitulation vor dem Islam sprachen. Da kann man glücklich und zufrieden darüber sein, dass Israel das Heilige Land unter Kontrolle hat, sonst riefen die wieder zu Kreuzzügen auf.

Ich finde dies insgesamt erklärlich und es wundert mich nicht, weil es dem entspricht, wie zur Zeit alles funktioniert. Sich darüber aufzuregen, zu schimpfen, oder bittere Kommentare zu schreiben, ist schlicht sinnlos. Jeder der gegen diese Verhaltensweisen antritt, sieht sich gleich mit mehreren übermächtigen Gegnern konfrontiert. Da wäre die, mittels Manipulation auf ein kollektives Denken ausgerichtete Masse. Diejenigen welche dafür sorgen, dass dies geschieht. Und die uralten Verhaltensmuster der Menschen, die erst den Bau, der an sich völlig irrationalen Prunkbauten ermöglichten.

Die aktuelle Rhetorik ist banal. Kritik darf per Postulat ausschließlich geäußert werden, wenn man selbst eine passende Lösung vorzuweisen hat. Wer also feststellt, dass ein Vehikel beim Verzicht auf Bremsen demnächst mit hundert Stundenkilometern gegen eine Wand fährt, darf dies nur feststellen, wenn er auch Herrscher über die Bremspedale ist. Klingt für mich nicht logisch – aber gut. 

Das gab es schon im Altertum und hat sich bis heute erhalten. Ich will nicht ausschließen, dass die Großspenden wenige zum Nachdenken brachten. «Moment Mal! Wo haben die eigentlich die Kohle her?» Ein Spender, Bernard Arnault, verkündete: „Es ist bestürzend, dass man in Frankreich kritisiert wird, wenn man sich für das Gemeinwohl einsetzt“. Und hunderte Aktionäre applaudierten.

Ein wenig amüsiert mich dabei der Umstand, dass er mit seiner Luxus – Produktion für Dekadenz und Überflüssigkeit steht. Aus buddhistischer Sicht einer, der noch Äonen davon entfernt ist, auch nur ansatzweise etwas über den Lauf des Lebens verstanden zu haben. Doch es passt zusammen. Mich wundert schon länger, dass Buddhisten noch nicht als Kommunisten bezeichnet werden. Faszinierend bleibt es aber. Lehnin prägte das Denken: Wer nicht für uns, ist gegen uns. Lustig wie die Kapitalisten dies adaptiert haben. Wer nicht Kapitalist ist, muss Kommunist sein. 

Ich gehe nebenbei davon aus, dass die Spender den Betrag steuerlich absetzen und damit unter dem Strich einen Gewinn erzielen. Das mit dem Gemeinwohl ist nachvollziehbar und findet sicherlich reichlich Anklang. Erst einmal dem eigenen Volke mit dem Geld helfen, statt es irgendwelchen Frauen, Männern und Kindern in den Rachen zu werfen, die keiner kennt. Ich hätte da wieder diese Frage. Wo kommt das Geld her? Für das Gemeinwohl, wie z.B. eine Reinvestition in die heimische Marktwirtschaft, war es offenbar nicht gedacht. Aber darüber nachzudenken wird sich auf eine Minderheit beschränken. Eine, die ohnehin am Nörgeln ist.

Das konservative Propagandablatt «WELT» fängt bereits an, die bösen LINKEN zu beschimpfen. Von den Nachdenkenden (Gutmenschen, Hetzer, Linksfaschisten, Intellektuelle, und was sich die Propagandisten sonst noch einfallen lassen) habe ich im letzten halben Jahr einige gesprochen. Traveller aus der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Holland, England, USA, Australien, Kanada und Deutschland stellen einheitlich eine sich immer deutlicher zeigende Übernahme der Gesellschaften durch das konservative Bürgertum, bei einer gleichzeitigen Resignation der «unteren» Schichten fest. Dazu passte das ganze «Rundherum» um das Ereignis Notre Dame. Vor allem das einfach strukturierte Denken. Den Liberalen würde ich gerne um die Ohren hauen: «Was habt ihr? Ist doch genau nach Eurem Geschmack. Da ist ein Markt entstanden und nach Euren Vorstellungen ist es das Beste, was Paris passieren konnte.»

Das ausgerechnet ein Friedrich Merz zur Gründung einer Bürgerinitiative zum Zweck der Spendensammlung aufrief, war dann aber doch Realsatire. Egal, wie man es dreht und wendet, Kathedralen stehen für den christlichen Glauben. Friedrich Merz ist nicht Matthäus der Zöllner, welcher mal eben sein Haus übergibt und dem Herrn folgt. Er arbeitet in einem Genre, in dem man weltweit an der jeder Krise Geld verdient. Siechende sind Langzeitpatienten, die Medikamente konsumieren, deshalb wird in Präparate investiert, die lindern, aber nicht heilen. Während jene, die nachhaltig gesunden lassen, nicht dem Investor empfohlen werden. Das ist keine Schnurre, sondern wurde in diesem Sinne vom Bruder im Geiste, Goldman & Sachs, in einer Broschüre formuliert. Kommt es zu Flüchtlingsströmen, powern die Investoren das Geld in Rüstungsfirmen, Lagerausstatter, Kamerahersteller pp.. Das ist alles legal, aber eben nichtchristlich. Den schnöden Mammon anbeten, ist in diesem Glauben nicht vorgesehen. Und ausgerechnet der fordert zum Spenden auf? Ach ja … da war ja etwas. Der Absolutismus! Dann passt es wieder. Merz & Co. haben ihre eigenen Götzen und Kathedralen, die stehen in Frankfurt/Main. Wenn er sein Gewissen erleichtern will, soll er es tun, aber warum er andere damit belästigt, erschließt sich mir nicht.

Beim Sinnieren fällt mir auf, dass russische Oligarchen, Diebe im Gesetz und Mafia Paten auch einen Hang dazu haben, der Kirche großzügige Spenden zu kommen zu lassen. Ich glaube das verschafft eine gewisse Reputation. In der Grundstruktur sehe ich ohnehin Parallelen. Kriminelle handeln oft mit dem Antrieb, ohne Aufwand und unter Vermeidung körperlicher Arbeit, möglichst große Summen Geld zu verdienen oder Statussymbole zu erlangen. Illegal wird dieses Verhalten erst durch die verwendeten Mittel. Kriminellen fehlt häufig aus unterschiedlichen Gründen der Zugang zu den legalen Mitteln, weshalb sie halt die anderen nehmen. Der Grat ist häufig sehr schmal. 

Das ergibt alles keinen Sinn. Statt sich über die Pappnasen aufzuregen und gegen das menschliche Verhalten anzukämpfen, ist es zweckdienlicher die wenigen zu unterstützen, die anders leben. Eins fand ich positiv. Die Dünnhäutigkeit der Bürger. Das lockt sie aus der Reserve und lässt sie sich zu erkennen geben. Sie lassen sich dazu Hinreißen ihr wahres Gesicht zu zeigen.

Eine nicht zu verachtende Zahl an «Spießern» und Engstirnigen versteckt sich hinter einer Maskerade der Parteizugehörigkeit bei den Linken und den Grünen. Das schätze ich an den aktuellen Debatten. Unzählige Leute präsentieren sich und zeigen ihr wahres Gesicht. Da weiß man doch wenigstens, woran man ist. Und man kann sich daran erfreuen, dass man selbst anders ist.

Um Notre Dame mache ich mir keinerlei Sorgen. Das kriegen die recht schnell wieder hin. Im Gegensatz zum Leben, können tote Sachen, wie erwähnt, repariert werden. Und bis auf die Bastille, haben die Pariser immer alles wieder aufgebaut.

Zusätzlich noch ein kleiner kultureller Hinweis. Kathedralen wurden niemals in einem Baustil errichtet, sondern waren über hunderte Jahre hinweg Baustellen, in die sich jede Epoche einbrachte. Warum nicht auch das 21. Jahrhundert? Folgerichtig melden sich die ersten mit Modifikationsvorschlägen – warum auch nicht?

Aus meiner persönlichen spirituellen Weltanschauung ergibt sich, dass das Lebende vorrangig zu Gegenständen zu behandeln ist. Wenn es den Lebenden gut geht, kann man sich um den Rest kümmern. Ob im Kleinen oder im Großen, sich von Dingen besitzen zu lassen belastet das Leben. Doch ich muss einräumen, dass sich diese Weltsicht in den letzten 3000 Jahren nur bei einem geringen Teil der Menschen durch setzte. 

20 Dezember 2017

Gedanken zu Weihnachten 2017

Lesedauer 10 Minuten

Vor etwas mehr als 2000 Jahren hatte eine junge jüdische Frau ein außereheliches Verhältnis mit einem historisch nicht bekannten Mann. Vielleicht war es der Nachbar? Oder der eigene Vater? Keiner weiß es so genau. Unter Umständen waren es aber auch Durchreisende, die dann bei der Niederkunft Geschenke hinterließen und sich vor weiteren Leistungen drückten. Einige Forscher gehen davon aus, dass der Joseph der Zimmermann schon vorher einmal verheiratet war und in die Ehe die Geschwister von Jesus, Jakobus, Joses, Judas und Simon, einbrachte. Mit ziemlicher Sicherheit ist davon auszugehen, dass Maria sehr jung war und über die Liebe noch nicht sonderlich viel wusste. Genausogut kann es ein vorehelicher Unfall gewesen sein, der dann nachträglich als Wunder verkauft wurde. Wirklich zuverlässig sind die alten nordafrikanischen Quellen nicht. Nicht einmal den Zeitpunkt der ganzen Nummer können wir sicher einsortieren. Derzeit orientieren sich Historiker an Herodes, demnach könnte sich alles ca. 4 -7 Jahre vor Christus (also nach christlicher Zeitrechnung) abgespielt haben. Sollte die Geschichte wenigstens in etwa stimmen, spielte sich das meiste in Kleinstädten in Palästina ab.

Immer unter der Voraussetzung, dass es einen Mann (Nafri) mit dem Namen Jesus überhaupt gegeben hat, war er Mitglied einer kleinen Sekte, die sich vom Judentum abgespalten hatte. Eine Sekte, die im Verhältnis zur Lebensart der Römer, ziemlich spaßbefreit war. Die Ur – Religion beschränkte sich global betrachtet, auf ein relativ kleines Gebiet. Deshalb beherrschte die Gottheit ausschließlich ägyptisch, aramäisch und ein wenig arabisch und erschien auch nur den versklavten Nordafrikanern. Setzen wir statt des römischen Imperiums der Römer, die USA ein, haben wir heute ein ähnliches Bild. Nur das wir es aktuell mit einer Weiterentwicklung dieser alten «Sklavenreligion» zu tun haben. mohamedMohammed erkannte das Machtpotenzial der Religion, bastelte sie ein wenig um und setzte sie erfolgreich politisch ein.

Die Jahre gingen ins Land und die Religion trat ihren Siegeszug an. Mit ihr ließ sich ziemlich jede Machtintervention und Expansion begründen. Kreuzzüge, Plünderung der Völker, Abschlachten der amerikanischen Ureinwohner, Befriedigung männlicher Allmachtsfantasien, Ehescheidungen per Inquistion, und die Begründung eines Herrschaftsanspruchs ließen sich bewerkstelligen.

Irgendwann waren dann auch die Germanen fällig. Die huldigten Ihren Gottheiten in der freien Natur (Also auf der Heide, woher dann auch später der Name abgeleitet wurde.) Und da es in Europa ziemlich lange dunkel und kalt werden kann, freuten sie sich im Winter, wenn die Tage wieder länger wurden. Wer Parties feiert, schmückt die Bude und was liegt bei einem Waldbewohner näher, als Bäume zu schmücken. Als Missionar darf man nicht kleinlich sein und muss kreativ werden, wenn man am Leben bleiben will. Deshalb machten sie den wehrhaften Heidenhäuptlingen einige Zugeständnisse, überzeugten sie von den Vorteilen und bauten Sitten und Bräuche mit ein. Fertig war das Weihnachtsfest.

2017! Die AfD heult herum, weil Muslime keinen Bock auf Weihnachten haben und die meistens ziemlich langweiligen Kirchenlieder ablehnen. Die Muslime haben ebenfalls, den Knall nicht gehört, denn immerhin hat Mohammed die Story aufgegriffen und Jesus flugs zum Propheten erklärt, dessen Eltern natürlich ebenso ehrenwert sind. Als Atheist steht man vor dem ganzen Schauspiel und schlägt sich mit der flachen Hand vor die Stirn.

“Wir würden 2017 Jesus nicht mehr kreuzigen, aber wenn er mit seinen Jüngern über den Weihnachtsmarkt wüten würde, weil ihm wie damals im Tempel, der Kommerz nicht passt, wäre ihm eine Nacht in der Zelle u. eine Verurteilung sicher.”

Nichts gegen Weihnachten an sich! Wenn Menschen im Jahr einen Anlass haben, aufeinander zuzugehen, ist das eine gute Sache. Wie sie den Termin nennen, ist eigentlich egal. Dem Einzelhandel sei die Tradition des Schenkens gegönnt, immerhin werden auf diese Art und Weise Arbeitsplätze erhalten. Die Asiaten sind diesbezüglich absolut schmerzfrei. Mehrheitlich wissen sie nichts mit Weihnachten anzufangen. Doch sie finden die Weihnachtsbäume und das Drumherum schön, deshalb verkaufen sie Weihnachtsartikel bis weit in den Januar hinein. Ich kann den Besuch eines großen Kaufhauses in Bangkok zu dieser Zeit nur empfehlen. Bereits im Mittelalter bekamen die Handwerker auf diesem Wege eine Gelegenheit ihre Waren unters Volk zu bringen. Warum nicht? Orientiert man sich zu eng an die alten Missionare, kommt man auf zu wenige Wochenenden. nazisDa macht es durchaus Sinn, andere Namen für die Veranstaltung zu finden. Winter – Handwerker – Markt, Lichtermarkt, Wintermeile, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Also, wenn man nicht gerade als achtzehnmonatiges Kleinkind vor den nahenden Russen, von der Mutter aus Ostpreußen gerettet wurde und an Amnesie leidet. Anders lässt sich Frau Steinbachs Sicht auf Flüchtlinge kaum erklären. Mit Jesus hat sie sich augenscheinlich auch noch nie ernsthaft beschäftigt, sonst wüsste sie, dass er ziemlich dunkelhäutig gewesen sein muss, eben ein Palästinenser oder heute: Nafri! Wir würden 2017 Jesus nicht mehr kreuzigen, aber wenn er mit seinen Jüngern über den Weihnachtsmarkt wüten würde, weil ihm wie damals im Tempel, der Kommerz nicht passt, wäre ihm eine Nacht in der Zelle u. eine Verurteilung sicher. Da er nicht einmal einen festen Wohnsitz hatte, könnte man sogar eine richterliche Vorführung in Erwägung ziehen.

“Einmal im Jahr kommen die Gnus zu den Wasserlöchern und die Krokodile warten schon. Taschendiebe, Räuber und Trickbetrüger verhalten sich nicht anders.”

Weihnachten ist auch das Fest, an dem in Familien Leute aufeinandertreffen, die sich das ganze Jahr nicht leiden konnten und plötzlich auf «Friede, Backe Eierkuchen» machen wollen. Das Ergebnis ist dann «Zickenschulzes Hochzeit» und endet in einem zünftigen Streit. Millionen von Menschen hetzen durch die Gegend und versuchen verzweifelt Dinge zu kaufen, die irgendwie passend erscheinen. Bei Geld endet die Religion und wird zur Nebensache. In Berlin dürfte jeder zweite Verkäufer an den Freßständen, ein als Muslim geborener Mensch sein. Dem spricht ja auch nichts entgegen. Und nicht nur der Einzelhandel hat Hochkonjunktur, sondern traditionell auch die Verbrecher. Im Prinzip verhalten sie sich wie jedes andere Raubtier auch.

Einmal im Jahr kommen die Gnus zu den Wasserlöchern und die Krokodile warten schon. Taschendiebe, Räuber und Trickbetrüger verhalten sich nicht anders. Letztens twitterte einer: «Jetzt ist ein Rentner schon nicht mehr vor dem KaDeWe sicher!» Natürlich nicht! Ebenso wenig, wie ein altes Gnu, das den Kopf ins Wasser hält. Wenn ich reiche Beute machen kann, dann am KaDeWe. Die Kaufleute bunkern zu Weihnachten mehr Waren und Bargeld, als zu anderen Terminen. Da liegt es nahe, als Verbrecher jetzt zuzuschlagen.

elektroUnd wieder wettern die Rechtspopulisten «Merkel ist schuld!». Dann muss sie aber schon ziemlich alt sein. Die Wikinger wussten auch ziemlich genau, zu welcher Zeit ein Raubzug auf ein Kloster erfolgversprechend ist. Albern! Jede Truppe hat ihre Spezialgebiete. Bei den Taschendieben sind es die Banden aus Rumänien, Polen, Südamerika und dem ehemaligen Jugoslawien. Die Elektromärkte werden in Berlin häufig von den Clans erleichtert und die Geldtransporter von Deutschen Schwerkriminellen. Juweliere bangen vor einem neuen Überfall der «Pink Panther» aus Serbien.

“Ethik und AfD -finde den Fehler! Die Leitkultur ist mal wieder in Gefahr. Ist schon ein wenig amüsant, wenn die Redner der AfD im Bundestag neuerdings Einstein und Adorno zitieren.”

Neuerdings scheint sich Weihnachten ein weiteres Delikt zu etablieren – § 130 StGB, Volksverhetzung – , als wenn die Justiz nicht schon genug zu tun hätte. Ein paar Schüler  des 600 Jahre alten Lüneburger Gymnasiums Johanneum  haben darüber diskutiert, ob es in einer Zeit voller Religionshass gut ist, im Unterricht religiöse Weihnachtslieder zu singen. Keine schlechte Frage! Die haben nicht umsonst das Motto DOCTRINAE – VIRTUTI – HUMANITATI. Denn zum Leidwesen der Kirchen haben wir jenseits der Weißwurstgrenze in Deutschland die Religion aus der Schule verbannt. Der entscheidende Grund liegt auf der Hand. Immer wenn Religion ins Spiel kommt, lässt der Streit nicht lange auf sich warten. Wem das nicht gefällt, muss sein Kind auf einer Konfessionsschule anmelden. Lehrer, Eltern und Schüler einigten sich auf einen Kompromiss und verlegten die Weihnachtsfeier auf den Nachmittag. Die gewonnene Unterrichtszeit könnte man für eine kritische Auseinandersetzung mit Religionen im Rahmen eines Ethikunterrichts nutzen.

Ethik und AfD – finde den Fehler! Die Leitkultur ist mal wieder in Gefahr. Ist schon ein wenig amüsant, wenn die Redner der AfD im Bundestag neuerdings Einstein und Adorno zitieren. Vielleicht sollte sich endlich mal einer erbarmen und den Mädels und Jungs klar machen, dass die Aufklärung intensiv mit der Religion abgerechnet hat. Mystik zog erst wieder mit den Nationalsozialisten erfolgreich in Deutschland ein. Die katholische Kirche dankte es ihnen mit der Segnung der Waffen und später als Fluchthelfer nach Südamerika. (Heute nennt man das «Schleuser»). Jedenfalls stürzen sich die Rechtspopulisten nun auf die arme Schule. Dabei haben die nur das Grundgesetz umgesetzt. Frechheit, wie konnten sie nur. Ich räume ein, dass ich in Teilen auch die falschen Bekannten habe. Auf WhatsApp habe ich von Empörten Benachrichtigungen zu dieser Geschichte bekommen, die in ihrem ganzen Leben noch keine Bibel in der Hand hatten. Bescheuerter geht es kaum noch! Gegen religiöse Dogmatiker wettern, in dem man sich auf die Seite anderer Religionstrottel stellt, ohne selbst gläubig zu sein. Den muss mir mal einer erklären.

Ich habe zu Weihnachten die merkwürdigsten Dinge erlebt. Vom Pornofilmfestival auf der Funkleitstelle bis zum Durchgedrehten, der mit einem Kaftan durch Berlins Straßen lief und sich für Jesus hielt, war alles dabei. zalandoLeider kommen auch viele mit den zur Schau getragenen Sentimentalitäten nicht klar und nehmen sich das Leben, ein eher trauriger Nebeneffekt von Weihnachten. Seit ich erwachsen bin, betrachte ich Weihnachten als ein Fest für die Kinder. Ich bin da absolut frei von Skrupel. Ich habe kirchlich geheiratet, weil es für meine Frau dazu gehörte. Die Konformation habe ich wegen der Geschenke mitgenommen und Weihnachten wird zelebriert, damit alle ihren Spaß haben. Und wenn es sich anbietet, nehme ich auch jeden Feiertag, egal aus welcher Ecke er abgeleitet wird, mit. Ich finde auch die Rituale ganz nett. Bin ich im Urlaub, verschließe ich mich nicht vor den Festen anderer Religionen. Wenn es nett ist und Spaß macht, spricht für mich nichts dagegen.

Doch bei der Ausnutzung eines religiösen Festes für dummdreisten Dogmatismus hört der Spaß auf. Egal, wer sich da nach vorn schiebt. Da ist es mir vollkommen egal, ob es sich um einen Islamfanatiker, Evangelikalen oder ein AfD – Parteimitglied handelt. Berliner, als die Nachfahren der ehemaligen Preußen – Hauptstadt, haben es traditionell nicht so mit der Religion. Im Gegensatz zu den Süddeutschen, die ganz gern mal auch Sekten beitreten, sind die meisten von uns recht nüchtern bei dieser Angelegenheit. Wäre schön, wenn das so bleiben könnte.

mutterDie Mehrheit der jungen Muslime in Berlin ist von diesem gottlosen Virus ebenfalls angesteckt worden. Und wenn mal einer vor die Kameras gezerrt wird und diesen unsäglichen Blödsinn über seine Schwester absondert, sollte jeder mal genau hinsehen, welcher spätpubertierende Kretin da redet. Viele von den quatschen diesen Blödsinn in der Schule nur, um sich wichtig zu machen. Wenn er es doch ernst meint, steht ihm das frei. Wenn sein familiärer Stammbaum am Ende ein Kreis ist, muss er doch damit klar kommen, nicht ich. Wir brauchen auch Menschen, die nur einfachste Arbeiten verrichten können. Das einige von denen auch dem Sozialsystem zu Lasten fallen ist mir persönlich ziemlich egal. Dieser Umstand ist nicht mit der Herkunft oder der Religion verknüpft, sondern mit den Sozialverhältnissen. Im Berliner Dialekt gibt es diesen schönen politisch unkorrekten Begriff: «Proll!» Woran dieser «Proll» glaubt, ist mir schnuppe. Manche glauben an Hertha und vegetieren besoffen von einem Spiel zum nächsten und andere eben fanatisch an irgendeinen Gott. Einen Blumentopf werden sie damit beide nicht gewinnen. Wer keinen religiösen Fanatismus haben will, muss immer zuerst die sozialen Verhältnisse ändern, diesbezüglich bin überzeugter Marxist: Religion ist Opium für das Volk.

In einem Retweet schrieb einer unter dem Pseudonym @Irrelephant: “Nur ist Weihnachten kein rein religiöses Fest mehr, Weihnachten ist in aller erster Linie ein kulturelles Fest. Es hat eine religiöse Geschichte und einen religiösen Hintergrund, wird aber von Menschen unabhängig ihrer Religion gefeiert.

So kann man Schenken und Glühweintrinken auch umschreiben. Spätestens wenn die Familie zum verpflichtenden Weihnachtsgottesdienst mit Kind und Kegel anrückt, damit der Familienspross kommuniert oder konformiert wird, sind wir bei der Religion. Ob man bei der Predigt nun an die herannahende bucklige Verwandschaft denkt oder nicht.

Weihnachten 2017 und die Kommentare der AfD nebst ihrer Anhängerschar zeigt mir eines wieder sehr deutlich. Zwei Dinge werden sich meiner Auffassung nach, mit absoluter Sicherheit in Deutschland niemals durchsetzen. Echte Linke (Nicht diese rot lackierten Faschisten aus der ehem. DDR) und religiöser Fanatismus. Für Links bedarf es mehr Bildung und Verstand, denn nur dann könnte eine Umverteilung und gemeinsame Versorgung aller umgesetzt werden, als wir in Deutschland umsetzen können. Vorher werden sich immer die Rechten in den Vordergrund spielen. Es passt einfach so schön zu uns. Wenig denken, einem oder einer Gruppe hinterher rennen, sich selbst als Opfer sehen und die eigene Unzulänglichkeit mittels Diffamierung anderer übertünchen. Viele trauern heute aufrichtig um die Opfer eines sozial abgeschlagenen Arbeitslosen Nordafrikaners. Nicht alle trauern wirklich um die Opfer, viele benutzen das Ereignis für ihre Zwecke.

13516461_925942587515474_7735397091666025850_nDa liegt der Gedankenfehler der Terroristen. Sie wollen Angst und Schrecken verbreiten, der dann zu Ressentiments gegenüber den gemäßigten Muslimen führt. In ihrem Denken werden diese dann begreifen, dass sie sich gegen die Ungläubigen erheben werden. Eine fatale Selbstüberschätzung! Der erste Teil der Rechnung geht auf, der zweite Teil führt für sie in die Katastrophe. Das heutige Christentum basiert mehrheitlich auf Kommerz, die rechte Wange hin halten ist nicht unser Ding. Wir haben 1945 die Bestie eingesperrt, aber nicht getötet. Die Wärter der Bestie sind die Demokraten und Anhänger einer offenen Gesellschaft. Verlieren die Wärter durch Terroranschläge die Kontrolle über den Käfig, wird es übel. Es ist ein wenig, wie beim «Herrn der Ringe». Sauron wird wieder stärker und bedroht das Auenland. Überall werden wieder die dunklen Geschöpfe des Bösen gesichtet. Die Armeen der ORKS formieren sich. Liebe Salafisten oder wie Ihr Euch auch immer bezeichnen wollt: Auf die Elben und Hobbits würde ich an Eurer Stelle nicht hoffen. Irgendwann können wir Demokraten, Atheisten und Humanisten Euch nicht mehr vor der Bestie schützen. Islamisierung des Abendlandes ist Schwachsinn, es geht immer nur darum, die Bestie unter Kontrolle zu halten. Europäer differenzieren nur über einen gewissen Zeitraum, dann kommt der Zeitpunkt, wo alle wieder durchdrehen. Ihr müsst auch nicht immer nur auf Deutschland schauen. Die letzten Diktaturen in Europa sind noch nicht solange her. Griechenland und Spanien haben es noch nicht lange hinter sich.

konvertitEs gibt unterschiedliche Sorten von Trottel. Doch ihr Terroristen seid in der Rangliste der Dämlichen recht weit oben angesiedelt. Ihr beteiligt Euch am Aufeinanderhetzen der Menschen und sprengt Euch damit selbst in Katastrophe. Am meisten tun mir dabei die Flüchtlinge leid. Wie immer in der Geschichte trifft es die ärmsten der Armen. Und auch wenn Weihnachten das Fest des Friedens sein soll, die Hetzer unter den AfD Vertretern verdienen nur Verachtung. In der warmen Stube sitzen, sich den Braten schmecken lassen und rülpsend auf Menschen schimpfen, die währendessen zusammengepfercht die Suppe auslöffeln dürfen, ist einfach nur widerlich.

Vor 2000 Jahren fing es in Nordafrika mit einer Sekte alles an und aktuell scheint eine Sekte, die ihren Ursprung in der gleichen Gegend hat, wieder eine Rolle zu spielen. Ich stelle mir einen Ford Prefekt vor, der sich beim Warten auf das Gorgonenschiff über die Menschheit dusslig lacht. «Ihr seid so doof!» Wer mit Ford Prefekt nichts anfangen kann, dem sei das Buch Per Anhalter durch die Galaxis empfohlen. Douglas Adams hilft zuverlässig gegen Dogmatismus, Religion und schlechte Laune.