Corona und Terrorismus

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Bisher erlebte ich in der Bundesrepublik Deutschland noch nie eine derart intensive Diskussion über Risiken, Wahrscheinlichkeiten, Studien und wie man mit all diesen Aspekten umgeht. Oftmals geht es um das Verhältnis zwischen Freiheit, Risiko und Sicherheit. Interessanterweise ist dies die identische Basis für Diskussionen die bei der Terrorismusbekämpfung geführt werden. Einerseits der Wunsch nach einer 100 % Sicherheit, andererseits die Erkenntnis, was dafür alles geopfert werden müsste. Völlig paradox ist dabei, wie sehr sich gegen relativ harmlose Maßnahmen ausgerechnet die Leute wehren, die im Bereich Terrorismus ständig Verschärfungen und Erweiterungen der Eingriffsmöglichkeiten durch Sicherheitsbehörden einfordern.

Bundestrojaner, Telefonüberwachungen, Aufstockung des Personals für die Überwachung, vereinfachter Datenaustausch zwischen den Bundesländern, Behörden und Aufhebung des Trennungsgebots zwischen Nachrichtendiensten und Polizei, werden eingefordert, während das Tragen einer Maske, Testverfahren, Datenerfassung und Apps, Vorteile für Geimpfte, Beschränkungen in der Bewegungsfreiheit, kritisch betrachtet werden. Plötzlich besteht eine Sorge bezüglich eines kontrollierenden Überwachungsstaats, die an anderer Stelle vielmehr angebracht wäre.

Tausende Tote durch einen Virus stehen wenige Opfer von einigen vereinzelt auftretenden Terroristen gegenüber. Bei letzteren werden keine Wahrscheinlichkeiten berechnet und berücksichtigt. Nach jedem Anschlag werden neue Eingriffe in die Privatsphäre der Bürger nebst Ausländern eingefordert und seitens des bürgerlichen Lagers und der Konservativen beklatscht. Eben jene, die innerhalb der Pandemie wütend gegen die Eingriffe staatlicher Institutionen anrennen. Wieder einmal ein deutlicher Indikator, wie die Psyche des Menschen funktioniert und wie das Großhirn Risiken vollkommen unterschiedlich bewertet. Man könnte auch sagen, wir sind bei der Entwicklung der Fähigkeiten bei der Bewertung vor langer Zeit stehen geblieben und scheitern in der Moderne grandios.