Die Intoleranz auf beiden Seiten

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Was ist passiert? Da kommt ein junger Mann auf die Idee sich bei der Partei “die Linke” zu engagieren. Er ist Angestellter beim LKA in Dresden. Angestellter! Dieses nicht einmal im Ermittlungsdienst, sondern im Bereich der technischen Auswertung. Jetzt könnten sich eigentlich einige freuen. Polizisten sind offensichtlich nicht nur bei der AfD oder bei den Republikanern, sondern sind durchaus dazu in der Lage politisch ein paar Zentimeter weiter zu denken.

Weit gefehlt … auf dem Portal linksunten.indymedia.org wird der junge Mann an den Pranger gestellt, mehr noch, es wird ihm vage unterstellt – als Informant aktiv zu sein. Es ist durchaus lesenswert, was da so an Kommentaren steht.

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Was sagt mir dieser Beitrag? Nun zunächst einmal haben die Kommentatoren nicht verstanden wer die “die Linken” sind. Von der Abschaffung des Grundgesetzes und Auflösung des Staats ist da nämlich keine Rede mehr. Von der Veränderung der Verhältnisse durchaus. Des weiteren stellen sich die Kommentatoren selbst als Staatsfeinde dar. Ihre Verfolgung durch Verfassungsschutz und polizeilichen Staatsschutz, wenn sie versuchen ihr Ziel den Staat mittels Gewalt zu zerstören, ist also vollkommen berechtigt.

Lösungen für die Zeit nach dem Umsturz werden im Regelfall nicht angeboten. Die Kenntnisse über das Grundgesetz -wenn von menschenverachtend gesprochen wird – scheinen lediglich rudimentär zu sein. Nun, dies war vorher auch schon bekannt.

Was aber in  letzter Zeit auffällt, ist ein verstärktes Aufkommen von Gewalt dieser Radikalen. Insbesondere dann, wenn Rechte und Linke aufeinander treffen. Wie wir aus unserer Deutschen Geschichte wissen, ist der Bürger – ob nun Arbeiter oder Mittelschicht – ziemlich allergisch gegen Unruhen. Nur allzu schnell werden Leute gesucht, die die Ruhe wieder herstellen.

Es besteht die Gefahr, dass die Rechten immer mehr Zulauf bekommen, weil die linken Wirrköpfe immer mehr am Rad drehen. Ich finde dies besorgniserregend. Allzu lange haben wir es versäumt einen echten Dialog zu führen. Wir müssen schleunigst gegen die Ursachen von Radikalisierung vorgehen. Zielgruppe sind besonders Jugendliche, Heranwachsende und Jungerwachsene. Etablierte Politiker haben offensichtlich in Gänze bei diesem Thema versagt. Die Mehrheit dieser Zielgruppe ist tolerant, engagiert und durchaus politisch interessiert. Eine Minderheit erzeugt das Gefühl von Unsicherheit und Gefahr. Deshalb müssen die engagierten “Jungen” auf allen Ebenen unterstützt werden.

Der junge Mann – Christopher Colditz – verdient jegliche Unterstützung. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, radikales Denken, Forderung nach Veränderungen, um die Ecke denken, Bestehendes in Frage stellen, ist das Vorrecht von jungen Menschen. Gewalt, Intoleranz und Zerstörung nicht. Insbesondere nicht dann, wenn die Gewalt genau den Falschen in die Hände spielt.